> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2011
> BOLLYWOOD - THE GREATEST LOVE STORY EVER TOLD

 


 

Dokfilm. Indien. Englisch / Hindi
Alternativer Titel
Bollywood - Die grösste Liebesgeschichte aller Zeiten

Regie Rakeysh Omprakash Mehra, Jeff Zimbalist
Drehbuch Rakeysh Omprakash Mehra, Sabrina Dhawan

Produktion
Shekhar Kapur, Ronnie Screwvala, Trishya Screwvala
Kamera Tapan Basu

Schnitt
Jeff Zimbalist
Gäste
Shekhar Kapur
, Amitabh Bachchan, Aishwarya Rai, Madhuri Dixit,
Shammi Kapoor, Rakeysh Omprakash Mehra, Katrina Kaif, Javed Akhtar, Gulzar
Länge 81 Min.

Erstaufühhrung 14.5.2011 (Cannes)
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 21.11.2012
©  Bilder rapideyemovies, Screenshots molodezhnaja


STORY
2 Milliarden Menschen rund um den Globus sind einem Kino verfallen: Bollywood. Warum die Faszination für die schwelgerischen Musicals, die grossen Stars und mitreissenden Musikeinlagen?

 

REVIEW
Wer einen Crashkurs in Sachen Bollywood erwartet, der ist bei diesem Dokfilm am falschen Ort. "Bollywood - The Greatest Love Story Ever Told" ist eher eine Hommage an das Hindi-Kino, genauer noch: an die Song-und-Tanz-Routinen. Der angesehene Bollywood-Regisseur Rakeysh Omprakash Mehra (Rang De Basanti) und sein Cutter / Co-Regisseur Jeff Zimbalist klammern nahezu alles aus, und versuchen, fast komplett anhand der Tänze und Songs die Faszination Bollywood zu erklären. Ein interessanter Ansatz, der leider scheitert.

Für Laien ist das Ganze besonders unzugänglich. Kein einziger Filmausschnitt wird mit Titel oder Jahr benannt, erklärende Kommentare gibt es keine, nur ganz kurze Interview-Sequenzen. Ansonsten reihen die Macher nur Sequenz an Sequenz, oft ohne erkennbare Logik. Da geht es Mal darum, dass
Amitabh Bachchan in den 70ern als Angry Young Man (ein Ausdruck, der nicht vorkommt) neue Akzente setzte, aber zu den Ausschnitten aus Don kommen dann sogleich jene aus dem Don-Remake mit Shahrukh Khan und Dabangg mit Salman Khan dazu. Es soll wohl angedeutet werden, dass Amitabh den rebellischen, kantigen Mann zum Helden erhob und den Weg geebnet hat - aber klar wird das nicht.

Aishwarya Rai meint einmal in einer anderen Szene, die Grenzen zwischen Heldin und Vamp sei verschwommen, das ermögliche stärkere Frauenrollen. Schnitt zu einer knapp bekleideten Tänzerin. Soll das Ironie sein? Keine Erklärung, keine kritischen Worte, keine Widerrede, nichts. Nur noch mehr Songs. All das versüsst mit falschen Fakten - etwa dass Bollywood mehr Filme drehe als Hollywood (Indien als Ganzes dreht mehr, aber nicht Bollywood für sich genommen). Und eh schon weit verbreiteten Klischees wie dem, dass Bollywood-Filme nahezu ausschliesslich aus Tänzen bestehen. Nach diesem Film meint man das garantiert. Handlung? Wen juckts.

Oder: Jemals den Zusammenhang zwischen Gandhi und Jodhaa Akbar gesehen? Ich auch nicht, "Bollywood" lässt aber auf eine Dok-Rede von Gandhi Szenen aus jenem Film folgen. Manchmal kann man mit Fantasie diese freie Assoziation nachvollziehen, meistens aber nicht. Und als Laie ist es besonders schwierig, etwa dann, wenn Schwarzweiss-Ausschnitte kommen und Farbfilme monochrom dazwischengeschnitten werden, aus welchem Grund auch immer. Dass es keine Chronologie hier gibt, ist schnell klar, selbst wenn sie manchmal suggeriert wird. Aber eine Art Faden wäre schon sinnvoll.

Die Zwischentitel, die genau dazu gut sein würden, machen das Ganze noch schlimmer. Da wird gross angekündigt "Das System" und man denkt, nun kommt eine Einführung in das Starsystem, das Studiosystem, irgendwas. Aber nur mehr Songs. Dann wird einmal Raj Kapoor namentlich vorgestellt, ein paar Ausschnitte, und fertig. Dann kommt Guru Dutt, ohne genannt zu werden, einfach Ausschnitte. Bösewichter werden eingeführt, mit Songs. Ein einziges Mal hat man das Gefühl, es würde so etwas wie eine Einsicht geben, wenn
Shammi Kapoor, Gott hab ihn selig, in wenigen Sätzen erklärt, wie eine Hindi-Romanze zu funktionieren habe. Daran hätte man anknüpfen können, irgendeine Struktur hineinbringen können.

Stattdessen immer nur Songs, wirbelnde Gewänder. Das ist für Bollywood-Fans reizvoller. Man kann Filme zuordnen, sich einlullen lassen Da Dhoom:2, da Devdas, da Lagaan, da 3 Idiots. Die Energie ist manchmal recht hoch. Aber eben: Sie führt zu nichts, zu nichts Lehrreichem oder Neuem. Es ist schon bedauerlich, wenn Rakeysh Omprakash Mehra und
Shekhar Kapur
(als Produzent) zusammenspannen, Zugriff auf ein riesiges Filmarchiv haben - und dann nichts daraus machen. Von Raj Kapoor zu Bipasha Basu in Omkara. Einfach so. Von Kapurs Mr. India zu Mughal-E-Azam, der zu allem Übel noch in der colorierten Fassung gezeigt wird. Das mag ein ungewöhnlicher Ansatz sein, nur einer, der nach wenigen Minuten auslaugt und Nicht-Kenner im schlimmsten Fall sogar frustriert. Ein besserer Titel wäre wohl gewesen "Bollywood Songs - A Collage". Dann wäre man vorgewarnt gewesen.

 

MEINE DVD
Rapideyemovies
Deutschland, Code 2
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch / Hindi 5.1 mit deutschen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.de (Liefert aus D)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 8