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A d d r e s s    U n k n o w n   ~   S o o c h w i i n   b u l m y e o n g

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Südkorea 1970: Um den US-Stützpunkt Camp Eagles entsteht ein Mikrokosmos gestrandeter Existenzen. Da ist Chang-guk (Dong-kun Yang, Coast Guard, Friend), der Sohn einer Koreanerin und eines Amerikaners. Seine Mutter (Eun-jin Bang) schreibt endlos Briefe nach Amerika, kriegt aber nie Antwort. Chang-guk arbeitet für den Freund seiner Mutter, den Hundemetzger Dog Eyes (Jae-hyeon Jo, Bad Guy). Er verprügelt Chang-guk ständig. Der einzige Freund des leidgeprüften Mannes ist der junge Jihum (Young-min Kim), der Sohn eines Kriegsveteranen. Der hat selbst auch Probleme: Gleichaltrige verprügeln ihn und Eunuk (Min-jung Ban), das Mädchen, das er liebt, hat sich zurückgezogen, weil sie auf einem Auge blind ist, seit ihr Bruder sie beim Spielen verletzt hat. Da verknallt sich ein junger GI in Eunok und bietet ihr eine Operation an.
"Address Unknown", ein Drama von Ki-duk Kim (The Isle, Bad Guy, Coast Guard), ist wirklich verdammt trist. Alle Charaktere laufen unweigerlich in ihr Verderben. Mit der Zeit schlägt das beim Zuschauen arg aufs Gemüt. Inszenatorisch ist der Film herausragend. Poesie, Hysterik und Surreales wechseln sich ab. Dazwischen Bilder von gefolterten Hunden, gescholtenen Seelen und sonstiger Gewalt. Dass die US-Basis der Kalaysator für all das Elend sein soll, wirkt etwas billig und zum Schluss wird man das Gefühl nicht los, Kim wusste nicht, wie die Charaktere enden sollten (weshalb fast alle sterben). Dennoch ist "Address Unknown" ein sehenswerter Trip in dunkle Abgründe. Grösstes Manko: Die Schauspieler, die die Amerikaner spielen, sind absolut miese Akteure, die der Re
gisseur wohl in einer Bar gefunden hat. Aber das ruiniert den Film letztendlich nicht.
Hier auf DVD erhältlich (SK)
Hier auf DVD erhältlich (US)

Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternative Titel: Soochwiin bulmyeong; Suchwiin bulmyeong
Regie: Ki-duk Kim

Drama

Spannung * *

Melancholie * * * *

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B a d   G u y   ~   N a b b e u n   n a m j a

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Die 21-jährige Kunst-Studentin Sun-hwa (Won Seo) wartet vor einer Mall auf ihren Freund, als sie ein ungemütlich aussehender Mann (Jae-hyeon Cho) anmacht. Als Sun-hwas Freund auftaucht, kommt es zum Streit. Der Mann packt sich die junge Frau und küsst sie. Ein paar Soldaten bringen den Fremden zu Boden und zwingen ihn, sich zu entschuldigen. Tut er nicht, worauf Sun-hwa ihm ins Gesicht spuckt. Nun übt Hang-gi, so heisst der Mann, fiese Rache: Er schiebt Sun-hwa einen Taschendiebstahl unter. Um dem Geprellten das Geld zurückzuzahlen, muss sie einen Kredit aufnehmen. Und um den decken zu können, muss sie als Prostituierte arbeiten - in Hang-gis Bezirk, denn der wortkarge Mann ist Zuhälter. Anfangs ist Sun-hwa angeekelt von dem Job, doch unter Hang-gis Schutz findet sie Routine. Und eine seltsame Bindung zu ihrem Übeltäter wächst heran.
Ki-duk Kim, Regisseur von The Isle und Address Unknown, ist einer der interessantesten Filmemacher Koreas. "Bad Guy" kann zwar nicht mit seinen besseren Filmen mithalten, doch eine gewisse Faszination ist dem seltsamen Film nicht abzusprechen. Feminisitinnen wird das Werk wohl auf die palme bringen - doch zum Trost: Männer kommen hier nun wirklich auch nicht gerade gut weg. In gewissem Sinne lotet Kim eine Art Stockholm-Syndrom aus, was schon ambivalent genug ist. Er tut es aber erst noch auf solch doppelbödige, stille Art, dass man allerlei hinein interpretieren kann. So ist für die einen "Bad Guy" eine Liebesgeschichte koreanischer Art, für die anderen ein Frauen verachtendes Schund-Drama. Was auch immer, "Bad Guy" übt auf den Zuschauer einen fast hypnotischen Reiz aus. Und sei es nur wegen der süssen Hauptdarstellerin Seo Won.
Hier auf DVD erhältlich (GB)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.

Alternativer Titel: Nabbeun Namja
Regie: Ki-duk Kim

Liebesdrama

Spannung *

Gewalt * *

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B a r k i n g   D o g s   N e v e r   B i t e   ~   F l a n d e r s u i   g a e

Reviewed 7.3.04

Südkorea 2000 Ein riesiger Wohnkomplex in Korea. Hier lebt der frustrierte Lehrer Yun-ju (Sung-jae Lee) mit seiner gehässigten, schwangeren Frau. Zu allem Übel belästigt auch noch Hundegebell den gereizten Mann. Also sucht er einmal nach dem Tier, stösst auf einen weissen, kleinen Hund und versucht, ihn zu killen. Er bringt es doch nicht ganz übers Herz und versteckt ihn im Keller. Dort findet ihn der Hauswart (Bong-hui Byun) - und verspeist ihn. Derweil startet im Quartier eine Suchaktion. Auf dem Papier steht, dass das Opfer nicht bellen konnte. Yun-ju hat also den falschen Vierbeiner getötet! Er entdeckt den richtigen, der einer alten Dame gehört, und entführt in. Kurzerhand schmeisst er ihn vom Dach des Hochhauses. Dabei beobachtet ihn die junge Hyeun-nam Park (Du-na Bae), die sofort die Verfolgung aufnimmt ...
"Are you a dog person or a cat person?" fragt Robert De Niro Ben Stiller in "Meet the Parents". Ben meint er sei ein Hunde-Mensch, doch De Niro kontert, Katzen seien keine solchen Arschkriecher wie Hunde. Ihre Zuneigung müsse man verdienen. In meinem Fall ist das vielleicht nicht die Argumentation, aber die richtige Antwort. Ich mag Hunde nicht. Sie stinken, bellen, kosten und beissen. Katzen dagegen sind niedlich. Ein Film, in dem Hunde getötet und gegessen werden, hat also bei mir schon mal Bonus ...
Genau das passiert in "Barking Dogs Never Bite", dem Regiedebüt von Joon-ho Bong (Memories of Murder). Deshalb kommt auch gleich zu Beginn eine Erklärung, dass für den Film keine Tiere gelitten haben. Schön. Aber in der Handlung gehts dennoch voll los auf die armen Köter. Und dies ist, vorausgesetzt man ist kein Hundeliebhaber, extrem lustig. Die Pointen sind oftmals absurd, manchmal sarkastisch und überraschend. Der Film hat ein gemächliches Tempo, aber viele Personen und Geschichten, die irgendwie verbunden sind, meist eben über einen bellenden Vierbeiner. So gibt es einen Kerl, der mordet, weil er das Hundegebll nicht aushält, eine alte Oma, die ihren Hund mehr liebt als die Menschen, einen Hauswart, der Hunde über alles liebt - und zwar als Mahlzeit. Und ein seltsamer Obdachloser, der auch ein kleines Hunde-Geheimnis hat. "Barking Dogs Never Bite" ist kurzweilig und voller witziger Wendungen. Kein Knüller, aber ein ganz typisch koreanischer, stets unterhaltsamer Streifen.

Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel:
Flandersui gae; Flanders' Dog; A Higher Animal
Regie: Joon-ho Bong

Komödie

Humor * * *

Spannung *

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B i c h u n m o o

Reviewed 2002

Südkorea 2000 Im Reich Yuan wächst der Einfluss der Gegner der Mongolen, die das Land regieren. In dieser Zeit verlieben sich die schöne Sullie (Hee-seon Kim) und der Krieger Jinha (Hyun-joon Shin). Doch nach dem Tod seiner Konkubine zieht General Tanuga mit der Familie, also auch Tochter Sullie, in die Tanuga-Residenz in Shao-Xing. Dort verliebt sich der Namgung-Lord Junkward in Sullie und verlobt sich mit ihr, bevor Jinha auftaucht.
"Bichunmoo" ist ein eindrückliches koreanisches Fantasydrama, dessen Kampfstil an "Crouching Tiger, Hidden Dragon" erinnert. Die Fight-Szenen sind bisweilen bloss viel blutiger. Was weniger gefallen mag ist der chaotische Schnitt und das daraus resultierende Durcheinander in Raum und Zeit. Ich hatte gewaltige Mühe mit der Chronologie im Film. Dazu die im Exzess angewandte Tradition, einfach neue Charaktere verschleiert einzuführen. Das bringt keine Spannung sondern lediglich Verwirrung. Wenn die Person den Schleier lüftet kommt kein "Aha" sondern ein "okay, na und?". Und zuletzt: Allein wegen der Nase des Helden muss man den Film sehen. Hyun-joon Shin beweist, dass man auch mit der krümmsten Nase ein Filmstar werden kann.
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Dance With Sword; Flying Warriors
Regie: Young-jun Kim

Fantasydrama

Gewalt * *

Choreographie * * *

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B l o o d y   B e a c h   ~   H a e b y e o n e u r o   g a d a

Reviewed 2002

Südkorea 2000 Acht Chatter aus dem "Beach Lovers"-Room wollen gemeinsam Ferien in einem Haus am Strand verbringen. Doch schon auf dem Weg dahin wird eine von ihnen im Zug erstochen. Die anderen kriegen davon nichts mit und sind schnell in Partylaune. Bis jae-Dong ein ernstes Thema aufwirft: Sandmanzz. Der Chatter war süchtig nach Online-Kontakten. Als er psychopathische Tendenzen zeigte, wurde er aus dem Room verbannt. Wenig später beging er Selbtsmord. Nun kriegen die Chatter plötzlich Warnungen und Drohungen. Von Sandmanzz? Nicht lange, und es gibt Tote. Ist Sandmanzz einer von ihnen?
"Bloody Beach" ist inhaltlich ein 08/15-Horrorfilm, der inszenatorisch nicht viel zu bieten hat. Die Sex- und Gewalt-Szenen stehen deshalb richtig heraus. Sex gibts in einer Szene im Auto, wobei es da aber richtig zur Sache geht. Die sind nicht prüde, die Koreaner. Und Blut gibts natürlich bei jedem Mord. Besonders gut: Die Traumszene am Strand. Besonders "gruusig": Die Hackbeil-Szene mit Sang-tae. Aber eben: Der Film ist wahrlich nichts Besonderes ...
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Haebyeoneuro ada
Regie: In Soo Kim

Teenie-Horror

Gewalt * *

Erotik * *

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B o n g j a

Südkorea 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

B u n g e e   J u m p i n g   o f   T h e i r   O w n   ~   B e o n j i j e o m p e u r e u l   h a d a

Reviewed 2.1.04

Südkorea 2001 1983 verlieben sich die College-Studenten In-woo Seo (Byung-hun Lee) und Tae-hee In (Eun-Joo Lee) ineinander. Als In-woo in den Militärdienst muss, will sich Tae-hee von ihm verabschieden. 17 Jahre später: In-woo ist Lehrer und verheiratet. Da entdeckt er in seinem Schüler Hyeon-bin Lim (Hyeon-Soo Yeo) Dinge, die ihn an Tae-hee erinnern. Immer mehr fühlt sich In-woo auf unerklärliche eise zu dem jungen Mann hingezogen. Er hat Angst, schwul zu sein und an der Schule kursieren bald Gerüchte. Doch steckt etwa mehr dahinter?
"Bungee Jumping of Their Own" ist ein sehr ungewöhnlicher Film, der von seiner Stimmung und beinahe spirituellen Story her am ehesten mit dem koreanischen Film Il Mare von 2000 vergleichbar ist: Die Liebe wird weitergegeben, scheinen beide Filme zu sagen. Während Il Mare sich dabei jedoch auf ein Fantasy-Element beruft (Zeitloch) bringt "Bungee" das schicksalshaft, ja sogar fatalistische Thema durch den Einbezug der Reinkarnation ins Spiel.
Nicht nur in diesem Bereich ist der Film gewagt, auch in seiner Auseinandersetzung mit schwuler Liebe. Korea ist in dieser Bezieung nicht das fortschrittlichste Land und Filme über Homosexuelle sind rar. "Bungee" begibt sich auch nicht explizit aufs Terrain "Schwulenfilm" sondern meint, In-woo verliebe sich in jede Person, in der er Tae-hee wiederzuentdecken glaubt. Frau oder Mann. Wenn man an Reinkarnation glaubt, müsste man fast noch weitergehen: In-woo könnte sich demnach auch in eine Katze oder eine Pflanze verlieben, was dem Film einen sehr asexuellen Charakter verleiht. Spass beiseite, aber dass In-woo sich in einen jungen Mann "verliebt" bringt natürlich doch ein kontroverses Element mit sich - auf jedem Fall in seinem Heimatland. Ich fands sehr schön, die Beziehung bleibt subtil und übersinnlich angehaucht. Dazu inszeniert Debütant Dai-Seung Kim mit ziemlicher Zurückhaltung und hält das Erzähltempo angenehm aufrecht. Ein sehenswerter weil liebevoller Film - und wer nach Bungee-Jumping-Szenen giert, wird enttäuscht: Bis auf die letzte Einstellung gibt es davon nichts zu sehen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel: Beonjijeompeureul hada
Regie: Dai-Seung Kim

Liebesdrama

Gefühl * * *

Humor *

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C l u b   B u t t e r f l y

Reviewed 6.11.04

Südkorea 2001 Hyuk will von seiner Ehefrau Kyung Sex. Doch sie ist müde und weist ihn ab. Tags darauf entwickelt sich daraus eine kleine Ehekrise. Als Hyuk beim Sex keine Erektion mehr kriegt, eskaliert die Situation und eine Scheidung hängt am Himmel. Hyuk sucht bei seinem Arbeitskollegen Woo Jung Hilfe. Der erzählt, er mache mit seiner Gattin Sook regelmässig Partnertäusche. Hyuk interessiert sich schon lange für dieses Thema und studiert fortan e-Mails des Partnertausch-Clubs "Butterfly". Doch kann er seiner Frau ein solches Unterfangen schmackhaft machen?
Viel zu viele koreanische Regisseure versuchen, ihre öden Beziehungsgeschichten mit etwas Sex aufzupeppen. Wenn dann noch ein verknorzt-aufklärerischer Anspruch dazukommt, wird die Sache meist besonders peinlich. Jüngere Erotik-Reinfälle wie der schreckliche Yellow Flower, der träge Desire und der nicht minder langweilige Sweet Sex and Love haben das Genre bereits in Verruf gebracht. "Club Butterfly" reiht sich also blendend in diese Gesellschaft ein. Der pseudo-anrüchige Langweiler versucht den Zuschauern eineinhalb Stunden weiszumachen, dass der sagenumwobene Partnertausch jeder Ehe einen Kick verleiht - und macht zum Schluss trotzdem einen Rückzieher. Man könnte argumentieren, dieser filmische Coitus Interruptus wolle satirisch zeigen, dass einfache Rezepte auch keine Lösung bringen - aber wozu dann der Film davor?
In Korea, das macht der Streifen klar, ist das Partnertauschen noch ein absolutes Tabu. Obwohl Hyuk einmal anmerkt, "in Europa sei das ganz normal," behaupte ich mal, auch auf unserem Kontinent seien diese Praktiken ausserhalb der Randstunden auf VOX und RTL 2 noch mit einem gewissen Schamgefühl behaftet. Aber Filmemacher aus westlichen Breiten nehmen sich dem Thema lustvoller an - satirisch, sinnlich oder spannend. "Club Butterfly" versucht alle drei auf einmal, hat man bisweilen das Gefühl, und erreicht damit gar nichts. Das ist nicht ganz richtig: Die Sexszenen sind ganz hübsch - und darum gehts vielleicht auch: Sex verpackt als Kopffilm.
Doch der aufklärerische Teil des Werks versagt. Wenn Kim soviel Zeit darauf verschwendet, Partnertausch anzupreisen und dann einen Rückzieher macht, dann war wohl Aufklärung nicht das Ziel. Die Zuschauer haben sich also 90 Minuten lang von etwas überreden lassen, was der Regisseur gar nicht unterstützt. Spannung ist ebenfalls hinfällig, da der Plot simpel und durchschaubar ist. Und Satire kann man ganz vergessen. Vielleicht ist eben noch das Finale sarkastisch gedacht, doch es funktioniert nicht. Noch viele weitere Dinge sind nicht stimmig. So ist es etwa mit der Realität nicht weit her, dass in dem Partnertausch-Club alle Damen schön sind. Meistens ist es doch umgekehrt, wie am FKK-Strand: Da tummeln sich mehrheitlich ältere und dickerenSemester. Es muss nicht so sein, aber es ist oft so. Ein Aspekt, der in "Club Butterfly" ausgeblendet wird. Man will ja niemandem den Appetit verderben. Das gleiche gilt auch für eine Vergewaltigungsszene, in der sich Kyun nicht gerade überzeugend wehrt. Klar soll die Vergewaltigung nicht beschönigt werden, aber das Publikum, das sich mit dem Film ein wenig anregen lassen will, soll ja auch nicht gänzlich erschreckt werden.
Letztendlich ist "Club Butterfly" halt einfach grauenhaft langweilig und sinnlos. Sieht man mal von den einigermassen gelungenen Sexszenen und solch unfreiwillig komischen Aussagen wie "Sex ist anders als Essen und Trinken" oder (Kyung zu Hyuk) "Ich kann keinen anderen Mann in meinem Körper haben - kannst du?" ab, dann verbringt man die halbe Zeit im Wachschlaf. Da leisten besagte Randstunden-Filme auf VOX oder RTL 2 eigentlich bessere Dienste.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Koreanisch  5.1, 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternativer Titel:
클럽 버터플라이
Regie: Jae-Soo Kim

Erotikdrama

Erotik * * *

Spannung *

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D i e   B a d   ~   J u k g e o n a   h o k e u n   n a b b e u g e o n a

Reviewed 2002

Südkorea 2000 Im Alter von 19 Jahren schlägt Sung-bin Park (Seung-beom Ryoo - Bruder des Regisseurs) in einer Prügelei einen Schüler tot. Dafür wandert er sieben jahre lang in den Kast. Als er frei kommt, findet er erst einen Job in der Garage seines Bruders und mausert sich dann zu einem Gangsterboss empor, als der Boss Kim von einem Cop verhaftet wird. Dieser Cop war auch bei Sung-bins Schlägerei vorbei. Die beiden werden wieder aufeinander treffen ...
"Die Bad" ist das Regiedebüt von Seung-wan Ryoo (No Blood No Tears) und erntete weitgehend positive Kritiken. Tatsächlich ist der episodenhafte Ansatz sehr reizvoll. Auch die Demontage der Gewalt in einem Independent-Stil (der Film kostete sehr wenig, die zweite Hälfte ist in schwarz-weiss gedreht) birgt Potential. Doch letztendlich liess mich der Film sehr kalt. Man hat keinen emotionalen Angelpunkt und so plätschern die schier endlosen Prügeleien einfach ein einem vorbei. Ryoo ist Fan des Hongkong-Kinos von Jackie Chan und Bruce Lee - und das sieht man hier in beinahe jeder Einstellung. Ein interessantes Debüt - aber von vielen reichlich überschätzt.
Auf DVD erhältlich
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.

Alternativer Titel: Jukgeona hokeun nabbeugeona
Regie: Seung-wan Ryoo

Actiondrama

Gewalt * * *

Spannung * *

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D i t t o   ~   D o n g g a m

Reviewed 2.10.06

Südkorea 2000 Südkorea im Oktober 1979: Von ihrem angebeteten Schulkollegen Dong-hee (Yong-woo Park) bekommt die schüchterne College-Schülerin So-Eun Yoon (Ha-Neul Kim) ein Funkgerät. Während einer Mondfinsternis hört So-Eun daraus plötzlich Geräusche. Am anderen Ende meldet sich In Ji (Ji-tae Yu), der wie sie die Shilla-Universität besucht. Die beiden verabreden sich, doch obwohl beide am Treffpunkt lange warten, verpassen sie sich. Erst danach finden sie heraus, dass sie in verschiedenen Zeiten leben: In Ji lebt im Jahr 2000 und hat wie So-Eun so seine Liebesprobleme. Er weiss nicht, ob seine Kollegin Hyeon-Ji Seo (Ji-won Ha) mehr für ihn ist, als seine Kollegin. Und So-Eun muss sich langsam  klar darüber werden, ob sie es mit Dong-hee ernst meint.
Der Beginn des neuen Jahrtausends war wohl eine äusserst fruchtbare Periode für Fantasy-angehauchte Melodramen. Die drei bekanntesten, in der Reihenfolge ihres Releases: "Ditto", "Frequency" und Il Mare - letzterer erfuhr 2006 bekanntlich ein US-Remake namens The Lake House. "Ditto" ist demnach als erster erschienen, dürfte die beiden anderen Filme, wenn überhaupt, nur marginal beeinflusst haben können. Deshalb möchte ich auch keinesfalls zu einem Vergleich ausholen, sondern "Ditto" als gänzlich allein stehendes Werk beurteilen - und loben.
Denn das Debüt von Jeong-kwon Kim (A Man Who Went to Mars) ist absolut sehenswert. Zentral für das Gelingen ist der äusserst subtil entwickelte Plot. Es gibt einen Twist, den man erraten kann, aber ich zum Beispiel war auf der falschen Spur - nur, dieser Twist sinkt langsam ein und hat trotz seinen umwälzenden Folgen für die Story nicht etwa zur Konsequenz, dass man schockiert im Sessel sitzt. Kim und sein Drehbuchautor, der gefeierte Jin Jang (Big Scene, Someone Special), führen die Geschichte nämlich auch danach melancholisch und mit subtilem Touch weiter. Bis zum Schluss. Mag sein, dass das Ende etwas zu dezent geraten ist, doch er funktioniert und man beginnt sich Fragen zu stellen, primär solche, die So-Euns Entscheidung betreffen.
Da eine genauere Betrachtung dieser Fragen Spoiler benötigen würde, gehe ich nicht weiter darauf ein (die Fragen stellt man sich von selbst), sondern widme mich den weiteren Vorzügen: Da sind etwa die Schauspieler, alle charmant bis aufs Mark. Da ist die Musik, die zwar auf die übliche Korea-Melodrama-Klavierklänge setzt, aber durchaus elegant. An einer zentralen Stelle kommt zudem die Air aus Bachs 3. Orchestersuite in D-Moll zum Zug, seine vielleicht schönste Komposition - damit kann man auch niemals falsch liegen.
Nicht zuletzt fasziniert in "Ditto" die Zeitspanne. Er sitzt im Jahr 2000, nach überstandener Millenniums-Angst in einer freien Gegenwart, sie sitzt im Oktober 1979, einem Monat der Umwälzungen, der in der Ermordung des Diktators
Park Chung-hee gipfelte. Die Anordnung in diesen beiden Jahren ist für Kenner der koreanischen Politik natürlich interessanter, kann aber auch Laien kurz nachdenken lassen, wie Südkoreas Geschichte nach dem Koreakrieg verlaufen ist. Dennoch: "Ditto" funktioniert, trotz spannender historischer Einbettung und coolem Fantasy-Gimmick, in erster Linie als wehmütiges, zartbitteres Melodrama von grosser emotionaler Kraft, selbst wenn die Inszenierung sich stets zurück nimmt.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Koreanisch  2.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Remember Me; Donggam
Regie: Jeong-kwon Kim

Melodrama

Humor *

Melancholie * * *

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D r e a m   o f   a     W a r r i o r   ~   C h o n s a m o n g

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Sung-jin (Leon Lai) ist Mitglied einer Spezialeinheit der Polizei von Seoul. Jede Nacht träumt er von einer schönen Frau. Er erfährt, dass ihr Name Nam-hang (Eun-hye Park, The Record) ist. Sie ist die Tochter eines Wissenschafters, der sie auf Zeitreise geschickt hat. Als er sie zurückholen wollte, gab es einen Sabotageakt, nun ist sie in Raum und Zeit gefangen. Sung-jin soll sie zurückholen. Kaum in der Zeitmaschine wacht er als Dean wieder auf. Er ist der beste Power Footballer der fremden Welt DilMoon und verliebt in Prinzessin Rose - Nam hang!
Die 2.5 Sterne sind knapp, denn "Dream of a Warrior" macht es einem Kritiker nicht leicht. Ich sehe eine gewisse Ambition in den Set Designs, in den Kampszenen, in der Besetzung (Star Leon Lai ist aus Hongkong - und synchronisiert). Doch das Drehbuch gibt bei Gott nichts her. Und die Sets sehen manchmal aus wie die Überreste aus "Soldier" und "Dungeons and Dragons". Genau mit letzterem Film hat "Dream of a Warrior" denn auch recht viel gemein. Dazu noch ein wenig "Matrix", "Total Recall" und "Mortal Kombat" - voilà, fertig ist dieser kurzweilige, aber manchmal wirklich schlechte Fantasy-Actionfilm. Wie gesagt, die 2.5 sind knapp. Ganz knapp.
Auf DVD erhältlich
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternativer Titel: Chonsamong
Regie: Hee-joon Park

Fantasy-Action

Spannung * *

Melancholie * * * *

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F a i l a n

Reviewed 22.2.04

Südkorea 2001 Kang-jae (Min-sik Choi) ist ein gealterter Gangster, der für seinen Boss und ehemaligen Freund Yong-sik die Drecksarbeit verrichtet. Er lebt in einer heruntergekommenen Wohnung, sieht ungepflegt aus und ertränkt den Frust im Alkohol. Eines Tages steht die Polizei vor seiner Tür und meldet, seine Frau sei gestorben. Er erinnert sich: Vor vielen Monaten ist die schüchterne Failan (Cecilia Cheung) ins Land gereist. Die koreanischstämmige Chinesin wollte nach dem Tod ihrer Mutter bei Verwandten leben. Doch die sind längst weggezogen. Sie entging knapp dem Verkauf als Prostituierte und hielt sich mit Arbeit in einer Wäscherei über Wasser. Doch um bleiben zu können, musste sie heiraten. Man organisierte eine Heirat mit einem Gangster. Eben mit Kang-jae. Der hatte seine "Frau" nie gesehen, doch sie trug ein Foto von ihm bei sich, das ihr Mut gab. Erst nun, nach ihrem Tod, merkt Kang-jae, was er dieser hübschen Frau angetan hat. Er organisiert ihre Einäscherung und lernt auf dem Weg dahin endlich, wer seine Frau war - und was er ihr bedeutete.
"Calla"-Regisseur Hae-sung Song spielt mit seinem zweiten Film ganz subtil auf dem Klavier der Gefühle. Er weiss, welche Tasten er drücken muss und tut dies auf erst kaum durchschaubare Art. Eine halbe Stunde lang hat man das Gefühl, einen weiteren harten koreanischenGangsterfilm mit einem abgestürzten Protagonisten zu sehen. Kang-jae ist ein Wrack, die Gang, bei der er dabei ist, ein Haufen Versager, sein Boss ein Choleriker und sein Leben am Arsch. Keine guten Voraussetzungen für einen Film um Gefühle.
Doch dann lächelt Cecilia Cheung. Die zierliche Hongkong-Schauspielerin (Zu Warriors, Shaolin Soccer) kommt spät wirklich in die Story, wir erfahren, dass Kang-jae sie geheiratet hat und sehen sie, wie sie sich durchs Leben schlägt. Ihre Rolle scheint wenig ausgebaut und Cheung mutet an, als ob sie nicht viel zu tun, hätte doch mit ihrer schüchternen Erscheinung ruft sie genau die Reaktion hervor, die man später braucht. Und man kann Cheungs Spiel leicht unterschätzen. Wie sie aber ihrer Prostituition mit einem Trick entkommt, wie sie die Wäsche rastlos mit ihren Füssen wäscht, wie sie sich mehrmals verbeugend aus einem Raum schleicht, ohne dass ihr auch nur jemand zuschauen würde - und wie sie zwei Zahnbürsten anguckt, im Wissen, was hätte sein können, das hat pure Melancholie. Auch als Zuschauer beginnt man sich langsam zu fragen, was gewesen wäre, wenn die zwei sich getroffen hätten. Ob sie sich gegenseitig hätten helfen können.
Diese was-wäre-wenn-Frage ist bewegend genug, doch "Failan" offeriert noch viel mehr. Da ist zum einen Kang-jaes Seite. Er findet zwar nicht Erlösung, aber neuen Lebensmut. Failan steht für all seine verpassten Chancen im Leben und somit indirekt für sein Versagen. Man spürt, er will etwas ändern. Und so ist es eigentlich falsch, als Failan im Brief in der ihr eigenen unterwürfigen Art sagt "es tut mir leid, dass ich dir nichts geben kann". Sie hat ihm sehr wohl etwas gegeben.
Er hat ihr wiederum Liebe gegeben, ohne dass er es wusste. Sein lächelndes Passfoto hielt sie am Leben in der harten, fremden Welt. Wie die zwei Charaktere, die sich eigentlich nie wirklich treffen, Liebe geben, ist schlicht bezaubernd und macht "Failan" alleine schon zu einem der besten Liebes-Melodramen 2001. Die Inszenierung ist betont zurückhaltend, nüchtern und in den Gangsterszenen roh. Die Schauspieler sind ebenso zurückhaltend, aber immer passend zu ihrem kaputten Typ. Wie wenig es zum Ende dieser superb aufgegleisten Geschichte braucht, um die Zuschauer zu bewegen, zeigen die letzten paar Bilder. Der letzte Freeze Frame zeigt nur Cecilia Cheung beim Lächeln. Aber so intim, so zärtlich, dass es mir das Herz brach. So entlässt Song sein Publikum heulend. Und nicht unbedingt aufgestellt, weil beide Charaktere ja ein schlechtes Ende nehmen - aber mit dem Wissen, dass sie im Leben doch etwas hatten, was Sinn ergab. Und etwas, was man Liebe nennen kann. Wenn auch nur für ganz kurze Zeit ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch  5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Regie: Hae-sung Song

Melodrama

Gefühl * * *

Gewalt * *

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T h e   F o u l   K i n g

Südkorea 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

F r i e n d   ~  C h i n   g o o

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Südkorea 1976: Vier Buben sind die besten Freunde. Sie verlieren sich für einige Zeit aus den Augen, doch 1981 gehen sie wieder gemeinsam zur Schule. Der Gangstersohn Jeong-suk (Oh-seong Yu) mausert sich zum Anführer. Dong-su (Dong-Kun Jang) wird seine rechte Hand. Drei Jahre später gehen Sang-taek (Tae-hwa Seo) und Jeong-ko (Un-taek Jeong) aufs College. Jeong-suk ist mittlerweile den Drogen verfallen und behandelt seine Frau Jin-sook, die Ex-Freundin von Sang-taek, schlecht. Dong-su sagt sich deshalb von ihm los und tritt einer anderen Gang bei. 1990 ist Jeong-suk von den Drogen weggekommen. Er und Jeong-suk haben es als Gangster weit gebracht - und beginnen einen Krieg.
Von der Story her sehr konventionelles Gangsterdrama von Kyung-Taek Kwak (Champion), das die Männerfreundschaft hochleben lässt und an den Kinokassen des Produktionslandes enorm erfolgreich war. Visuell ist "Friend" sehr ansprechend, auch darstellerisch komplett überzeugend. Drei sehr brutale Szenen reissen einen aus dem etwas gemächlichen Tempo heraus. Frauen kommen nur am Rande vor. Die Moral der Geschichte? Keine besondere. Männerfreundschaft ist das Beste? Das ist sicher nicht gerade die grösste Neuigkeit, aber der Film ist sehr ansprechend gemacht und klar sehenswert. Ganz knapp 3½ Sterne wert.
2013 folge eine verspätete Fortsetzung namens Friend: The Great Legacy.
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternative Titel: Chin goo; Chingu
Regie: Kyung-Taek Kwak

Gangsterdrama

Gewalt * * *

Spannung * *

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G i n g k o   B e d    2   ~   D a n j e o g b i y e o n s u

Reviewed 2003

Südkorea 2000 Korea vor vielen hundert Jahren: Am Fuss des Heiligen Berges erklärt das Volk der Mae (Hawks) dem Volk der Hwasan (Volcanoes) den Krieg. Dafür bestraft der berg die Hawks mit Armut und Heimatlosigkeit. Nach 500 Jahren hilflosem Herumziehen sehen die Hawks die Chance auf neue Macht gekommen: Die Hawk-Königin Soo hat Han, den König der Volcanoes, verführt, um an seinen Samen zu gelangen. Das Kind, Vee, soll geopfert werden, und so die Macht des Berges brechen. Doch Vee wird entführt und gerettet. Als Erwachsene wohnt Vee (Jin-shil Choi) in einem Volcano-Dorf und wird vom Krieger Dahn (Seok-hun Kim) geliebt. Doch auch Juk (Kyung-gu Sol, Oasis) hat ein Auge auf die Süsse geworden. Was beide nicht ahnen: Vees Schicksal ist der Tod. Juk, der bald Yun (Yoon-jin Kim, Shiri) heiraten soll, um König der Volcanoes zu werden, hat andere Pläne ...
Das Regiedebüt von Regisseur Ye-hyeon Park ist nicht wirklich eine Fortsetzung von Gingko Bed, sondern erzählt eine eigenständige, spannendere Geschichte. Der Film ist fast schon Koreas Antwort auf "Conan the Barbarian", weil es verdammt blutige Schlachten, manchmal etwas trashige Ausstattung und eine pompös historische Geschichte hat. Dazu fliesst viel Melodramatik in Form von unerfüllter Liebe ein. All dies reift zu einem epischen und dennoch nicht überlangen Fantasyfilm. Probleme weist das Werk bei den Effekten (sind diese "Abyss"-mässigen Schlangen wirklich nötig?), bei der Handlung (kennt man), bei der Charakterzeichnung und dem Ende auf. Das hört sich zwar nach vielen Fehlern an, aber der Gesamteindruck wird dadurch erstaunlich wenig getrübt. Ich hatte jedenfalls bei "Gingko Bed 2" gehörig Spass. Wer mit Gewalt nicht viel anfangen kann, sollte hier ausnahmsweise nicht die Augen schliessen, sondern die Ohren zuhalten - denn obwohl es einiges Blut zu sehen gibt, finden die brutalsten Momente im Soundtrack statt. Hier schlitzt und schneiden die Schwerter nonstop. Apropos Schwerter: Wieso halten die Krieger die immer so albern? So kriegt man doch keinen Gegner tot ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (CH): Code 2 PAL. Deutsch DTS, 5.1, 2.0 und koreanisch 2.0. Dt. UT. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Danjeogbiyeonsu; The Legend of Gingko; Moyuro Tsuki: The Legend of Gingko
Regie: Je-hyeon Park

Fantasyfilm

Action * * *

Gewalt * * *

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G u n s   &   T a l k s   ~   K i l l e r d e u l u i   s u d a

Reviewed 22.11.03

Südkorea 2001 Sang-yeon (Hyun-joon Shin, Bichunmoo), sein kleiner Bruder Ha-yeon (Teenie-Schwarm Bin Won), der Scharfschütze Jae-yeong (Jae-yeong Jeong) sowie der ehemalige Marathonläufer Jung-woo (Ha-kyun Shin, Sympathy for Mr. Vengeance) sind professionelle Killer. Sie erledigen ihre Aufträge mit Präzision und Verschwiegenheit. Doch nun tauchen gleich mehrere Probleme auf, die ihre Arbeit erschweren: Ein Schulmädchen möchte, dass die vier ihren Englischlehrer töten, Jung-woo verliebt sich in sein schwangeres Opfer und Detective Kim (Jin-yeong Jeong, Ring Virus, Bichunmoo, Wild Card) rückt der Truppe gehörig auf die Pelle.
Jungregisseur Jin Jang mischt in "Guns and Talks" souverän Humor mit Action. Seine temporeiche Thrillerfarce beginnt mit elaborierten Tötungsaktionen der vier Killer, konzentriert sich danach jedoch auf deren Schwächen und die amüsanteren Seiten des Jobs. Moralisch vielleicht nicht ganz sauber - aber auf jeden Fall höchst unterhaltsam. Jang weiss vor allem visuell zu überzeugen. So findet ein ausgeklügelter Anschlag während einer "Hamlet"-Aufführung statt. Splitscreen, schnelle Schnitte, schräge Perspektiven - alles da.
Am meisten Freude hatte ich aber eigentlich am absurden Humor. So vergisst der Erzähler Ha-yeon an einer Stelle einfach seinen Text, an einer anderen quasselt er seine Freunde mit einem Monolog über die Macht der Liebe voll - und sie fangen an zu heulen. Oder wenn Ha-yeon zum Schulmädchen sagt "We're not people who kill for someone, and we've never done it." In etlichen Dialogen und visuellen Einfällen steckt Humor. Zudem gerät Jang nie in die Versuchung, einen der Killer aussteigen zu lassen oder über sein Tun nachdenken zu lassen. Sie tuns einfach, weil ein Markt dafür da ist. Einfach ein Job.
Doch ganz glücklich war ich dennoch nicht. Im Mittelteil hängt die Spannung gehörig durch und am Ende werden mit die Fäden zu simpel zusammengezogen. Die Geschichte zwischen Sang-yeon und Detective Kim endet zwar mit dem vielsagenden Dialog "I'll starve you to death", doch ich empfand die ganze Auflösung als zu hastig. Die "Hamlet"-Szene ist dagegen ein paar Grade zu lang und Jang scheint in seiner eigenen Genialität zu schwelgen, auch wenn die Idee nicht wirklich neu ist (u. a. "Godfather", "Man Who Knew Too Much" spielen rein). Gleiches gilt für de angewendeten Bullett-Time-Effekte. Doch "Guns & Talks" macht Spass, keine Frage. Er ist gut gespielt, hip inszeniert und erzählt eine amüsante Story mit Action-Momenten. Das ist ja auf keinen Fall zu verachten!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch / koreanisch 5.1. mit engl. UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Killerdeului suda; Guns and Talks
Regie: Jin Jang

Thrillerkomödie

Humor * * *

Action * *

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H a p p y   F u n e r a l   D i r e c t o r

Südkorea 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

H i !   D h a r m a !   ~   D a l m a y a   n o l j a

Reviewed 9.9.04

Südkorea 2001 In einem Jopok-Syndikat kommt es zum Machtkampf. Der Gruppenführer Jae-gyu (Shin-yang Park, Big Swindle) packt deshalb seine Untergebenen (Sang-Myeon Park aus My Wife Is a Gangster, Seong-jin Kang  aus Attack the Gas Station, Su-ro Kim aus Volcano High, Kyoung-In Hong aus A Single Spark) und flüchtet in die Berge. Dort kommen die Gangster in einem buddhistischen Kloster unter. Der oberste Mönch (In-mun Kim) erlaubt ihnen den Aufenthalt, wenn sie sich unauffällig benehmen. Das schaffen sie natürlich nicht, stören die Mönche und pöbeln herum. Der zweithöchste Mönch, Jeong-myeong (Jin-yeong Jeong, Once Upon a Time in a Battlefield), hat schnell genug davon. Er fordert die Gangster zu einer Serie von Wettbewerben heraus. Falls die "Eindringlinge" verlieren, sollen sie gehen. Doch während diesen Spielen kommen sich die Gangster und die Mönche (Jin-young Jung, Won-jong Lee, Mun-shik Lee, Seung-soo Ryu) auch langsam näher ...
Das Jahr 2001 war die Geburt der koreanischen Gangsterkomödien-Hits. Die Plätze drei bis sechs der Jahrescharts belegten vier nacheinander gestartete Exemplare dieses Genres: Der im Sommer angelaufene Wegbereiter
Kick the Moon, der actionbetonte Kassenschlager My Wife Is a Gangster, "Hi! Dharma!" und Ende Jahr noch der Nachzügler My Boss, My Hero. Nach dieser Attacke war das Genre nicht mehr tot zu kriegen. Einer der beliebtesten aus diesem Quartett ist "Hi! Dharma!". Das Regiedebüt von Cheol-kwan Park kommt ohne viel Vulgaritäten und Gewalt aus und propagiert stattdessen die Botschaft von Freundschaft und Brüderlichkeit.
Ausgesprochen genial ist der Streifen dennoch nicht. Der Plot ist allzu schematisch und voraussehbar, ein paar Subplots wie der Irre (Young-joon Kim) im Turndress, der immer vorbeischaut oder die Pseudo-Liebe zwischen Gangster Nal-chi (Seong-jin Kang) und einer Nonne (Hyun-gyung Lim ), sind schlecht ausgearbeitet und bestenfalls Füllmaterial. Die zentrale Geschichte ist okay - doch was "Hi! Dharma!" wirklich unterhaltsam macht, sind seine liebenswerten Charaktere und deren Darsteller. Durchs Band eine talentierte Truppe.
PS 1: Da der Film an den Kinokassen ein solche Erleuchtung war, wurde drei Jahre später eine Fortsetzung mit einem Teil der Originalbesetzung nachgeschoben. Die Kritik gibts hier.
PS 2: Der titelgebende Dharma ist ein Mönch, der seine Augenbrauen aufschnitt, weil sie ihm zu schwer wurden und er dadurch von seinen Zen-Praktiken abgelenkt wurde.

Hier auf DVD erhältlich (US)
Hier auf DVD erhältlich (SK)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch / koreanisch 5.1. mit engl. UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Let's Play, Dharma!; Dalmaya nolja; Hi, Dharma;
달마야 놀자
Regie: Cheol-kwan Park

Komödie

Humor * * *

Action * *

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T h e   H u m a n i s t

Reviewed 2003

Südkorea 2000 Te-ho (Jae-mo Ahn) hasst seine Familie. Sein reicher Vater treibt es stets mit jungen Frauen und will ihn ins Militär schicken, seine Stiefmutter, die ebenfalls fremdgeht, behandelt ihn wie Dreck. Te-hos Erastzfamilie, die er gerne herumkommandiert, sind seine Kumpels Euglena (Seong-jin Kang) und Amoeba (Sang-Myeon Park). Als sie eines Nachts angetrunken unterwegs sind, töten sie einen Cop. Ein anderer Polizist wird Zeuge und erpresst 200 Millionen Won von ihnen. Um an das Geld zu kommen, plant das Trio, Te-hos Vater zu entführen. Doch bei der Entführung geht so einiges schief.
Mu-yeong Lee, der Autor von JSA legt mit der rabenschwarzen Komödie "The Humanist" sein Regiedebüt vor. Ganz überzeugt hat es micht nicht. Der Ansatz, der an "Fargo" erinnert, liefert viel Raum für abstruse, blutige Situationen. Doch die Ballance stimmt irgendwie nicht. Das, was lustig sein sollte, ist es manchmal nicht - das gilt insbesondere für eine Fast-Vergewaltigung, die einfach nicht zum Ton und zu den Charakteren des Films passen will. Die Akteure sind schlau besetzt: Jae-mo Ahn ist schleimig genug in der Titelrolle und Sang-Myeon Park, sein Partner aus My Wife Is a Gangster, ist schlacksig. Nur der dritte im Trio, Seong-jin Kang (Attack the Gas Station), bleibt etwas blass. Die Story hat genügend Drive, um 99 Minuten lang zu unterhalten, und ein paar Gags sind wirklich gut. Aber der Ton des Films stimmte für mich einfach nicht - es ist schwer, genau zu erfassen, warum, aber das Resultat war ein "who cares?" meinerseits. Und das ist nun mal keine gute Voraussetzung für einen Film.   
Hier auf DVD erhältlich (US)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Humanist
Regie: Mu-yeong Lee

Komödie

Humor * *

Gewalt * *

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I l   M a r e   -    A   L o v e   S t o r y   ~   S i w o r a e

Reviewed 2003

Südkorea 2000 Ein paar Tage vor dem Beginn des neuen Jahtausends zieht die junge Synchronsprecherin Eun-ju Kim (Ji-hyun Jun, My Sassy Girl) aus dem einsam an Strand gelegenen Haus "Il Mare" aus. Da sie wichtige Post erwartet, hinterlässt sie ihrem Nachmieter einen Brief. Der junge Ingenieur Sung-hyun Han (Jung-Jae Lee, Last Witness), der ins "Il Mare" einzieht, liest den Brief und schreibt zurück - datiert mit Dezember 1997. Anfänglich ist Eun-ju etwas verwirrt, doch bald merken die beiden, dass der Briefkasten eine Art Zeitloch ist und sie sich gegenseitig Briefe von 1998 nach 2000 und zurück schicken können. Zwischen den beiden entwickelt sich bald eine zarte Romanze mit Zeitunterschied.
"Il Mare" ist ein fantastisch gespielter und durch und durch herzerwärmender Liebesfilm mit einem kleinen Fantasy-Element. Dieses wirkt jedoch nie als Fremdkörper in dem sonst realistischen Werk, sondern ist bloss der Katalysator dieser poetischen Liebesbeziehung. Regisseur Hyun-seung Lee schwelgt zudem in wunderschönen Bildern, die sich harmonisch an das gemächliche Erzähltempo und das einsame Innenleben unserer Protagonisten anpassen.
Was den Film so charmant macht ist die Leichtigkeit, mit der Lee die doch recht absonderliche Liebesbeziehung voranbringt - bis zum seltsamen Ende. Ohne etwas zu verraten: Es gibt quasi zwei Enden und beide überzeugen auf ihre Art und regen zum Sinnieren über das vorher Gesehene an: Über das Wesen der Zeit, über das Gefühlsleben der Charaktere, über die Plausibilität der Geschichte. Klar werden Physiker die einen oder anderen Verstösse gegen Einsteinsche Grundsätze feststellen, doch wie erwähnt ist der "magische Briefkasten" nicht wirklich ein zu erklärendes Objekt, sondern ein Mittel zum Zweck. Ob es göttliche Intervention oder ein Zeitloch ist, ist schnuppe - was zählt ist die Liebe, die sich dank diesem Ding entwickelt. Ein bezaubernder Film für Romantiker und Liebhaber poetisch-melancholischer Liebesgeschichten.
2006 entstand mit Keanu Reeves und Sandra Bullock ein Remake namens The Lake House.
Hier auf DVD erhältlich (SK)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1 und 2.0 mit engl. Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph)

Alternative Titel: A Love Story; Siworae; Il Mare; Das Haus am Meer - Il Mare
Regie: Hyun-seung Lee

Liebesdrama

Romantik * * * *

Spannung *

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T h e   I s l e   ~   S e o m

Reviewed 2002

Südkorea 2000 Auf einem idyllischen koreanischen See treiben Flosse mit farbigen Hütten darauf. Fischer mieten sie zum Angeln - doch vorwiegend, um hier Geliebte und Huren zu treffen, Karten zu spielen oder mit der stummen Vermieterin Hee-Jin (Jung Suh), die auch als Nutte arbeitet, zu schlafen. Eines Tages mietet der sensible Hyun-shik (Yoosuk Kim) die gelbe Hütte. Hee-Jin ahnt nicht, dass er ein Mörder ist und verliebt sich in ihn. Der Beginn eines blutigen Liebesdramas.
Der gefeierte Film von Extrem-Regisseur Ki-duk Kim hält, was er verspricht. Das grösste Plus von "The Isle" ist seine geniale Optik. Wunderschöne Bilder, ein wenig Erotik und melancholische Atmosphäre - dazwischen immer wieder derbste Gewaltakte. Die Story dagegen plätschert geruhsam dahin und hat vielleicht so manch unglaubwürdige Wendung. Der Schluss wirkt sogar beinahe angehängt. Einfach, damit der Film ein poetisches Schlussbild hat. Befriedigend ist es nicht. Dennoch ist "The Isle" ein absolut sehenswerter Film - aber für alle, die denken, sie würden Szenen, in denen eine Frau sich Angelhaken in die Vagina schiebt, nicht aushalten, sollen dem Streifen fern bleiben.
PS: Ich mag Filme nicht, in denen Tiere leiden müssen. Hier bin ich mir ziemlich sicher, etliche Fische mussten leiden - dazu noch ein Hund und ein Vogel. Keine Kunst ist es wert, dass man für sie Tiere verletzt!
Hier auf DVD erhältlich (US)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternativer Titel: Seom
Regie: Ki-duk Kim

Drama

Gewalt * * *

Erotik * * *

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J a k a r t a

Reviewed 19.8.04

Südkorea 2001 Blue (Chang Jung Lim, Great Expectations), Red (Hee-kyung Jin) und White (Se-Jun Kim) graben einen Tunnel in den Tresorraum der "Okwang Investment Bank". Gerade, als Blue das Falschgeld gegen die richtige Kohle eintauschen will, taucht der Vizepräsident der Bank, Sa-Hyun (Da-Hun Yun, Family), auf, haut den Dieb k.o. und nimmt ihn mit Hilfe seiner Assistentin Eun-ah Jo (Jae-un Lee, Natural City) fest. Was niemand ahnt: Eun-ah und Sa-Hyun wollten selbst den Tresor knacken. Sa-Hyun führt den Dieb deshalb mitsamt dem Geld ab - da steht schon die Polizei bereit: Hae-Ryong (Sang-Jung Kim) und Du-San (Jun-Gyu Park, My Wife Is a Gangster 2) nehmen Blue, den Bank-Vize und das Geld mit in eine Scheune. Denn die Cops sind gar keine - sie sind Brüder und ebenfalls Gangster. Durch wen wussten sie, wann der Überfall steigen soll? Mit wem steckte Sa-Hyun unter einer Decke? Wer der "farbigen" Bankräuber spielte falsch? Fragen über Fragen ...
"Jakarta" ist ein witziger Thriller mit einem Twist an jeder Ecke. Zum Schluss hin wird die Logik mehr und mehr strapaziert, doch für Unterhaltung ist dennoch stets gesorgt. Manche Kritiker bezeichnen den Streifen als Koreas Antwort auf den Newman-Redford-Klassiker "The Sting" - doch ein Vergleich mit Gauner-legen-Gauner-rein-Filmen wie Ocean's Eleven oder "Heist" ist eigentlich angebrachter. Deren Niveau erreicht das Regiedebüt von Cho-Sin Jung (Wet Dreams) zwar auch nie. Was nicht heissen soll, dass "Jakarta" misslungen ist - im Gegenteil!
Er ist lustvoll gespielt, schwungvoll inszeniert - inklusiver kurzer Animationseinlagen bei Rückblenden, angereichert mit witzigen Pointen und eben: voller Wendungen und Überraschungen. Parallelen zu oben genannten Heist-Movies sind genauso auszumachen wie zu "Reservoir Dogs", angefangen bei der Farb-Namensgebung der drei Gauner und der nicht chronologischen Erzählweise. Doch den Hauptreiz des Films macht eindeutig aus, zu sehen, wer nun eigentlich übers Ohr haut. Zuviel nachdenken sollte man dabei nicht, sonst fällt das Gerüst zusammen. Wie sich die Charaktere übers Kreuz kennengelernt haben und die Aktionen abgestimmt haben, ist logistisch kaum mehr nachvollziehbar. Aber was solls! Diese 90 Minuten könnte man jedenfalls auch dümmer verschwenden ...

Hier auf DVD erhältlich
IMeine Disk (SK): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1. und 2.0 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Regie: Cho-Sin Jung

Thriller

Spannung * *

Humor * *

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J . S . A .    -   J o i n t   S e c u r i t y   A r e a    ~   G o n g d o n g    g y e o n g b i   g u y e o k   J S A

Reviewed 2002

Südkorea 2000 Die Demarkationslinie am 38. Breitengrad trennt Nord- und Südkorea. Als in der Umgebung der Linie, der sogenannten Joint Security Area JSA. ein Zwischenfall passiert, wird die NNSC eingeschaltet, eine Organisiation der neutralen Länder Schweiz und Schweden. Die in Genf aufgewachsene Koreanerin Sophie soll herausfinden, wieso zwei Nordkoreaner tot sind. Die südkoreanische Version: Der tapfere Sgt. Lee sei verschleppt worden. Er konnte sich befreien, dabei erschoss er zwei, einer überlebte. Dieser Überlebende, Sgt. Oh will nichts zu Sophie sagen. Die Wahrheit ist nämlich ungleich banaler ... und dramatischer.
JSA war ein Kassenhit. Verständlich, denn wie in Shiri dominiert die inner-koreanische Beziehung das Geschehen. Hier noch stärker als in Shiri, denn die Handlung spielt ausschliesslich an der Demarkationslinie. Inszeniert und gespielt ist der Streifen routiniert, erzählt mit vielen Rückblenden, ein wenig Action und einer guten Dosis Pro-Wiedervereinigungs-Ideologie. Für Schweizer Zuschauer ist natürlich besonders interessant, dass Sophie Schweizerin sein soll. Sie redet zwar ausschliesslich englisch und koreanisch, aber man akzeptiert es. Ihr Chef hat einen österreicher Akzent im Englischen. Aber wen schert das schon, wenn man wie im Fall von "JSA" fast schon einen modernen Korea-Klassiker vor sich hat.
Hier auf DVD erhältlich (koreanische Fassung)
Hier auf DVD erhältlich (deutsche Fassung)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Unteriteln gesehen.

Alternativer Titel: Gongdong gyeongbi guyeok JSA
Regie: Chan-wook Park

Thrillerdrama

Action * *

Spannung * * *

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K i c k   t h e   M o o n   ~   S h i n l a u i   d a l b a m

Reviewed 9.9.04

Südkorea 2001 1982: Die Schüler der Gangsan High von Gyeongju sind auf einem Ausflug. Sie veranstalten eine Gesangsshow. Der schüchterne Young-Joon Park wird bei seinem Lied ausgebuht, der Schul-Hengst Gi-dong Choi dafür auf die Bühne geholt. Doch mitten in dessen gefeierter Performance kommt die Nachricht, dass eine verfeindete Schule einen Angriff plant. Die beiden Gemeinschaften begegnen sich auf der Strasse. Es kommt zu einer Massenschlägerei, die auch rund 20 Jahre später noch in aller Munde ist. Zu dieser Zeit will der mächtige Nami-Gangsterboss die Stadt Gyeongju unterjochen. Daran hindert ihn nur noch der örtliche Boss Chun-soo Mak. Der Nami-Boss entsendet Young-joon (Sung-jae Lee) nach Gyeongju. Der Geek von damals ist heute ein angesehener Schläger und als er in die Stadt kommt, trifft er bald auf Gi-dong (Seung-won Cha). Der Macho von damals ist heute ... Lehrer. Die zwei nehmen Kontakt auf, doch da verknallen sich beide in Ju-ran Min (Hye-su Kim), die Schwester von Gi-dongs Schüler Ju-seob Min (Jung-su Lee).
Attack the Gas Station
kam bei mir nicht so gut an, ist aber einer der wichtigsten koreanischen Filme der 90er und wird von vielen geliebt. Das Nachfolgewerk von Regisseur Sang-Jin Kim wurde 2001 also sehnlichsterwartet: "Kick the Moon" heisst er und stiess in den Jahrescharts bis auf Rang drei vor. Es war einer der ersten Mafiakomödien dieses Jahres, die allesamt sehr erfolgreich waren (es folgten u.a.
My Wife Is a Gangster, Hi! Dharma! und My Boss, My Hero). Kim behielt die Mischung aus Humor und Action bei, verzichtete aber weitgehend auf den anarchischen Touch, den Attack the Gas Station auszeichnete. Das Resultat ist etwas mehr im Mainstream. Und etwas besser.
Doch wirklich der Knaller ist auch "Kick the Moon" nicht. Das Drehbuch von Woo-Suk Kang, dem späteren Hit-Regisseur von Public Enemy und Silmido, ist ziemlich schematisch und wird nur dank den Hauptdarstellern wirklich lebendig - und dank den Fights. Meistens sind diese als Massenschlägereien mit unspektakulärer Rohheit aufgezogen. Der typische koreanische Fight-Style also. "Kick the Moon" hat ein paar coole solche Tumulte, ein paar gute Gags, ein paar witzige Charaktere - das reicht, für einen unterhaltsamen Film. Aber gross in Erinnerung dürfte er mir nicht bleiben ...

Hier auf DVD erhältlich (GB)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.

Alternative Titel: Shinlaui dalbam;
신라의 달밤
Regie: Sang-Jin Kim

Actionkomödie

Humor * *

Action * *

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L a   B e l l e   ~   M i   i n

Reviewed 30.6.04

Südkorea 2000 Eine Frau (Ji-hyeon Lee) taucht bei einem Schriftsteller auf (Ji-ho Oh). Die beiden kommen sich näher und haben Sex. Während sich seine Liebe zu ihr in Obsession verwandelt, lässt sie ihn oft links liegen und fährt zu ihrem eigentlichen Liebhaber: ihren früheren Freund. Der verprügelt das Nacktmodel immer wieder, doch die Frau kommt nicht von ihm los.
Ein bisschen was steckt drin. Die Suche nach Liebe, das Warten auf die Veränderung im Partner, die destruktive Kraft der Liebe ... aber all das wird lustlos präsentiert. "La Belle" ist ein weiterer misslungener Versuch eines koreanischen Erotikdramas. Nicht ganz so beknackt wie Desire oder Yellow Flower, aber dennoch mühsam. Ein Film, dessen pseudo-anspruchsvollen Nichtigkeiten bloss als Vorwand für Sexszenen dienen. Diese sind ästhetisch gemacht, vor allem weil die beiden Akteure lecker aussehen. Ein bisschen exzentrisch müssen sich die beiden lieben, doch ansonsten Business as usual. Dieser Teil macht rund einen Drittel der 93 Minuten Lauflänge aus.
Der Rest ist Schweigen, könnte man fast sagen. Die zwei Charaktere sitzen nämlich mit Vorliebe "vieldeutig" herum und langweilen sich. Die Frau bringt etwas Energie mit sich und spielt gerne mit ihren Füssen, doch der Mann ist ein Abklatsch einer komplexen Figur. Eine wandernde Klischee-Hülle, die nebenbei ein Buch schreibt. Mir graut davor, dieses literarische Exkrement lesen zu müssen. Es ist etwa auf dem Niveau des Films verfasst: Viel Schwadronieren, wenig Sagen.
Dabei scheint die Frau tatsächlich ein Problem zu haben. Sie kommt nicht von ihrem brutalen Lover los. Doch dies sollte Ausgangspunkt einer Story sein, nicht ihr Ein und Alles. Mit der Zeit dachte ich bloss noch, die Frau sei eine bescheuerte Kuh, die ihre eher kleinen Probleme zu gewaltigen Psychosen aufbauscht. Ein Besuch beim Psychiater würde wohl Wunder wirken. Aber nein, in intellektuell verbrämten Filmen hilft das Sinnieren. Und der Sex. Aber es wirkt ja eigentlich doch nicht, denn ganz fatalistisch rudert man auf das bittere Ende hin. Und das ist dann bloss noch aufgesetzt. Die stereotypen Charaktere haben sich dieses Ende gar nicht verdient. Vergleicht man "La Belle" mit ähnlich tragischen Liebes-Exzessen wie "Ultimo tango a Parigi" oder "Empire of the Senses", dann ist der Versuch bloss noch lächerlich - und kläglich gescheitert. Mir ist klar, dass viele Kritiker die komplexe Natur der Charaktere loben werden, der Frage nachgehen, wieviele der Ereignisse real sind und wieviele sich der Autor einbildet. Doch es ist alles nutzlos. Man wird mit einem gehaltlosen Brei gefüttert, den man selber mit Geschmack anreichern muss. Da kann man den Film ja gleich auslassen und über das Wesen komplexer Beziehungen plaudern. Man hat mehr davon. Und muss diesen Langweiler nicht über sich ergehen lassen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Mi in
Regie: Kyun-dong Yeo

Erotikdrama

Erotik * * * *

Anspruch * * *

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L a s t   P r e s e n t   ~   S u n   M o o l

Reviewed 13.3.05

Südkorea 2001 Der drittklassige Komiker Yong-gi Jung (Jung-Jae Lee) hofft schon lange vergebens auf einen Durchbruch mit seinem Partner Cheol-su Yang (Hyeong-jin Kong). Die zwielichtigen Gesellen Hak-su (Hae-ho Kwon) und Hak-cheol (Mu-hyeon Lee) unterbreiten ihnen ein Angebot: Sie kaufen den beiden einen Show-Auftritt. Yong-gi merkt sofort, dass die zwei lahme Gangster sind und sie nur ausnehmen wollen. Doch sie geben nicht auf. Yong-gis Ehefrau Jung-Yeon Park (Yeong-ae Lee), der die Karriere des Gatten am Herzen liegt, bekommt deshalb kurz darauf Besuch von den beiden. Doch kaum hat sie sie aus ihrem Baby-Shop herausgeworfen, fällt sie ihn Ohnmacht. Die Gauner bringen sie ins Spital. Der Arzt erklärt ihnen, dass Young-gi im Sterben liegt. Nicht einmal ihrem Mann hat sie davon erzählt, damit er nicht verlernt, zu lachen.
"Last Present" ist manipualtiv und reichlich voraussehbar. Auch die Idee, einer jungen Frau eine töfliche Krankheit aufzubürden, gehört zu den niederen Tricks, die Tränen des Publikums herauszudrücken. Doch trotz diesen durchkalkulierten Melodrama-Konzepten ist "Last Present" ein schöner und bewegender Film. Die tragische Figur von Jung-Yeon hat mich dabei am ehesten gestört. Ihr Verhalten ist nicht immer nachvollziehbar und ihre Liebe lange Zeit nicht sichtbar. Doch Ki-hwan Oh baut diesen Umstand geschickt in die Geshcichte ein, die zusehends emotionales Gewicht gewinnt, bevor sie in eine brillant konstruierte Schlussszene mündet, die das Leben der beiden reflektiert und gleichsam auf der Bühne widerspiegelt. Sehr theatralisch, aber sehr überzeugend.
Auch zuvor gibt es Szenen zum Heulen, etwa der späte Besuch einer alten Freundin oder das Entgegenkommen der Eltern. All dies ist zweifelsohne bei einer Drehbuch-Session entstanden, die unter dem Titel lief "wie steigern wir den Taschentuch-Verkauf?" - doch das ändert nichts am berührenden Effekt dieser Sequenzen. Koreanische Melodramen haben eben oft das gewisse Etwas, um selbst aus einem billigen "Krankheit der Woche"-Setup das Maximum an Emotionen herauszuholen und dies stets auf künstlerisch durchaus hohem Niveau.
"Last Present" ist nicht komplett geglückt, da er mit Überlänge und Voraussehbarkeit zu kämpfen hat. Zudem ist das Gefühl, manipuliert zu werden, schon omnipräsent. Aber trotzdem kann man mitfühlen, mitleiden, mitbangen. Und für einen Film dieses Genres ist es letztendlich das, was zählt. Deshalb ist "Last Present" für alle Liebhaber des gehobenen Melodramas zu empfehlen.
PS: eine sehr ausführliche Kritik mit SPOILERN findet ihr unter "want to know more?"
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Koreanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.

Alternative Titel: Sun Mool; The Gift; Sunmool;
선물
Regie: Ki-hwan Oh

Melodrama

Gefühl * * *

Spannung *

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L a s t   W i t n e s s   ~   H e u g s u s e o n

Reviewed 2002

Südkorea 2001 In Seoul wird die Leiche von Dal-su Yang (Ki-yeong Lee) gefunden. Detective Oh (Jung-Jae Lee) und sein Partner nehmen Ermittlungen auf. Die Spur führt sie nach Geoje Island, wo während dem Koreakrieg 1950-53 150'000 nordkoreanische Kriegsgefangene inhaftiert waren. Hier wird Ohs Partner erschossen und Oh stösst auf das Tagebuch einer Ji-hye Son. Sie erzählt darin, wie sie einer Gruppe POWs half, auszubrechen. Son, genannt "Black Narcissus", war eine Kommunistin und nun gezwungen, mit den Gefangenen und ihrem treuen Diener Hwang-seok (Sung-kee Ahn, Nowhere to Hide) abzuhauen. Doch Dal-su Yang, der nun eben tot aufgefunden wurde, jagte sie erbarmungslos. Oh stöbert Ji-hye auf, um den Rest der Geschichte zu erfahren.
"Last Witness" ist ein weiterer Korea-Knüller, der eine daramtische Thrillerstory im nord/süd-koreanischen Konflikt verwurzelt - wie etwa JSA oder Shiri. "Last Witness", der kürzeste der beiden, lebt von stets präsenter Spannung, von genialen Bildern und zum Schluss von einer rechten Dosis Emotionen. Ich hab jedenfalls geweint, als die Geschichte von Hwang-seok und Ji-hye aufgelöst wurde. Ein sehenswertes Werk, das an den Kinokassen leider unterging.
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Heugsuseon
Regie: Chang-ho Bae

Thrillerdrama

Spannung * * *

Action * *

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L i b e r a   m e

Reviewed 2003

Südkorea 2000 Ein Brandstifter terrorisiert Seoul. Die 85. Feuerwehrstation ist besonders gefordert. Der heldenhafteste Mann im Team ist Sang-woo Jo (Min-su Choi, Yesterday), doch auch er kann beim jüngsten Einsatz auch nur noch zusehen, wie sein Freund In-soo verbrennt. Nach einem Anschlag auf eine Tankstelle kommt die Feuerpolizei dem Pyromanen langsam auf die Spur: Er heisst Hee-soo Yeo (Seung-won Cha, My Teacher, Mr. Kim) und lebte in der Psychiatrie, weil er in seiner Jugend bereits mit Hilfe des Feuers mordete ...
Die Parallelen zu Ron Howards "Backdraft" sind eindeutig, aber dennoch vermag "Libera me" auf eigenen Beinen zu stehen. Zum einen sind die Aktionen des Pyromanen hier wirklich mörderisch brutal, zum anderen wird die Bruder-Geschichte von "Backdraft" einem generelleren Einblick in die Arbeit der Feuerwehr geopfert. Wenns drauf ankommt würde ich "Backdraft" den Vorrang geben, weil seine Story besser ausgearbeitet ist, aber "Libera me" braucht sich nicht zu verstecken. Das Feuer ist natürlich der Star. Es scheint zu leben und morden - obwohl nicht mit ganz so viel Stil gefilmt wie in "Backdraft" mag dieser Aspekt ganz und gar zu überzeugen. Noch erstaunlicher: Das Feuer ist echt. Soweit ich gelesen habe, kam kein CGI zum Einsatz, obwohl ich einmal schwören konnte, es wurde digital nachgeholfen. Wie dem auch sei. Feurig gings auf dem Set auf jeden Fall zu und her.
Die Akteure gehen dabei nicht unter. Sie halten sich mit typisch asiatischer Melancholie über der Action und erzeugen eine gute Stimmung. Doch damit kämen wir dann doch mal zu den Mängeln. Der kleinste ist die Musik, die aus US-Actionfilmen der Bruckheimer-Gattung, vor allem von "The Rock",
abgeguckt scheint. Ein weiteres Problem hatte ich mit dem triefenen Pathos. Der Film ist zwar vor 9/11 entstanden, aber die Huldigung der Firefighter hätte gut in einen Film nach dem World-Trade-Center-Anschlag gepasst. Klar sind sie Helden, doch das kann man auch weniger klebrig zeigen. Diese Übertreibung des Pathos reduziert sich jedoch auf die letzten paar Minuten.
Das grösste Problem habe ich angesprochen: Die Story. Der Killer gegen die Feuerwehr, das macht ja noch Sinn, doch Hee-soo Yeos Trauma wird nie klar herausgearbeitet. Die Rückblenden und Motive sind wild in Tagträume hineingeschnitten und machen (wohl absichtlich) keinen Sinn. Wenn am Schluss einiges aufgelöst wird, bleiben doch zu viele Fragen. Wieso will er die Kinder killen - ist wohl die wichtigste. Die Psychologie geht für mich einfach nicht ganz auf. Aber was solls, die Action stimmt. Und das zählt bei einem Film dieser Art ja allemal am meisten.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 0 PAL. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Regie: Yun-ho Yang

Actiondrama

Action * * * *

Spannung * *

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L o v e   H e r

Südkorea 2001 Ausführliche Kritik: hier.

 

M u s a

Reviewed 2002

Südkorea 2001 China im Jahr 1375: General Choi Jung begleitet einen Abgesandten des Koryo-Reiches zum Ming-Hauptsitz nach Nanjing. Doch statt empfangen werden die Männer in die Wüste verbannt. Der Vize-Botschafter stirbt und entlässt seinen Sklaven Yeo-sol in die Freiheit. Dank dessen famosen Kampfkünsten gelingt es Choi Jung, die schöne Ming-Prinzessin Bu-yong aus den Händen der mit den Mongolen verbündeten Yuan-Krieger zu befreien. Mit der Prinzessin als Zeichen des guten Willens erhofft sich Choi Jung Einass in Nanjing. Doch die Mongolen und die Yuan geben nicht so leicht auf und nehmen die Verfolgung auf.
Nicht zuletzt wegen des Mitwirkens von Zhang Ziyi wurde "Musa" oft mit "Crouching Tiger, Hidden Dragon" in einem Atemzug genannt. Ein Vergleich, der hinkt. "Musa" fehlt bis auf ein paar Szenen (v.a. die Schlussschlacht unter Schneeflocken) die Poesie und Eleganz von Ang Lees Meisterwerk, denn "Musa" ist vielmehr ein altmodischer Schlachtenfilm, der, wenn schon ein Vergleich sein muss, eher an "Braveheart" erinnert - zumindest sind die Kämpfe genauso blutig. Diese markigen sowie herausragend choreografierten Fights sind die Highlights des Films. Hanlungsmässig gibt er dagegen nur wenig her, denn das ewige Hin- und Her kann man kaum als Inhalt bezeichnen. Die Schauspieler sind solide, wobei Zhang Ziyi leider nie so gefordert wird wie in "Crouching Tiger, Hidden Dragon". Alles in allem ein sehenswertes, wenn auch überlanges (155 Min.) Schlachtengemälde aus Asien.
Hier auf DVD erhältlich (D)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternativer Titel: Warrior
Regie: Sung-su Kim

Epos

Gewalt * * *

Spannung * *

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M y   B o s s ,   M y   H e r o   ~   D o o s a b o o   i l c h a e

Reviewed 27.6.04

Südkorea 2001 Der junge Gangsterboss Do-shik Gye (Jun-ho Jeong) ist nicht der Intelligenteste. Die High School hat er vorzeitig abgebrochen. Der Big Boss (Sang-Jung Kim) verlangt deshalb von ihm, die Schule nachzuholen! Mürrisch schreibt sich Do-shik als Schüler ein und bekommt den harten Pennäler-Alltag zu spüren. Kleine Rowdies verprügeln ihn, die Girls ignorieren ihn, die Lehrer stressen ihn. Nur die Mitschülerin Yun-ju Lee (Oh Seung-eun) freundet sich mit ihm an. Und seine Englischlehrerin Miss Lee (Seon-mi Song) verliebt sich in Do-shiks Schläger Sang-doo (Woong-in Jeong). Doch da gibts Probleme an der Schule: der korrupte Rektor feuert willkürlich Lehrer und scheint von einer rivalisierenden Gangsterbande gesteuert zu werden!
Je-gyun Yun (Sex Is Zero) lotet mit "My Boss, My Hero" eine weitere Spielart der "Gangster in neuem Umfeld"-Komödie aus. Er landete damit einen Erfolg und belegte nur knapp hinter My Wife Is a Gangster Platz 6 der Kinocharts 2001. Doch besagter Film gefiel mir besser. Er ist lustiger und konsequenter. "My Boss, My Hero" weiss indes nicht genau, was er eigentlich sein will. Er beginnt als Gangster-glorifizierende Komödie und wandelt sich zum Drama mit leichtem sozialkritischem Anspruch. Es ist ja gut und recht, wenn der Film die Zustände an südkoreanischen Schulen anprangert, insbesondere deren Bestrafungsmethoden und Korruption in der Führungsetage - aber wenn vorher alles so lustig war, kann man diese Attacke nicht mehr besonders ernst nehmen. Zudem bricht auch immer wieder ein wenig Humor durch.
Doch als Komödie ist der Streifen wiederum zu wenig witzig. Es hätte durchaus mehr Möglichkeiten gegeben, amüsante Situationen auszureizen. Etwa die, in denen die Schüler merken, was sie für einen mächtigen Kerl vor sich hatten - und den hatten sie vorher auch noch fertig gemacht. Das alles findet am Rande statt, aber nicht pointiert genug. Wenn letztendlich also Humor, sozialer Anspruch und Action bloss mittelmässig bleibt, kann auch der Film als Ganzes kaum übers Mittelmass hinausschwingen. Eine Fortsetzung drängt sich fast auf, da der Boss am Schluss von Do-shik den Besuch im College verlangt ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch  5.1 / 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Doosaboo ilchae; Dusabu-ilche; Dusabu-ilche: My Boss My Hero
Regie: Je-gyun Yun

Tragikomödie

Gefühl * * *

Gewalt * *

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M y   S a s s y   G i r l   ~   Y e o p g i j e o g i n    g e u n y e o

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Der 25-jährige Student Kyun-woo (Tae-hyun Cha) geniesst das Leben, hängt stets mit Freunden herum und lernt kaum fürs Studium. Eines Abends sieht er in der U-Bahn ein stockbetrunkenes Mädchen (Ji-hyun Jun). Sie kotzt eine Fahrgast voll und nennt Kyun-woo "honey". Nun sieht es so aus, als sei er ihr Freund. Er wird gezwungen, sich um sie zu kümmern. Er bringt sie in ein Motel, duscht sich - und wird wegen Date-Rape von der Polizei verhaftet. Das Mädchen holt ihn raus, doch anstatt ihm zu danken, wird die 24-Jährige frech. Sie hat ein Maul wie eine Waffe und beleidigt Kyun-woo bei jeder Gelegenheit. Trotzdem verliebt er sich in sie - aber in der seltsamen Beziehung hat sie stets die Hosen an.
"My Sassy Girl" basiert auf einer Sammlung von autobiografischen Geschichten, die Autor Ho-sik Kim im Internet publizierte. Die Geschichte um Schicksal, Liebe und eine freche Göre wurde in Korea zum Blockbuster und landete in der 2001er-Bestenliste gleich hinter Friend auf Platz zwei. Ist der Film denn auch gut? Oh ja, und wie. Er ist zwar etwas lang und die Zufälle mögen manchen etwas nerven, doch ich habe mich köstlich amüsiert. Die erste Hälfte ist witzig, frech, rasant - und gespickt mit coolen Details wie die Drehbücher des Girls, die Regisseur Jae-young Kwak in kurzen Filme visualisiert - u.a. das Girl als "Terminator Demolitionist". Die zweite Hälfte ist melancholischer, aber auf eine liebenswerte, unaufdringliche Art. Letzter Bonus: Die Schauspieler: Tae-hyun Cha in seinem Kinodebüt ist der ideale unterwürfige Loser und Ji-hyun Jun (Il Mare) ist zum verlieben. Trotz ihres Auftretens. Oder gerade wegen ihrer frechen Schnauze? Wie auch immer: Ein amüsanter, kurzweiliger Film, der die Filmlandchaft Koreas auf den Kopf stellte und sogar sieben Jahre später ein fades Hollywood-Remake nach sich zog.
Auf DVD erhältlich (D)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternativer Titel: Yeopgijeogin geunyeo; Yupgi Girl
Regie: Jae-young Kwak

Liebes-
Tragikomödie

Humor * * *

Melancholie * *

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M y   W i f e   I s    a   G a n g s t e r   ~   J o p o g   m a n u r a

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Eun-ji Cha (Eun-Kyung Shin) nennt sich "Big Brother" und ist rechte Hand eines koreanischen Syndikat-Bosses. Sie hat 50 Männer unter sich und kämpft wie eine Göttin. Da erfährt sie, dass ihre Schwester Yu-Jin totkrank ist. Yu-Jis letzter Wunsch ist es, dass Eun-ji heiratet. Also macht sich die toughe Lady auf die Suche. Nach etlichen Leerläufen schnappt sie sich ohne lange zu fackeln den etwas rundlichen Verlierer Su-il Kang (Sang-Myeon Park). Nach der Eheschliessung beginnt eine harte Zeit für beide: Für Eun-ji, weil sie als Hausfrauchen überhaupt nichts taugt und für Su-il, weil seine Frau ihm weder Sex noch Zärtlichkeit schenkt. Doch es kommt noch viel dicker ...
"My Wife Is a Gangster" ist voll und ganz auf Eun-Kyung Shin zugeschnitten. Die Schauspielerin aus This Is Law und dem koreanischen Ring-Remake, ist in den Kampfszenen schlicht brillant. Aber nicht nur da. Meistens macht sie ein unterkühltes Gesicht, um in einer Comedy-Szene hilflos mit den Augen zu spielen und in einer melodramatischen Szene bewegend zu weinen. Regiedebütant Cho baut den Film um seine Protagonistin auf. Die drei Elemente (Action, Humor, Melancholie) sind so durch den ganzen Film zu finden. Die Actionszenen sind hervorragend choreografiert und mit rasanter Musik unterlegt, der Humor ist manchmal sehr tief gelegt (Furzgags, Oralsex-Gags) und dann wieder Charakter-orientiert. Passt gut. Und melancholisch bewegend wird der Film, wenns um die Schwester geht. Aber auch, wenn Su-il ins Spiel kommt. Man mag zu Beginn seine Rolle als Comic Relief sehen, aber mehr und mehr wird aus ihm eine tragische Figur.
Ein paar kleinere Mankos hat das Werk auch: Es ist ein paar Minuten zu lang und die Rolle von Eun-jis treuem Mitarbeiter mit dem Metall-Schädel wird vernachlässigt. Man lernt, dass er ihr voll vetraut, doch nach einem gemeinsamen Imbiss ist diese Nebenhandlung weg. Seltsam. Aber dennoch: "My Wife Is a Gangster" ist ein Must-See für Korea-Fans, der vierterfolgreichste Film 2001 und in meinen Augen sogar einer der besten koreanischen Mainstream-Filme seiner Ära. Und sei es nur der fetzigen Handkanten-Action wegen. Den koreanischen Kritikern gefiel der Film trotzdem nicht. Buh!
Fortsetzungen: My Wife Is a Gangster 2 (2003) und My Wife Is a Gangster 3 (2006)

Hier auf DVD erhältlich (D)
Ich
habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Jopog manura; My Wife Is Gangster
Regie: Jin-Kyu Cho

Gangsterfilm

Action * * *

Humor * *

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N a b i   -   T h e   B u t t e r f l y   ~   N a b i

Reviewed 23.8.04

Südkorea 2001 In der nahen Zukunft wird die Welt von saurem Regen heimgesucht, der die Menschen krank macht. Auch Bleivergiftungen nehmen zu und machen die Kranken zu unkontrollierbaren Aussenseitern. Ein weiteres Phänomen der Zeit ist ein "Oblivion Virus", das an irgend einer Stelle auf dem Planeten auftaucht und dafür sorgt, dass die Leute ihre Erinnerungen verlieren. Es hat sich eine regelrechte Tourismus-Industrie gebildet, die Menschen zu den Erscheinungsorten des Virus fliegt. Menschen, die etwas vergessen wollen. So wie Anna Kim (Ho-jung Kim). Die in Deutschland lebende Koreanerin reist ins Virus-befallene Korea, um über den Tod ihres Kindes hinwegzukommen. Ihre Tour-Führerin ist die Blei-kranke und schwangere Yuki (Hye-jeong Kang, Oldboy), ihr Fahrer der mysteriöse K (Hyun-Sung Kim). Da die drei die Viren immer knapp verpassen, sind sie gezwungen, viel Zeit miteinander zu verbringen. Dabei kommen sie sich näher ...
Der Low-Budget-Sci-Fi-Film, gedreht mit Digitalkamera und einigen Ambitionen, kam beim Publikum mehrerer Festivals (etwa Locarno) gut an. Ich kann verstehen wieso, denn man glaubt, man sehe etwas Tiefgründiges. Das ist jedoch bloss eine Illusion. Regisseur Seung-wook Moon suggeriert viel aber meint wenig. Ihre mit Metaphern und Andeutungen gespickte Geschichte ist so unausgegoren, dass sie bald ins Nichts verläuft. Die monotonen Erzähl-Monologe und repetitive Elemente wie das ständige Hinauslaufen in den sauren Regen verstärken den Zerfall des Films noch. Selbst der eigentliche Twist am Schluss bleibt leer, ohne Folgen, ohne Erklärungen. Offene Enden können reizvoll sein, doch meistens deuten sie auf ein nicht zu Ende gedachtes Drehbuch hin. So wie hier.
Visuell ist "Nabi" halbwegs befriedigend. Der mit DV erreichte, kühle Look wird unterstrichen duch kalte Archtiketur, durch Regen und monotone Bauten. Doch auch hiermit wird etwas vermittelt, was nicht verwertbar ist. Bilder und Handlung existieren für den Moment. Natürlich kann man sagen, es gehe um eine Frau, die vergessen wolle und sich dabei anfreundet, aber das ist in einer halben Stunde erzählt. Der Rest ist gefüllt mit interessanten Momenten - die aber nur für Stimmung sorgen, nicht für Inhalt. Geschweige denn Tiefgang. Das Spiel der Akteure ist rudimentär, die Inszenierung amateurhaft auf Arthaus getrimmt. Manche Kritiker wollen Parallelen zum Werk Kieslowskis erkennen - das liegt vielleicht daran, das Seung-wook Moon in Lodz ausgebildet wurde. Doch bis auf die Thematik der Trauer-Verarbeitung gibt es kaum Berührungspunkte. Wo "Bleu" nämlich durch dichte Charakterzeichnung fasziniert, bleibt "Nabi" eine leere Schale, in die man Interpretationen legen kann - aber nichts Nahrhaftes daraus gewinnt.
Selbst die Ausgangslage mit dem Virus ist eigentlich ein McGuffin. Moon umgeht es auch, eine wirkliche Sci-Fi-Zukunft zu zeigen und lässt selbst das Jahr vage ("nach 2001"). Ebenso diffus die Entstehung und Funktionalität des Virus'. Und leider ebenso schwammig die Vergangenheit, Wünsche und Beweggründe der Charaktere. "Nabi" ist eine Enttäuschung, ein dröges, grimmiges Sci-Fi-Wagnis, das nicht aufgeht und letztendlich langweilt. Sein schlimmstes Vergehen ist es jedoch, dass Regisseur Moon glaubt, er habe genug erzählt, um das Publikum zum Nachdenken zu bewegen und in Wahrheit auf halbem Wege stehen bleibt und das Gewicht seines eigenen Materials masslos überschätzt hat.

Auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1 und DTS mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: The Butterfly; Nabi;
나비
Regie: Seung-wook Moon

Sci-Fi-Drama

Spannung *

Anspruch * *

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T h e   N a m e   o f   t h e   N i g h t

Südkorea 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

N i g h t m a r e   ~  G a w i

Reviewed 2002

Südkorea 2000 Seon-ae kehrt aus den USA zurück und wird von ihrer Clique mit offenen Armen empfangen. Doch die junge Frau wirkt paranoid: Kyun-ah verfolge sie! 2 Jahre vorher: Seon-ae hat sich in Baseballer Hyun-jun verliebt. Da tauchte Eun-ju auf und schnappte ihr den Jungen weg. Von da an passierten seltsame Dinge und Seon-ae bildete sich ein, Eun-ju sei niemand anderes als Kyun-ah, jenes Mädchen, das in ihrer Kindheit ein ganzes Dorf in Angst und Schrecken versetzte und den Tod mehrerer Menschen verursachte, darunter den des Vaters von Hye-jin, Seon-aes Freundin. Derart unter Druck gestand Eun-ju, dass sie Kyun-ah ist. Doch was passierte danach? Niemand will nun, 2 Jahre danach, davon reden.
Ein ziemlich lahmer Versuch eines koreanischen Teenie-Horrormovies. Das grösste Problem von "Nightmare" ist der Mangel an zeitlicher Geographie - man hat Mühe einzuordnen, wann genau nun welche Episode stattfindet. Und der Schluss ist ja wohl ganz mies. Warum ist er/sie der Killer? Die Motivation ist dürftig - und die Doppeldeutigkeit der letzten Einstellung passt dann wieder überhaupt nicht zu des Killers Motiv.
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternative Titel: Gawi, Horror Game Movie; Scissors, Kawee
Regie: Byeong-ki Ahn

Horrorthriller

Gewalt * *

Spannung * *

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P a r a d i s e   V i l l a 

Reviewed 2002

Südkorea 2000 Seoul 2002: Der (fiktive) Fussballmatch zwischen Korea und Japan an der WM steht an. Alle im Mietshaus "Paradise Villa" sind angespannt. Da taucht ein junger Mann in dem Gebäude auf. Er ist ein besessener Online-Gamer und sucht einen "Viagra", der ihm im Game unbedingt Waffen verkaufen muss. "Viagra" ist das Pseudonym von Mr. Park. Da jedoch dessen Sohn unter dem Namen eingeloggt hat, wird der junge Mann sein Opfer nie finden. Dafür findet er erst Mrs. Park und schlitzt sie auf. Er sucht weiter - mit mörderischer Asicht. Derweil geht in dem Haus noch ganz anderes ab: Park z.B. ist bereits tot. Ein Anruf vom Freund seines Sohnes hat ihn ins Apartment 203 getrieben, wo ein Mann und eine Frau gerade beim Sex waren. Sie töteten den wildgewordenen Park und wollen ihn entsorgen.
"Paradise Villa" ist eine Collage von kleinen Stories, die immer wieder verknüpft werden. Viele kleine Details werden erst später aufgelöst und machen erst dann wirklich Sinn. Wie etwa der Anruf, der Park kriegt. So etwas wie "Short Cuts" also ... na ja nicht ganz, denn "Paradise Villa" ist auch ein ziemlich blutiger Thriller. Der Online-Killer tötet seine Opfer ohne Gnade und der Film wird dadurch extrem rau. Sicher nicht jedermans Sache - aber für alle, die eine komplex erzählte Grossstadtstory mit einem deftigen Level an Sex und Gewalt mögen, unbedingt zu empfehlen. Und wer koreanische Filme mag, gehört ja eh zu dieser Kategorie, oder ... ?
Hier auf DVD erhältlich (D)
Ich habe die Korea-Version (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen.
Regie: Chong-won Park

Thriller

Gewalt * * *

Erotik * *

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P l u m   B l o s s o m   ~   C h e o n g c h u n

Reviewed 2.10.04

Südkorea 2000 Ja-hyo Kim (Rae-won Kim) kommt zurück an die Hadong Town High School. Dort wird der junge Mann umgehend von der fordernden Ha-ra (Ji-hye Yun) verführt. Ihr Versuch, ihn zu entjungfern, scheitert, weil die Mutter dazwischenplatzt. Später gelingt es ihr trotzdem, aber Ja-hyo hat nun bereits genug von ihr. In ihrer Trauer stürzt sich die depressive Ha-ra vom Dach des Schulhauses in den Tod. Ja-hyo ist zutiefst betrübt, doch seinem besten Freund Su-in (Jung-Hyun Kim) geht es noch schlechter: Er hat sich in seine Lehrerin Jeong-hye Yoon (Hee-kyung Jin) verliebt, die ihn zurückweist und auf nach seine Schulzeit vertröstet. Um ihre Sorgen zu vergessen, stürzten sich Su-in und Ja-hyo in ein Leben voller Sex und Alkholol. Zwei Jahre vergehen, beide haben nun ihre 20 überschritten. Da findet Ja-hyo in der hübschen Arztgehilfin Nam-ok (Du-na Bae) neuen Halt - und eine willige Sexpartnerin ...
"Plum Blossom" ist ein ziemlich interessanter Zwitter von einem Film. Er scheint als typische koreanische Jugendkomödie zu beginnen, begibt sich aber schnell auf das Terrain des Erwachsenwerden-Melodramas und schafft spielend die Wende zum expliziten Erotikdrama. Der Sex in "Plum Blossom" ist ohne falsche Scheu in Szene gesetzt und dank dem attraktiven Cast auch eine Augenweide. Die eigentliche Hauptrolle dabei nimmt Rae-won Kims Knackpo ein, der alle paar Minuten der Kamera entgegenstrahlt. Nein, "Plum Blossom" ist fürwahr kein keuscher Film.
Das Problem bei vielen anderen koreanischen Erotikdramen ist, dass ihre aufgedrückte Schwere selbst den Sex zu einem abstossenden Akt machen - bestes Beispiel ist der unsägliche Yellow Flower. "Plum Blossom" umgeht dieses Problem weitgehend, da viele Sexszenen witzig umgesetzt sind. Die erste etwa zeigt Rae-Won Kim gerade bei seiner wackeren Entjungferung, als die Mamma seiner Partnerin in der Tür steht. Normalerweise finden solche Szenen statt, wenn die jungen Liebenden unterm Laken liegen. Hier kriegt Mamma alles mit. Der nächste Versuch im Treibhaus glückt. Und es ist nicht das letzte Mal, dass die Post abgeht.
Problematisch wird der Film nur dann, wenn er seriöses Drama sein will. Ha-ras Suizid zu Filmbeginn geht noch knapp, wirkt aber auch schon reichlich gehetzt. Su-ins Lebensfrust ist auch noch halbwegs zu schlucken, weil er doch einiges durchgemacht hat. Aber Jo-hyos Sorgen wirken nur noch aufgesetzt.
Er erscheint zu viril und (böse gesagt) zu oberflächlich, um wirklich zu leiden. Die ganze Tragik, die Regisseur Ji-kyun Kwak suggerieren will, ist in dieser Form schwer nachvollziehbar. Sie dient nur für ein Finale, das so nicht passt. Es gibt einen tragischen und einen moralischen Akt. Beide funktionieren technisch, fügen sich aber nicht organisch in den Film ein. Es gäbe andere mögliche Enden. Eines, was ich immer wieder vermutete, wäre ein homoerotisches: Ja-hyo und Su-in sind sich sehr nahe, decken sich Abends zu, masturbieren voreinander und plantschen nackt im See. Wenn sie andauernd nur Stress mit Frauen und Sex haben, wäre ein Ausflug ans andere Ufer nicht erstaunlich.
Zurück zu den Schauspielern. Die optischen Qualitäten habe ich bereits angesprochen, doch auch sonst sind die Akteure überzeugend. Kim war damals erst 19 und empfahl sich für Filme wie ...ing und My Little Bride. Jung Hyun Kim macht die Melancholie seiner Figur spürbar und Ex-Model Du-na Bae (Take Care of My Cat, Spring Bears Love) glänzt in einer frühen Rolle mit viel Energie. Hee-kyung Jin (Jakarta) zuguterletzt hat zwar nicht viel zu tun, kann dem Part aber mit ihrer reifen Erotik Gewicht verleihen.
"Plum Blossom" ist vielleicht nicht so tiefsinnig wie er sich gerne sähe und Ji-kyun Kwak kann sich eines gewissen voyeuristischen Verhaltens nicht ganz verwehren - aber "Plum Blossom" mischt seine verschiedenen Strömungen voller Elan. Und gegen Voyeurismus ist ja nix einzuwenden, wenn er derart heiss in Szene gesetzt ist. Wenn schon dramatische Erotik aus Korea, dann lieber "Plum Blossom" als Yellow Flower oder Desire. Oder Sweet Sex and Love. Oder Summer Time ...

Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.

Alternative Titel: Cheingchun; Youth; Two-Love;
청춘
Regie: Ji-kyun Kwak

Drama

Erotik * * *

Humor *

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P r o m e n a d e

Südkorea 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

R e a l   F i c t i o n   ~   S h i l j e   s a n g h w a n g

Reviewed 20.8.03

Südkorea 2000 Gelangweilt malt Na (Jin-mo Ju) in einem Park Porträts von Passanten. Sie sind gut, doch niemand ist jemals zufrieden. Eines Tages lässt sich eine Frau mit Kamera malen, die Na in ein leeres Theater lockt. Dort sitzt ein Schauspieler, der alle schlechten Erlebnisse im Leben von Na aufzählt und am Ende jeder Story verlangt, dass Na die scheinbar leere Waffe auf ihn abfeuert. Na gerät immer mehr in Rage und bei der letzten Geschichte löst sich ein Schuss, der den Schauspieler tötet. Nun ist Na nicht mehr zu bremsen und zahlt es allen heim, die in seinem Leben Böses getan haben ...
Ki-duk Kim gehört zu meinen absoluten koreanischen Lieblingsregisseuren, der micht mit Knüllern wie The Isle, Bad Guy, Coast Guard und Address Unknown in seinen Bann schlug. Mit seinem an einem Nachmittag gedrehten No-Budget-Stück "Real Fiction" hat mich der Meister aber zutiefst enttäuscht. Seine Version von "Falling Down" für Intellektuelle und "Dogma"-Liebhaber langweilt zu jeder Sekunde, ist inhaltlich durch und durch leer und visuell zu selbstverliebt. Der Film ist eine Abfolge von Rache-Akten. Weder deren (ein paar Mal) recht brutale Ausführung, noch deren Grund oder deren Folge werden behandelt. Bloss eine kurze Vorgeschichte, dann die Tat. Nächste. Intellektuell stimulierend? Sozialkritisch? Satirisch? Keine Spur. "Real Fiction" ist Low-Budget-Kino der alleruntersten Schublade. Zum Glück ist er bloss 82 Minuten lang.
Der Film löste bei mir keine Emotion aus. Keine. Und das ist für einen Ki-duk-Kim-Film geradezu revolutionär, denn sonst erzeugen seine Filme extreme Emotionen. "Real Ficion" könnt ihr euch getrost sparen. Das Werk besudelt bloss das einwandfreie Repertoire eines grossen Künstlers. Und zeigt, dass auch die manchmal grob danebenlangen können ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1 mit englischen Untertiteln. Vollbild.

Alternative Titel: Shilje sanghwang
Regie: Ki-duk Kim

Drama

Gewalt *

Anspruch * *

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T h e   R e c o r d   ~   Z z i k h i m y e o n   j u k n e u n d a

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Die Kids einer südkoreanischen Schule freuen sich auf die Sommerkurse. Doch eine Klasse wird schwitzen: da Sung-wook gegen alles allergisch ist, bleiben die Fenster zu. Die hübsche Eun-mi lädt den Aussenseiter eines Tages unerwartet ein, mit ihr und ihrer Freundin ein Weekend in einer Hütte zu verbringen. Da brechen drei Männer herein, verprügeln die Frauen und töten Sung-wook. Das Ganze entpuppt sich als Scherz von Eun-mis Kollegen, die das Material für einen Horrorfilm brauchen. Dummerweise atmet Sung-wook nicht mehr. Er ist echt tot! Also verbrennen die Kids seine Leiche. Da springt er auf. Er lebte doch noch! Brennend rennt er weg und stürzt in die Tiefe. Tot? Ein Jahr später kriegen die Kids ein Video. Jemand weiss, was sie getan haben!
Nach einem skurrilen Start, der einige hübsche Frauenbeine zeigt, wandelt sich der Film zum "I Know What You Did Last Summer"-Klon. Das Beste: 2 hübsche Morde (der an Sung-wook und der an der Krankenschwester - die mit den schönen Beinen) sowie Eun-mi. Die ist wirklich ein süsser Käfer. Ansonsten alles Teenie-Horror-Routine. Die Kids sind sogar noch dümmer als ihre US-Gegenstücke, weil sie sich andauernd trennen und unbewaffnet den Killer suchen! Argh! Das wird sehr ärgerlich. Dann ist auch noch der Schluss zu weit hergeholt. Schade, denn zu Beginn hätte man daraus noch was machen können (wer hätte z.B. dem Geek Sung-wook nicht ein wenig Sex mit Eun-mi gegönnt?) ... ach und Eun-mi ist wirklich sexy :)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternative Titel: Zzikhimyeon jukneunda; Fear No Evil
Regie: Jong-seok Kim

Teenie-Horror

Gewalt * * *

Sex *

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S a y   Y e s

Reviewed 2003

Südkorea 2001 Der junge Autor Jeong-hyun (Ju-hyuk Kim) hat endlich einen Vertrag abschliessen können und hat sich spontan ein Auto geleistet. Mit diesem fährt er seine Frau, die Übersetzerin Yun-hie (Sang Mi Chu) in die Ferien. Unterwegs beobachtet sie der unheimliche Em (Joon-Hoon Park, Nowhere to Hide) wieder und wieder. Als Jeong-hyun ihn mit dem Auto versehentlich anfährt, nehmen sie ihn ein paar Kilometer mit. Da er jedoch auf dem Rücksitz von Mord zu sprechen beginnt, werfen sie ihn wieder raus. Fortan terrorisiert Em das junge Paar und attackiert sie auf immer perfidere Art ...
"Say Yes" enttä
uscht, da der Film ausser einer kräftigen Dosis Gewalt im letzten Drittel wenig mehr ist, als eine Kopie von gängigen Strassen-Thrillern wie "Hitcher", "Spoorlos" und "Breakdown". Gespielt ist er gut, inszeniert noch ok, aber die Story packt nie wirklich. Klar ist die Bedrohung, die um das Paar aufgebaut wird, unheimlich, doch man spürt nicht dieses beklemmende Gefühl, das etwa "Spoorlos" auslöst. Das Ende ist dann wirklich enttäuschend. Ems Figur bleibt eine Karikatur, es passiert nichts wirklich Aussergewöhnliches oder etwas, was das Vorangegangene gross rechtfertigt. Ok, der Schlusstwist soll dem ganzen ein cleveres Ende geben, doch dies ist soweit hergeholt, dass es Ems Charakter sicher nicht erklärt - und auch als Film-Schluss nicht allzu überzeugend ist.
"Say Yes" ist moderat spannend und bietet den Gore-Freunden im letzten Drittel ein paar hübsche Blut-Fontänen. Ich habe die deutsche FSK-18-Version des Films gesehen und an einer Stelle kam es mir vor, der Film sei gekürzt. Ofdb.de bestätigt diese Vermutung leider - doch auch die deutsche Fassung ist noch immer recht roh.

Hier auf DVD erhältlich (ungekürzte koreanische Fassung)
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Deutsch 5.1 und koreanisch 2.0. Dt. UT. Anamorphic Widescreen
Regie: Sung-Hong Kim

Thriller

Spannung * *

Gewalt * * *

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T h e   S h a c k l e

Reviewed 31.10.04

Südkorea 2001 Der Schriftsteller Yoo-chul (Yoochul Yoo) steckt im kreativen Tief. Seine Geschichten sind nicht massentauglich, sagt der Verleger. Also schreibt Yoo-chul ein Werk, das voll ist mit Sex und sonstigen zugkräftigen Themen. Dadurch beginnt seine unerwiderte Liebe für die Nachbarin Sul-hee (Mi-O Ryu) ins Obsessive abzugleiten. Er beobachtet die Schöne beim Sex mit ihrem Gatten und onaniert vor ihrem Fenster. Schon bld reicht das nicht mehr aus. Er kidnappt Frauen und quält sie in seinem Keller. Danach wirft er ihre Leichen weg. Als sich Sul-hees Schwester Da-hee in Yoo-chul verliebt, gerät der kranke Serienkiller noch mehr in den Sog von Sul-hees Familie.
"The Shackle" ist ein Exploitation-Film der unteren Schublade. Die Vergewaltigungsfilme, die in Hongkong in den 90ern in Mode waren (Raped by an Angel), kamen in Korea mit etwas Verspätung auf und "The Shackle" ist eines der bekannteren Beispiele. Der Plot ist ungeheuer simpel, die Daramturgie durchschaubar und die Inszenierung ziemlich läppisch. Es gibt ein paar gelungene weil verstörende Momente, doch meistens setzt Regisseur Myung-hwa Cho zu allem Übel die Kamera auch noch so schlecht an, dass die Bilder unattraktiv und billig wirken.
Sex gibts genug, das ist klar. Sex mit etlichen Objekten, Peitschenschläge, Metallketten, Voyeurismus, Vergewaltigung, Nekrophilie - alles ist da, aber weder wirklich schockierend noch sonderlich erregend. Was deshalb genau das Ziel des Films sein soll, ist fraglich. Primär dürfte es die Befriedigung eines Dominanz- und Sadomaso-Fetischs sein, doch selbst in diesen Belangen bleibt "The Shackle" ein flauer Film. Ein plumpes Exploitation-Werk eben, mit unattraktiven Darstellern, grässlichem Look und viel viel Langeweile. Nur für Fans von Softcore-Bondage-Filmen halbwegs empfehlenswert.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).

Alternativer Titel:
사슬
Regie: Myung-hwa Cho (Byung-Hwa Cho)

Erotikthriller

Erotik * * *

Gewalt * * *

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S i r e n

Südkorea 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

S o r u m  

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Der junge Kim zieht ins Apartment 504 eines düsteren, dreckigen Wohnblocks. Sein Nachbar Lee klärt ihn auf, dass hier vor 30 Jahren ein Mord geschah. Die Nachbarin Sun-Yeong (Jin-Young Jang) erzählt, dass vor kurzem auch wieder jemand hier verbrannte. Kim verliebt sich in die geheimnisvolle Sun-Yeong und kommt seiner eigenen und ihrer Vergangenheit auf die Spur, während die beiden eine Beziehung eingehen.
Die gut gespielte Mischung aus Liebesdrama und Gruselfilm funktioniert über weite Strecken, obwohl der Film eher langsam vorankommt und die unheimlichen Elemente anfänglich nur aus einem düsteren Haus und ein paar Vorahnungen bestehen. Wenn der Gruselaspekt gegen Ende stärker wird, verliert der Film an Logik. Man merkt genau, der Regisseur will einen Gegenstand (mal wieder ein Foto) zur Lösung aller Rätsel hervorspielen, dabei muss man die Szene drei mal anschauen, um überhaupt einen Ansatz einer Lösung zu erkennen. Mir war dieser Trick zu mühsam. Aber stimmungsvoll und sehenswert ist der Film auf jeden Fall.
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Goosebumps
Regie: Jong-chan Yun

Gruseldrama

Gewalt * *

Spannung * *

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S u m m e r   T i m e

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Der junge Sang-ho beobachtet durch Löcher in seinem Boden das Ehepaar, das unter ihm wohnt, beim Sex. Dabei masturbiert er. Eines Abends wagt er es, sich bei der Nachbarin einzuschleichen. Er kopiert die Mannerismen von ihrem Ehemann und hat Sex mit ihr. Als er es erneut versucht, bemerkt sie, dass hier ein Fremder mit ihr schläft - doch sie lässt ihn weitermachen. Die beiden werden ein Liebespaar. Doch kann das gut gehen?
Ein Seitensprung-Film. Nicht gerade die neuste Invention. Nun ja, "Summer Time" ist immerhin ästhetisch gemacht und die unzähligen Sexszenen sind sehr erotisch. Aber um die nackten Körper herum gibt es kaum etwas von Interesse. Die Story bleibt fad - nur seine Rohheit unterscheidet "Summer Time" vom handelsüblichen Erotikdrama: Es gibt zum Anfang und Schluss blutige Sequenzen und eine Szene, in der man das Sperma von Sang-ho spritzen sieht. Das macht die Sache auch nicht viel besser.
Auf DVD erhältlich - ich habe die Hongkong-Version (Code 3) auf koreanisch mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Summetime
Regie: Jae-ho Park

Erotikdrama

Erotik * * * *

Gewalt *

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T a k e   C a r e   o f   M y   C a t   ~   G o y a n g i l e u l   b u t a g h a e

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Die südkoreanische Hafenstadt Incheon: In der Schule waren Tae-hie (Du-na Bae, Ring Virus), Hye-ju (Yu-won Lee, Afrika), Ji-young sowie die Zwillinge Bi-ryu und Ohn-jo die besten Freundinnen. Nun sind sie junge Frauen mit unterschiedlichen Interessen. Ihre Wege beginnen sich zu trennen. Die hübsche Hye-ju arbeitet in einer Brokerfirma. Ji-young lebt in einer billigen Hütte, hat kaum Geld und kann ihre künstlerische Ader nicht ausleben. Die ebenso naive wie gutherzige Tae-hie spielt zwischen den beiden oft die Vermittlerin.
"Take Care of My Cat", das Regiedebüt von Jae-eun Jeong, ist weder berauschend noch packend noch innovativ, sondern vor allem eines: liebevoll. Beim Ansehen dieses Damas fallen einem all die Wörter ein, mit denen man dieses kaum fassbare Gefühl von Behaglichkeit ausdrückt, das einen im Sofa bzw. Kinosessel heimsucht: zart, poetisch, charmant, einfühlsam, intim. Oder eben liebevoll. Die Geschichten sind dank ihrer Banalität so echt und die Charaktere sind trotz minimer Charakterisierung gut greifbar. Ein paar kleine visuelle Tricks hat der Film zwar auf Lager (v.a. die SMS-Nachrichten im Bild), aber handwerklich kommt er kaum über ein "solide" heraus. Man verlässt "Take Care of My Cat" einfach nur mit einem guten Gefühl und dem Glauben, fünf Freundinnen gewonnen zu haben. Man mag sie schnell wieder vergessen haben, aber so lange man sie kannte, hatte man es gut mit ihnen. Solche Momente sind in der heutigen Zeit ziemlich kostbar.  
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Goyangileul butaghae
Regie: Jae-eun Jeong

Drama

Humor *

Spannung *

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T e a r s   ~   N u n m u l

Reviewed 2002

Südkorea 2000 Chang (Tae-gyu Bong) ist ein Rüpel. Der Teenager besucht am liebsten "Rape-Parties", misshandelt Frauen oder konsumiert irgendwelche Drogen. Sein bester Freund Han (Jun Han) ist ganz anders. Er ist verschlossen und nett. Deshalb verliebt sich auch die selbstbewusste Sa-ri (Geun-yeong Park) in ihn, die ihn auf einer von Changs Parties getroffen hat. Han zieht bei ihr ein, doch Sex, so sagt sie strikt, gibts keinen. Beide haben dagegen keine Skrupel, Sa-ri bei einem Bordellbesitzer anzustellen und Han als ihren Zuhälter auszugeben.
Die Teenagerstudie "Tears" will schocken - und das um jeden Preis. Das ging jedoch etwas in die Hosen. "Tears" kann man als einen koreanischen Mix aus "Kids" und "Trainspotting" anschauen, doch er kommt nie an die Qualität der Vorbilder heran. Der Anfang mit der Party (eine Gesellschaft, in der es "Rape-Parties" gibt ist tief gesunken) ist noch eindrücklich und der Film hat ein gewisses Momentum. Doch das verliert er bald und trödelt vor sich hin. Bisweilen wird er richtig langweilig und moralisierend. Nichts mehr mit schocken. Wirklich sehenswert ist er also nicht. Und wenn ihr geschockt werden wollt, gibt es Besseres.
Auf DVD erhältlich - ich habe die koreanische Version (Code 3) in koreanisch mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Nunmul
Regie: Song-soo Im

Teenagerstudie

Gewalt * *

Erotik * *

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T e e n a g e   H o o k e r   B e c a m e   K i l l i n g   M a c h i n e   i n   D a e h a k r o h

Südkorea 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

T e r r o r   T a x i   ~   G o n g p o   t a x i

Reviewed 25.1.05

Südkorea 2000 Der Taxifahrer Gil-nam (Seo-jin Lee) ist unterwegs zu seiner Freundin Yu-jeong (Yu-jeong Choi), um um ihre Hand anzuhalten. Doch er verunfallt wegen einem irren Fahrer. Sein Taxi fliegt von der Brücke, Gil-nam stirbt. Doch sein Geist bleibt zurück. Er entdeckt, dass die Stadt voll ist von Geistern - und etliche davon sind Taxifahrer. Sie fahren mit ihren Geister-Taxis, die mit Menschenblut betrieben sind und fliegen können, durch die Stadt, und terrorisieren böswillige Autofahrer und ungemütliche Fahrgäste. Gil-nam ist etwas sympathischer. Er will Kontakt mit Yu-jeong aufnehmen und das Geheimnis seines Ablebends ergründen.
Anarchisch inszenierte, bizarr erzählte Gruselkomödie aus Korea, die zwar streckenweise wirklich temporeich ist, aber weder sonderlich spannend noch wirklich amüsant. Die Gags stammen alle aus der selben Schublade, der Horror beschränkt sich eher auf ein paar Ekel-Makeup-Momente - mehr nicht. Nach nur eineinhalb Stunden ist der Ulk vorbei, länger hätte man auch kaum ausgehalten: Zu belanglos ist der Inhalt, zu alltäglich die Umsetzung. Das muss man nicht einmal gross ausführen: "Terror Taxi" ist schlicht ein Werk, das man nicht zu sehen braucht, weil nichts darin speziell wäre, nichts hängen bleibt und nichts sich überhaupt zu erinnern lohnt.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Koreanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph)

Alternative Titel: Ghost Taxi; Taxi of Terror; Gongpo taxi;
幽灵的士
Regie: Seung-jun Heo

Gruselkomödie

Action * *

Humor * *

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T h i s   I s    L a w   ~   I g e o s h i   b e o b i d a

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Ein Serienmörder geht um, der Kriminelle tötet, die mit Macht und Geld vor Gericht freikamen. Die Polizei tauft den Täter Dr. Q. und setzt den impulsiven Cop Bong und seine Partner vom Morddezernat auf den Fall an. Leider pfuschen die Detectives Pyo und Kong von der STF (Special Task Force) ihnen konstant dazwischen.
Die Koreaner lieben Cop-Thriller - meistens hart und roh wie etwa "Dirty Harry". Auch "This Is Law" ist hart an den Ecken, hat aber auch Herz und Humor. Die Fusion gelingt denn auch nicht ganz zufriedenstellend: Trotz nicht 2 Stunden Laufzeit wirkt der Film lang und die Story zu verworren für das, was sie eigentlich bietet: Recht wenig. Der "Star Chamber"-Plot kommt nie recht auf Touren, da stets neue Hintermänner eruiert werden, neue Ablenkungsmanöver aufgedeckt werden müssen etc. Das ist zwar alles routiniert gemacht und recht unterhaltsam inszeniert, haut aber niemanden vom Hocker. Ich ziehe den vergleichbaren Public Enemy vor.
Hier auf DVD erhältlich (CH)
Hier auf DVD erhältlich (SK)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternativer Titel: Igeoshi beobida; Out of Justice
Regie: Byeong-jin Min

Thriller

Spannung * *

Humor *

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T w e n t y

Südkorea 2001 Ausführliche Kritik: hier.

 

V i r g i n   S t r i p p e d    B a r e   b y   H e r   B a c h e l o r s    ~   O h !    S o o - j u n g

Reviewed 24.8.03

Südkorea 2000 Die junge Videoproduzentin Soo-jung (Eun-joo Lee, Unborn But Forgotten) trifft durch ihren Kollegen, den Regisseur Youngsoo (Sung-keun Moon), dessen Freund, den Galeriebesitzer Jae-Hoon (Bo-Seok Jong). Soo-jung und Jae-Hoon verstehen sich gut und werden ein Paar. Bald beichtet sie ihm, dass sie noch Jungfrau ist. Im Bett lässt sie Jae-Hoon deshalb nicht ran. Sie verabreden sich in einem Hotelzimmer, wo "es" passieren soll ...
Der Titel lockt die Zuschauer auf die falsche Spur: "Virgin Stripped Bare by Her Bachelors" ist keinesfalls ein schmuddliger Sexstreifen, sondern ein intellektuell verarbeitetes Liebesdrama in Schwarzweiss. Es gibt ein paar Sexszenen, aber die sind soft und behutsam. Der Film spielt sich in meinen Augen jedoch cleverer auf, als er ist. Er benutzt eine Bildsprache, die einem Jim Jarmusch nicht unähnlich ist, benutzt lange Pausen und statische Kameras, erzählt eine eigentlich banale Geschichte und benutzt zur Filmmitte einen vermeintlich innovativen, aber letztendlich langweiligen Trick: Er erzählt die erste Stunde nochmals.
Nun wird das nicht in "Rashomon"-Manier gemacht, sondern subtiler. Wir sehen Teils neue Szenen, teils leicht veränderte. Es wird nie ganz klar, wer denn nun welche Geschichte erzählt. Die zweite müsste von Soo-jung sein, denn man sieht sie einmal in eine Gasse gehen, wo Youngsoo über sie herfällt. Jae-Hoon war also nicht dabei. Er erzählt in der ersten Filmhälfte ebenfalls von diesem Ereignis. Bloss ging da er selbst mit Soo-jung in die Gasse. Ist das etwas, was er tun wollte oder hat er es wirklich getan? Solche Fragen stellen sich im Laufe der zweiten Stunde immer und immer wieder. Und während mancher Zuschauer dies intellektuell stimulierend finden kann, liess es mich komplett kalt und unbewegt. Ich sah dieses Tool bloss als inszenatorisches Spiel ohne emotionalen oder künstlerischen Sinn. Deshalb eben die Schlussfolgerung: Der Film gibt sich cleverer, als er tatsächlich ist. Manche werden diese "Cleverness" zu schätzen wissen. Ich tat es nicht.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 0 PAL. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel: Oh! Soo-jung
Regie: Sang-soo Hong

Liebesdrama

Erotik * *

Humor *

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V o l c a n o   H i g h   ~   W h a s a n g o

Reviewed 2002

Südkorea 2001 Der blonde Wuxia-Schüler Kyeong-su Kim wechselt an die traditionsreiche Kampfsportschule Volcano High, an der mittlerweile ziemlich chaotische Zustände herrschen. Den rüden Ton gibt der Captain der Gewichtheber-Mannschaft, Jang Ryang, an, der den Rektor ins Koma versetzt, um den Vize-Rektor zu "befördern" und gleichzeitig Hak-lim Song, den Top-Fighter und Lehrer für übernatürliche Kräfte, in den Knast bringt. Kim kriegt jedoch bald noch viel grössere Probleme: Sein Ex-Lehrer, vor dem Kim sein halbes Leben geflohen ist, taucht an der Schule auf und fordert den ultimativen Fight.
"Volcano High" bietet etwas fürs Auge: Die Wuxia-Fights erinnern an Knüller wie "The Matrix" und "Crouching Tiger, Hidden Dragon". Ein paar Effekte / Kampfszenen, v.a. solche mit Wasser, sind sogar richtig brillant. Aber damit hat's sich auch schon. Der Humor ist primitiv, die Action letztendlich repetitiv und, was am Schlimmsten ist, die Story absolut leer. Sie ist zwar in der Tradition der Wuxia-Geschichten fundiert, aber für jemanden wie mich, der sich damit nicht so gut auskennt, ist die Story leere Luft. Schade.
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Whasango, Volcano High School
Regie: Tae-gyun Kim

Actionfilm

Action * * *

Spannung *

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W a n e e   &   J u n a h

Südkorea 2001 Ausführliche Kritik: hier.

 

w w w . w h i t e l o v e r . c o m

Südkorea 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

2 0 0 9   L o s t   M e m o r i e s 

Reviewed 2003

Südkorea 2001 26 Oktober 1909 in Harbin: Der Anschlag auf den japanschen General Ito Hirobumi misslingt. Die Geschichte Asiens wird neu geschrieben, Japan gewinnt den Krieg, die Atombomben fallen auf Berlin und Korea bleibt japanisches Hoheitsgebiet. 100 Jahre später: Die Terroristenorganisation Hureisenjin hat bereits mehrere Anschläge auf Einreichtungen der Inoue Foundation verübt. Der koreanische Cop Sakamoto (Dong-Kun Jang, Nowhere to Hide) und sein japanischer Partner Saiko (Toru Nakamura) werden herbeigerufen und vereiteln den jünsten Diebstahl eines Inoue-Artefakts. Sakamoto findet heraus, dass es die Hureisenjins schon lange auf Artefakte von Inoue abgesehen haben. Als er Nachforschungen beginnt, wird er suspendiert.
Eine reizvolle Ausgangslage. Ich liebe solche "Was wäre wenn"-Szenarios. Auch die Action ist gut und die Spannung im ersten Drittel ebenfalls. Doch "2009" ist definitv ein overhypter Film aus Korea. Das Übelste an dem gestylten Thriller ist die Anti-Japan-Polemik. In einem US-Film würden solche patriotischen Plaititüden zu einem klaren Verriss des Filmes führen. Bei einem koreanischen Film lässt mans durch ... doch es ist noch mehr auszusetzen: Zum einen ist der Film sehr pathetisch und der Regisseur hat wohl zu viele John-Woo-Filme gesehen. Die Slowmotion ist echt übertrieben. Anschauen kann man sich den Film dennoch. Er ist solide inszeniert, die Action stimmt, die Intelligenz wird nicht beleidigt und die Darsteller (allen voran Friend-Star Jang) tun gute Arbeit. Einen ultrakurzen Auftritt gibts zum Schluss von Min-sun Kim, bekannt aus Afrika und Memento Mori. Hier findet ihr noch ein paar Kommentare von deutschen Zuschauern.
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Yi-cheon-gu Loseuteu Memoriseu
Regie: Si-myung Lu

Actionthriller

Action * * *

Action *

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