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A . F . R . I . K . A . 

Reviewed 2002

Südkorea 2002 Die zwei Girls So-hyun und Ji-won wollen zusammen ausspannen. So-hyun bittet ihren Boyfriend um einen Wagen - und der klaut einen. Ohne zu ahnen, dass darin zwei Waffen liegen, die ein Cop und ein Gangster beim Pokern verpfändet haben. Sie brauchen diese Waffen unbedingt zurück. Während sie die zwei Mädchen verfolgen, gabeln diese Verstärkung in Person von Jin-ah und Young-mi (Eun-ji Jo) auf. Bald werden die vier in ganz Korea als Räuberquartett bekannt. Ihre Fangemeinde wächst.
"A.F.R.I.K.A." erinnert von der Handlung her stark an Frauen-Roadmovies wie "Thelma & Louise" oder Frauen-Actionmovies wie "Set It Off". Dazu noch etwas Humor und vier coole Chicks. Voilà. Doch das Resultat von Regisseur Seung-Soo Shin überzeugt nur partiell. Das schlimmste Problem ist das Drehbuch, das v.a. im letzten Drittel überhaupt nicht weiss, wohin es will. Schade, denn die Girlies sind süss und vielleicht der einzige Grund, dem Film den dritten Stern zu geben.  Zwei der Damen (Young-jin Lee und Min-sun Kim) traten zuvor schon in einem besseren Film auf: Memento-Mori. Die dritte, Eun-ji Jo, kennt man aus Tears und Yu-won Lee aus Attack the Gas Station!
Auf DVD erhältlich
Ich habe die Korea-Version (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternativer Titel: AFRIKA; Afrika; Adoring Four Revolutionary Items in Korean Area; Apeurika
Regie: Seung-Soo Shin

Action-Tragikomödie

Action * *

Humor * *

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A r d o r   ~   M i l a e

Reviewed 2002

Südkorea 2002 Mi-heun (Yoon.jin Kim, Shiri) führt ein vermeintlich glückliches Familienleben in Seoul mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter. Doch dann platzt nach 8 Jahren Ehe die Bombe, als eine junge Frau auftaucht, und sich als die Geliebte ihres Mannes entpuppt. Sie sei schwanger von ihm gewesen und habe abgetrieben. Danach schlägt sie Mi-heun zu Boden. 6 Monate später: Die Familie ist aufs Land gezogen, auch, damit Mi-heun ihre Verletzung kurieren kann. Sie leidet unter Dauer-Kopfweh. Da trifft sie den jungen Arzt Dr. In-kyu Choi (Jong-won Lee), der ihr ein Heilmittel anbietet: Abwechslung - in Form von unverbindlichem Sex. Keine Liebe, keine Beziehung, nur Leidenschaft. Mi-heun willigt ein ...
Ich kann es relativ kurz machen: "Milae" (US-Titel: "Ardor") ist ein höchst elegantes, sehr erotisches Drama, das aber vorgibt tiefer zu gehen, als es letztendlich tut. Die ganze "Sex als Befreiung"-Idee ist auch nicht mehr gerade neu und in Filmen wie "Last Tango in Paris" besser abgehandelt. "Milae" ist wunderbar anzusehen, superb gespielt und recht gefühlvoll - aber rückblickend gesagt, ist er manchmal auch ziemlich träge und prätentiös. Den Arthouse-Kritikern wird das Stück gefallen - bei mir reichts knapp für 3 Sterne ...
Hier auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Milae; The Deep Love
Regie: Young-ju Byeon

Liebesdrama

Erotik * * *

Spannung *

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B i z a r r e   L o v e    T r i a n g l e   ~   C h e o l e o b t n e u n   a n a e w a   p a r a m a n j a n h a n    n a m p y e o n . . .

Reviewed 2003

Südkorea 2002 Weil sie eine Affäre mit ihrem Lehrer hatte, flog Eun-Hee (Eun-ji Ho, Afrika) von der Schule. Nun verliebt sie sich in die Takwon-Meisterin Keum-Sook (Hyo-jin Kong). Eun-Hee träumt davon, einmal ein reicher TV-Star zu sein. Dazu braucht sie erst eine Brustvergrösserung. Keum-Sook kann sich zwar Geld dafür von einer blinden Masseuse leihen, doch es reicht nicht. Als sie einmal einen Typen verprügelt, landet sie im Knast. In dieser Zeit wird Eun-Hee schwanger; sie weiss nicht vom wem. Das Kind ist krank, die Operation bezahlt der Starkomiker Doo-Chan (Kwang-il Choi). Davon weiss Keum-Sook aber nichts, weshalb sie die blinde Masseuse ausrauben will und dafür 2 Jahre in den Knast muss. In der Zwischezeit stirbt das Kind und Eun-Hee heiratet Doo-Chan. Doch die Ehe ist nicht glücklich ...
Meine Zusammenfassung suggeriert einen chronologischen Ablauf, das ist jedoch nicht der Fall. Der Film beginnt 2030 auf dem Mond und ist eigentlich eine grosse Rückblende. Zudem ist diese in sich selber nicht chronologisch. Der Film startet etwa da, wo meine Zusammenfassung aufhört und zeigt, wie Doo-Chan seine Frau beim Seitensprung ertappt. Danach spult der Film erst zum Anfang zurück. Die Erzählweise ist nicht allzu spektakulär, und eigentlich auch nicht so zwingend. Aber ich mag es, wenn man später im Film zu Ereignissen zurückkehrt und sie aus einem anderen Blickwinkel sieht.
Der DVD-Titel "Bizarre Love Triangle" (der Film hat noch ein Arsenal weiterer Alternativtitel) ist insofern treffend, weil die drei mit der Zeit tatsächlich ein immer bizarreres Trio abgeben. Der Film ist tatsächlich überraschend progressiv und da später gar noch eine Schwulenheirat vorkommt, ist das Werk eigentlich als fortschrittlich zu bezeichnen. Leider kann ich das Selbe nicht von der Story oder von der Inszenierung her sagen. Vieles ist voraussehbar, vieles langweilig. Die erste halbe Stunde plätschert so langsam dahin, dass der Typ auf dem Mond, der die Geschichte erzählt bekommt, sagt, "das war langweilig". Wie wahr. Das Problem ist: es wird nicht viel spannender. Mit bizarr und skurril allein macht man heute keinen guten Film mehr. Es braucht noch mehr - und da versagt "Bizarre Love Story" leider. Er ist gut gespielt, hübsch gefilmt und eben ein wenig abseits der "Norm", doch wirklich gut ist er nicht. Sondern eindeutig mittelmässig ...
Hier auf DVD erhältlich ("Bizarre" unter search the catalog eingeben)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Taekwon Girl; Foolish Wife, Ruthless Husband and Tae-Kwon Girl; Crazy Love Triangle; Cheoleobtneun anaewa paramanjanhan nampyen geurigo taekwon senyeo
Regie: Mu-yeong Lee

Komödie

Humor * *

Erotik * *

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C h a m p i o n 

Reviewed 2002

Südkorea 2002 Deuk-gu Kim (Oh-seong Yu, Friend) wächst in der ländlichen Kangwon-Provinz auf und hat vermeintlich keine grosse Zukunft. Doch da steigt er in den Boxsport ein, trainiert pickelhart und kämpft sich nach oben. Er wird zum besten Boxer Südkoreas und tritt am 13. November 1982 hoffnungsvoll gegen den amtierenden Leichtgewichts-Weltmeister "Boom Boom" Mancini in Las Vegas an. Er wird vernichtend geschlagen und stirbt kurz nach dem Kampf im Spital an einem Blutgerinnsel im Kopf ...
Friend-Regisseur Kyung-Taek Kwak porträtiert das Leben von Koreas tragischem Boxhelden mit wunderschönen Bildern, gekonntem Musikeinsatz und starken Schauspielern. Technisch ist an "Champion" also nichts auszusetzen. Alleine schon das Bild, wie Deuk-gus Mutter nach seinem Tod die Handschuhe verbrennt, prägt sich einem ein. Ich habe jedoch Mühe mit dem emotionalen Level des Films. Er wirkt sehr distanziert und ist für eine "trockene" analytische Biografie dann wieder zu oberflächlich. Entweder opfert man Tiefgang für Emotionalität oder umgekehrt - bei "Champion" hatte ich das Gefühl, Kwak opferte beides. Ich will nicht zu böse klingen, weil ich den Film mochte und er wirklich blendend aussieht, aber für mich blieb er an der Oberfläche und liess mich sogar zum Schluss überraschend kalt.
Hier auf DVD erhältlich (GB, 2 Disk)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Ich habe die Korea-Version (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Chem-pi-eon
Regie: Kyung-Taek Kwak

Biografie

Spannung *

Action * *

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C h i h w a s e o n

Reviewed 31.3.04

Südkorea 2002 Seung-up Jang fällt als Kind dem adeligen Byung-Moon Kim (Sung-kee Ahn) auf. Der Bub kann für sein Alter ausgesprochen gut malen, ein Talent, dass Kim fördern will. Er schickt ihn zu mehreren Künstlern in die Lehre. Als Erwachsener wird Seung-up Ohwon (Min-sik Choi) genannt und macht sich einen Namen als Maler, der die chinesischen Meisterwerke perfekt kopieren kann. Doch Ende des 19. Jahrhunderts steckt Korea in einer Identitätskrise. Die Supermächte Japan und China buhlen um das Land, weshalb Ohwon gedrängt wird, einen eigenen Stil zu entwickeln, der zum koreanischen Volk passt. Ohwon schafft den Sprung und wird zum angesehensten Künstler des Landes. Doch durch seine Lust am Alkohol und am anderen Geschlecht sowie seine Selbstzweifel schlittert er immer wieder in Schaffenskrisen und macht sich auf ausgedehnte Wanderschaften.
"Chihwaseon" ist beinahe der 100. Film des damals 66-jährigen Regisseurs Kwon-taek Im. Etliche seiner Filme wurde preisgekrönt, namentlich "Chunhyang" (2000). Doch einen der grössten Preise staubte er 2002 mit "Chihwaseon" ab: Er teilte sich mit Paul Thomas Anderson für Punch-Drunk Love in Cannes die Auszeichnung als bester Regisseur. Und obwohl "Chihwaseon" tatsächlich ein eindrücklicher Film ist, bin ich nicht gerade Feuer und Flamme für ihn. Er wirkt extrem gedrückt. Die Szenen können nicht atmen, sondern sind vielmehr stark verdichtet, um die vielen Nebenhandlungen und biografischen Eckpfeiler in einen 116-minütigen Streifen zu drücken. Im gelingen ein paar bestaunenswerte Bilder und Hauptdarsteller Min-sik Choi (Failan) spielt stark auf, doch letztendlich ist "Chihwaseon" frustrierend altmodisch und einfach gestrickt. Solche Künstlerbiografien gab es schon zuhauf - und viele davon waren erst noch besser.
Die Bilder, die Ohwon malte, sind hübsch integriert und tatsächlich extrem schön. Und die Verknüpfung des Lebens des Malers mit Koreas turbulenter Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts macht auch Sinn - doch auch hier wenig Neues. Es scheint zudem, als sei Ohwons Status im Nachhinein verbessert worden, um ihn noch besser als Nationalheiligen zelebrieren zu können. Auch das ist per se noch kein Problem, denn viele Biografien sind zu verliebt in ihr Subjekt und deshalb nicht mehr ganz objektiv. Solange das künstlerische Resultat dessen unterhaltsam oder intelligent ist, schaut man gerne darüber hinweg. Aber eben ... "Chihwaseon" ist durchaus nicht dumm, ist durchaus psychologisch und historisch interessant, wächst aber nie über die Grenzen hinaus, geht nie Wagnisse ein - inszenatorischer oder inhaltlicher Art - und geht deshalb nach dem Genuss schnell wieder in Vergessenheit. Die Auszeichnung für den besten Regisseur kann ich bei diesem überschätzten, aber soliden Drama beim besten Willen nicht nachvollziehen. Vielleicht war es eher die Ehrung für eine lange, produktive und eindrückliche Karriere ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (USA): Code 1 NTSC. Koreanisch 2.0 mit nicht ausblendbaren englischen UT. Widescreen.
Alternative Titel: Chi-hwa-seon; Painted Fire; Strokes of Fire; Drunk on Women and Poetry
Regie: Kwon-taek Im

Drama /
Biografie

Anspruch * *

Erotik * *

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C o a s t   G u a r d   ~   H a e   a n s e o n

Reviewed 2003

Südkorea 2002 Um Spione vor dem Einschleichen nach Südkorea zu stoppen, wurde nach dem Krieg entlang der Küste ein Zaun errichtet. Gewisse Küstenabschnitte werden zudem von der Armee bewacht. Das 23. Coast Guard Platoon hat diese Aufgabe. Und sie haben Schiessbefehl: Wenn in der Nacht eine Person in das Sperrgebiet eindringt, muss sie erschossen werden. Das wird eine jungen Paar zum Verhängnis: Young-gil und Mee-young (Ji-a Park) haben gerade Sex am Strand, als er von MG-Patronen regelrecht durchlöchert wird. Der Schütze ist der überengagierte 1st Private Sang-byeong Kang (Dong-Kun Jang), der für seine Tat auch noch ausgezeichnet wird! Doch langsam verliert er wegen dem Ereignis den Verstand. Da sein mentaler Zustand schlechter wird, wird er entlassen. Im normalen Leben hält er es nicht aus und schleicht die ganze Zeit um die Basis. Genau dies tut auch Mee-young, die seit dem Zwischenfall durchgedreht ist. Die Soldaten missbrauchen sie sexuell - bis sie schwanger wird ...
Ki-duk Kim ist einer der faszinierendsten asiatischen Regisseure mit einem unverwechselbaren Stil, der auf wenig Dialogen und Charakteren am Rande des Nervenzusammenbruchs aufbaut. Bisher habe ich schon Kims Meisterwerk The Isle, sein Megamelodrama Address Unknown und seinen jüngsten Erfolg Bad Guy gesehen. Alle diese Filme waren sehr interessant, sehr speziell - und bisweilen auch recht kontrovers. Insbesondere wurde Kim Sexismus und Gewaltgeilheit vorgeworfen. "Coast Guard", Kims neuster Streich, dürfte diesen Eindruck wohl noch untermauern ...
Dennoch: Ich mag "Coast Guard" ausgesprochen gern. Der Film ist quasi die erste Hälfte von Kubricks Full Metal Jacket. Nicht ganz so genial, aber ebenso fatalistisch und beklemmend. Kim hat eine Hand für Menschen, die irgendwie vom Weg abkommen und nicht so reagieren, wie wir es als zivilisierte Menschen eigentlich sehen wollen. Seine Figuren leiden und lassen leiden - und beides stets im Extrem. Zu Beginn des Films merkt man schon, dass hier etwas nicht stimmt, doch Kim baut das heranrollende Desaster langsam auf. Die Erschiessung des poppenden Paars ist dann Kim pur. Der Typ wird von Kugeln regelrecht durchsiebt, während seine Freundin erst halb orgiastisch und danach völlig hysterisch ist. Die Emotionen kommen wie eine Flutwelle - aber nicht wie eine unkontrollierte: Kim steuert alles perfide genau. Es sind kalkulierte und kanalisierte Emotionen, man mag sagen unterkühlte. Und da sind wir dann eben wieder bei seinem Stil. Unterkühlt, wortkarg, brutal.
Und sexistisch: Das Mädchen ist eine schwache Version von Hee-Jin aus The Isle. Sie ist völlig unberechenbar, psychisch auf das Niveau eines Kindes zurückgefallen und wird von Männern wie Ware behandelt. Einer nach dem anderen vergewaltigt sie, als ob nichts dabei wäre. Die Soldaten müssen zwar später büssen, doch es bleibt ein mulmiger Nachgeschmack. Die Bilder, wie die Machos in Uniform über das fragile Geschöpf "robben" hat eine unterschwellige Sadomaso-Sexualität, die auf unangehme Art erregt und doch abstösst. Die "Beauty and the Beast"-Faszination auf kleinstem Raum, sozusagen. Was auch immer man in diese Bilder hineinlesen will, man kann ihnen nicht passiv gegenüber stehen. Das tut Kim für uns: Er schaut geradezu passiv zu - und gibt damit die Interpretation an uns weiter. Gemein, aber clever.
Inszenatorisch ist "Coast Guard" eigentlich fast einwandfrei. Es wimmelt von genialen Bildern, die Spa
nnung bleibt bis auf Längen im Mittelteil erhalten, die Lauflänge ist mit 95 Minuten recht moderat. Die kurzen Explosionen von Gewalt sind zudem gut eingebettet und dürften jedem Fan des härteren asiatischen Kinos gefallen. Auch gespielt ist der Film formidabel - Hauptdarsteller Dong-kun Jang (Friend, 2009) ist besonders überzeugend. Die Soldaten um ihn herum erscheinen nicht wie Schauspieler, die Soldaten spielen, sondern wie "the real thing". Selbst eine gewissen Homoerotik kann man an ihnen erkennen, wenn die Kamera lange auf den Soldaten bleibt, die im Schlamm wälzen oder ihre Körperteile fokussiert. Damit wären wir wohl wieder beim Hineininterpretieren angelangt.
Um zum Schluss zu kommen: Ich empfand "Coast Guard" als weiteres Juwel in Ki-duk Kims Krone. Der Film hat seine Fehler, aber er ist packend inszeniert und gespielt und bietet etliche Ansätze für lange Diskussionen und Interpretationen. Definitiv nicht für jedermann, aber welcher Film ist das schon...?  

Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (
SK): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1. & DTS mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Hae anseon; The Coast Guard
Regie: Ki-duk Kim

Drama

Spannung * *

Gewalt * * *

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C o n d u c t   Z e r o   ~   P u m h a e n g   z e r o

Reviewed 24.7.03

Südkorea 2002 Jung-pil (Seung-beom Ryoo, Die Bad) gilt als bester Fighter der Moondust High School und wird von allen respektiert. Obwohl er etwas seltsam ist. Ausgerechnet er verliebt sich eines Tages in die zierliche und unauffälige - aber hinter ihrer Brille natürlich ganz ganz süsse - Min-hee (Eun-kyeong Lim, Resurrection of the Little Match Girl), die oft im Friseursladen seiner Mutter weilt. Das macht die Girl-Gang-Leaderin Na-young (Hyo-jin Kong, Bizarre Love Triangle) sauer, die mit Jung-pil zusammen war. Doch der "grosse Fighter" hat eh andere Sorgen: Der toughe Sang-mahn macht ihm seinen Thron streitig!
Dieser seltsame Film von Regiedebütant Geun-shik Jo war in Korea ein ziemlicher Kassenhit. Vielleicht ist "Conduct Zero" für den westlichen Markt auch gar nicht geeignet, weil er sich auf das Aufwachsen im Korea der 80er konzentriert und etliche Referenzen an Ereignisse und Details aus dieser Periode birgt. Wenn man diese entdeckt, hat man vielleicht mehr Freude als ich an dem Werk hatte. Ehrlich gesagt, ich verstand überhaupt nicht, worums in dem Film geht, was seine Botschaft ist, was er aussagen will. Simpel gesagt ist es eine Liebesgeschichte, die irgendwo in der Mitte aufhört, die kein Finale und keinen Höhepunkt hat. Die Akteure, vor allem Seung-beom Ryu und seine Freundin im wahren Leben, Hyo-jin Kong, sowie die die junge Eun-kyeong Lim sind charmant und kämpfen sich wacker ab - aber wenn ich nach dem Film keine Ahnung habe
, wofür, ist der Aufwand irgendwie verpufft. Auch sonst wären die Zutaten eigentlich brauchbar: Die Kameraarbeit ist frisch, die Farben satt, die Musik groovy, die Charaktere liebevoll ... doch "Conduct Zero" ist weniger ein Film als eine Momentaufnahme. Eine, die in mir überhaupt nichts auslöste. So bleibt es eine schöne Hülle ohne Inhalt. Vielleicht können andere etwas hineinfüllen in diese Hülle, mir wollte das die ganzen 90 Minuten nicht gelingen. Schade eigentlich ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Manner Zero; Pumhaeng zero; Pumhaengjero
Regie: Geun-shik Jo

Komödie

Humor * *

Action *

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D e s i r e   ~   Y o k   m a n g

Reviewed 6.8.03

Südkorea 2002 Er findet die Ehe langweilig und besucht deshalb einen bisexuellen Callboy. Sie kommt dahinter und bestellt sich den Boy ebenfalls. Weniger aus Lust als um sich am Gatten zu rächen. Der Loverboy verliebt sich derweil in die Nachbarin. Dann kommen alle mal zusammen, es passiert ein bisschen etwas. Und schon ist fertig. Zum Glück.
Das Regiedebüt von Eung-su Kim ist schlicht peinlich. Die Ansammlung von Beziehungs-Masochismen, die nur in einem Kunstfilm möglich sind, verleiten zum Einschlafen. Dabei meint Kim jedoch, er sei unglaublich clever und sein Werk sei der Gipfel des gehobenen Anspruchs. Dabei stammt seine Inszenierung aus dem Einmaleins für Kunstkino-Novizen: Kommunikationsmangel wird durch Kommunkationsmangel gezeigt (Resultat: Langeweile und Stille). Leute, die einsam sind, sind im Bild allein oder so im Frame angeordnet, dass sie aneinander vorbeischauen (Resultat: Visuelle Langeweile). Sex wird immer aus der Distanz ohne Kamerabewegung gefilmt. Damit soll die Kälte des Sex im Film gezeigt werden - und das nicht einmal, nein etwa sechs Mal. Resultat: Langeweile. Und wenn selbst der Sex bloss noch öde ist, ist der Film verloren. Klar war es Kims Ziel, den Sex als unemotionale "Pflichtübung" abzutun. Aber diesen Punkt hat man nach zwei Szenen kapiert. Der Regisseur ist wie ein offenes Buch, man sieht in jeder Szene, was er emotional erreichen will - tut es aber mit solch plumpen Mitteln, dass man ihn nochmals auf die Filmschule schicken möchte.
Die einzigen beiden emotionalen Szenen: Sie lacht ihm beim Sex aus und er spuckt ihr einmal beim Sex ins Gesicht, weil sie so passiv ist. Der Rest läuft wie ein Uhrwerk - langsam, überraschungslos, emotionslos. Kunstkino heisst nicht umsonst Kunstkino: Es ist eine Kunst, es richtig zu machen. Viele Regisseure denken, es sei einfach einen Film wie etwa Wong Kar-wais In the Mood for Love zu drehen, ein Film, der die Langsamkeit zelebriert und in den subtilsten Nuancen funktioniert - doch das ist verdammt schwer. "Desire" spielt auf einer anderen Ebene als "In the Mood for Love". Es geht nicht um Liebe, es geht um Distanz - aber die Mittel, die Kim verwendet, sind ähnlich. Das Resultat jedoch ist ein Beispiel aus dem Lehrbuch: Wie ähnliche Mittel zu unterschiedlichen Resultaten führen können. "Desire" ist Müll, der Stiefbruder des ebenso heuchlerischen und gescheitscheisserischen Sexdramas Yellow Flower. Er hat ein wenig mehr Ambitionen als dieser, aber das Fazit ist klar: Lasst "Desire" links liegen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Koreanisch 2.0 mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph)
Alternativer Titel: Yok mang
Regie: Eung-su Kim

Erotikdrama

Erotik * *

Anspruch * *

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F a m i l y

Reviewed 2003

Südkorea 2002 Von ihrem Boss werden die beiden Jung-Gangster Seong-jun Cha (Da-Hun Yun) und Seong-dae Cha (Min-jong Kim, This Is Law) beauftragt, die Hafenstadt Incheon unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie schaffen dies auch im Handumdrehen. Nur ein Laden stellt sich quer: Das Bordell "Family". Die toughe Besitzerin Hae-suk Oh (Sin-Hye Hwang) will sich nicht reinreden lassen und die Prostituierte Cho-hie "No Panties" Song (In-yeong Hwang) verprügelt bei passender gelegenheit sogar den grossen Boss. Zudem hat sich Seong-jun in sie verliebt. Da die Cha-Brüder mit dem Puff soviel Puff haben, sollen sie "ausgemustert" werden ...
Ich liebe dieses Zischen und Fauchen, wenn in koreanischen Gangsterfilmen geflucht wird. Anstatt "fuck fuck fuck" hört man dann halt "sch sch sch" - und dann wird geprügelt. Zumeist sehr roh. Das gilt auch für "Family - Love Vs. Action", in dem blutige und harte Prügelein durch etwas Humor und die grelle Inszenierung aufgelockert werden. "Family" bringt Kennern des koreanischen Gangsterkinos sicher nichts Neues. Auch die starken Frauenfiguren sind seit My Wife Is a Gangster schon mal da gewesen - aber es ist immer wieder gut zu sehen, wenn Frauen nicht nur Beigemüse oder Haussklavinnen sind. Sin-Hye Hwang dominiert so manche Szenen jedenfalls mit Leichtigkeit. Auf der männlichen Seite darf sich Min-jong Kim cool geben und gemeinsam liefern die beiden ein schönes Paar - und toughe Konkurrenten. Inszenatorisch habe ich bereits angetönt, sei der Film grell. Die Farben sind extrem intensiv (v.a. rot) und die Kamera erlaubt sich einige Spielerein (u.a. die "Stossbewegung" bei Seong-juns Sexszene). Wie gesagt, "Family" bietet nicht viel Neues - aber er unterhält sehr gut ...
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternative Titel: Family - Action Vs. Love; Paemilli
Regie: Jin-won Choi

Gangsterkomödie

Action * *

Humor * *

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H

Reviewed 2003

Südkorea 2002 In einem Monat werden zwei schwangere Frauen auf brutale Art umgebracht. Die Fälle erinnern die ermittelnden Detectives Mi-Yun Kim (Jung-ah Yum), Tae-Hyun Kang (Jin-hee Ji) und Park (Ji-ru Sung) an Shin Hyun (Seung-woo Jo). Der 22-Jährige hat sechs Frauen getötet und sich danach gestellt. Nun wartet er im Gefängnis auf seine Hinrichtung. Kang besucht den Sadisten und ist überzeugt, er habe jemanden angestellt, um die neuen Morde auszuüben. Tatsächlich führt die Spur bald zu Young-Taek Huh (In-Kwon Kim), der im selben Knast sass wie Shin Hyun. Kurz bevor Kang ihn festnehmen kann, tötet er noch eine weitere Frau. Die Polizei-Oberen glauben, der Fall sei nun abgeschlossen, doch Kim und Kang ahnen, dass es noch nicht vorbei ist ...
"H" ruft auf den ersten Blick "Silence of the Lambs" ins Gedächtnis: Brutale Morde, ein im Knast sitzender Psychopath, Cops die von ihm Hilfe erwarten. Doch schnell wechselt der Film in "Seven"-Modus: Shin Hyun erinnert eher an Kevin Spacey als an Anthony Hopkins, Kim ist eine Art weiblicher Morgan Freeman und der impulsive Kang ist Brad Pitt. Sogar das Ende passt in dieses Schema (darauf gehe ich in einer kleiner Spoiler-Sektion unten ein). Insofern betritt "H" keine neuen Pfade. Die Koreaner haben das Nachmachen von US-Thrillern ja schon oft geprobt, namentlich im eigentlich genialen Tell Me Something, dessen Ende ihn zu einem der frustrierendsten (im negativen Sinne!) Filme aller Zeiten macht.
"H" macht eigentlich alles richtig, wenn man so grosse Vorbilder einigermassen ehren will. Er ist düster, blutig, gut gespielt, scharfsinnig und spannend inszeniert. Auch die Musik stimmt. Erst kurz vor Schluss passieren ein paar Dinge, die den Film in eine neue Bahn lenken und auch ganz neuer Vergleiche benötigen. Wenn ich jedoch dies Vergleichs-Filme nenne, an den das Ende erinnert, dann verrate ich euch eine der wichtigsten Wendungen in "H". Deshalb tue ich das in einer Spoiler-Sektion. Also alle die sich die Spannung bewahren wollen, sollten dem recht spannenden Film eine Chance geben und aufhören zu lesen.
Spoiler-Sektion: Ich verrate nicht gerne Spoilers in meinen Reviews, aber hier muss es sein. Zum einen weil ich oben das Ende von "Seven" angesprochen habe, zum anderen, weil der Film stark an zwei andere asiatische Filme erinnert. Zuerst zum "Seven"-Schluss: Dort wird Brad Pitt zu Ausführer von John Does finalem Sünden-Mord. In "H" passiert dem "Brad"-Charakter Kang das Selbe. Er führt den letzten Mord aus. Noch schlimmer: Er war immer John Does Werkzeug - John Doe ist in diesem Fall Shin Hyun. Und damit bin ich beim zweiten Spoiler: "H" ist die Abkürzung für Hypnose. Hyun hat Kang während dessen Besuch hypnotisiert und ihn zum Mörder gemacht. Genau diese Wendung ruft nämlich die beiden japanischen Filme xx und yy (ich nenne die Namen nicht, da sie sonst als Spoiler ins Auge fallen :) in Erinnerung. "H" ist nicht so künstlerisch wie letzterer und nicht so unterhaltsam wie ersterer - aber ein intelligent packend Thriller.

Hier auf DVD erhältlich ("Jong-Hyeok" unter search the catalog eingeben)
Meine Disk (SK): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1 & 2.0 mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Regie: Jong-Hyuk Lee

Thriller

Spannung * * *

Gewalt * * *

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H a e - j e o k ,   D i s c o    K i n g   ~   H a e - j e o n g ,   d i s c o w a n g   d o e d a

Reviewed 23.8.03

Südkorea 2002 Der 18-jährige Hae-jeok (Jeong-jin Lee) zieht meistens ziellos mit seinen Freunden Seok-gi (Dong-kun Yang) und Bong-pal (Chang Jung Lim) um die Häuser. Eines Tages fällt ihm die bildschöne Bang-jo (Chae-young Han) auf, in die er sich sofort verliebt. Erst später erfährt er, dass sie Bong-pals Schwester ist! Da ihr Vater, der Exkrement-Sammler der Stadt, verunfallt ist, versucht sie nun, Geld anzuschaffen und landet in der Disco des örtlichen Mafiapaten. Hae-jeok will sie da rausholen und handelt mit dem Paten einen Deal aus: Gewinnt Hae-jeok den Tanzwettbewerb in zwei Wochen, bekommt er Bong-ja ...
Regiedebütant Dong-won Kim legt mit "Hae-jeok, Disco King" eine weitere koreanische Komödie vor, die relativ unkonventionell in Szene gesetzt ist, aber eigentlich eine ziemlich ideenlose Geschichte erzählt. Boy bekommt Girl, wenn er einen Tanzwettbewerb gewinnt? Das ist doch ziemlich simpel. Zum Glüc
k gbt es genug kleine Nebenhandlungen und skurrile Charaktere (wie etwa eine Famnilie, die davon lebt, Scheisse zu sammeln), die die 107 Minuten doch einigermasen interessant machen. Die Schauspieler sind gut, Hauptdarsteller Jeong-jin Lee (Bloody Beach) sieht zwar dufte aus, bleibt aber eigentlich der blässeste im Cast. Und er kann schlecht tanzen. Das ist zwar okay, weil es eh unglaubwürdig wäre, wenn er in 2 Wochen tanzen könnte wie John Travolta - aber es ist etwas frustrierend, wenn man jemand auf der Bühne rumhampeln sieht, und er damit einen Preis gewinnen soll. Na ja, er zieht sein Shirt aus beim Tanzen, vielleicht gibt das ja den Ausschlag. Männliche Zuschauer bekommen indes auch etwas fürs Auge: Bong-ja-Darstellerin Chae-young Han, die auch in Wild Card sehr süss ist, strahlt beinahe jungfräuliche Schönheit aus. Das soll sie ja auch, immerhin spielt sie eine unschuldige 17-Jährige, die sich in die Arme von Zuhältern und Gangstern begibt.
"Hae-jeok, Disco King" ist sicher kein Meilenstein unter den koreanischen Komödien. Aber er hat Groove, eine bunte Inszenierung und gut aufgelegte Stars. Das reicht für mildes Entertainment.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Bet on My Disco; Hae-jeok, discowang doeda
Regie: Dong-won Kim

Komödie

Humor * *

Action * *

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J e a l o u s y   I s   M y   M i d d l e   N a m e   ~   J i l t u n e u n   n a u i   h i m

Reviewed 25.2.04

Südkorea 2002 Der junge Literaturstudent Won-sang Lee (Hae-il Park) will in England studieren, braucht dazu jedoch Geld. Also nimmt er einen Job beim Literaturmagazin von Yun-shik Han (Seong-kun Mun) an. Was sein Boss nicht ahnt: Er hat einst Won-sang seine Freundin ausgespannt. Won-sang lässt ihn das jedoch nicht spüren und wird zum neuen Liebling Hans. Der Chef lässt ihn allerlei kleine Arbeitern verrichten und lädt ihn öfters zu sich ein, weil er gerne mit Won-sang zusammen ist. Erst als sich der verheiratete Han auch noch an die neue Fotografin und Teilzeit-Tierärztin Seong-yeon Park (Chong-ok Bae) heranmacht, auf die Won-sang bereits ein Auge geworfen hat, reift in dem jungen Mann die Eifersucht.
"Jealousy Is My Middle Name" ist langweilig. Da führt keine Argumentation drumherum. Ich sehe, was Regiedebütantin Chan-ok Park versucht, bewundere seinen gelassenen Ansatz und bin beeindruckt vom Spiel der Akteure. Doch der Film bleibt dennoch grauenhaft träge. Kaum eine Szene zieht einen wirklich ins Geschehen, die Handlung bleibt reserviert und die Charaktere sind alles andere als ausgearbeitet. Darunter leidet besonders der Protagonist Won-sang. Hae-il Park spielt ihn verinnerlicht und mysteriös, doch letztendlich trottet er eben nur durch den Film, ohne uns zu zeigen, was ihn antreibt.
Damit bleibt auch das offene Ende etwas in der Luft hängen. Der Kritiker beim Edinburgh Festival (siehe "want to know more?") glaubt darin zu erkennen, dass es böse enden wird und damit endlich der Titel zum Zug kommt. Mir kam das Ende eher wie eine Rettung vor: der gebeutelte Won-sang kittet (vielleicht ungewollt) die Familie seines Bosses wieder zusammen. Klar, er wird sich wohl an dessen Tochter ranmachen, aber von gross angelegter Rache kann keine Rede sein. Mir leuchtet ein, dass Park sich den bekannten koreanischen Rächergeschichten entgegenstellt und einen Film um Eifersucht drehte, der in passiver Aggression mündet - aber für die Zuschauer ist das einfach ein Tortur. Vor allem, weil die Sache noch über zwei Stunden lang ist! Diese Lauflänge ist niemals gerechtfertigt. Kann sein, dass man die Absicht des Films interessant findet. Oder die Schauspieler. Aber die Inszenierung ist so selbstbeweihräuchernd langsam, dass ich von Anfang an dagegen sträubte. Wenn die Regisseurin das Publikum derart abweist, hat sie schnell verloren.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 1 + 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Jiltuneun naui him
Regie: Chan-ok Park

Drama

Humor *

Erotik *

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J u n g l e   J u i c e

Reviewed 19.11.04

Südkorea 2002 Die Freunde "Kit" Ki-tae (Hyuk Jang) und "Cheol-soo (Beom-su Lee) heuern als Helfer beim Gangster Min-cehol (Chang-min Son) an. Bei einem Drogendeal wird Min aber vermeintlich getötet. Der Oberboss der Gang gibt Kit und Cheol-soo drei Tage Zeit, das bei dem missglückten Aktion verschwundene Geld zurückzuholen. Das erweist sich als schwierig, zumal die beiden Störefriede bald die Polizei am Hals haben und entdecken, dass Min sehr wohl noch lebt und ziemlich schiesswütig ist.
Yangachi nennt man in Korea die unangepassten Randständigen und kriminellen Aussenseiter. Ein Subgenre widmet sich mittlerweile dieser Bevölkerungsgruppe, meistens den Männern. "Jungle Juice" gehört in diese Gruppe und ist das filmische Gegenstück zu einem Rüpel, der einen auf der Strasse anrempelt: Möchtegern-cool, frech und schnell wieder weg. "Jungle Juice", der Name eines flüssigen Halluzinogens, das aus zusammengemischten Drogen oder Medikamenten hergestellt wird, wird weder Korea-Film-Fans gewinnen, noch solche, die es bereits sind, sonderlich faszinieren.
Er beginnt hektisch geschnitten und endet so, dazwischen gibts eine ganze Serie von halbseidenen Gags, Gewaltausbrüchen und Punk-Musik-unterlegten Verfolgungsjagden. Die beiden Hauptdarsteller sind okay, aber ihre ständig fluchenden und schreienden Charaktere hat man bald einmal satt. Nicht nur, weil sie sich manchmal ziemlich doof anstellen. Der Plot von "Jungle Juice" ist indes kaum der Rede wert und aus gängigen Stereotypen und Klischees wie missglückte Drogendeals, aggressiven Cops und lästermäuligen Nutten zusammengesetzt. Sehen muss man den rotzigen Streifen dazu kaum.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. / DTS mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: 정글 쥬스  
Regie: Min-Ho Cho

Actionkomödie

Humor * *

Action * *

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L o v e r s '   C o n c e r t o   ~   Y e o n a e   s o s h e o l

Reviewed 19.6.06

Südkorea 2002 Der Hobbyfotograf Ji-hwan Lee (Tae-hyun Cha) verliebt sich auf den ersten Blick in die hübsche, schüchterne Su-in Shim (Ye-jin Son). Er eilt ihr und ihrer lebensfrohen Freundin Kyeong-hee Kim (Eun-ju Lee) nach und beichtet sofort seine Liebe. Da diese Situation für alle etwas ungemütlich ist, dreht er die Zeit wieder zurück und bittet die zwei jungen Frauen, Freunde zu werden. Das Trio verbringt fortan viel Zeit miteinander. Sie fahren Campen, besuchen Rummelplätze - und kommen sich dabei immer näher.
Mit seinem Regiedebüt "Lovers' Concerto" gesellte sich Han Lee (Almost Love) gleich zu den Grossen unter den koreanischen Melodrama-Regisseuren. Lee setzt zwar konsequent auf die einfachsten Mittel, um Emotionen zu erzeugen, doch er macht dies derart makellos, dass man gar nicht anders kann, als berührt zu sein. Mir gefiel die erste Stunde besser, als die melodramatische zweite. Die Dreiecksgeschichte ist einfach herzallerliebst und die Darsteller geben ihr enorme Frische. Die kleinen Gesten untereinander sind alle süss und doch hängt über dem Ganzen stets eine düstere Wolke. Zum einen ist klar, dass die Liebe nicht aufgehen kann - immerhin mögen sich alle drei. Und dann kommen kleine Zeichen hinzu, die darauf hindeuten, wohin die Story voranschreitet.
Wenn Lee in den dramatischen Teil steuert, schleichen sich kleine Längen ein und ein paar weniger gelungene sowie unnötige Szenen. Jene, in der Eun-ju Lee die Betrunkene spielt, wirkt nicht glaubhaft. Und am Schluss kompliziert der Film die Story unnötig. Doch alles funktioniert dennoch, weil die erste Filmhälfte uns die drei Hauptfiguren so ans Herz legt und man deshalb zwangsläufig mit ihnen mitleidet. Lob gebührt deshalb nicht nur Han Lee, sondern ganz klar auch dem Cast mit seiner erstklassigen Chemie: Tae-hyun Cha, dank My Sassy Girl sozusagen die Idealbesetzung für solche Parts, ist ungemein witzig und in seiner leicht schusseligen Art charmant.
Neben ihm absolviert Ye-jin Son ihre erste grosse Mainstream-Rolle und meistert sie mit Bravour. Die Schöne spielte sich auch gleich in die Herzen der Filmfans und der Produzenten: Ein Jahr danach glänzte sie in The Classic, später in April Snow und A Moment to Remember. Damit erklomm sie einen Spitzenplatz unter den Melodrama-Königinnen Koreas. Der heimliche Star ist aber vielleicht Eun-ju Lee, deren erfrischendes Spiel zu den Höhepunkten des Films gehört. In einer Szene etwa, in der sie aus Eifersucht Su-in brüsk abwimmelt und danach ihre Entscheidung überdenkt, möchte man sie einfach umarmen. Umso tragischer, dass diese tolle Schauspielerin nicht mehr unter uns weilt: Sie nahm sich am 22. Februar 2005 das Leben, Gerüchten zufolge wegen einem Streit mit ihrer Familie, der wegen ihren Nacktszenen im Film The Scarlett Letter ausbrach.
Unter den restlichen Akteuren fällt höchstens noch die süsse
Geun-yeong Mun auf. Die damals 15-Jährige gab ihr Kinodebüt und avancierte mittlerweile mit Filmen wie A Tale of Two Sisters und My Little Bride zu einem Publikumsliebling. Ihre Nebenhandlung ist jedoch für den Film von geringem Wert. Überhaupt erscheint diese Story manchmal wie Ballast, v.a. am Schluss, als sie der Haupthandlung wertvolle Zeit klaut. Aber kein Film ist ohne Fehler. Jene von "Lovers' Concerto" häufen sich im emotionaleren zweiten Teil. Sehenswert und einfach herzlich bleibt dieses edel gefilmte, famos gespielte und einfach herzerweichend inszenierte Drama allemal. Jeder, der sich für koreanische Melodramen interessiert, kommt früher oder später um dieses Kleinod sicher nicht herum.
Ein Wort zur Schreibweise des englischen Titels: Selbst die verschiedenen DVD-Ausgaben sind sich da nicht einig und schreiben Mal "Lover's Concerto", Mal "Lovers' Concerto" (wie bei der HK-DVD). Ich ziehe die zweite Variante vor, da sie den Genitiv der Mehrzahl meint: Konzert der Liebenden. Lover's Concerto hingegen wäre Einzahl und von einem Liebenden kann in diesem Film ja eben gerade nicht die Rede sein.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1 und DTS, Kantonesisch 5.1
Mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Lover's Concerto; Yeonae sosheol; Friends and Lover
Regie: Han Lee

Liebesdrama

Humor * *

Erotik * *

Want to know more? (Spoiler)

 

M a g o

Reviewed 12.10.03

Südkorea 2002 Ein Mann sitzt am Computer und träumt von einer Frau. Wer ist sie? Ein Geist klärt ihn auf: Sie ist Mago, die Fusion aller Erdengeister. Er war einst der erste Mann, Mago die erste Frau, alles war harmonisch. Doch als die Menschheit von der roten Traube ass, wurde sie gewalttätig, Mago teilte sich in 12 weibliche Erdengeister auf, von denen nun eine nach der anderen in der modernen Zivilisation zu Grunde geht. Kann der Mann das Gleichgewicht wieder herstellen?
In Südkorea sorgte der Film für einiges Aufsehen, weil 825 Nackte mitspielen. Die Zensurbehörde zerbrach sich den Kopf und gab "Mago" letztendlich ab 18 frei. Darüber sollte man sich jedoch nicht freuen, denn der Film ist eine Beleidigung. Gedacht als gesellschaftskritisches Fantasy-Kunstdrama ist "Mago" eine Ansammlung von assoziativen Bildern, eine Art Rorschach-Test für Arme. Dieser mischt Arthouse-Trash mit Sozial-Kitsch zu einem ungeniessbaren Bilderstrom, der alle Ideen, die dem Regisseur gekommen sind, aufsaugt, und zu einem Brei verarbeitet, der zwar hie und da schön anzuschauen ist, aber jedes Hirn beleidigt. Regiedebütant Hyeon-il Kang kommt mir vor wie ein Student, der ein Jahr Kunst, ein Jahr Psychologie und ein Jahr Mythologie studiert hat, und nun sein "Wissen" filmisch verarbeiten will. Jegliche Gesellschaftskritik erstickt im eigenen Pathos. So wird Krieg kritisiert, das Fleischessen, die sexuelle Gewalt, die Entsozialisierung der Gesellschaft, Drogen, Parties, Umweltverschmutzung und so weiter. Das ganze Spektrum wird abgegrast. Doch anstatt damit ein wirkliches Statement zu machen wird es zu einem Kunstfilm verquirlt, der zwischen Lächerlichkeit und Idiotie schwankt. Die Nackten sind nur da, um Publicity zu erzeugen - sie sollen eigentlich die Reinheit des Menschen zeigen. An Kitsch kaum zu überbieten zeigt Kang sie durch Weichzeichner in der freien Natur, mit Tieren spielend und kichernd - und bleibt dabei stets Voyeur. Diese Verlogenheit stimmt auch in einem anderen Aspekt: Die Nackten sollen die Freiheit zeigen - und müssen doch immer ganz verklemmt ihre Schamhaare bedecken. Klar, 825 Nackte, das gibt ein Gerede. Doch "Margo" ist dieses nicht wert.
Als schocke er mit Nackten nicht genug, flicht Kang noch Szenen aus einem Schlachthof ein, tote Tiere, aufgeschnittene Tiere, Ströme von Blut. Und eine Kaiserschnitt-Geburt. "Mago" ist genau diese Art Extrem-Kunst, die ich hasse. Sie meint, sie sage etwas aus, sie meint, indem sie uns schockt, rüttelt sie uns auf - dafür plappert sie längst bekannte Thesen nach, langweilt mit pseudo-philosophischem Gekrächze und bringt Bilder, die anstatt zu schocken nur Ekel hervorrufen. Wenigstens in diesem Bereich schafft es der Film, zu bewegen. Der Schluss ist dann der Gipfel der Geschmacklosigkeit. Alle Männer werden einem Tribunal vorgeführt und zum Tode verurteilt. Wegen Vergewaltigung, Mord, Umweltverschmutzung. Das kann man noch nachvollziehen. Aber auch wegen Fleischessens, Orgien mitmachen, Musik hören - jeder, der eine Mikrobe getötet hat, wird bestraft. Wie schaffen es all die Nackten durch die Wiese zu hüpfen, ohne eine Ameise zu zertrampeln? Hängt sie auf, schlachtet sie ab! Mann ist das ein doofer Film. Und was ist eigentlich die Moral davon? Der namenlose Protagonist hat aus Versehen seine Mutter gefickt. Das brachte der Menschheit Leid, von dem wir uns befreien müssen, indem wir alle Übeltäter, die aus dieser inzestuösen Liebe entstanden sind, umbringen. O je o je, was für eim grenzenloser Stuss, was für ein Stuss ...

Hier auf DVD erhältlich ("Mago" unter search the catalog eingeben)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Koreanisch 2.0 mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: Hyeon-il Kang

Fantasydrama

Anspruch * *

Erotik * *

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M a r r y i n g   t h e   M a f i a   ~   G a m u n u i   ye o n g g w a n g

Reviewed 22.8.04

Südkorea 2002 Der Internetspezialist Dae-seo Park (Jun-ho Jeong) wacht eines Morgens in seinem Bett auf - und findet eine nackte Frau neben sich. Wer ist sie? Wie kam sie hierher? Die Dame heisst Jin-kyeong Jang (Jeong-eun Kim) und ist ebenso erstaunt über diese Ereignisse. Hastig verabschieden sie sich und gehen wieder ihren Leben nach. Doch Jin-kyeong stammt aus einer Mafia-Familie. Und da die denkt, der hübsche Familienstolz habe mit Dae-seo geschlafen, kriegt dieser Besuch von Jin-kyeongs Brüdern In-tae (Dong-geun Yun), Seok-tae (Ji-ru Sung) und Kyeong-tae (Sang-wook Park). Die drei zwingen Dae-seo, die ihm fremde Jin-kyeong zu heiraten! Zu diesem Zweck bringen sie ihn in ihre Heimatstadt Yeosau und stellen ihn ihrem Vater vor, dem legendären Jeong-jong "Triple J" Jang (Geun-hyeong Park). Dae-seo und Jin-kyeong können zwar nachweise, dass sie noch immer Jungfrau ist, doch es ist zu spät: Da der Jang-Clan einen hellen Kopf braucht, zwingt Papa Jeong-jong Dae-seo zur Heirat
Auf den Erfolg von
My Wife is a Gangster hin wurde Koreas Filmlandschaft von Komödien überflutet, die das Zusammentreffen von Gangstern und "Zivilisten" komödiantisch ausnutzten. Ein Jahr nach My Wife is a Gangster führte denn prompt eine solche Gangsterkomödie die Jahrescharts an, mit beinahe ebenso hohen Zuschauerzahlen wie das Vorbild: "Marrying the Mafia". Der Ulk ist ausgesprochen kurzweilig und hat eine Stunde lang gehörig Dampf - wohl auch wegen den beiden charmanten Hauptdarstellern, die zusammen eine gute Chemie entwickeln.
Später kommen leider Holpersteine hinzu. So hätte man glatt eine Viertelstunde Lauflänge sparen können, indem man die doofe Romanze zwischen In-tae und der Lehrerin seines Sohns herausgeschnitten hätte. Diese Nebenhandlung nützt dem Film nichts und sorgt für ein eher peinliches Actionfinale mit In-taes schriller Gattin Mi-sun (Hye-jeong Yu). Das Ende ist okay, wenn auch recht melodramatisch - und kurz vor dem Abspann kommt denn auch endlich die Erklärung, wieso die beiden zusammen im Bett landeten. Wenn das tatsächlich noch aufgedeckt werden muss, hätte ich mir eine etwas spritzigere Lösung erwartet - aber sie ist okay.
"Marrying the Mafia" ist sicher kein grosser Knüller, dazu ist er zu formelhaft und zu konventionell. Doch er unterhält über beinahe zwei Stunden ganz gut und bietet charmante Akteure. Der Regisseur blieb dem Genre übrigens treu und drehte ein Jahr später My Wife is a Gangster 2. Macht doch Sinn, oder?
Fortsetzung: Marrying the Mafia 2 (2005)
Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1., 2.0 und DTS mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Gamunui yeonggwang;
가문의 영광
Regie: Heung-soon Jing

Komödie

Humor * * *

Action * *

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M y   B e a u t i f u l   D a y s

Südkorea 2002 Ausführliche Kritik: hier.

 

M y   B e a u t i f u l    G i r l ,   M a r i   ~   M a r i   i y a g i

Reviewed 2002

Südkorea 2002 Der zwölfjährige Nam-woo lebt seit dem Tod seines Vaters alleine mit seiner Mutter und seiner Grossmutter. Seine einzigen Freunde sind seine Katze Yo und sein Schulkollege Jun-ho. Eines Tages, als die drei beim alten Leuchtturm spielen, entdeckt Nam-woo eine bezaubernde Murmel. In diesem Moment leuchtet die Lampe des Turms kurz auf und saugt Nam-woo und Yo in eine Fantasiewelt voller flauschiger Wolken und seltsamer Pflanzen. Hier treffen sie auf das Mädchen Mari, das auf einem riesigen Hund reitet und fliegen kann.
Der fantasievolle Film "My Beautiful Mari" ist Koreas bisher vielleicht bester Animationsfilm mit einem Hauch "Unendliche Geschichte" und "Peter Pan" sowie visuellen Einflüssen von Spirited Away bis Waking Life. Regiedebütant Lee mischt klassische 2D-Zeichnung mit Flash-Animation und CGI - ein bezaubernder, etwas fremdartiger Mix. Der Stil passt damit zum geheimnisvollen Inhalt, der vielschichtig ausgelegt werden kann. Zum Schluss ist immerhin klar, dass der Film der Nostalgie dient. Den Erinnerungen an die Jugend - und der Sehnsucht nach jener Fantasie, die wir als Kinder hatten. "Mari" hat kleine Schwächen, ist aber für jeden Animations-Fan sehenswert - und sei es nur, um mal wieder einen etwas anderen Stil zu sehen.
Hier auf DVD erhältlich (US)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternativer Titel: Mari iyagi
Regie: Seong-kang Lee

Zeichentrickfilm

Fantasie * * * *

Humor *

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N o   B l o o d   N o    T e a r s   ~   P i d o    n u n m u l d o   e o b s h i

Reviewed 2002

Südkorea 2002 Die von den immensen Schulden ihres Mannes und von ihrem Scheiss-Job gestresste Taxifahrerin Kyeong-seon (Hye-yeong Lees Comeback nach 10 Jahren) wird eines Nachts von der jungen Su-ji (Do-yeon Jeon) gerammt, die gerade im Sportwagen ihres Lovers, des Ex-Boxers Dok-bul (Jae-yeong Jeong), unterwegs ist. Dok-bul verprügelt Su-ji ständig und ihre einst liebevolle Beziehung ist ein Desaster. Sein Geld verdient Dok-bul mit dem Organisieren von illegalen Hundekämpfen für den Gansgterboss "KGB" Kim. Da sieht Su-ji eine Chance, ihren Prügel-Lover loszuwerden und an Geld zu kommen. Kyeong-seon soll ihr dabei helfen.
Nach seinem mit viel Kritikerlob überschütteten Debüt Die Bad hatte Regisseur Ryoo diesmal viel mehr Geld zur Verfügung. Das sieht man: "No Blood No Tears" ist aufwändig inszeniert und choreographiert. Die Kampfszenen (ein Markenzeichen von Jackie Chan/Bruce Lee-Fan Ryoo) sind spektakulär. Doch anscheinend hatte Ryoo diesmal zu viele Mittel in den Händen. So gibt er sich des öfteren der Stilwichserei hin. Es wird klar, dass für "No Blood No Tears" zwei westliche Filme Pate standen: Snatch und "Bound". An diese Vorbilder kommt das Actiondrama indes nie heran. Weder inhaltlich noch stilistisch. Unterhaltsam ist das Ganze dennoch und ich hoffe, Regisseur Ryoo wird eines Tages doch noch einen rundum gelungenen Film abliefern. Das Potential dazu ist vorhanden.
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (US)

Hier auf DVD erhältlich (Korea)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Pido nunmuldo eobshi; Pido Nunmuldo Eopshi
Regie: Seung-wan Ryoo

Actiondrama

Gewalt * *

Spannung * *

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O a s i s   ~   O a s h i s e u

Reviewed 2003

Südkorea 2002 Jong-du (Kyung-gu Sol, Public Enemy) sass zweieinhalb Jahre im Knast. Der Mann mit dem kindlichen Gemüt hat die Schuld auf sich genommen, als sein älterer Bruder einen Mann überfuhr und tötete. Nun ist Jong-du wieder frei und besucht den Sohn des Toten. Dabei lernt er dessen schwerst behinderte Schwester Gong-ju (So-ri Moon) kennen. Sie hat spastische Lähmungen und kann nur mit grosser Mühe ein paar Worte sagen. Jong-du versucht sie zu vergewaltigen, aber als sie sich wehrt lässt er ab und entschuldigt sich. Die Frau bleibt in seinem Gedächtnis - und er in ihrem. Sie treffen sich wieder, werden gute Freunde. Jong-du unternimmt lange Spaziergänge mit ihr, tanzt mit ihr, freut sich mit ihr. Eines Nachts fragt sie ihn, ob er mit ihr schlafen möchte - mit katastrophalem Resultat ...
Regisseur Chang-dong Lee ("Green Fish") kassierte für sein bewegendes Drama "Oasis" gleich mehrere Preise, u.a. deren vier in Venedig, wo er auch für den "Goldenen Löwen" nominiert war. Es ist leicht zu sehen, warum: "Oasis" ist subtil, poetisch, raffiniert inszeniert, einwandfrei gespielt, sehr bewegend - und hat einen behinderten Haupt-Charakter. Ich bin kein Fan von "Behinderten-Filmen". Oft wird so nur übermässig auf die Tränendrüsen gedrückt und das Schuldgefühl bzw. das Mitleid der Zuschauer geweckt. Schauspieler, die Behinderte spielen, werden zudem bei Preisverleihungen überbewertet. Viele Akteure wissen, dass es einfacher ist, eine behinderte Person zu spielen, da man Emotionen gröber spielen kann, man kann aus sich herausgehen - und das will ein Schauspieler ja. Das Resultat sind gute, aber nicht spektakuläre Performances wie etwa Dustin Hoffman in "Rain Man", Tom Hanks in "Forrest Gump" oder Russell Crowe in "A Beautiful Mind". Ich möchte nicht sagen, sie spielen nicht gut (im Gegenteil), aber man bewertet bei solchen Leistungen eher das Mitleid mit einem Charakter - und dementsprechend die Emotionen, die er auslöst - anstatt wirkliches Schauspiel-Können.
Aber zurück zu "Oasis". Am Anfang war ich genervt, weil Gong-ju ja genau in diese Kategorie fällt. Man fühlt sich unwohl, wenn sie auf der Leinwand ist. Man weiss nicht genau, was man mit ihr tun würde. Man will manchmal wegschauen - und so erzeugt Lee brillant und subtil genau jene Reaktion, die wir im Alltag den Behinderten leider viel zu oft entgegenbringen. Ich nehme mich da nicht aus. Umso erfrischender ist es dann zu sehen, wie Jong-du auf sie zugeht. Der Film verfällt nicht den moralischen Appellen à la "jeder sollte öfters mit Behinderten zusammensein, weil sie ehrlicher sind" oder so, sondern präsentiert uns einen Mann, der absolut unvoreingenommen ist. Er ist unser Zugang zu Gong-ju. Lee behauptet nicht, jeder von uns könne das. Er ehrt hingegen Leute, die es können - und gibt allen anderen ein Zeichen, Behinderung "lockerer" zu sehen. Behinderte als normale Menschen zu betrachten. Jeder weiss, wie schwierig das ist, und Filme wie "Oasis" tragen zur Akzeptanz viel bei.
Aber "Oasis" ist nicht nur ein menschlicher Appell - es ist vor allem eine Liebesgeschichte. Reine, unschuldige Liebe - und deshalb ist es umso erschreckender, wenn die "normale Welt", also jene, die Behinderte als Aussenseiter ansieht und am liebsten in kleine Kämmerchen sperrt (was in einer leistungsorientierten Gesellschaft wie Korea eh der Fall zu schein seint), die Liebe der beiden nicht anerkennt. Ja nicht einmal erkennt. Die zweite Hälfte des Films ist in diesem Sinne die Geniale. Ich war jedenfalls voll involviert und litt zum Schluss mit den beiden mit. Zwei kleine Probleme blieben aber: Zum einen regte es mich auf, dass Jong-du alles über sich ergehen liess. Wieso sagt er nichts? Wieso sagt Gong-ju nichts? Es ist eine ähnliche Situation wie in "Dancer in the Dark", wo nur aus dramaturgischen Gründen die Hauptperson alle falschen Anschuldigungen über sich ergehen lässt und nicht widerspricht. Das regt mich ziemlich auf, weil es so falsch wirkt. Für die Dramaturgie und innere Logik ist es natürlich essentiell - aber wer würde in dieser Situation wirklich schweigen? Das andere Problem ist das Ende. Der Film hört zwar ohne Happyend auf (und das ist gut), aber plätschert irgendwie aus. Die letzten Minuten bringen nichts mehr Neues und sind nach der beklemmenden Polizeistation-Szene antiklimaktisch. Dennoch: "Oasis" ist absolut sehenswert. Er konfrontiert uns mit einer unzynischen Liebe und unserer eigenen Einstellung gegenüber Behinderten. Ein schöner Film.

Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Oashiseu
Regie: Chang-dong Lee

Drama

Melancholie * * *

Humor * *

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O h !   L a l a   S i s t e r s   ~   O o l - l a l - l a    S i s - t e o - j e u

Reviewed 26.10.03

Südkorea 2002 Eun-ja Cho betreibt den "Club Lala" mit ihren Freundinnen Kyun-ae Min, Hae-young Nah und Mi-ok Jang. Leider hat der schleimige Geo-man Kim dagegen etwas einzuwenden: Der Jugendfeind von Eun-ja führt auf der anderen Strassenseite den Club Nemo - und dies viel erfolgreicher. Er hat es auf das Gelände des Lala-Clubs abgesehen, weil sein Vater dort einen riesigen Gebäudekomplex bauen will. Die Girls versuchen alles, um das zu verhindern, aber sie brauchen dazu Geld. Viel Geld. Also heuern sie die vollbusige Sängerin Bang-hee Yoo an. Als Geo-man auch die abheuert, greifen die Frauen zur Eigeninitiative - und starten im Club einen Dance-Act.
Regisseur Je-hyeon Park folgt seinem Fantasy-Hit The Legend of Gingko (Gingko Bed 2) mit diser belanglosen Musikkomödie. Die Handlung wird durchgehend unterbrochen für Songs und Tänze, wobei der Hauptreiz daraus besteht, den vier hübschen Girls bei den bauchfreien Bewgungen zu den poppigen Songs zuzusehen. Farbenfrohe, rhythmische Unterhaltung ohne jede Substanz. Amüsiert man sich dabei? Bloss bedingt, denn die Story ist voraussehbar und die grossen Wendungen ziemlich aufgesetzt um nicht gerade zu sagen willkürlich. Dafür, dass der Film bloss 107 Minuten lang ist, scheint er ewig zu dauern. Park hat den Streifen nett inszeniert und seine Damen sind einen Blick wert (oder zwei), aber als Film funktioniert die Sache eben nur bedingt.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1./DTS und Thai mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Oollala Sisters; Olala Sisters; Ool-lal-la Sis-teo-jeu
Regie: Je-hyeon Park

Musikkomödie

Humor * * *

Erotik *

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P h o n e   ~   P o n

Reviewed 2002

Südkorea 2002 Die Journalistin Ji-won (Ji-won Ha, Nightmare) ist beunruhigt: Auf ihrem neuen Handy bekommt sie mysteriöse Anrufe. Eines Tages nimmt die kleine Yeong-ju einen Anruf entgegen - und dreht danach durch. Yeong-ju ist die Tochter der Malerin Ho-jeong (Yu-mi Kim) , Ji-wons bester Freundin, doch die Eizellen stammten damals von Ji-won. Das verbindet Ji-won natürlich eng mit dem Kind und es tut ihr weh, zu sehen, wie die Kleine immer aggressiver wird - vor allem gegenüber ihrer "Mutter" Ho-jeong. Dafür zeigt sie ihrem Vater gegenüber schon fast krankhafte Liebe. Ji-won recherchiert und entdeckt, dass die letzten beiden Benutzer ihrer Handy-Nummer verstorben sind, und davor eine verschwunden ist: Jin-hie, eine Schülerin - und die Geliebte von Ho-jeongs Mann. Ist es ihr Geist, der vom Kind Besitz ergriffen hat?
Regisseur Byeong-ki Ahn orientiert sich mit "Phone" wie bereits bei seinem Erstling Nightmare am US-Horrorkino, doch visuell mindestens ebenso stark an asiatischem Horror, primär natürlich Ring. Gegenüber "Nightmare" ist "Phone" bedeutend spannender und intelligenter. Kleine Plot-Probleme und ein Übermass an falschen Fährten mindern den Spass zwar etwas, doch es hat immerhin ein paar valable Schock-Momente. Und Asiaten wissen sowieso am besten, wie man Kinder unheimlich macht ...
Hier auf DVD erhältlich (SK)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (GB)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: Pon
Regie: Byeong-ki Ahn

Horrorfilm

Spannung * * *

Gewalt *

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P u b l i c   E n e m y   ~   G o n g g o n g u i   j e o g

Reviewed 2002

Südkorea 2002 Ein koreanischer Polizist sollte anständig, ehrenhaft und pflichtbewusst sein. Für Detective Cheol-gu Kang (Kyung-gu Sol) sind dies allesFremdworte. Er schlägt gerne zu und hat gerade mit einem Kumpel einem Gangster 3 Kilo Drogen abgenommen. Als der Partner deshalb Selbstmord begeht, gerät Kang in die Schusslinie von Internal Affairs. Eines Nachts, als er gerade auf der Strasse kacken muss, rempelt er einen Mann im Regenmantel an. Als Kang ihm nachschreit, kriegt er mit einem Messer eine Wunder verpasst. Der Mann heisst Gyu-hwan Cho (Sung-jae Lee), ein reicher Geschäftsmann, der noch reicher werden will und deshalb seine Eltern brutal umgebracht hat! Sein Vater wollte eine Billion Won an ein Kinderheim spenden, doch Cho brauchte dieses Geld, um es in einen Aktiendeal stecken zu können. Kang nimmt die Recherchen auf und erkennt in Cho bald den Mörder. Da ihm niemand glauben will, setzt Kang immer eigenwilligere Methoden ein, um ihn zu überführen.
"Public Enemy" ist so etwas wie "Dirty Harry" auf koreanisch - roh inszeniert, ziemlich brutal und dennoch auch immer stets ironisch. Die Szene, in der Cho seine Eltern absticht ist ziemlich hart. Leider hat "Public Enemy" auch zünftig Überlänge (138 Min.) und ist Story-mässig doch etwas dünn geraten. Unterhaltsam ist der Thriller aber auf jeden Fall. 2005 folgte die Fortsetzung Another Public Enemy.
Hier auf DVD erhältlich (GB)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternative Titel: Gonggongui jeog; Gong-gong-ui jeok
Regie: Woo-suk Kang

Thriller

Gewalt * *

Humor * *

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R e s u r r e c t i o n   o f    t h e   L i t t l e   M a t c h   G i r l   ~   S u n g n y a n g p a l i   s o n y e o u i   j a e r i m

Reviewed 17.9.03

Südkorea 2002 Ju (Hyun-sung Kim) ist ein schlecht bezahlter Essenslieferant. Doch in der virtuellen Realität wird er zum Helden. Sein Lieblingsspiel heisst "Little Match Girl". Darin muss er - frei nach einem Märchen von Hans Christian Andersen - das Mädchen (Eun-kyeong Lim), das Feuerzeuge verkauft, vor anderen Mitspielern schützen. Und er muss ihr Herz erobert, sonst erfriert sie wie in Andersens Vorlage. Doch da wird Ju regelrecht in das Cyberspiel hineingezogen und watschelt fortan als Virus in der künstlichen Welt herum. Das Feuerzeug-Mädchen hält sich zudem nicht mehr an die Regeln und läuft Amok.
Das ist er also. Der teuerste koreanische Film und die Antwort des asiatischen Landes auf den US-Hit "Matrix". Doch "Resurrection of the Little Match Girl" ist weder so gut noch so logisch noch so erfolgreich wie das Vorbild. Besonders letzteres machte den Produzenten schwer zu schaffen, war der Film doch so ausgesprochen teuer. Neben den ebenfalls teuren Werken Yesterday und R. U. Ready (beide noch eine Spur schwächer als RLMG) gilt der Film von Sun-Woo Jang (Lies) deshalb als grösster Flop von 2002. Ganz hat er das ja nicht verdient, denn er bietet Eye Candy im Überfluss und so manche gute Actionszene. Aber gut kann man den Film selbst beim gedehntesten Gebrauch des Wortes nicht nennen: RLMG ist ein Chaos. Ein attraktives, explosives und ambitioniertes Chaos
- aber dennoch kaum anzuschauen ohne eine Aspirin zu verdücken.
Die Probleme beginnen bei den Hauptdarstellern: Hyun-sung Kim ist als Ju grässlich langweilig und man entwickelt keine Sympathie für ihn. Ebensowenig für das niedliche Little Match Girl (Eun-kyeong Lim aus Conduct Zero), da es einerseits ja eine Computerfigur ist und andererseits von Level zu Level seine Charaktereigenschaften ändert. Ebenso problematisch ist die moralische Resonanz so mancher Szene. Im Level zwei knallt Match Girl Dutzende von Leuten ab, die ihr keine Feuerzeuge abkaufen. Die Rache eines sozial benachteiligten Menschen? Was eigentlich Gesellschaftskritik sein könnte, wirkt forciert und beleidigt den guten Geschmack. Es hat etliche solcher Amok-Szenen, die einfach den Ton des Films in eine falsche Richtung bringen. Schliesslich gab Sun-Woo Jang an, er verstehe RLMG als Parodie auf "The Matrix". Moment, sollten Parodien nicht lustig sein? RLMG ist nicht witzig, die Szenen, die humorvoll sein sollten, sind eher peinlich, und die, die auf "Matrix" anspielen, sind 1:1 übernommen. Das ist keine Parodie, das ist ein Plagiat. Zum Schluss hin wird die Anlehnung an "The Matrix" so aufrdinglich, dass es nervt.
Die Handlung, wenn man von einer solchen reden kann, ist als Spiel im Stile eines Ego-Shooters aufgebaut und entsagt gängigen Drehbuch-Regeln. Das ist keine gute Idee. Jang konzentriert sich vielmehr auf coole Shots, aber diese allein halten die Zuschauer eben noch keine zwei Stunden bei Laune. Er peppt das Ganze mit interessanten Title-Cards ein, die die Zuschauer, ganz wie in einem Spiel, über Charaktere und Ereignisse informieren. Abgesehen davon, dass die Idee nicht neu ist (von "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy" bis Take Care of My Cat gabs das schon), reicht auch sie nicht aus, um dem Film das Label "innovativ" zu verleihen. Auf dieses hat es Jang offensichtlich abgesehen - und obwohl manche Kameraeinstellung wirklich beeindrucken, die Action stimmt und auch die Stunts (obwohl kopiert) recht gut gelungen sind, kann man das vom ganzen Film nicht behaupten. Eben ein Chaos - und den Vergleich mit "The Matrix" eigentlich gar nicht würdig.

Hier auf DVD erhältlich (D)
Alternativer Titel: Sungnyangpali sonyeoui jaerim
Regie: Sun-Woo Jang

Sci-Fi-
Fantasyaction

Action * * * *

Humor *

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R o a d   M o v i e

Reviewed 2003

Südkorea 2002 Der Börsenhändler Suk won (Chan Jeong) verliert sein Geld, seinen Job und seine Frau. Er sieht keinen Sinn darin, sein Leben nun auf der Starsse zu verbringen und versucht, sich umzuibringen. Der homosexuelle Penner Dae Shik (Jeong-min Hwang) rettet ihm das Leben. Die zwei freunden sich an und ziehen gemeinsam durchs Land. Unterwegs treffen sie unter anderem die vorlaute Prosituierte Il Joo (Lynn Seo), die sich in Dae Shik verliebt und deshalb mit den beiden Männern mitreist ...
"Road Movie" wird im Festival-Zirkus sicher Erfolg haben, denn alle Elemente sind drin: Ein bisschen Kontroverse (homosexuelle Erotikszenen), Melancholie, Lebensfrust, langsames Erzähltempo. Tatsächlich ist der Film nicht schlecht, aber ich habe mehr erwartet. "Road Movie" beginnt mit einer vermeintlich derben Homo-Sex-Szene, um das Publikum aufzurütteln. Es ist klar, was Regiedebütant In-shik Kim damit bezweckt: Zum einen soll sein Film mit einem Knall beginnen, zum anderen sollen die Zuschauer gleich zu Beginn merken, auf was sie sich einlassen. Schliesslich ist Homosexualität in Korea immer noch ein etwas grösseres Tabu als es hier im Westen ist. Langer Rede, kurzer Sinn: Für mich hat "Road Movie" nicht einmal den Hauch eines Skandalfilms. Es ist einfach eine ruhige, intime und liebevolle Ode an die Freundschaft (welcher Art auch immer), visuell anregend, gut gespielt und melancholisch. Dabei hat das Werk seine Längen und ist letztendlich weniger tiefgründig, als es glaubt zu sein. Ich werd das Gefühl nicht los, In-shik Kim hat als Protagonisten u.a. einen Schwulen und eine Prostituierte gewählt, um aus der Masse herauszustechen, um ein wenig aufzufallen. Doch allein durch diese Wahl wird der Film noch nicht "anspruchsvoll". Auch durch die ständigen Suizide und Suizidversuche nicht. Aber das soll ja die Qualität nicht mindern. "Road Movie" ist ein schöner Film. Einfach weniger tiefsinnig, als er glaubt ...   
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Regie: In-shik Kim

Drama / Radmovie

Melodrama * * *

Erotik *

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R u n n i n g   7   D o g s   ~   C h i l i n u i   s e b y u k

Reviewed 10.10.04

Südkorea 2002 Der Teilzeit-Taxifahrer Ki-hoon (So-young Jung) hat gerade ein Pärchen an Bord genommen, das auf dem Rücksitz ruppigen Sex haben will, da fährt er einen Mann an. Er beerdigt den Kerl und nimmt seine Tasche voller Geld an sich. Er deoponiert sie bei seiner Freundin Hyun-hee (Ji-hyun Lee), die einen Tankstellen-Laden leitet. Einen Tag zuvor hatten die Liebhaberin eines Gangführers und deren Lover das Geld gestohlen und versteckten sich in einem Hotelzimmer. Dort tauchten die Cops Kil-soo (Nam-hee Lee) und Jae-sung (Hong-jin Ahn) sowie die durchgeknallten Killer Light Man (Yong-hyun Yoon) und Pipe Man (Dong-il Sung) auf. Es kam zum Massaker, der Mann mit dem Geld konnte fliehen - vor Ki-hoons Auto eben.
Mit Einflüssen von Attack the Gas Station bis Tarantino zauberte der vorherige Drehbuchautor und jetzige Regiedebütant Ju-man Kim eine Actionkomödie mit hohem Tempo und wenig Tiefgang. Die Tarantino-Momente sind meist sehr eindeutig: Ein Shot aus dem Kofferraum, eine geheimnisvolle Tasche voller irgendwas, Surfmusik, irre Killer, Gewalt, nicht chronologische Erzählweise und rabenschwarzer Humor. Alles erzählt mit einem Touch Coolness.
An einen Tarantino-Film kommt "Running 7 Dogs" dennoch nie heran. Dazu ist die Charakterisierung zu schwach geraten. Zu Beginn dürfte jeder Zuschauer, der nicht genau Buch führt, sowieso masslos überfordert sein. Der Sinn der nicht chronologischen Erzählweise? Kein zwingender. Ausser, dass der Film mit einem Knall anfangen kann und danach nicht mehr abflacht. Sobald ein Erzählstrang langweilig zu werden droht, wechselt Kim zum nächsten. Das ist nicht sonderlich Zuschauer-freundlich, aber intensiviert das Sehvergnügen durch einen kinetischen Grundton.
Trotz erzähltechnischer und inszenatorischer Abzüge ist "Running 7 Dogs" ein höchst unterhaltsamer Film. Schliesslich muss jeder Streifen, der abgebissene Ohren, abgesägte Arme, abgesägte Beine, Killer mit Kettensägen, schwule Cops, die schöne Ji-hyun Lee und Splitscreen beim Liftfahren bietet, ein gewisses Mass an Entertainment aufweisen. Das tut er. Die 97 Minuten gehen jedenfalls im Eiltempo vorbei.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Koreanisch und Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Die Hongkong-DVD hat zwar Widescreen, dafür keine Untertitel.
Alternative Titel:
Chilinui sebyuk; Running Seven Dogs; 7 Running Dogs; 7인의 새벽  
Regie: Ju-man Kim

Actionkomödie

Humor * *

Gewalt * *

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R .   U .   R e a d y ? 

Reviewed 2003

Südkorea 2002 Bei einer Busfahrt im grossen Abenteuer-Tierpark "R. U. Ready?" verhält sich ein Passagier so blöd, dass die Bären im Gehege Amok laufen und den Bus umkippen. Fünf Passagiere und die Wärterin Ju-hie Dan (Bo-kyeong Kim) fliehen und verirren sich in den Weiten des seltsamen Parks. Bald scheint es, als ob eine Kraft im Park die Albträume der sechs Realität werden lässt ...
"R. U. Ready?" ist neben Resurrection of the Little Match Girl einer der teuersten Filme in der koreanischen Geschichte - aber der finanzielle Aufwand hat sich nicht gelohnt. Die Story ist ein heilloses Durcheinander voller Logiklöcher und Sinn-Fehler. Zudem schert man sich kaum um die Charaktere und gähnt bald bei jedem neuen "Abenteuer", welches meist nur aus einer Serie von CGI-Effekten besteht. Ich habe wirklich keine Sympathie für den Film, weil er keine Emotionen bei mir geweckt hat - welcher Art auch immer. Manche Komponenten sind nicht schlecht (Musik, Modelleffekte, Kamera - v.a. bei der Regenszene am Abhang), aber wenn man keinen emotionalen Ansatzpunkt hat, verpufft all dies in der Bedeutungslosigkeit. Eine grosse Enttäuschung. Für die, die ihn gesehen haben, stell ich einfach mal ein paar Fragen: Wieso wirft der Bub seine Puppe in den Fluss? Wieso bringt der Helikopter die Leute nicht gleich in Sicherheit? Wieso sehen beim Tod des Alten die anderen den Traum? Es hat noch mehr, aber ich mag micht nicht mehr erinnern. Hat mich wohl nicht mehr so gross interessiert ...
Auf DVD erhältlich - ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternative Titel: R U Ready?; Are You Ready?; A Yu Redi?
Regie: Sang-ho Yu

Abenteuerfilm

Action * * *

Humor *

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S a v i n g   M y   H u b b y   ~   G u d s e u r a   G e u m - s u n a

Reviewed 10.2.04

Südkorea 2002 Die ehemalige Star-Volleyball-Spielerin Geum-sun (Du-na Bae) und ihr zerstreuter Gatte Jun-tae (Tae-woo Kim) haben ein kleines, dickes Baby namens Song-yee, das von allen als Bub bezeichnet wird, in Wahrheit aber ein Mädchen ist. Sie lieben die Kleine dennoch über alles. Als sich eines Tages die Eltern zum Besuch anmelden, muss Geum-sun kochen. Ausgerechnet jetzt wird Ju-tae von seinem Boss zur Restaurant-Tour gezwungen und endet stockbesoffen in einer Bar, wo ihm Betrüger 1, 7 Millionen Won an Schulden unterschieben. Der Besitzer des Etablissements ruft Geum-sun an und drängt sie, das Geld zu bringen. Mit dem Baby auf dem Rücken macht sich Geum-sun auf ins Entertainment-Quartier und gerät bald ungewollt in einen Gangsterkrieg.
Mit einem Einschlag von "Lola rennt" sowie etwas koreanischer Schrägheit vermag "Saving My Hubby" gut über seine Lauflänge von rund 90 Minuten zu unterhalten. Zudem ist Hauptdarstellerin Du-na Bae (Take Care of My Cat) süss, agil und charismatisch genug, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer an sich zu binden. Ich war wirklich versucht, drei Sterne zu geben, doch irgendwie reichts doch nicht ganz.
Die Geschichte ist letztendlich trotz ein paar emotionalen Pluspunkten am Ende nicht nur oberflächlich, sondern auch repetitiv - ein paar kleine Überraschungen ausgeschlossen.
Dann gibts auch Nebenhandlungen, die von Regiedebütant Nam-seob Hyeon nie ganz ausgebaut werden - vor allem jene über den pikfeinen, sauberen Gangsterboss White Snake. Und dass das Baby stets dabei sein muss und beim Rennen durchgeschüttelt wird, hat einen bitteren Beigeschmack. Letztendlich fehlt noch das "gewisse Etwas", was koreanische Komödien oft mit skurrillem Charme oder Einsatz von Tricks und Gadgets aufweisen, was einen den Film danach ziemlich bald wieder vergessen lässt. Sicherlich kein schwacher Film, sondern einer mit ein wenig Action, Humor und Herz. Jedoch eben auch keiner, den der geneigte Korea-Fan unbedingt gesehen haben muss.

Hier auf DVD erhältlich (Thai-Version)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Gudseura Geum-suna; Be Strong, Geum-sun
Regie: Nam-seob Hyeon

Komödie

Humor * *

Action * *

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S e x   I s   Z e r o    ~   S a e k j e u k   s h i g o n g

Reviewed 2003

Südkorea 2002 Eunsik ist der Versager einer Clique von Jus-Studenten an der Sunjong-Universität. Er tappt in jedes auch nur erdenkliche Fettnäppfchen. Da verknallt er sich in die hübsche Aerobic-Tänzerin Eunhyo. Tatsächlich spricht sie auf seine infantilen Anmachversuche bald an - bis der schöne Schnösel Sangok Interesse an ihr zeigt. Er lässt seine Freundin Jiwon fallen und verführt Euhyo. Er hat sie schnell um den Finger gewickelt ... und schwängert sie.
Regisseur Je-gyun Yun (My Boss, My Hero) orientiert sich mit "Sex Is Zero" an amerikanischen Grossout-Komödien und zitiert unter anderem "American Pie", "Road Trip" und "Bring It On". Dabei gehen die Gags mehr als einmal weit unter die Gürtellinie. Ein paar Beispiele von ekligeren Szenen? Ein Typ verschluckt eine Maus, einer wichst in die Bratpfanne und frittiert das Sperma - das natürlich ein anderer als Spiegelei isst, ein Jüngling erwischt beim ersten Sex ihr "falsches Loch", eine Tussi kotzt sich den Magen leer und küsst danach innigst ihren Partner - und dazu noch Date Rapes, viel Tits-and-Ass-Kamerawinkel, onanieren etc. Die erste Hälfte versucht so krampfhaft, die US-Vorbilder zu übertrumpfen, dass es manchmal ziemlich weh macht. Und wenn dann noch angestaubte Witze (ein Computer-Supporter meint, sie sollen das Fenster schliessen und die Typen schliessen das Fenster ihres Apartments ...) und massenhaft sexistische Ideen dazukommen, ist das Humor-Level ziemlich degeneriert.
Zugegebe
n, es gibt ein paar Stellen, an denen ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte. In der letzten halben Stunde verging mir das aber gründlich, denn dann wird der Film plötzlich ernst. Abtreibung, Suizidversuch - das würgt den Spass natürlich gehörig ab. Was wirklich plump ist, ist der Versuch des Regisseurs, in diesen Momenten Humor einzubringen. Das Gleichgewicht aus Drama und Komödie ist in solchen Szenen völlig aus der Ballance gekommen. Da der Film auch schauspielerisch kein Highlight ist und das episodische Drehbuch eigentlich nur ein Vorwand für schlüpfrige Gags, bleibt am Schluss nicht viel von dieser Klamotte hängen. Definitiv nichts, was man gesehen haben muss ... aber in Korea war "Sex Is Zero" dennoch der dritterfolgreichste Film 2002.
Fortsetzung: Sex Is Zero 2

Hier auf DVD erhältlich (SK)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1 & 2.0 mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Saekjeuk shigong
Regie: Je-gyun Yun

Teenie-
Sexkomödie

Humor * *

Erotik * *

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S h e  B r i n g s   U s   D a n g e r   ~   Y u a d o g j o n

Reviewed 21.6.04

Südkorea 2002 Drei Freunde betreiben eine Bi-Ryong-Schule, die sich auf das Unterrichten von koreanischem Martial-Arts spezialisiert hat: der 35-jährige Man-su (Sang-Myeon Park), der zuvor als Lieferboy gearbeitet hat, der 30-jährige Pung-ho (Won-Jong Lee), der seinen Polizei-Job aufgeben musste, und der 30-jährige Jae-seob (Jae-mo Ahn), der früher als Kampfsport-Schauspieler Geld verdiente. Die drei geraten in Schwierigkeiten, als Man-su eines Nachts einem flüchtenden Mann begegnet. Er ist der Boss einer grossen Firma und wird von den Schlägern seines machtgierigen Vorstandskollegen Dong-cheol Ma (Ju-bong Gi) gejagt. Ma will seinen Job und tötet seinen Rivalen. Vorher konnte der Ma-su jedoch sein Baby in den Arm drücken: die kleine Eun-ji. Da Ma-su nicht will, dass die Kleine in einem Waisenhaus aufwächst, überredet er seine Freunde, das Mädchen grosszuziehen. Doch Mas Männer erfahren bald von Eun-jis Existenz ...
Diese koreanische Variante von "Drei Männer und ein Baby" bleibt voraussehbar und belanglos - ist aber unbestreitbar süss. Alleine schon das Baby ist einfach zum Knuddeln. Doch da der Plot schon reichlich abgenudelt und die Situationen, in die die frisch gebackenen (und ungewollten) Väter hineingeraten, ziemlich altbacken sind, bleibt "She Brings Us Danger" Kino-Fastfood ohne bleibenden Wert.
Die Lauflänge von 108 Minuten ist für diesen dünnen Stoff denn auch reichlich übertrieben und so manche Actionszene wirkt eher als Füllmaterial, anstatt als aufregende Abwechslung. Ein kleines Zückerchen für Korea-Fans gibts ganz zum Schluss: dann hat Eun-Kyung Shin, die toughe Partnerin von Hauptdarsteller Sang-Myeon Park im Hit My Wife Is a Gangster, einen kurzen Gastauftritt im Stile ihres "Gangster"-Charakters. Doch ansonsten business as usual. Muss man nicht gesehen haben ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Baby Alone; Yuadogjon
Regie: Jong-oh Hong

Komödie

Humor * * *

Action * *

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S t e a l   I t   I f   Y o u   C a n

Südkorea 2002 Ausführliche Kritik: hier.

 

S u r p r i s e   P a r t y

Reviewed 2.4.04

Südkorea 2002 Ha-yeong Wang (Yo-Won Lee, Take Care of My Cat) muss zwischen 7:30 und 8:30 am Flughafen von Seoul sein und den Freund ihrer Freundin Mi-ryeong Hwang (Min-Hie Kim) abfangen, damit diese genug Zeit hat, ihren Vater für eine Hochzeit mit dem Geliebten zu gewinnen. Schliesslich mag Papa keine Ausländer - und der Kerl ist halber Hawaiianer. Er heisst Jeong-woo Kim (Ha-kyun Shin, Save the Green Planet) und Ha-Young erkennt ihn anhand seiner Kleidung und eines Teddybären. Sofort macht sie sich an ihn ran, lenkt ihn ab, wo sie nur kann. Da ruft Mi-ryeong an und meint, die Sache verzögere sich. In der langen Zeit, in der Ha-yeong Jeong-woo ablenken muss, kommen sich die beiden jedoch näher ...
Einen Grossteil der koreanischen Komödie kann man in zwei Kategorien einteilen: hysterisch und charmant. Die hysterischen sind erstanlicherweise nicht mein Ding, obwohl ich es gerne schrill mag. Selbst ein Paradebeispiel des hysterischen koreanischen Humors, Attack the Gas Station, kam bei mir nicht an. Mit einer charmanten Komödie aus Korea ann man indes nie falsch liegen. Die sind im schlimmsten Fall belanglos und mittelmässig. Aber so gut wie nie wirklich schlecht. Die gute Nachricht? "Surprise Party" gehört zur Gattung "charmant". Die schlechte Nachricht? Leider ist er einer der belanglosesten Einträge in das Sub-Genre.
Die Akteure sind liebenswert, die weit hergeholte Geschichte schön romantisch und die einzelnen Szenen manchmal ganz niedlich. Aber nie wächst der Film über sich hinaus. Nicht einmal die "grosse" Wendung am Schluss haut wirklich vom Hocker. Ich muss gestehen, ich bin sogar einmal kurz eingepennt. Das soll dem Film nicht angelastet werden, doch letztendlich ist er auch im Halbschlaf leicht aufzusaugen. Der ideale Film nach einem harten Arbeitstag. Leicht, luftig, harmlos, nett. Ja, diese Adjektive machen nicht wirklich Lust, aber das sollen sie auch nicht ... denn so richtig empfehlen mag ich den Streifen ja nicht. Da gibts etliche bessere koreanische Komödien.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. und 2.0 mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Surprise
Regie: Jin-seong Kim

Liebeskomödie

Humor * *

Gefühl *

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S u r vi v a l   G a m e

Südkorea 2002 Ausführliche Kritik: hier.

 

S y m p a t h y   F o r    M r .   V e n g e a n c e   ~   B o k s u n e u n   n a u i   g e o t

Reviewed 2002

Südkorea 2002 Ryu (Ha-kyun Shin) ist taubstumm und wohnt mit seiner Schwester (Ji-Eun Lim) zusammen. Diese braucht unbedingt eine Spenderniere. Ryu treibt 10 Millionen auf und bietet das Geld sowie eine eigene Niere Organhändlern an. Sie sollen dafür eine kompatible Niere für seine Schwester finden. Als Ryu aufwacht, ist seine Niere weg - und er hat weder Geld noch eine neue Niere. Da ruft der Arzt an: Er habe eine Niere - aber nur gegen 10 Millionen. Die haben nun aber die Organhändler. In seiner verzweiflung beschliesst Ryu, das Kind seines Ex-Bosses park (Kang-ho Song) zu entführen.
Obwohl Regisseur Chan-wook Park zwei seiner Stars aus JSA versammelt hat (Ha-kyun Shin; Kang-ho Song), ist "Sympathy For Mr. Vengeance" schwer mit "JSA" vergleichbar. "JSA" hat sich ja zu einem Klassiker des modernen koreanischen Kinos gemausert und ist letztendlich ein wenig besser als "Sympathy For Mr. Vengeance". Der holt seine Kraft dagegen aus hypnotischen Bildern, beklemmender Stille, absoluter Hoffnungslosigkeit und (im letzten Drittel) roher Gewalt. Es hat wahrlich verstörende Momente: Wie Ryu ohne Niere aufwacht, wie das Kind still und leise ertrinkt, wie Ryu die Organhändler abmetzelt (so eine Halsschlagader-Fontäne gabs schon lange nicht mehr) etc. Stilistisch ist "Sympathy" voll gelungen. Es ist das menschliche Element, das in "JSA" so stark ist, das hier etwas fehlt. Es hat zwar warme Momente, doch alles in allem ist der Film sehr kalt und betrübend. Das ist natürlich beabsichtigt, entfernt aber den Zuschauer stark vom Gesehenen - mir gings jedenfalls so. Auch der Umstand, dass in der Mitte des Films der Hauptdarsteller "wechselt" (von Ryu zu Park), ist für manche Zuschauer sicher befremdend. Dennoch: Der Film hinterlässt ein extrem ungemütliches Gefühl in der Magengegend, er involviert die Zuschauer und ist ein Must-See für Fans des koreanischen Kinos - sowie einer der besten asiatischen Filme 2002.
Hier auf DVD erhältlich (GB)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Ich habe die Korea-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.

Alternativer Titel: Boksuneun naui geot; Vengeance Is Mine; Boksuneun na-ui geot
Regie: Chan-wook Park

Drama

Gewalt * * *

Spannung * *

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T h r e e :   M e m o r i e s   ~   S a n   g e n g

Reviewed 2003

Thailand / Südkorea /
Hongkong 2002

"Three" ist eine multinationale Grusel-Anthologie, bestehend aus:
Memories
- Südkorea - Ji Woon Kim (39 Minuten)
The Wheel
- Thailand - Nonzee Nimibutr (35 Minuten)
Going Home
- Hongkong - Peter Chan (49 Minuten)
Sung-Min (Bo-seok Jeong) sucht seine Frau (Hye-su Kim). Ist ihr etwas zugestossen? Er kann sich nicht mehr erinnern. Die Frau wacht mitten auf der Strasse auf. Auch ihr fehlt jede Erinnerung. Sie wird von grausamen Visionen geplagt und sammelt langsam ihre Erinnerungen wieder zusammen. Bald steht sie vor der Tür zu der Wohnung, die sie glaubt, sei die ihre ...

Auf der "Three"-DVD ist "Memories" von Ji Woon Kim (Quiet Family) der dritte Film der Anthologie, im Kino jedoch der erste. Die Episode ist eine stark unterkühlte Geistergeschichte mit ein paar reizvollen, aber keineswegs neuen, Ideen. Selbst der coolste visuelle Trick ist geklaut: Die dunkelhaarige Frau mit gesenktem Kopf: klar aus Ring. "Memories" ist dennoch zusammen mit der HK-Episode die bessere der Anthologie. Wie ich bereits bei "The Wheel" erklärt habe, sind Anthologien nicht ganz mein Ding. Auch "Memories" liefert den Beweis: Aus dem Material hätte man sicher einen guten Langfilm machen können. 39 Minuten sind dagegen einfach zu wenig.
Auf DVD erhältlich - ich habe die HK-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: San geng

Regie: Ji-woon Kim

Grusel-Trilogie

Spannung * *

Gewalt *

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U n b o r n   B u t    F o r g o t t e n   ~   H a y a n b a n g

Reviewed 10.8.03

Südkorea 2002 Schwangere Frauen sterben, nachdem sie eine Website im Internet angeschaut haben. Die Reporterin Soo-jin Han (Eun-joo Lee) und der Cyber-Cop Jin-sok Choi (Joon Ho Jung aka. Jun-ho Seong) gehen dem mysteriösen Fall nach. Dabei besucht auch Soo-jin die Website des "Mari"-Frauenspitals - und sieht sich selber sterben. Jin-sok errechnet, dass sie wohl noch 15 Tage zu leben hat: die Aufklärung eilt. Da erkennt Soo-jin, dass sie von ihrem Kollegen Ei-suk schwanger ist ...
Der Titel macht keinen Sinn. "Unborn but not forgotten" würde logischer klingen. Oder "Unborn and forgotten". Ungeboren und vergessen sind ja keine Widersprüche, ein "but" macht also semantisch keinen Sinn. Vielleicht ist dieser seltsame Titel ja gewollt, denn auch im Film macht so einiges keinen Sinn. Starten tut der Horrorstreifen von Regiedebütant Chang-jae Im (imdb.com meint Lim) mit einer Eröffnungssequenz, die fast 1:1 von "Se7en" kopiert ist, doch danach nimmt sich das Schauerstück ganz offensichtlich ein anderes Vorbild: Ring. Die Parallelen sind erschreckend: Eine Reporterin, die ein seltsames Phänomen erforscht und selbst bald sterben wird, eine fixe Anzahl Tage bis zum Tod, ein kindlicher Geist, das Mutter-Thema, die scheinbare Lösung des Rätsels am Ende eines langen Tunnels (bei "Ringu" wars ein Brunnen, hier ist es ein Lüftungsschacht) - "Unborn But Forgotten" schreckt wirklich vor keinem Klau zurück. Gegen Schluss entfernt sich der Film deutlich von seinem Vorbild. Und das ist wohl sein grösster Fehler.
Die erste Stunde ist nämlich trotz ihrer Unoriginalität recht gut. Und auch recht unheimlich. "Unborn But Forgotten" lebt zwar weniger von einer durchgehend unheimlichen Stimmung als von einzelnen Schocks, doch es ist eigentlich kompetent gemachter Grusel. Die Auflösung des Rätsels ist jedoch ausgesprochen fad und löst weniger auf, als man eigentlich erhofft hätte. Semtliche übersinnlichen Aspekte (Website, Geist, Todesursache) werden gar nicht oder unvollständig aufgelöst. Zum Schluss wird noch ein kleiner Schock-Moment angehängt, der ein starkes Schlussbild ermöglicht - das aber auch keinen Sinn macht. Wie ich schon oft angetönt habe, sind offene Enden gut, manchmal sogar zwingend. Doch hier ist mal wieder das eine oder andere Kapittel zuviel offen gelassen. Man braucht als Zuschauer mehr Hinweise, um sich das offene Ende selbst zu schliessen. Das ist ja der Sinn des offenen Endes: Dass jeder sich seine eigenen Gedanken machen kann. Bei "Unborn But Forgotten" kann man sich keine machen, weil man zu wenig Hinweise hat, zuwenig Lösungsansätze. So wird das Ende wässrig und wirkt aufgesetzt. Ein ganz okay gemachter Film wird schwach abgeschlossen - das reicht nicht für 3 Sterne. Schade.
Co-Produzent war übrigens wie schon bei einigen koreanischen Filmen das US-Studio "DreamWorks". Spielbergs Leute haben etliche Filmrechte in Asien (v. a. Japan und Korea) an sich gebracht, um Remakes zu drehen. Seid also nicht erstaunt, wenn bald eine Neuverfilmung von "Unborn But Forgotten" angekündigt wird. Hoffentlich mit besserem Ende. 

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. & DTS mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: The White Room; Hayanbang
Regie: Chang-jae Im

Horrorfilm

Spannung * * *

Gewalt *

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T h e   W a y   H o m e   ~   J i b e u r o

Reviewed 4.9.04

Südkorea 2002 Weil seine Mutter (Hyo-hee Dong) in Seoul nach einem Job suchen muss, muss der siebenjährige Sang-woo (Seung-ho Yu) eine zeitlang bei seiner Grossmutter (Eul-boon Kim) leben. Die Rotznase ist entrüstet und meint, Oma sei alt, sei behindert und sie stinke. In der Tat ist die alte Frau stumm und von harten Jahren auf dem Land gekennzeichnet. Sie lebt in einer kleinen Hütte, über die Sang-woo kein gutes Wort verliert. Er spielt lieber mit seinem Gameboy. Als dessen Batterien am Ende sind, ist die Hölle los. Er sucht nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten, geht dem Buben Cheo-lee (Kyung-hyun Min) auf die Nerven, weil er mit dessen Freundin Hae-Yeon (Eun-kyung Yim) spielen will. Und nach und nach merkt er, wie schwer es seine Oma hat - und dass sie dennoch alles tut, damit es ihm gut geht.
"The Way Home" ist ein einfach konstruierter Film, der nur darauf aus ist, beim Zuschauer den Tränenkanal zu aktivieren. Ist man Zyniker, dürfte einem die Taktik von Regisseurin Jeong-hyang Lee aufstossen. Schiebt man Zweifel jedoch beiseite, wird man mit einem der schönsten Filme belohnt, den man aus Korea gesehen hat. Das dachte auch das Publikum und hob den Film auf Platz zwei der südkoreanischen Jahrescharts - vor einheimischen und ausländischen Blockbustern wie Spider-Man, Sex Is Zero oder Minority Report. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man weiss, wie der Film entstanden ist: Vor der Kamera standen nur Amateure, Lee drehte weit ab der Zivilisation in den Hügeln - dort erblickte sie auch die Hauptdarstellerin Eul-boon Kim, die zuvor noch nicht mal einen Film gesehen hat! Sie ist bis auf die Knochen realistisch. 78 Jahre liegen hiner ihr und das sieht man. Ihr stummes Spiel ist herzerwärmend. Egal ob man nun weiss, worauf der Film zwangsläufig hinauslaufen wird.
Die kleine Rotznase Seung-ho Yo ist weniger beeindruckend, liefert aber ebenfalls ein überzeugendes Spiel. Seine Interaktion mit der Grossmutter macht den Hauptteil des nur 87-minütigen Films aus. Manche Szenen sind geprägt von leisem Humor, andere von Dramatik und wieder andere von Zivilisationskritik. Die vom Westen korrumpierte Gesellschaft von heute hat vergessen, wer sie überhaupt zu Wohlstand gebracht hat. Diese Botschaft wird aber nicht mit den Holzhammer eingeprügelt, sondern einzig durch Eul-boon Kims kleine Gesten. Und da sie stets Liebe und Verständnis ausstrahlt, merkt man, dass sie auch nicht böse ist auf den Jungen - und damit auch nicht böse auf diese "moderne Gesellschaft". Sie akzeptiert sie, sie lebt ihr Leben. Das macht es so schön, ihr zuzusehen. Wenn Sang-woo ihr Hühnchen zurückweist, für das sie Kilometer weit gehen musste, oder wenn er sieht, dass sie ihr ganzes Geld für sein Mittagessen ausgeben muss: Solche Momente brechen einem das Herz.
Plot-mässig darf man indes nicht zuviel erwarten. Einfach das Herz öffnen und diesen kleinen, feinen Film hineinlassen. Er ist wunderbar gespielt, ausgesprochen kurzweilig und ohne jenen aufgedrückten Tiefgang, den manchen Arthaus-Produktionen (zu denen man "The Way Home" wegen seines Independent-Feelings eigentlich zählen muss) anhängt. Ein unprätentiöser, liebenswerter Film, den Jeong-hyang Lee allen Grossmüttern der Welt widmet. Schön!

Hier auf DVD erhältlich (USA)
Hier auf DVD erhältlich (SK)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1, DTS, 2.0 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Jibeuro; 집으로
Regie: Jeong-hyang Lee

Drama

Gefühl * * * *

Humor * *

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W e t   D r e a m s   ~   M o n g j u n g g i

Reviewed 16.4.04

Südkorea 2002 Die Young-Chun-Mittelschule 1988: Sang-Min, Dong-Hyun (Kyung-wook Noh), Young-Jae und Hoon Park sind die besten Freunde und halten ihren Lehrer Byung-chul Gong (Beom-su Lee, Au Revoir, UFO). Ob in der Schulstunde, auf dem Pausenplatz oder daheim: stets denken die vier an Sex. Siebenmal wichsen muss pro Nacht drinliegen. Als Yoo-ri Kim (Seon-a Kim, Great Expectation) als Lehramts-Anwärterin Gongs Klasse leiten soll, sind die Hormone der Teenager auf Hochtouren. Sie wollen der Schönen unbedingt imponieren. Doch die hat nur Augen für Gong, der einst ihr Lehrer war und den sie schon damals liebte. Doch er erwidert ihre Gefühle auch heute nicht. Deshalb glaubt Schüler Dong-Hyun, er habe freie Bahn. Er verliebt sich Hals über Kopf in die junge Lehrerin.
Das Genre der hausgemachten Teenie-Sexkomödie war in Korea so gut wie unbekannt - bis "Wet Dreams" startete, gut promotet wurde und auf Platz sechs der Jahres-Charts landete. Einen Monat später erhöhte Sex Is Zero die sprichwörtliche Messlatte noch um ein paar Grade und wurde zum dritterfolgreichsten Streifen des koreanischen Kinojahres 2002. Das Land hatte nun seine eigenen "American Pies" ... und sagen wir mal so: die Filme, die ich bisher gesehen habe, sind primitiv, aber nicht so übel.
In die Kategorie fällt auch "Wet Dreams", obwohl es anfänglich hart sein dürfte, sich über Onanier-, Unter-den-Rock-guck- und Erektions-Gags zu amüsieren, die wirklich weit unter der Gürtellinie sind. Doch bei der Szene, als Dong-Hyun "Pie"-mässig eine Melone als Trieb-Frucht gebrauchen könnte, und es dann doch nicht macht, hatte ich das Gefühl, der Film ist vielleicht eine Spur intelligenter, als ich ihm am Anfang zugetraut hätte. In der Tat wird "Wet Dreams" danach immer melancholischer und melodramatischer. Insbesondere die Figur Dong-Hyuns bekommt Tiefgang. Wenn er sagt "im Alter von 15 Jahren endete mein feuchter Traum" verhallt das nicht im Leeren. Es ist vergleichbar mit dem ersten "Eis am Stiel", der unter dem ganzen Teenie-Sex-Getue doch ein grosses Herz hatte. Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen den beiden Filmen ist die Musik. Doch was bei "Eis am Stiel" die Oldies der 60er sind, ist bei "Wet Dreams" Musik aus den 80ern - wenn diese auch zugegebenermassen nicht ganz so geil ist wie jene der 60er ...
"Wet Dreams" von Jakarta-Regisseur
Cho-Sin Jung mag primitiv beginnen und so manchen wirklich geschmacklosen Gag beinhalten, doch er hat zum Ende hin erstaunlich viel Herz. Ein paar Pointen funktionieren tatsächlich, der Soundtrack ist nett, die Inszenierung zügig und die Schauspieler gut - insbesondere der junge Kyung-wook Noh.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Mongjunggi; Idiots; Blossom Period
Regie: Cho-Sin Jung

Komödie

Humor * * *

Erotik *

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W h o   A r e   Y o u ?

Südkorea 2002 Ausführliche Kritik: hier.

 

Y e s t e r d a y 

Reviewed 2003

Südkorea 2002 Das wiedervereinte Korea im Jahr 2021: Mehrere Wissenschafter wurden ërmordet, nun ist der Polizeichef Kim in die Hände des Fieslings Goliath (Min-su Choi, Phantom) geraten. Kims Tochter Hui-su (Yoon-jin Kim, Shiri) und der geplagte Cop Seok Yoon (Seung-woo Kim) nehmen die Ermittlungen auf. Bald wird den beiden klar, dass Kidnapper Goliath es weder auf Geld noch auf Ruhm abgesehen hat, sondern eine ganz spezielle Agenda hat - und die Vergangenheit der Ermittler eng damit zusammenhängt. Wieso haben Hui-su und Seok ständig Migränen? Wieso Erinnerungslücken? Der Fall Goliath wird ihnen auf drastische Art die Antworten liefern ...
"Yesterday" ist eine grosse Enttäuschung. Der teure koreanische Sci-Fi-Thriller hat so viele Elemente, die ihm zu wahrer Grösse verhelfen könnte, doch das ganze Unternehmen scheitert an einem lausigen Drehbuch und schwachen Akteuren. An den Kinokassen fiel "Yesterday" durch und gilt neben R. U Ready und Resur
rection of the Little Match Girl als einer im Trio der legendären 2002er-Big-Budget-Flops in Korea.
Visuell mag "Yestersay" im Ansatz noch zu überzeugen. Es gibt ein paar Shots mit futuristischer Architektur, doch vieles spielt bei Regen oder in der Dunkelheit, wo man den Sci-Fi-Aspekt billig halten kann. Die Kamera ist einer dieser neuen digitalen Dinger, die man so schön verwackeln kann (das nervt auf Dauer), die aber auch einen schönen Effekt erzielen: Eine Art Strobo-Feeling, was sich vor allem bei kleinen herumfliegenden Elementen bezahlt macht. Ridley Scott nutzte das Verfahren in der Schlachtszene in "Gladiator" und in dem Shootout in "Hannibal". Es entsteht ein hyperreales, fast schon über-kontrastreiches Bild, in dem eben diese kleinen Elemente wie strobo-mässig beleuchtet sind und so gut erkennbar bleiben. Bei Explosionen von Wänden und Stein ist das Verfahren besonders cool. Scott setzt es jedoch sehr begrenzt ein, während ich bei "Yesterday" das Gefühl hatte, es sein konstant angewendet worden. Überhaupt verliert sich Regisseur Yun-su Jeon in Stilwichserei. Auf die Handlung kommt es ihm scheinbar nicht an, da die aus anderen Filmen zusammengeklaut scheint, nicht halb so innovativ ist, wie man es von einem Sci-Fi-Blockbuster wünschen würde, und zum Schluss einfach a) nicht aufgeht und b) keinerlei emotionalen Punch hat.
Mitschuld an dem Ganzen sind aber auch die Akteure, die durch den Film schlendern und sich durch die Dialoge murmeln, ohne dass je irgendwie besonderes Engagement erkennbar wäre. So ziehen sich die zwei Stunden dahin und man sehnt sich nach jenem Film, den das attraktive DVD-Cover zu versprechen scheint. Leider hat der Blick getäuscht. Der Inhalt ist nicht halb so gut, wie die Verpackung. Schade eigentlich ...

Hier auf DVD erhältlich
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Koreanisch 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Regie: Yun-su Jeon

Sci-Fi-Thriller

Action * * *

Spannung *

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