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Actionfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel
Dhoom 2: Back in Action; D:2

Regie Sanjay Gadhvi
Drehbuch Vijay Krishna Acharya nach einer Story von Aditya Chopra
Produktion Aditya Chopra, Yash Chopra
Songs Pritam, Salim-Sulaiman
Kamera Nirav Shah, Vikas Sivaram
Choreografie Vaibhavi Merchant, Shiamak Davar
Darsteller Hrithik Roshan, Abhishek Bachchan, Aishwarya Rai,
Uday Chopra, Bipasha Basu, Rimi Sen, Yusuf Hussain, Arjun Sablok
Länge 152 Min.

Kinostart 24.11.2006
Box office classification
Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 5.2.07
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Polizist Jai Dixit (Abhishek Bachchan) hat den vorlauten Ali Akbar Fateh Khan (Uday Chopra) als Partner zugeteilt bekommen. Das ist nicht die einzige Sorge in seinem Leben: Seine schwangere Frau Sweety (Rimi Sen) fordert auch Aufmerksamkeit. Ausgerechnet jetzt tritt Jais ehemalige Freundin Shonali Bose (Bipasha Basu) in sein Leben. Die schöne Polizistin hat einen hochoffiziellen Auftrag: Die Jagd nach dem Meisterdieb "Mister A" (Hrithik Roshan), der nicht zu schnappen ist und es auf wertvolle Schätze auf der ganzen Welt abgesehen hat. Während das Ermittler-Trio seine Spur aufnimmt, verbündet er sich mit der geheimnisvollen
Sunehri (Aishwarya Rai) und plant einen Coup in Rio de Janeiro. Dort bekommen Jai und Ali Unterstützung von Shonalis Zwillingsschwester Monali (Bipasha Basu), die ein Auge auf den völlig perplexen Ali geworfen hat.

 

REVIEW
"Dhoom:2" ist dumm und laut, das kann man verzeihen. Doch leider ist der Film auch frei von Spannung, Flair und cineastischem Verständnis. Etliche Szenen sind überladen, der Action geht alle Plausibilität ab und von Story fehlt jede Spur. Viel mehr als 152 Minuten Augenfutter liefert dieser ausgebremste Rennwagen von Film also nicht - und trotzdem brach er alle Kassenrekorde in Indien und hält (ohne Inflation) nunmehr den ersten Platz in Sachen Einspielergebnis. Ein unglaubliches Resultat und ein Triumph für Yashrajs Marketingabteilung ebenso wie für das Casting-Genie der Macher.

Denn jedem Bollywoodfan läuft beim Durchlesen des Casts schon das Wasser im Mund zusammen. Aishwarya Rai und Hrithik Roshan zum ersten Mal im selben Film. Und dann noch als Bösewichter gegenüber den bereits etablierten Dhoom-Stars Abhishek Bachchan und Uday Chopra. Herrlich. Regisseur Sanjay Gadhvi, der auch den erste Dhoom inszeniert hat, setzt denn auch ganz auf unser Verlangen danach, diese Akteure tanzend, flirtend, springend und schäkernd zu sehen. Oder sie einfach nur zu sehen, denn wenn man Hrithik und Ash im selben Bild hat, müssen die nicht mal gross was tun, um Bollywoodfans zu faszinieren.

Aber sie tun was. Zum Beispiel küssen. Der kurze Lippenkontakt zwischen den beiden Megastars Hrithik und Ash spät im Film lockte selbst ernannte Jugendschützer auf die Barrikaden und brachte den beiden sogar eine Klage ein. Dass die Schiesserei am Anfang viel traumatischer auf ein Kind wirken könnte, als so ein unschuldiges Küsschen, geht an solchen Fanatikern vorbei - doch zuviel Publicity hat dieser moralische Kreuzzug von ein paar Verblendeten auch nicht verdient. Der Kuss ist süss, eine der wenigen halbwegs emotionalen Szenen zwischen den beiden. Der Rest ist primär warme Luft. Und Tanzen. Bei Letzterem sind Hrithik und Ash in ihrem Element. Und auch wenn Ash, die sich für den Part superschlank getrimmt hat, bei ein paar modernen Schritten in High Heels mehr Mühe hat, als man von dieser Top-Tänzerin erwarten würde, so sind die Tanzeinlagen doch eine heisse Sache.

Weniger gut schaut es zwischendrin aus. Die Dialoge sind schwach, die Chemie stimmt oft nicht. Vor allem in den frühen Szenen zwischen Ash und Hrithik klemmts einfach. Sie scheint sich unwohl zu fühlen in den knappen Stofffetzen, das merkt man in den Szenen, in denen sie in einem Lara-Croft-inspirierten Kleidchen steckt. Und ihre Hölzernheit, noch unterstützt dadurch, dass sie von sich immer in der dritten Person reden muss, schwappt sogar auf die Co-Stars über. Erst mit der Zeit blüht Ash etwas auf und macht ihre gemeinsame Show mit dem gebräunten und agil aufspielenden Bizeps-Boy Hrithik trotzdem noch zum Hingucker - denn sexy ist dieses Paar allemal. Abhishek Bachchan rückt dafür völlig in den Hintergrund, spielt immerhin relaxed. Uday, wieder dazu verdammt, die Ulknudel zu spielen, hat eine Gag-Trefferquote von 50%. Das ist für ihn richtig gut. Doch erstaunlicherweise ist es Bipasha Basu, die sich in dem Film am wohlsten fühlt. Sie hat zwar den unglücklichsten Part, ihre Doppelrolle ist ein einfallsloser Witz - doch ob im engen Cop-Anzug, auf der Tanzfläche oder im Bikini an der Copacabana: Diese Frau ist sich ihres Auftretens sicher und strahlt das Selbstbewusstsein aus, das Ash am Anfang abgeht.

So oder so sind die Schauspieler einer der Gründe für die noch gnädige Bewertung. Ebenso die solide Musik, die fetzigen Tänze und die schicken Drehorte. Doch damit endet die Liste auch schon bald, der Rest ist meist ein Trauerspiel. Im Kleinen gilt das etwa für die überladene Choreografie, die zwar ein paar heisse Szenen zulässt, aber zu chaotisch ist. Die Kameraarbeit ärgert mit möchtegern-coolen Zeitraffer- und Zeitlupen-Szenen, die begleitet von der immergleichen Sound-Einspielung (v.a. "Dhoom Machale") bald auf den Wecker gehen. Gefilmt ist "Dhoom:2" wie ein schlechter Werbeclip.

Noch schrecklicher die Action. Zwar war der Bond-Veteran Vic Armstrong hier als Berater tätig, doch die Macher haben von guter Action fast keine Ahnung. Schlimmstes Beispiel ist die Szene, als Hrithik zwischen zwei Bussen hoch flitzt, ohne sich irgendwo zu halten. Er fliegt einfach hoch. Hallo? Er ist nicht mehr in Krrish, er soll ein ganz normaler Mensch sein, also bitte beachtet doch die Schwerkraft! So sieht das aus wie ein missglückter Comicfiguren-Stunt. Und davon hat es viele. Nichts wirkt brenzlig, nichts bedrohlich - ja nicht einmal cool! Wenn man nämlich Action cool aussehen lassen will, muss man penibel darauf achten, peinliche Elemente zu entfernen. Es macht sich nicht gut, wenn Abhi auf dem Jet-Ski steht, als ob er gerade in die Hosen gemacht hätte oder Hrithik die Sanddüne runtersurft mit dem Tempo einer gehbehinderten Schildkröte. Coolness erreicht man eben nur in der exakten Abstimmung aus Bild, Auftreten und Inszenierung.

"Dhoom:2" gehört zu der Art Actionfilm, die vor lauter Fixierung auf Coolness völlig vergessen, eine Geschichte zu erzählen. Die ist dünner als Ashs Beine und trotzdem ausgewalzt auf 152 spannungsfreie Minuten. Selbst die Einbrüche der vermeintlichen Superverbrecher Ash und Hrithik lassen Freunde von Einbruchsfilmen kalt, so lachhaft sind sie aufgezogen. Ebenso lachhaft: Dass Ash nur wegen eines Schnurrbarts Hrithik nicht erkennt, dass die Cops immer exakt wissen, auf welchem Highway die Schurken gerade flüchten und so weiter. Ich erwarte keine wasserdichte Logik von einem sinnfreien Actionfilm wie diesem - aber immerhin etwas Stringenz, eine klare Linie. Ganz zu schweigen von Spannungsaufbau, der hier niemals auch nur ansatzweise angepackt wird.

Zurück bleibt eine Enttäuschung. Lautes, buntes, sinnloses Retortenkino, das das Zeug zum trashigen Exzess gehabt hätte, zum knisternden Action-Nonsens - doch stattdessen die Dus-Route nimmt und sich für cooler hält, als es ist. Mit null Spannung, kaum guter Action und minimalistischen Plot bleibt die Vorfreude auf den dritten Teil, der nach dem faden Schluss von "Dhoom:2" sicher auf dem Programm steht, etwas gedämpft. Die einzige Chance auf Besserung sehe ich beim Entlassen von Regisseur Sanjay Gadhvi. Dieser talentlose Filmemacher steht dem künstlerischen Erfolg der Reihe im Weg und gehört ersetzt durch einen Mann, der Action umzusetzen weiss und auch eine Geschichte in nützlicher Zeit spannend erzählen kann. Gibts so jemanden in Indien überhaupt ... ?

Fortsetzung: Dhoom:3 (2013)

 

SONGS
1) Dhoom Again - Peppig, etwas zu überladen inszeniert. Aber Hrithik geht ab (Vishal Dadlani, Dominique Cerejo).
2) Touch Me - Nettes Stück mit Latin-Touch, Bipasha ist ganz besonders heiss hier (Alisha, KK).
3) Crazy Kiya Re - Bestes Stück des Films, sexy inszeniert, ein Showstopper für Ash. Aber auch visuell überladen (Sunidhi Chauhan).
4) My Name Is Ali - Amüsante
Copacabana
-Nummer, aber Uday sollte das Tanzen lassen (Sonu Nigam)
5) Dil Laga Na - Zwei so tolle Tänzer, klar ist das ein Hingucker. Und Ashs Outfit: der Renner. Das Lied ist okay (Sukhbir, Soham Chakrabarthy, Jolly Mukherjee, Mahalaxmi Iyer, Suzanne).
6) Dhoom Again II - Abspann-Reprise, schwach inszeniert, aber nochmals mit Star-Appeal (Vishal Dadlani, Dominique Cerejo).

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MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 sowie Hindi, Tamil und Telugu 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Satte Farben, etwas steiler Kontrast, meist scharf. Abmischung nicht gut: Musik viel zu laut im Vergleich zu Dialogen. 2-Disk-Edition mit typischer Yashraj-Pullout-Verpackung)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (4/5)
Planetbollywood (7/10)
BBC (2/5)
Rediff.com

 

SCREENSHOTS

 


 

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