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Actionthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Chandra Barot
Drehbuch Salim-Javed
Produktion Nariman A. Irani
Songs Kalyanji-Anandji
Kamera Nariman A. Irani
Choreografie P.L. Raj
Darsteller Amitabh Bachchan, Zeenat Aman, Pran, Iftekhar, Om Shivpuri,
Helen, Satyen Kapuu, P. Jairaj, Kamal Kapoor, Arpana Choudhary, Mac Mohan
Länge 166 Min.

Kinostart 12.6.1978
Trade classification
Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 24.9.06
©  Bilder DEI, Screenshots molodezhnaja


STORY
Don (Amitabh Bachchan) ist der gefürchtetste Gangster Bombays. Er ist eiskalt, zielstrebig und vor allem zielsicher. Verräter in seinen Reihen bekommen eine Kugel ab. So wie Ramesh, der aus der Gang aussteigen wollte, und seine Verlobte Kamini (Helen), die ihn dafür an die Polizei ausliefern wollte. Rameshs Schwester Roma (Zeenat Aman) schwört Rache, lässt sich in Karate und Judo ausbilden und tritt Dons Gang als Schlägerin bei. Doch bevor sie ihren Plan ausführen kann, fällt Don dem D.S.P. De Silva (Ifthekar) zum Opfer. Das passt dem Polizisten gar nicht, denn er wollte eigentlich Dons ganze Gang ausheben. Also rekrutiert der D.S.P. den liebenswerten Vijay (Amitabh Bachchan), damit sich der als Don ausgeben kann, um so auch die Hintermänner des Gangsters blosszustellen. Dabei kommt es natürlich zu allerlei Problemen.

 

REVIEW
Nachdem er u.a. bei Roti Kapada Aur Makaan als Regieassistent gearbeitet hatte, wagte Chandra Barot 1978 sein Regiedebüt mit "Don". Der Film war sein grösster Hit und einer der erfolgreichsten Bollywood-Filme des Jahrzehnts. Doch Zahlen und Erfolgskurven rücken Angesichts der schieren cineastischen Freude in den Hintergrund: "Don" ist nämlich Bollywoods Antwort auf die Blaxploitation- und Kultthriller Amerikas mit  cooler 70's-Musik, Drogen, Faustkämpfen, Schlaghosen und herrlichen Frisuren. Amitabh Bachchan steigert sein Image als "angry young man" der Siebziger in eine echte "badass"-Rolle à la Shaft. Der Megastar versprüht enorm viel Charisma und führt uns brillant in einer Reihe anbetungswürdiger Klamotten und Accessoires
durch die nie langweiligen 167 Minuten. Nicht weniger eindrücklich ist Sexsymbol Zeenat Aman. Im Gegensatz zur mit Make-up und Farblinsen aufgepeppten Helen trägt sie nur wenig Schminke und überrascht in einer geradezu modernen Rolle. Eine Art Foxy Brown Indiens - und sie sieht blendend aus. Wieso ihre Haarlänge im Film immer variiert ist dagegen ein Rätsel. Aber genau diese Continuity-Probleme zusammen mit dem rabiaten Schnitte, den heftigen Kamerazooms und der psychedelischen Musik geben "Don" ein kultig-trashiges 70's-Feeling, das Seinesgleichen sucht.

Den Film ausschliesslich im Bereich Trash einzuordnen, wird ihm aber nicht gerecht, denn "Don" trumpft tatsächlich mit starken Kinomomenten auf. So ist etwa der Auftakt eine Wucht. Der Film beginnt mit einer rasanten Gangsterkonfrontation und geht direkt in den aus solarisierten Rot-Grün-Bildern montierten Vorspann über, bei dem Kalyanji-Anandji ihre groovige Musik erstmals voll vom Zaun brechen lassen. Der erstklassige Klangteppich legt sich über den ganzen Film und manifestiert sich besonders in einigen klassischen Songs. "Yeh Mera Dil" mit Helen und Amitabh gehört zu den coolsten Verführungssongs der 70er, "Khaike Paan Benaras Wala" ist nicht zuletzt darum kult, weil Amitabh selber singt, die Lyrics auf ihn, den "Kerl vom Ufer des Ganges" selbst gemünzt sein könnten - und weil der Song auf dem Höhepunkt der Turbulenzen perfekt eingesetzt ist.

Kameramann Nariman A. Irani, der hier zum ersten und letzten Mal auch als Produzent waltete und dem der Film gewidmet ist, leistet ebenso herausragende Arbeit. Er findet stets interessante Winkel und spielt geschickt mit Spiegeln und Perspektiven - etwas, was er wohl auch bei Roti Kapada Aur Makaan gelernt hatte, wo er die Kamera führte und Amitabh und Zeenat bereits vor der Linse hatte. Selbst die Story ist ein Gewinn für den Film: Entledigt von Comedy-Sidekicks und Familienschmalz dreht sich alles um Don bzw. seinen Doppelgänger, um Rache, Gangster und sonstiges Thriller-Futter. Humor gibts trotzdem, doch der geht primär von Amitabh aus.

Ganz zum Knüller wird "Don" durch ein paar kleinere Zutaten nicht. Da ist etwa ein Übermass an Wendungen und Zufällen in Masala-Manier um die zwei-Stunden-Marke, da ist Dauerbösewicht Pran, dessen sympathischer Auftritt für die Handlung eigentlich unnötig ist, da sind schlechte Bluescreen-Tricks und die etwas gar groteske Prügel-Action am Schluss mit ihren nervtötenden Soundeffekten, und da ist eine Autoverfolgungsjagd durch die Stadt, der Orientierung und Spannung ziemlich abgehen. Es gibt noch mehr, doch wer will bei so einem hochgradig unterhaltsamen und vor allem kultigen Film als Erbsenzähler auftreten? "Don" ist Bollywood von seiner besten Pop-Art- und Pulp-Seite, Action mit gleichen Anteilen Trash und Stilempfinden und eine Tour de Force für Amitabh auf dem Zenit seiner Popularität und einem Höhepunkt seines Talents. Dazu die unvergleichbare Zeenat Aman und Helen in "Yeh Mera Dil". Ach. Selber schauen, bevor das Remake mit Shahrukh Khan 2006 das Ganze in neuer Form in unsere Köprfe meisselt.

PS: Die erste Kritik von 2003 ist gelöscht, die meisten Teile in diese hier übernommen.

 

MEINE DVD
DEI (USA), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Bild mit Kratzern und Rauschen, aber meist scharf und farblich gut)

 

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nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
mariakaefer (8/10)
Hot Button (5/5)
View from the Brooklyn Bridge

 

SCREENSHOTS

 


 

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