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Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel Paint It Yellow; Rang De Basanti: A Generation Awakens;
Junge Rebellen; Die Farbe Safran;
रंग दे बसंती

Regie Rakesh Omprakash Mehra
Drehbuch
Rakesh Omprakash Mehra, Renzil D'Silva
Produktion
Rakesh Omprakash Mehra, Ronnie Screwvala, David Reed
Songs A.R. Rahman
Kamera Binod Pradhan
Choreografie Ganesh Acharya, Raju Sundaram, Vibhavi Merchant
Darsteller Aamir Khan, Siddharth
, Kunal Kapoor, Soha Ali Khan, Alice Patten, Madhavan,
Sharman Joshi, Atul Kulkarni, Mohan Agashe, Anupam Kher, Kiron Kher, Waheeda Rehman, Om Puri

Länge 167 Min.

Kinostart 26.1.2006
Trade classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.2.06
©  Bilder UTV


STORY
Sue (Alice Patten) will einen Film über die indischen Freiheitskämpfer um Bhagat Singh drehen, basierend auf den Tagebüchern ihres Grossvaters
James McKinley, in dessen Gefängnis die Revolutionäre sassen. Doch ihr Financier dreht ihr den Geldhahn zu. Also reist sie auf eigene Faust und ohne Crew nach Delhi. Dort wird sie von der Studentin Sonia (Soha Ali Khan) empfangen, die ihr als Assistentin beistehen will. Nach einem langen Casting findet Sue zufällig die richtigen Leute: Sonias Freunde - den lebensfrohen Langzeitstudenten DJ (Aamir Khan) als Chandrashekhar Azad, den introvertierten Karan (Siddharth) als Bhagat Singh, den Moslem Aslam (Kunal Kapoor) als Ashfaqullah Khan und den Kindskopf Sukhi (Sharman Joshi) als Rajguru. Sonia soll  Durga Vohra spielen. Die Jungs sind nicht gross an Geschichte interessiert, machen aber mit. Nur den Part von Ramprasad Bismil hat Sue noch nicht besetzt. Trotz Widerstands ihrer neuen Freunde heuert sie Laxman Pandey (Atul Kulkarni) an, ein Mitglied einer radikalen Hindu-Partei und Verächter allen westlichen Einflusses. Die Arbeiten beginnen und die jungen Leute kommen ihren patriotischen Vorbildern bald näher. Freude ist auch angesagt, als Sonia ihren Freund, den Piloten Ajay Rathod (Madhavan) heiraten will. Doch da schlägt das Schicksal zu und drängt die bislang sorglosen Studenten in die Rolle von Aktivisten.

 

REVIEW
"Rang De Basanti" ist deutlich ein Produkt seiner Zeit. Ein engagiertes Generationsporträt, das von einer erzählerischen Leidenschaft angetrieben wird und dabei hin und wieder auf die Nase fällt. Aber wenn es funktioniert, dann tut es das glorios. Vor allem gelingt es ihm mit beneidenswerter Vitalität, die Jugend zu zelebrieren: Nicht einfach ein paar "Gap"-gekleidete College-Schüler beim Flirten zu zeigen, sondern junge Leute mit in ihrer Impulsivität, aber auch Resignation ins Zentrum zu rücken - ähnlich dem Aamir-Khan-Hit
Dil Chahta Hai. Der aus Neu Delhi stammende Regisseur Rakesh Omprakash Mehra verknüpft in seinem erst zweiten Film nach Aks (2001) Form und Inhalt, indem er auch die Inszenierung jugendlich und etwas unkontrollierbar hält. Vor allem die erste Hälfte ist geprägt davon. Sie wirkt ungestüm, kantig und dominiert von praller Lebenslust. 

Daneben ist sie ausgesprochen witzig. Schon recht früh im Film, als Sue sich von ihrer Chefin entschärft übersetzt mit «schieben sie es sich in den Allerwertesten» verabschiedet, ist klar, dass die Sprache frisch und direkt sein wird. Die Pointen, die folgen, sind denn auch vollends gelungen. Etwa wenn DJ mit Sue flirtet und glaubt, sie verstehe ihn nicht. Das ist selbst dann noch komisch, als er schockiert die Wahrheit erkennt und fortan nur noch von Sues perfektem Hindi schwärmt. Der Humor kommt zweifellos aus den Charakteren - vor allem aus DJ und Sukhi. Deshalb war das Casting so wichtig. Mehra trifft auch hier ins Schwarze.  

Aamir Khan, der mit 40 Jahren doch ein paar Jährchen zu alt für einen rebellischen Studenten ist, brilliert in der Hauptrolle. Trotz Babyspeck an den Backen und gewöhnungsbedürftiger Frisur erzeugt er jugendliches Charisma und später (mit Dreitagebart) flammendes Engagement. Das Löblichste dabei ist jedoch, dass Aamir sich nicht in den Vordergrund drängt: Seine Co-Stars bekommen alle Raum. Viele Hintergrundgeschichten der Figuren geht Mehra aber im Schnelldurchlauf durch. Wir erfahren etwa, dass der Moslem daheim Probleme hat und dass Karan nicht mit seinem Vater klar kommt. Mehra verzichtet auf lange Ausführungen, da es beinahe Standardsituationen sind und er des Tempos willen ihre Problematik nur anschneidet. Wichtiger ist die Interaktion unter den Jungen. 

Da ist Sue, gespielt von der 25-jährigen britischen Seriendarstellerin Alice Patten - Tochter des letzten Gouverneurs von Hongkong, Chris Patten. Ihr Hindi ist souverän, ihre Performance erfrischend. Der niedliche Tamil- und Telugu-Star Siddharth (Nuvvostanante Nenoddantana) gibt Karan in seinem Hindi-Debüt gleichsam cool und gepeinigt, Kunal Kapoor überzeugt als moderner Moslem im Zwang der Traditionen und der Familie. Sharman Joshi (Shaadi No.1) spielt sympathisch den Clown in der Truppe, während Saif Ali Khans Schwester Soha Ali Khan als Sonia die bisher beste Leistung ihrer Karriere zeigt, von den wichtigsten Akteuren aber sicher die schwächste bleibt. Speziell erwähnen sollte man Atul Kulkarni, der gewohnt stark agiert und den spannendsten (wenn auch kaum überraschenden) Charakterwandel durchmacht. Für Tamil-Star Madhavan (Ramji Londonwaley) reicht es zu einer kleinen Rolle, Om Puri (Aslams Vater), Kiron Kher (DJs Mutter), ihrem Gatten Anupam Kher (Siddharts Vater) und Altstar Waheeda Rehman (Ajays Mutter) zu ganz kleinen. Sie haben keine Figuren, die sie gross ausarbeiten können, doch ihre Präsenz verleiht auch vermeintlich nebensächlichen Charakteren Grösse. 

Aber nicht nur die Besetzung ist klasse. Auch Rakesh Omprakash Mehra leistet vorzügliche Arbeit. Der Schnitt ist bisweilen etwas holprig, die Kameraführung ausser in den "MTV trifft Arthaus"-Musiksequenzen etwas konventionell. Aber immer wieder taucht ein Bild auf, das sich einprägt: Die Jugendlichen vor der Graffiti-Wand, die Jungs unter der startenden MiG-21, der Blick auf den Goldenen Tempel von Amritsar - und Mehra sorgt stets dafür, dass das Interesse wach bleibt. Sei es durch einen knackigen Dialog da, ein "wow"-Bild dort. Und durch die Musik. Ich bin in letzter Zeit etwas enttäuscht gewesen von A.R. Rahmans Soundtracks, wenn ich sie zum ersten Mal hörte. So auch bei diesem. Doch in den Film integriert ist er heftig. Die Hintergrundsmusik grenzt an experimentell, ihr Wechsel zwischen laut und leise ist grandios. Und die Lieder selbst sind top. Besonders gilt dies für das Titelstück, gesungen von Bhangra-King Daler Mehendi, bei dem am liebsten aufspringen möchte. Aber auch der Lata-Song "Luka Chupi" ist perfekt eingesetzt, das lockere Stück "Rubaroo" kommt so unerwartet, dass es sitzt.  

Wenn das alles derart stimmig ist, was klappt denn nicht? Neben den kleinen Nörgeleien wie Aamirs Alter oder der an ein paar Stellen verbesserungswürdigen Montage ist es die Balance aus Gegenwart und Historie. Mehra schneidet in die Story immer wieder Szenen aus der Geschichte um Bhagat Singh und seine heroischen Freunde ein. Manchmal tut er dies inspiriert, manchmal plakativ. In der zweiten Hälfte, wenn der Grund für diese Rückblenden ersichtlich wird, wirkt einiges davon etwas didaktisch. In dem Teil des Films wird Mehra aber eben auch zum Lehrmeister, weshalb "didaktisch" für mehr als nur die Montage gilt. Mehra entkräftet den Vorwurf zwar durch Ironie (bester Satz von Anupam Kher: "Die SMS-Generation - alles über vier Zeilen ist gleich ein Vortrag"), doch es ist unübersehbar, dass es ihm nun um die Botschaft geht, getreu dem Untertitel "A Generation Awakens".

Ohne zu spoilern: "Rang De Basanti" wird dramatischer und patriotischer. Nicht in einem nationalistischen, sondern einem wertkonservativen und kritischen Sinn. Dabei begibt er sich auf gefährliches Terrain,scheint Gewalt als Lösung zu glorifizieren. Doch bis auf die Reaktion der Menschen auf der Strasse, die zu euphorisch ausfällt, bleibt die Stimmung gedrückt, von reisserischem Heroismus keine Spur. In Indien funktioniert der ganze Schluss sicherlich besser, als im Westen, doch auch hier sollte man mit den Überlegungen mitkommen. Bloss nicht immer mit den Entscheidungen der jungen Leute, zumal Mehra sie etwas schnell und voraussehbar einfädelt. Der Pep des ersten Teils verflüchtigt sich, wenngleich das Interesse nie ganz abfällt. Spätestens beim düsteren Finale und dem perfekten Freeze-Frame-Bild vor dem kurzen Epilog ist eh alles wieder vergessen. Warum? Weil Rakesh Omprakash Mehra seine Message durchaus differenziert und keinesfalls reisserisch vorträgt sowie in ihrer Präsentation Mut beweist. Der Film mag etwas uneinheitlich sein, in der zweiten Hälfte leicht predigend - doch eines ist er ganz bestimmt nie: gewöhnlich. Und muss man einfach beklatschen. Neben dem tollen Cast, der traumhaften Präsentation der Stadt Delhi und dem jugendlich frischen Vibe.

 

SONGS
1) Paathshala - Be a Rebel - Flottes, junges, leider etwas oft unterbrochenes Stück.
2) Rang De Basanti - Cooles Stück, das mit jedem Mal besser wird und dem Film echten Drive verleiht.
3) Tu Bin Bataye - Solides Liebeslied mit schönem Gesang.
4) Lalkaar - Ungewöhnlicher Sprechgesang von Aamir.
5) Khalbali - Geiles Stück mit ansteckend rebellischem Charme
6) Luka Chuppi - Bewegendes Stück mit gutem Gesang.
7) Khoon Chala - Das wohl emotionalste Stück des Films zu einer zu Tränen rührenden Montage.
8) Roobaroo - Höchst ungewöhnlich platziertes Mitsing-Stück mit Langzeitwirkung.
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MEINE DVD
UTV (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * ½ (Scharfes, farbenfrohes Bild. Disk-Verpackung etwas zerbrechlich. Ton sehr gut).

 

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EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (2½/5) - Vorsicht: Spoiler
Planetbollywood (9/10)
BBC (5/5)
Rediff.com ("Young and restless")

 

SCREENSHOTS

 


 

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