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A h i n g s a :   S t o p   t o   R u n

Reviewed 2.3.06

Thailand 2005 Seit seiner Kindheit ist der Herumhänger Ahingsa (Boriwat Yuto) etwas speziell. Damals hat ihm ein Priester das Leben zwar verlängern können, doch nun scheint sein Karma in der Person eines Mannes (Theeranai Suwanhom) sich wieder in sein Leben einzumischen. So sieht Ahingsa Ereignisse vorher. Das Schlimmste: Sein Kumpel U-Kote (Prinya Ngamwongwarn) wird von drei Kerlen vergewaltigt und schlitzt sich danach die Pulsadern auf. Als dieses Drama tatsächlich eintritt, gerät Ahingsa ins Visier des Cops Marut (Kiradej Ketakinta) und beschliesst, das lästige Karma wieder aus seinem Leben zu verbannen, um wieder sorgenfrei leben zu können. Dies ist umso dringender, da er wieder eine Vision hat. Diesmal steht die hübsche Ärztin Pattaya (Taranya Sattabusya) im Mittelpunkt.
"Leo"
Kittikorn Laewsirikun gehört zu den frustrierenderen Regisseuren Thailands: Der 1967 geborene Filmemacher hat zweifellos viel Talent und wurde auch schon mit Preisen ausgezeichnet - doch er schafft es oftmals nicht, seine Ideen durchzudenken. Das mündet in halbfertigen Filmen, die weniger gut sind, als ihre Ausgangslage es vermuten lässt. Sein Zweitling A Miracle of Oam + Somwung war aufwändig, aber doof, Saving Private Tootsie eine ambitionierte, aber unfokussierte Kriegs-Tragikomödie und Bullet Wives dürfte wohl der Film mit dem grössten Unterschied zwischen Verpackung und Inhalt sein: Während das Poster nämlich unendlich cool ist, verkommt der Film zu einer Ansammlung verpasster Chancen. "Ahingsa" reiht sich damit bestens in Kittikorns Schaffen ein.
Denn es steckt auch hier viel drin: eine surreal-skurrile Story, gut aufgelegte Schauspieler, ein interessanter Mix mehrerer Genres und eine höchst routinierte Inszenierung. Doch die Geschichte verliert sich in Belanglosigkeiten und irgendwann ist einem schlicht egal, wohin Kittikorn damit überhaupt will. Es fehlt ein richtiges Ziel, und selbst wenn ihm vorschwebte, eben gar keinen zielgerichteten, sondern einen leicht anarchistischen Film zu machen, scheiterte er - denn für ein anarchisch-unkontrolierbares Werk fehlt "Ahingsa" schlicht der Drive und die Energie.
Zu Beginn sieht alles noch rosig aus: Die Charaktere werden witzig eingeführt und durch U-Kotes schlagartigen Abgang kommt ein unerwartet schweres Stück Drama in den Plot. Da erreicht Kittikorn kurz jene Unvorhersehbarkeit, die ihm wohl vorschwebt. Auch die Idee, das Karma bzw. das Schicksal zu personifizieren - und dies erst noch in Form eines Kerls mit rotem Trainer, Nike-Schuhen und Bruce-Lee-Ambitionen - ist wirklich gelungen. Umso frustrierender eben, dass daraus nichts Richtiges wird. Wenn nach 90 Minuten alles vorbei ist, bleibt man in erster Linie kopfschüttelnd zurück. Was sollte das jetzt sein? Ich bin diesbezüglich auch ziemlich ratlos.
"Leo" Kittikorn
Laewsirikun bleibt aber sicherlich auch weiterhin eine wichtige Person in Thailands Filmschaffen. Neben seiner Regie-Tätigkeit arbeitet er als Autor und zeichnet u.a. für das Skript von Necromancer verantwortlich. Selbst vor die Kamera wagt er sich: In Sars Wars war er als Inspektor zu sehen. Wenn er sich als Regisseur noch besser profilieren möchte, müsste er meiner Ansicht nach endlich mal ein richtiges Skript in die Hände bekommen. Mit Stoffen wie "Ahingsa" vergeudet er sonst nur sein Talent.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Ahingsa-Jikko mee gam; Ahimsa: Stop the Run; Ahinga; อหิงสา:จิ๊กโก๋มีกรรม
Regie:
"Leo" Kittikorn alias
Kittikorn Laewsirikun alias Kittikorn Liasirikun

Tragikomödie

Humor * *

Action * *
.

 

A l i v e   o r   D i e

Reviewed 20.7.05

Thailand 2005 Auf Druck ihres Freundes Trin lässt die Studentin Pat in einer illegalen Klinik abtreiben. Doch die dortige Ärztin Dr. Aree und ihre Assistentin lassen abtreibungswillige Frauen nicht lebend aus dem Spital: Sie schneiden sie auf und lassen sie leiden! Dieses Schicksal blüht Run nicht: Die schwangere Frau wird von ihrem Mann Run ins Spital gebracht, damit sie gebären kann. Während sie sich mit ihrem Baby erholt, hört sie Schreie misshandelter Frauen. Run und Note kommen so langsam hinter das Geheimnis der Klinik. Derweil suchen Trin und Pats Freundin Anya die Gegend nach einer Spur von Pat ab.
Der Titel ist herrliches Thai-Englisch. "Alive or Dead" beziehungsweise "Live or Die" wären angebracht, aber gemischt hört es sich so schön falsch an. Regisseur Chaltermpol Bunnak hat sich aber nicht bloss beim Titel seines Films wenig Mühe gegeben, sondern bei der Geschichte und deren Inszenierung gleich noch dazu. Ich muss jedoch gleich vorweg betonen, dass der Film nicht ganz so übel ist wie gängiger Thai-Trash von Firmen wie "Right Beyond". Dies aus dem einfachen Grund, weil die Bildgestaltung doch einigermassen etwas hergibt und immerhin Filter für den Hauch von Atmosphäre sorgen. Der Anfang mit blutigen Shots von abgetriebenen Föten ist denn auch noch viel versprechend.
Doch "Alive or Die" sackt schnell ab. Der Plot ist durchschaubar, die "Abtreibung ist Sünde"-Botschaft lahm und der Horror zu kurzlebig. Weil es zu wenig Suspense gibt, greifen die Macher hin und wieder unmotiviert zu Übersinnlichem: Ein Kind hockt auf einem Schrank und der Schatten eines Babys rennt am Fenster vorbei. Dümmer gehts nicht, denn "Alive or Die" ist kein Geisterfilm und es gibt keine okkulten Phänomene. Wer auf die hirnrissige Idee kam, auch nur Geister zu suggerieren (und dann noch so plump), gehört mit einem Filmdreh-Verbot bestraft.
Viel bleibt für den geneigten Splatter-Fan deshalb nicht übrig. Ein paar eklige Shots von Abtreibungs-Abfall, der entsorgt wird, sadistische Frauenquälereien und zum Schluss ein paar blutige Attacken. Dazwischen immerhin eine oder zwei unheimliche Momente. Doch das reicht nicht einmal annähernd. "Alive or Die" ist dumm - das merkt man spätestens gegen Schluss. Schade eigentlich, denn es steckt sowas wie Potential in dem Film. Ein winziges Spürchen jedenfalls.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
ถึงเป็น ถึงตาย
Regie: Chaltermpol Bunnak

Horrorfilm

Spannung * *

Gewalt * *
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A n d a m a n   G i r l

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

A r t   o f   t h e   D e v i l   2   ~   L o n g   k h o n g

Reviewed 3.7.06

Thailand 2005 Kim (Hathaiwan Ngamsukonthapusit), Por (Akarin Siwapornpitak), Noot (Chanida ), Ta (Namo Tongkumnerd), Ko (Pavarit Wongpanitch) und Tair (Korakot Woramusik) sind an der Schule ein eingeschworenes Grüppchen. Nur einer stört das traute Schülerleben der Freunde: ihr Sportlehrer O-Larn (Chalad Na Songhkala). Als er sie misshandelt und sogar sexuell belästigt, schwören sie Rache, indem sie einen Okkultisten schwarze Magie gegen ihn einsetzen lassen. Jahre später kehren sie an den Ort des Geschehens zurück. So treffen sie auch Tas Stiefmutter wieder, die schöne Lehrerin Aajaan Panor (Napakpapha Nakprasitte), die der halben Männerwelt der Region den Kopf verdrehte. Doch in ihrem Haus erleben die Teenager bald den wahren Horror.
Zu Art of the Devil aus dem Jahr 2004 besteht inhaltlich keine Verknüpfung, bis auf die Thematisierung der schwarzen Magie. Die grösste Verbindung der beiden Filme dürfte jedoch die Enttäuschung sein, die sie hinterlassen - im Falle von "Art of the Devil 2" ist sie sogar noch etwas grösser. Schuld daran sind die Poster. Diese gloriosen Blut-Kunstwerke machen Lust auf einen Horrorfilm, bei dem es richtig abgeht. "Art of the Devil 2" ist nicht dieser Film. Kaum eine der Szenen im Film erreicht die Intensität des entsprechenden Plakatmotivs, splattermässig bleibt der Thai-Horror oft im mageren Mittelfeld. Ausser am Schluss.
Da zeigt das Regie führende Ronin Team, bestehend aus sieben Debütanten, die u.a. an den Filmen von Art of the Devil-Regisseur
Tanit Jitnukul (Bang Rajan, Kunpan) in irgend einer Form mitgearbeitet haben, was es drauf hat. Vergleichbar mit Takashi Miikes Audition foltert die Dame genüsslich einen hilflos gemachten Jungen und zieht dabei für die Zuschauer eine Show ab, die die Haare zu Berge stehen lässt. Keine andere Passage im Film erreicht dieselbe Intensität. Und keine ihr Gore-Level. Zugegeben, es hat ein paar hübsche Szenen wie die Angelhaken am Anfang, doch im Vergleich zu den Postern ist das Kindergarten-Zeugs. Darin besteht der Frust.
Nicht nur darin. Ein weiterer liegt in der Handlung. Es handelt sich im Grunde genommen um einen durch okkulte Beigaben aufgepeppten Teenie-Horror der "I Know What You Did Last Summer"-Schule. Die Kids sind ähnlich doof, die Schock-Momente ähnlich absehbar. Was den Film von seinen US-Gesellen unterscheidet, ist die wirre Erzählweise: Verpackt in unübersichtliche Rückblenden, Traumsequenzen und Handlungssprünge macht der Plot schnell keinen Sinn mehr, ja er wird gegen Ende hin sogar herrlich albern. Die zwei Twists sind so absurd, dass sie beinahe wieder gut sind. Würde "Art of the Devil 2" sich eine Spur weniger ernst nehmen, er ginge als splattriger Trash durch. Bei der Szene, in der ein Mädel sich die Augen von Hand auskratzt und danach dummerweise in einen Kochtopf stolpert, musste ich laut herausgrölen, so schlecht war das Timing.
Die Kids reagieren sowieso immer eine Spur zu hysterisch. Wenn ein Mädel mal kurz mit der Stimme der Lehrerin redet, wollen sie nicht etwa den Raum verlassen oder ihre Kollegin festhalten, nein, sie zücken die Waffe und sind kurz davor, die Freundin abzuknallen. Eine Überreaktion wie diese macht die Charaktere schnell zu willenlosen Figuren im Kabinett des Grauens. Mehr sollten sie wohl nie sein, deshalb kann man sie auch beliebig mutilieren und ihren Charakter modellieren, alles sehr beliebig und austauschbar. Hängen bleibt von diesen Typen jedenfalls nichts - das hab ich dann gemerkt, als sie von Noot geredet haben und ich glatt nicht mehr wusste, wer zum Henker das eigentlich war. Dabei ist sie erst ein paar Minuten zuvor aus dem Plot verduftet.
Schade. Ich wollte "Art of the Devil 2" mögen, mehr als den Vorgänger, der mich auch schon leicht enttäuscht hat. Doch inmitten absurder Wendungen, chargierender Figuren und konfuser Story war dies unmöglich, der Film bleibt solide gemachte Routine. Klar, die Gore-Szenen machen Laune - aber vor allem machen sie Lust auf mehr. Und wenn endlich mal wirklich was geliefert wird, was wirklich weh tut, ist der Film schon fast vorbei. Falls es einen dritten Teil geben wird, ist klar, dass ich mich nicht von den Postern euphorisch machen lasse. Und die Chancen für einen Part 3 stehen nicht schlecht, immerhin war Teil 2 in Thailand ein 40-Millionen-Bhat-Hit, der auch zum erfolgreichsten Thai-Film aller Zeiten im Nachbarland Malaysia avancierte.
Fortsetzung: Art of the Devil 3 (2008)
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Thai 2.0 sowie Englisch 5.1 und 2.0
Mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Long khong;
ลองของ
Regie: Ronin Team

(Pasith Buranajan, Kongkiat Khomsiri, Isara Nadee, Seree Phongnithi, Yosapong Polsap, Putipong Saisikaew, Art Thamthrakul)

Horrorfilm

Gewalt * * *

Spannung * *

. Want to know more?

 

B r u t a l   R i v e r

Reviewed 24.10.05

Thailand 2005 Der Bang-Mud-Kanal in der thailändischen Provinz Chumporn im Jahre 1964: Ein riesiges Krokodil treibt sein Unwesen in dem Fluss. Unter der Dorfbevölkerung kursieren die wildesten Gerüchte, doch erst, als dem jungen Samchai die Beine abgebissen werden, erkennen die Menschen den Ernst der Lage. Der Polizist Narin (Woraprot Chaem) und die Brüder Chamnong (Chartchal Ngamsan) und Chuan suchen nach einer Lösung - während Pikul (Chirapat Wongpaisanluck), die sich gerade erst in Narin verliebt hat, um das Leben der Männer bangt.
Für Leute, die der Meinung sind, es gäbe tatsächlich noch zu wenig Krokodil-Horrorfilme auf der Welt, dürfte "Brutal River" wie gerufen kommen. Dieser Kroko-Horror made in Thailand ist eine überraschend aufwändige, nichtsdestotrotz aber missratene Produktion. Das Krokodil selbst, manchmal CGI-animiert (Screenshot), dann ein mehr oder weniger überzeugendes Model, ist nicht allzu übel, aber höchstens B-Film-tauglich. Wirklich unheimlich ist es schon gar nicht.
Das würde ich dem Film nicht einmal so ankreiden, wenn er wenigstens spannend wäre. Anat Youngngoun, der Co-Regisseur von Curse of the Sun, ist jedoch unfähig, Suspense zu generieren. Jede Sequenz ist gleich aufgebaut: Eine Person tut etwas Dummes in der Nähe des Wassers, das Krokodil schnappt zu, Ausblenden. Das cineastische Talent in diesem Film ist noch ein paar Grade unter jenem von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" anzusiedeln.
Aber "Brutal River" hat ein paar Vorzüge, die GZSZ nicht hat: Blut und Dschungel. Letzteres fängt der Kameramann denn auch immer wieder stimmungsvoll ein. Das Grün des Urwalds und der Fluss erzeugen ein saftiges Ambiente, das für den Film einen idealen Nährboden darstellt. Schade bloss, erwächst daraus nichts Schlaueres. Und in Sachen Blut trumpft Youngngoun immerhin mit einem paar angeknabberten Beinen (Screenshot) und ein wenig Bisswunden auf. Nichts Umwerfendes, aber immerhin tröstet dies über die öderen Stellen des Films hinweg.
"Brutal River" ist Horror der müden Sorte: ohne Trash-Wert, ohne Spannung, ohne Einfälle. Unter den thailändischen Produktionen der letzten Zeit ist er aber einer der weniger schlechten - sieht man mal von den potentiell hochstehenderen Filmen ab, die einem neuen Trend folgend in Thailand nicht mehr untertitelt auf DVD erscheinen (um den internationalen Markt anzukurbeln - siehe Citizen Dog, Hell, "The Tin Mine"). Apropos international: Von "Brutal River" versprechen sich Investoren tatsächlich Gewinne: Die Rechte des Films wurden nach Deutschland, Japan und in die USA verkauft. Es fallen wohl immer noch genug Leute auf billigen Kroko-Ramsch herein, damit sich ein Release lohnt.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
โคตรเพชฒฆาต; Khoht phetchakhaat
Regie: Anat Youngngoun (Anat Yuang - Ngern)

Horrorfilm

Spannung *

Gewalt *
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T h e   B u l l e t   W i v e s

Reviewed 14.9.05

Thailand 2005 Jittra (Nusba Punnakanta aka. Nuchsaba Bhunnakan) verliert ihren Gatten Nop an dessen Geliebte Maya (Metinee Kingpoyome). Saengdad (Phimsiree Phimsree) kommt in den Augen ihres Angetrauten Ek nicht mehr gegen sexy Bo (Apasiri Nithibon) an. Und Vayoo (Tharanya Suttabusya) hat für Ehemann Somchai ausgedient, seit er Bam (Manaswee Kritanukun) kennt. Dies sind nur drei tragische Schicksale von Frauen, die von ihren Männern verlassen wurden - dies, da im Jahr 2007 das Verhältnis von Frauen und Männern in Thailand auf 2:1 auseinander gedriftet ist. Doch die Ehefrauen wollen dies nicht länger hinnehmen. Sie gründen den "First Class Wife International"-Club mit der Abkürzung FCWI und erklärten der EMWI (Economy Wives International) den blutigen Krieg um ihr Hab und Gut: die Gatten.
Das DVD-Cover ist geil, die Ausgangslage herrlich absurd. Daraus hätte man mehr machen können. Doch Regisseur "Leo"
Kittikorn Laewsirikun (Saving Private Tootsie, A Miracle of Oam + Somwung) vergibt etliche Chancen auf einen hemmungslos unterhaltsamen "chicks with guns"-Film und lässt sein Werk im Mittelteil durchhängen. Anstatt Schiessereien gibts zu viel Gelaber. Der mit 78 Minuten knackig kurze Film hätte also sogar noch gestrafft werden können. Oder mit mehr Shootouts angereichert werden können. Dann wäre er zum kompletten "guilty pleasure" gereift.
Die Grundidee, dass die Ehefrauen sich verbünden und gegen die vereinigten Liebhaberinnen antreten, ist ja mal was wirklich Neues. Und sie treten nicht nur an, sie schiessen auch scharf. Schon die erste Konfrontation endet mit Blut und Tod. Diese Damen fackeln nicht lange und sehen dabei natürlich blendend aus. Die "chicks with guns"-Idee funktioniert ja nur so: De Frauen müssen was hergeben. Laewsirikun filmt sie aus den besten Winkeln, begleitet ihre Zeitlupen-Märsche mit Kill Bill-Musik und zelebriert in den Schiessereien die weibliche Form.
Da hapert es aber bereits etwas. Die Schusswechsel existieren lediglich als Mittel zur Choreografie. Bis auf ein paar Ausnahmen am Schluss hat man nie das Gefühl, hier flögen tatsächlich Kugeln. Die Stilisierung nimmt ein Ausmass an, das jenseits der Bullet-Ballet-Ideen aus "The Matrix" oder John-Woo-Filmen liegt. Es gehr wirklich nur noch um den visuellen Aspekt und dadurch verlieren die Shootouts enorm an Kraft. Mehr Tempo, schnellere, bessere Choreografie und mehr Gefahr für die Protagonisten würde die Power anheben und den Film verbessern.
Erst gegen Schluss versteht Laewsirikun dies so langsam und baut neben Explosionen auch Anspielungen auf The Matrix Revolutions und Equilibirum ein. Von letzteren massgeblich den "Gun Kata"-Kampfstil, der Waffen und Handkanten vereint und kurz zu sehen ist. Bevor man aber so richtig mitfiebert, endet das Ganze mit einem witzigen Knall. "Bullet Wives" hätte wirklich das Zeug zu mehr gehabt. Er ist kurzweilig, hat sexy Girls und vermeintlich coole Kämpfe - aber mit mehr Pfiff, mehr Sex Appeal, mehr Kenntnisname von der eigenen Absurdität und vor allem besseren Fights wäre dies eine Empfehlung. Wann sieht man schon einen Film, bei dem Männer so gut wie nicht vorkommen - schon gar nicht die, um dies eigentlich geht: die untreuen Ehegatten. Sie kommen vor. Aber nur, um den Plot einzuleiten und zu büssen. Chicks-With-Guns-Feminismus funktioniert eben auf diese Art.

Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und DTS mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
เดอะ เมีย; The Mia; Waffenschwestern
Regie:
"Leo"
Kittikorn alias
Kittikorn Laewsirikun alias
Kittikorn Liasirikun

Actionfilm

Action * * *

Humor *
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C a s a n o v a   V s .   T h e   N u r s e

Reviewed 27.8.05

Thailand 2005 Vin (Akeprapan "Kampan" Panichpong) ist ein Playboy, der alle Frauen mit seinem Aussehen um den Finger wickelt - und mit seinem Geld. Seine Eltern sind nämlich steinreich. Die kranke Mutter wünscht sich aber nichts mehr, als dass ihr Sohn endlich heiratet. Vater macht druck und droht, ihn zu enterben, wenn er Mutters Wille nicht nachgibt. Da er keine Frau findet, setzt ihm Mama eine vor die Nase: Ihre liebenswürdige, altmodische Krankenschwester Ann (Alicha "Ann" Laisatruklai). Doch die hat mit Vin schon derart negative Erfahrungen gemacht, dass sie dem verhassten Knilch keinesfalls das Ja-Wort geben will.
Die romantische Komödie ist von Beginn weg weder wahnsinnig witzig, noch sonderlich romantisch. Aber sie wird zum Glück nie absolut übel, da sie auf gängige Komponenten thailändischer Comedy verzichtet, welche vorzugsweise unter die Gürtellinie zielen. Sieht man mal von ein paar Penis-Sichtungen ausserhalb des Bildes ab. "Casanova Vs. The Nurse" ist ein harmloser Film in jeder Hinsicht. Und auch nicht einer, den man gesehen haben sollte.
Er richtet sich primär an die Fans der beiden Stars. Sie ist Ann Laisatruklai, die als Freundin des Sohnes des Premierministers von Thailand bekannt wurde. Er ist Kampan Panichpong, Mitglied der drei-Personen-Band "Bazoo". In der Heimat also Namen, die das Zielpublikum schon mal gehört hat, während sie in unseren Breitengraden unbekannt sind. Beide machen eine adrette Figur, ihr Spiel ist durchschnittlich und passt sich damit dem Werk an: öde, durchschnittlich, uninspiriert. Aber nicht bodenlos schlecht. Wer wirklich meint, dies sei ein Kompliment, darf gerne zur DVD greifen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternative Titel:
Mha Nai vs. Yai Cherm; Casanova and the Nurse; หมาไนกับยัยเฉิ่ม
Regie: Thanapon Thanagkul

Léiebeskomödie

Humor * *

Spannung *
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C h i l d   B l o o d

Reviewed 2.5.05

Thailand 2005 Vate zieht mit seiner Frau Kaew und dem Muskelprotz In als Magier und Bühnenperformer durchs Land. Kaew ist der Star der Show, weil sie sich von Vates Schwertern aufspiessen lässt. Doch nun ist sie krank, leidet an einer mysteriösen Schlafkrankheit. Ein indischer Arzt erklärt Vate, es gäbe ein Mittel der Schwarzen Magie, das sogar Tote wieder erweckt und bei seiner Frau helfen würde. Dazu braucht man aber das Blut von sieben Kindern. Vate tötet den Arzt und macht sich mit Hilfe von In an das Meucheln der Kinder. Das erste Opfer ist Wiang, der bei der Truppe aushilft. Wiang hat sich kurz zuvor mit dem kleinen Sun angefreundet, der mit seiner allein erziehenden Mutter aufs Land gezogen ist. Sun hat Visionen vom toten Wiang während seine Mutter Orn mit ganz "realen" Problemen zu kämpfen hat: Der Grossbauer Sommaai will ihr Land.
Ich wurde das Gefühl nicht los, "Child Blood" wollte auf den Spuren von Zee-Oui wandern, einem der besten Thai-Filme des letzten Jahres. Doch Regisseur Banjong Sintanamongkongui gelang ein müder Abklatsch davon, der weder die visuelle noch inhaltliche Power des Originals hat. Genau genommen hat "Child Blood" gar keine Power - weder in Sachen Schockwert noch beim Grusel-Faktor. Es ist ein halbwegs solide abgekurbelter 08/15-Film ohne Reize.
Dabei ist "solide abgekurbelt" mehr, als man von manchem Billig-Thai-Film der letzten Jahre erwarten kann. Deshalb habe ich auch mit 2 Sternen spekuliert. Aber letztendlich sind die Defizite zu stark: Der Film ist nicht blutig - die paar Tröpfchen Blut werden dem reisserischen Titel nicht gerecht. Der Film ist nicht spannend - die dramatischen Kindermorde lösen weder packende Ermittlungen aus, noch ein emotional-dramatisches Moment. Dem Film fehlt jegliches inszenatorisches Flair - die Geister-Erscheinungen sind billig, die Morde passieren meist im Off und bis auf ein paar hübsche Traum-Sequenzen sind die Bilder völlig austauschbar. So manche Nebenhandlung wie etwa jene um den schurkischen Sommaai sind zudem völlig verschwendet.
Zuletzt fehlt auch den Akteuren das nötige Talent, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. "Child Blood" ist keineswegs der übelste Thai-Streifen der letzten Jahre, aber er schafft es weder, einen spannenden Serienkillerthriller abzugeben, noch als dem Titel entsprechender Exploitation-Schocker durchzugehen. Wenn ein Regisseur einfach niemanden wirklich bedienen kann, hat er versagt und muss abgestraft werden - mit 1½ Sternen. Wieso sollte man sich auch einen minderwertigen Klon antun, wenn das Original (Zee-Oui) problemlos erhältlich ist?

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
เลือดเด็ก
Regie: Banjong Sintanamongkongui

Horrorfilm

Spannung *

Gewalt *
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D a r k   D e v i l

Reviewed 12.6.05

Thailand 2005 Der Magier Master Pun tötet die junge Prai Nang, indem er durch Zaubersprüche Nägel aus ihrem Körper treibt. Das macht den Schurken Kamron neugierig, denn er will sich unbedingt an der von ihm verehrten Phaka und dem galanten Plew rächen. Also wendet er sich an Master Pun. Phaka und Plew haben jedoch Hilfe: Master Puns Ausbildsungskollege Master Sing ist im Ort und tritt mit guter Magie gegen Pun an.
Bei diesem Quatsch ist eigentlich jedes Wort verschwendet. Aber um alle potenziellen Käufer zu warnen, ist mir die Sache natürlich ein paar Zeilen wert: "Dark Devil" ist Thai-Trash der schwächeren Sorte, ohne Handlung, dafür mit ultramiesen Akteuren. Ein wenig CG-Gore macht den Stuss nicht erträglich und wer auf Sex, Sleaze und Schauder hofft, wird von Anfang an enttäuscht. Der beste Effekt ist der, bei dem ein paar Nadeln aus dem Körper eines Opfers wuchern. Aber sehr überzeugend ist dieser Trick auch nicht. Die anderen sind einfach noch mieser.
Nach 78 Minuten ist der Film vorbei, was immer noch 77 Minuten zu spät ist. Der Regisseur ist sogar noch so dreist und klaut Musik aus bekannten Werken wie "Star Wars", um seinen Film akustisch aufzupeppen. Sind die miesen Soundeffekte à la "Batman"-Serie der 60er etwa nicht gut genug? Oder bringen die Masken der Geister aus dem Karnevals-Laden nicht genug Production Value? Oder ist die tausendfach abgehandelte Geschichte um rivalisierende Magier nicht spannend genug? Genug gefoltert. Der Film ist es nicht wert, gekauft und angeschaut zu werden. Ihr könnt eure Zeit auf jeden Fall besser nutzen. Mit Zehennägel Schneiden. Oder benutzen Ohrenstäbchen sortieren. Oder Reiskörner zählen. Oder "Showgirls" anschauen.
PS: Der beste Gag des ganzen Streifens ist wohl der Name der Heldin. "Fucker" ist einfach kein besonders tauglicher Filmname.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Alternativer Titel:
จอมขมังเวทย์ ฆ่าด้วยคุณไสย์
Regie: Denchat Rakyart

Horrorfilm

Spannung *

Gewalt *
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D e k - D a n e

Reviewed 27.1.06

Thailand 2005 400 Studenten geraten während eines Strassenkampfs aneinander. Unschuldige Zivilisten werden in Mitleidenschaft gezogen und bevor die Polizei die Lage unter Kontrolle bringt, werden die junge Iew und eine Grossmutter angeschossen. Ihr Zustand ist kritisch, Iews Bruder Sgt. Charn (Thanakorn Posayanon) angt um ihr Leben. Derweil werden einige Rädelsführer der Studenten verhaftet und in ein militärisches Straflager gesteckt. Eine Gruppe Studenten hält es dort nicht lange aus und bricht unter Führung von Toey (Akeprapan Panitchpong), Note und Waen (Nunthasai Pisalayabuth) aus. Doch dadurch geraten sie erst Recht in Teufels Küche: Die Region ist das Gebiet der rotgesichtigen Gangster, die kein Pardon kennen und bald Jagd auf die Teenies machen.
Was für ein Durcheinander. "Dek-Dane" beginnt als Film über Schläger-Studenten, verliert sich aber alsbald in einem Gemisch aus Kriegsfilm, Dschungelabenteuer, Revenge-Thriller und Moraldusche. Letztere kommt gegen Schluss ganz heftig, wenn einem der Regisseur quasi aus dem Off erklärt, Eltern und Lehrer sollen die Kinder besser erziehen. Die Aussage hat insofern eine Berechtigung, weil die Moral aus dem vorangegangenen Film nur schwer zu entziffern ist: Vieles ist diffus gezeichnet, anderes wirkt sogar widersprüchlich. Vor allem die Einstellung zur Gewalt: Regisseur Wirote Thongthiew verurteilt zwar Gewalt, zelebriert sie im Dschungel aber als cooles Schiess-ihn-tot-Spiel für abenteuerlustige Teenies. An dem Zeitpunkt ist der Film aber längst so unglaubwürdig geworden, dass man ihn sowieso nur noch sehr schwer ernst nehmen kann.
Nur eine Sequenz im Lager der "rotgesichtigen Gangster" hat es in sich. Aber sie ist kurz und nicht optimal ausgenutzt. Danach rutscht "Dek-Dane" wieder ab und wirft ziellos etliche Themen in den Topf. Inszeniert ist das Ganze dementsprechend holprig, aber immerhin aufwändig: Die Schlägerei am Anfang ist heftig, die Schiessereien sind rasant, wenn auch repetitiv. Und die Teenie-Akteure strengen sich sichtlich an, wenngleich auch mit beschränktem Erfolg. Ihre Figuren sind blass, ihre Interpretation uncharismatisch. Mit wem man mitfiebern soll, bleibt eh ein Rätsel. "Dek-Dane" ist damit ein unbefriedigendes Erlebnis. Ein lärmiges, unfokussiertes und konfuses Moralstück, das selbst nicht recht weiss, was es aussagen möchte. Mit 80 Minuten ist es zwar angenehm kurz, viel besser wird es dadurch aber auch nicht.
PS: Beim DVD-Release sind alle Waffen, die auf Personen gerichtet sind, ebenso wie brennende Zigaretten mit einem Milchfilter unkenntlich gemacht. Diese Zensur wurde für die DVD- und TV-Verwertung implementiert.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0 mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Alternativer Titel: The Rubbish;
เด็กเดน
Regie: Wirote Thongthiew
aka. Viroj Thongsew
aka. Wiroj Thongsiw

Actiondrama

Action * *

Spannung *
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T h e   D e l u s i o n s

Reviewed 25.9.05

Thailand 2005 Nate tötet seinen Kumpel Tos, der Druckplatten für Falschgeld gefertigt hat. Auf Tos' Bitte lässt Nate dessen blinde Schwester Fon leben, obwohl sie Nates Gesicht befühlt hat. Sein Boss schickt Nate wieder zurück, um die Gefahrenquelle zu eliminieren - zumal Fon per Testament Tos Augen zugesichert bekam und bald wieder sehen dürfte. Während Nate in Fons Haus eindringt, überrascht er zwei Diebe, die sie gerade vergewaltigen wollen. Er vertreibt sie, wird dabei aber schwer verletzt. Da draussen die Männer von Lieutenant Narong patrouillieren, verkriecht sich Nate in Fons Haus und verliebt sich langsam in sie.
"The Delusions" hätte besser sein können. Es gibt Szenen in dem Thriller, die habens in sich - ganz besonders gut gefiel mir die finale Schiesserei am Strand, die nicht wahnsinnig gestylt war und auch nicht übermässig schmutzig, aber irgendwo dazwischen anzusiedeln ist. Es regnet, die Protagonisten liegen im Sand, ein Schuss trifft eine Person und torpediert sie regelrecht aus dem Bild. Es ist eine kurze Sequenz, aber eine, die zeigt, dass "The Delusions" über dem gängigen Thai-DVD-Ramsch steht. Deshalb möchte ich vom Kauf des Films auch keineswegs abraten.
Bedauerlicherweise ist er aber nicht vollends geglückt. Trotz nur 79 Minuten Laufzeit hat er einige Längen und einschläfernde Figuren wie jene des Lieutenants. Auch den Plot kennt man in dieser oder ähnlicher Form bereits, zumal die grossen Überraschungen ausbleiben. Der Film zerrt gänzlich von seiner halb-knisternden, halb-spannenden Beziehung zwischen dem Killer und der blinden Fon. Doch selbst da zieht Regisseur Lepakorn Srisawatt nicht den maximalen Nutzen aus seinem Setup. Dass sie langsam wieder sehen kann, wird zum Beispiel nie für eine spannende Zuspitzung eingesetzt. Wie eingangs gesagt: Hier hätte wirklich mehr drin gelegen.
Für ein paar kurzweilig verbrachte Minuten mit schnelllebigen, gelungenen Momenten, taugt "The Delusions" allemal - und, man merkt es am Ton der Kritik, es gibt nichts zu hassen an diesem Werk. Aber die Möglichkeiten werden nicht ausgenutzt, die Handlung ist nicht ganz durchdacht und trotz hübschen Bildern wirkt der Liebesthriller auch visuell nicht richtig stimulierend. Ein Film der Mittelmasse und Durchschnitte also. Und dementsprechend nur für Leute, die nicht wissen, was sie mit eineinhalb Stunden anfangen sollten.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
ฝนลวง
Regie: Lepakorn Srisawatt

Liebesthriller

Spannung * *

Gewalt * *
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G h o s t   o f   M a e   N a k

Reviewed 14.1.06

Thailand 2005 Mak (Siwat Chotchaicharin) und seine Verlobte Nak (Pataratida Pacharawirapong) wollen bald heiraten und suchen darum eine Bleibe. Sie finden eine in einem alten, zerfallenen Häuschen im Pharakanong-Distrikt von Bangkok. Mit ihren Freunden renovieren sie das Haus nach der Eheschliessung und freuen sich auf die gemeinsame Zukunft. Doch die Idylle wird getrübt: Der 100 Jahre alte Geist von Mae Nak (Porntip Papanai), die der Legende nach während der Abwesenheit ihres Gatten Mak (Jaran Ngamdee, Bang Rajan) verstarb, sucht den Namensvettern ihres einstigen Gatten heim. Das bekommt nicht nur Mak in Visionen zu spüren - sondern auch ein paar Menschen in seiner Umgebung, die durch Mae Naks Fluch umkommen.
Der in Thailand geborene Produzent Tom Waller finanzierte seinem in Indien geborenen, britischen Butterfly Man-Kameramann Mark Duffield mit "Ghost of Mae Nak" das Regiedebüt. Trotz vielen englischen Namen in der Crew (u.a. Komponist Stephen Bentley-Klein) ist es ein durchwegs thailändischer Horrorfilm geworden - mit hübschen Thai-Teens in der Hauptrolle und keinem westlichen Darsteller in Sichtweite. Der Plot knüpft natürlich an die Legende von Mae und Nak an, deren bekannteste cineastische Inkarnation der Kassenschlager Nang Nak ist. Duffields Horror-Update schlägt jedoch eine Brücke von der Legende in die heutige Zeit und liegt inszenatorisch näher beim asiatischen Horror und bei jenem aus Hollywood. Beide liefern Duffield ein paar Inspirationen.
Vom Look her gibt sich "Ghost of Mae Nak" sehr urban. Sieht man von der Rückblende in die Zeit von Mae und Nak ab, spielt der Film in Bangkok. Hochbahnen, Neonlichter, Einkaufszentren und Rockkonzerte liefern den dazu passenden Hintergrund. Doch die Tradition schleicht sich in diese moderne Umgebung in Form eines Geists. Nak erklärt zu Beginn, sie glaube nicht an Geister - doch natürlich wird sie eines Besseren belehrt. Und um einen Geist zu bändigen, nützen moderne Techniken nicht viel. Deshalb infiltriert mit dem Geist auch die Tradition den Film: Mönche, Amulette und Spiritualisten. Dieser Kontrast des alten und neuen Thailands ist reizvoll.
Doch im Zentrum steht natürlich die Geistergeschichte - und die ist enorm konventionell. Echte Spannung generiert Duffield auch nie aus der Handlung, sondern höchstens innerhalb von Einzelszenen. Sein Film lebt vielmehr von Stimmungen und von seinem eindrücklichen Look. Nichts haut richtig vom Hocker, doch inmitten des in den letzten Jahren immer wieder aufgetischten Ramschs, den einheimische Thai-Regisseure produzierten, ist "Ghost of Mae Nak" ein Glücksfall. Am ehesten dürften die Szenen in Erinnerung bleiben, die an Vorbilder aus Ost und West erinnern. Es hat einen "Wild at Heart"-Moment, einen "Exorcist"-Moment und einen enorm blutigen und toll gemachten Ichi the Killer-trifft-Final Destination 2-Moment (Bild-Spoiler), der jedem Splatter-Fan gefallen wird.
Als Ganzes ist das Werk Durchschnitt, doch immer wieder blüht er kurz auf und liefert durchs Band mit seiner soliden Machart ebenso solide Unterhaltung. Und wie gesagt: Den Film sieht man sich tausend Mal lieber an als den neusten Schrott des "Right Beyond"-Labels, von dem ich in letzter Zeit wenig gehört und gesehen habe. Hat jemand mein Flehen erhört und von der Filmproduktion abgebracht? Ich kreuze meine Finger.
PS: Einen Artikel zum Film und den britischen Hintergründen lest ihr unter "want to know more?"

Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf HD-DVD erhältlich (D)
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0 mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen
Alternative Titel:
Der Geist von Mae-Nak; นาค รักแท้ / วิญญาณ / ความตาย
Regie: Mark Duffield

Horrorfilm

Spannung * *

Gewalt * *

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H e a d l e s s   G h o s t

Reviewed 1.6.05

Thailand 2005 Der Reporter Pakdee (Touch Na Takuathung) ist im Tief: Seine Fotos sind schlecht, an Unglücksorten wird es ihm wegen eines Kindheitstraumas meistens schlecht. Sein Boss Mehn droht ihm deshalb mit dem Rausschmiss. Pakdee will sich anstrengen, doch die Voraussetzungen sind schlecht, zumal sein Kollege Thosapol der Star der Redaktion ist und die besten Bilder abstaubt. Als die hübsche Anchan Khun (Tanicha Disyabut alias Tanicha Ditsayabud), die Tochter des Verlegers, zum Team stösst, geht es aufwärts. Fortan ist Pakdee immer der erste an einem Tatort und liefert die besten Bilder. Da Mehn aber weiterhin Thosapol bevorzugt und Pakdee der Polizei langsam verdächtig wird, kompliziert sich die Situation.
Das grösste Rätsel dieses lauen Thrillers ist sein englischer Titel, denn mit kopflosen Geistern hat der Plot fürwahr nicht viel zu tun. Die Geschichte selbst dagegen weist kaum spannende Rätsel auf, kaum einen schlauen Twist oder ein "Aha"-Erlebnis. Die Einfädelung von Schizophrenie ist dramaturgisch schlecht gelöst und erzählerisch eine komplette Pleite. Aber das ist letztendlich nur der Gipfel eines ganzen filmischen Sündenregisters.
Weitere Einträge betreffen die Logiklöcher, die völlig langweiligen ersten 30 Minuten, die ausgeblendeten Gore-Effekte und das liederliche Spiel des Hauptdarstellers und gealterten Teeniestars
Touch Na Takuathung (Dark Side Romance
). Seine Partnerin, Model Tanicha Disyabut, sieht immerhin schnuckelig aus, aber das reicht kaum, damit man die 82 Minuten unbeschadet übersteht. Typischer Thai-Trash zum Auslassen also.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
ศพไร้เงา
Regie: Suttakorn Santitawat

Thriller

Spannung *

Gewalt *
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H e l l

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

H i t   M a n   F i l e

Reviewed 11.12.05

Thailand 2005 Genosse Tanthai (Chatchai Plengpanit) hat all seine Ideale über Bord geworfen und verdient sich heute als Killer in Bangkok seinen Lebensunterhalt. Die Aufträge schanzt ihm die schöne Nachtclubbesitzerin Chaba (Bongkot Khongmalai) zu. Tanthai ist einer der besten des Fachs und wird darum von Gangsterboss Kamnan Buem (Thanit Jitnukul) angeheuert, seinen aufsteigenden Gegner Li Meng (Nirut Sirichanya) umzubringen. Der Auftrag wird durch die Eingriffe des Killers Major und des korrupten Polizisten Chat (Santisuk Promsiri) empfindlich gestört.
Der ehemalige Kritiker und Regiedebütant Sananjit Bangsapan inszenierte "Hit Man File" als routinierten Gangsterthriller im Hongkong-Stil: schnörkellos, aber kompetent. Dass die Logik einer genauen Betrachtung nicht immer standhält und der Inhalt unnötig wirr dargeboten wird, ist halbwegs zu verzeihen, ebenso der Umstand, dass die Figuren nur Genre-Stereotypen sind. Was zählt sind die schnellen Schiessereien, die kaputten Charaktere und die unzimperliche Darstellung der Gewalt - sei es in Form von Shootouts, Exekutionen oder einfachen Strassenprügeleien.
Visuell ist der Thriller ansprechend, das Erzähltempo stimmt, die Akteure sind gut und der Soundtrack macht Laune. Eine Szene, in der der Killer Major seine Geliebte ohrfeigt und danach zu ihrem lüsternen Blick das Blut von ihren Lippen leckt, zelebriert etwas zu sehr den hippen Sexismus des Gangstermilieus, doch Bengsapan hält sich sonst in dieser Domäne zurück. Auch Frauen können in dem Film nämlich austeilen. Kommt dazu, dass in "Hit Man File" niemand wirklich sympathisch ist und sich alle Aktionen der Figuren deswegen der Glorifizierung entziehen.
Mehr Substanz und ein besseres Ende hätten dem Film trotz allem (technischen) Lob gut getan. Am Schluss gibt es ein paar deftige Szenen, die Freude machen, doch die Dramaturgie lahmt. Eine Hauptperson nach der anderen wird aus dem Film geschossen und anstatt, dass eine Aktion die nächste erzwingt, scheinen sie lustlos aneinander gehängt. Und dann ist einfach fertig, im Zuschauer bleibt das ungute Gefühl zurück, dass etwas fehlt. "Hit Man File" ist dennoch Fans des südasiatischen "Bullet Ballet"-Genres zu empfehlen. Kurzweilige, cineastisch ansprechende Unterhaltung ist bei allen Mängeln garantiert und besser als gängiger "Right Beyond"-Quatsch der unteren Budget-Liga ist dieser Streifen allemal.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
ซุ้มมือปืน
Regie: Sananjit Bangsapan

Thriller

Spannung * *

Gewalt * *
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H o l y   M a n

Reviewed 17.7.05

Thailand 2005 Der junge Mönch Teng (Theng Therdtueng) zieht in ein kleines Dorf. Dort trifft er auf ein Sündenbabel, das unter der Kontrolle von Master Perm (Somlak Sakdikul) aufgebaut wurde. Ausserdem glauben die Leute noch an okkulte Phänomene und Geister. Mit Hilfe von Song (Regisseur Note Chernyim), Piean (Savika Chaldech) und Perms Tochter  (Sarawut Poomthong), die sich in Piean verliebt hat, versucht Teng, die Dörfler von ihrem Aberglauben zu befreien.
Zu diesem schwachsinnigen Film müsste man gar nicht viele Worte verlieren. Es handelt sich um eine witzlose Klamotte mit dem üblichen Aufmarsch kaputter Typen. Einmal mehr sollen auch behinderte Komiker für Schenkelklopfer sorgen, im Glauben, dass alleine schon das Aussehen eines Menschen eineinhalb Stunden lang lustig sein soll. "Holy Man" glaubt an die Macht der Freakshow. Und das Traurige dabei ist: Er hatte damit Erfolg.
"Holy Man" ist einer der zehn erfolgreichsten Thai-Filme aller Zeiten und dominiert das Jahr 2005 mit schockierender Deutlichkeit. Analysten haben dies damit erklärt, dass Thailänder momentan sehr auf TV-Komödien aus seien und "Holy Man" der Geist dieser Werke trifft. Die Massen kamen deshalb ausnahmsweise ins Kino und lachten mit ihren Komikern mit. Dies vor allem auf dem Land und in Einwanderer-Communities in der Stadt. Der Humor spricht die Gruppen besonders an, im Gegensatz zu den singenden Schnuckel-Teens der Grosstädte. "Holy Man" macht sich nichts aus schönen Menschen. Doch wer nun denkt, das mache den Film sympathisch, der irrt. Es ist eine so ranzige Komödie, das einem nach ein paar Minuten schlecht wird.
Die Aneinanderreihung von lauen Gags dauert etwa 100 Minuten. Regisseur Hote Chernyim entwickelt in dieser Zeit keine brauchbare Dramaturgie, keinen richtigen Stil und schon gar kein komödiantisches Timing. Es sind depperte TV-Sketches, aneinander gereiht, um so etwas wie eine kohärente Story zu ergeben. Aber alles ohne Verstand. Ignoriert den Erfolg: "Holy Man" ist etwa so nötig wie ein Furunkel am Hintern.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Lunag Phi Teng; หลวงพี่เท่ง
Regie: Hote Chernyim

Komödie

Humor * *

Action *
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I n   t h e   N a m e  o f   t h e   T i g e r

Reviewed 18.3.06

Thailand 2005 Lucky Town ist eine Stadt in den Bergen, die von zwei Männern kontrolliert wird: Mogul Jayae (Note Chern-Yim) beherrscht die eine Hälfte der Casinos der Stadt, Lord Laikhan (Somlek Sakdikul) und seine Bande die andere. Gerade als es zum Krieg zwischen den Clans kommt, explodiert der Berg und setzt einen mysteriösen Mann frei: Den tapferen Superfighter Laotong (Todsaporn Rottakij). Der wird von Jayae für seine Zwecke rekrutiert und soll Laikhan killen. Doch anstatt seinen Dienst zu tun, hilft Laotong lieber dem Stamm der langhälsigen Sa-Rhas, der von den beiden Kriegsherren bedroht wird. Dies macht er nicht nur aus Nächstenliebe, sondern auch, weil die hübsche Mai-taw (Tiyada Punbua) ihn darum bittet.
Theeratorn Siriphunvaraporn war 2005 besonders fleissig: Der 38-jährige Regisseur inszenierte nacheinander die Filme "Promise Me Not", The Tiger Blade und "In the Name of the Tiger". Beim letzten dieser drei Werke war er aber definitiv nicht auf der Höhe seines Könnens: Während The Tiger Blade noch ein rasanter Nonsens-Fun war, ist "In the Name of the Tiger" nur noch Nonsens. Ein infantiler Plot reiht schwache Actionszenen und nervtötenden Humor aneinander, die 110 Minuten Lauflänge kommen einem deshalb wie eine Ewigkeit vor.
Schon die ersten, hektisch
geschnittenen Szenen machen deutlich, dass hier ein chaotisches Durcheinander folgt, welches primär laut und dumm ist. Dazu vermögen die amateurhaften Spezialeffekte nicht zu überzeugen und die Akteure haben keinerlei Präsenz. Den Film hindurch ändert sich daran nur wenig. Das Amüsanteste ist vielleicht noch die Hommage an Jabba the Hut, doch die Szene macht ansonsten wenig Sinn und so verpufft selbst dieser kurze Moment des Schmunzelns im cineastischen Vakuum.
"In the Name of the Tiger" bekommt nicht ganz die niedersten Bewertungen, da er am Schluss wenigstens eine solide Kampfszene zwischen dem Hauptdarsteller Todsaporn Rottakij und den Zwillingen Bin und Ekapun Bunlerit zeigt sowie davor in einigen Kampfszenen heftig zur Sache kommt. Der Rest ist kompletter Schwachsinn, uninspiriert inszeniert, schlecht gespielt und lustlos erzählt. Man kann dies anarchistischen Schabernack nennen. Oder wirren, öden, repetitiven Quatsch. Ich entscheide mich für Letzteres.

PS: Wie bei allen DVDs mit Jahrgang 2006 ist auch diese zensiert. Einige Raucher-Szenen, das Geschlechtsteil eines Buben sowie etliche eindringende Schwerter sind mit einem Milchfilter belegt. Bei den Szenen im Casino erscheint ausserdem ein Text mit dem Wortlaut "Glücksspiel ist illegal". Die Zensur-Politik scheint mir aber noch immer etwas löchrig, wie diese nacheinander folgenden Szenen zeigen. Die thailändische Regierung macht
mittlerweile aber ernst mit diesen Vorschriften: 40 Filme soll sie wegen Sex und Gewalt gar ganz verboten haben. Die Milchfilter sind also das kleinere (aber grosse) Übel.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0 mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen
Alternative Titel: Seua phuu khaao; Seua phukhao;
เสือภูเขา
Regie: Theeratorn Siriphunvaraporn

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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T h e   K i n g   M a k e r

Reviewed 11.2.06

Thailand 2005

1547 reist der Portugiese Fernando De Gama (Gary Stretch) nach Südostasien, um in die Dienste des Königreichs von Lanna zu treten. Ein Sturm versenkt ein Schiff. Er überlebt und wird von arabischen Sklavenhändlern gerettet und nach Ayutthaya in Siam gebracht. Dort kauft ihn die schöne  Maria (Cindy Burbridge), die Tochter des Portugiesen Phillippe Del Tores (John Rhys-Davies). In der Schlacht gegen Lanna zeigt Fernando solchen Mut, dass er mit seinem siamesischen Freund Tong (Dom Hetrakul) zum Leibwächter des Königs (Nirut Sirichanya) ernannt wird. Dessen Frau Sudachan (Yoe Hassadeevichit) plant derweil die Ermordung des Königs und seines Sohnes Yodfa (Chalee Trirut / Charlie Chalee Trairattana aus My Girl), um mit ihrem Geliebten Phan (Akara Amarttayakul) selber den Thron zu besteigen. Dazu heuert sie Del Tores an.
Der ehemalige Kinderstar und britische B-Film-Produzent David Winters hat sich in den Kopf gesetzt, seinen Traum von einem epischen Historienfilm zu geringen Kosten zu verwirklichen. Also drehte er in Thailand und heuerte als westliche Erkennungsmerkmale ein paar Schauspieler an, die auch gerne mal in Billigfilmen mitmachen. Ja, John Rhys-Davies, ich meine dich. Immerhin schaffte es der "Lord of the Rings"- und "Indiana Jones"-Star, auf dem Höhepunkt seiner Karriere in Müll wie "Sabretooth" oder "Dragon Storm" mitzuspielen. "The King Maker", so Winters' Produktion, ist nicht gänzlich missraten. Es handelt sich einfach um ein uninspiriertes, fades Werk.
Der Thailänder Lek Kitaparaporn inszeniert es steril, den einzigen Kick bekommt das Möchtegern-Epos dadurch, dass es vor epischen Kulissen gedreht wurde. Die CGI-Effekte sind dagegen von einfacher Natur, ebenso die Kampfchoreografie und andere technische Beigaben wie die exzessiv eingesetzte Musik. In um die Paläste Thailands sieht "The King Maker" aber immerhin stattlich aus. Gleiches gilt für ein paar der gut gebauten Nebendarsteller und die hübsche Königin-Darstellerin
Yoe Hassadeevichit. Ebenso attraktiv ist die "Miss Thailand World 1996" Cindy Burbridge, die schauspielerisch aber nicht gerade viel auf dem Kasten hat. Noch schlimmer sieht es für den eigentlichen Star aus, den langweiligen Gary Stretch, der keine Emotion aus seiner Figur heraus lässt.
Aber er hat auch nicht viel, womit er arbeiten kann. Ein paar Martial-Arts-Szenen sind da, doch es ist ziemlich augenfällig, dass er in den agileren Sprüngen gedoubelt wird. Ein paar heftige Fights kann er auch bestreiten - die besten davon sind in der gross angelegten Schlacht zu finden, die etwas blutiger und virtuoser hätte sein dürfen. Ansonsten bietet die Story nur Klischeesituationen. Die Handlung selbst basiert auf historischen Ereignissen, zurecht gestutzt auf 87 Minuten uninspirierte und normierte Unterhaltung. Spätestens wenn zum Schluss alles wahnsinnig schnell geht, fragt man sich, ob es den Machern mit der Absicht, ein Epos zu drehen, wirklich ernst war: "The King Maker" ist kein Epos, sondern TV-Kost mittlerer Qualität.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai / Englisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternativer Titel:
กบฎ ท้าวศรีสุดาจัน

Regie: Mark Duffield

Historienfilm

Action * *

Spannung *

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K r a i   T h o n g   2

Reviewed 8.8.05

Thailand 2005 Das Phaya-Krokodil Chalawan hat ein Jahrtausend meditiert, um menschliche Form annehmen zu können. Doch das Verlangen nach seiner ehemaligen menschlichen Geliebten Ta-pao Kaew ist immer noch so gross, dass er keine Erleuchtung erlangen kann. Und so lebt er ungeduldig mit seinen drei Frauen Wimla, Herakalaya und Luem Lai Wan in seiner Höhle, um tagsüber in den Flüssen Menschen zu reissen. Dabei entdeckt er die schöne Prae, die bei ihrem Onkel Winai lebt und Chalawans Ta-pao Kaew aufs Haar gleicht. Er entführt sie in seine Höhle. Nun kann ihr nur noch ihr neuer Geliebter Krai helfen.
Krai Thong war einer der ersten Thai-Filme, die ich 2002 gesehen habe. Dem Trash-Stück habe ich damals Unterhaltungswert attestiert. Bei dieser lausigen (und sehr wahrscheinlich inoffiziellen) Fortsetzung werde ich mich hüten, dieses Wort zu verwenden. Es handelt sich vielmehr um übelstes Filmemachen der "Right Beyond"-Schule: keine Filter, ermüdende Musik, hässlicher Schnitt, lethargisches Erzähltempo, lächerliche Schockszenen und katastrophale Schauspieler. Das Paradebeispiel ist die infantil quängelnde Darstellerin der Wimla. Dafür bekommen wir das digitale Krokodil höchstens ein paar Sekunden zu sehen. Der Rest ist Gähn-Kino, wie wir es aus anderen Right-Beyond-Knüller von Diecovery über Devil Species bis hin zu Widow Butterfly ertragen mussten.
Vom bescheidenen Reiz der 2002er-Verfilmung dieser populären Thai-Sage blieb nicht mehr viel übrig. Jener spielte in einer vergangenen Welt, weshalb wenigstens die Production Values etwas hergaben. "Krai Thong 2" passiert in der Gegenwart und einer mit Tüchern ausstaffierten Höhle. Das ist billiger. 90 Minuten lang muss man sich nun diese ästhetische Beleidigung gefallen lassen, die manchmal absichtlich noch schlecht beleuchtet ist, um "Atmosphäre" zu erzeugen.
Nichts da. Der Horror ist missraten, der Fantasy-Aspekt ein Hohn. Das einzige, was ansatzweise gelingt, ist die Erotik. Schon Krai Thong war sexy, da der kernige Macho-Held in politisch unkorrekter Art gleich mehrere Frauen befriedigte. Muskulöse Krieger, potente Fabelwesen und heisse Mädels - das hatte das gewisse Etwas. Hier sind die Damen noch immer ungemein attraktiv und dürfen ihre Körper auf den gut gebauten Kerlen räkeln. Und auch diesmal im Multipack. Aber das grosse Erotik-Feeling will dabei nicht aufkommen. Auch sonderlich verrucht wirkt das Schmuddel-Geknuddle zur Fahrstuhlmusik nicht. Viel eher schon unglaublich billig. Den vollen Stern in der Bewertung gibts für die leckeren Körper der Girls als Mini-Bonus. Ansonsten ein Komplett-Reinfall, gegen den selbst der Vorgänger hohe Kunst ist!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Chalawan - Kraithong 2;
ชาละวัน - ไกรทอง 2
Regie: -

Fantasyfilm

Erotik * *

Action *
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L o v e r   i n   t h e   C l o s e t

Reviewed 5.6.05

Thailand 2005 Ae (Anan Boonnark) angelt sich die heisse Stripperin Mam (Lena Christensen). Sie ziehen sich in ihr Apartment zurück und albern rum. Gerade als sich Ae an ihre Wäsche macht, klopft es an der Tür - es ist Mams Ehemann! Der ist zu allem Übel ein psychopathischer und schiesswütiger Polizist. Ae bleibt nichts anderes übrig, als sich im Schrank zu verstecken.
Die Szene gibts in jedem dritten Film: Ein Pärchen schmust rum, plötzlich kommt der Ehepartner heim und der Ehebrecher im Bett muss sich verstecken. Die thailändische Komödie "Lover in the Closet" macht daraus einen ganzen Film. Das muss man sich mal vorstellen: Diese normalerweise in ein paar Minuten abgehakte Situation dauert hier 80 Minuten: Das erste Drittel besteht aus dem Anflirten und Rumschmusen, danach gibts ein wenig familientaugliches Rumgehopse und dann kommt der Gatte heim. Der Rest des Films besteht wirklich nur daraus, wie Ae sich versteckt.
Nach einiger Zeit geht einem das nur noch auf den Wecker. Derart auf Spielfilmlänge ausgedehnt ist das Arrangement vom Verstecken im Schrank einfach ein enorm dünnes Konzept. Es steckt denn auch so wenig dahinter, dass sich ein grosser Bericht kaum lohnt. Lena Christensen zeigt ihren attraktiven Body, ein paar Gags sind drollig - doch der Grossteil verpufft im Nichts. "Lover in the Closet" ist nicht der schlechteste Thai-Film, den ich je gesehen habe. Aber zweifellos einer der sinnlosesten.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
มันส์..อยู่ในต
Regie: Dilok Meekeawnoi

Komödie

Humor * *

Spannung *
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M a t c h   P o i n t

Reviewed 23.3.06

Thailand 2005 Der Volleyballtrainer Pete (Siwat Narouphai) wird gefeuert, da er sich in die Star-Spielerin Nett (Sarah Malukul Lane, "Belly of the Beast") verliebt hat. Mit seinem jüngeren Bruder Sand (Jittakorn Bhunsorn) kehrt Pete in seine Heimat Pattaya zurück, wo die ältere Schwester Taew eine kleine Bar betreibt. Drei Monate später finden die nationalen Beach-Volleyball-Meisterschaften in Pattaya statt - und Nett ist mit ihrer Partnerin O-Pal (Marion Afflowter) natürlich dabei. Während Nett versucht, Pete wieder für sich zu gewinnen, wird dieser auch von seiner Ex, Netts Rivalin Ray, angemacht. Und Sand wiederum versucht, Nett zu verführen.
Wieso gibt es eigentlich nicht mehr Filme über Beach-Volleyball? Hübsche Mädels zu zeigen, die schwitzend in der Strandsonne spielen, ist schliesslich eine Gratis-Zugabe an Erotik. Vielleicht wissen aber gute Filmemacher, dass es damit alleine nicht gemacht ist. Es braucht einen Plot um das Spiel herum und eine dynamische Inszenierung des Spiels. Sonst wird selbst der leckerste herumhüpfende Frauenkörper irgendwann langweilig. Genau diese beiden Punkte hat Regisseur
Thanapon Thanangkul jedoch ignoriert. Sein "Match Point" hat etliche Beach-Volley-Szenen mit leckeren Damen, doch nichts darum herum, was das Interesse Aufrecht erhalten würde.
Schon gar nicht die lahme Handlung. Die Ausgangslage ist bereits völlig konstruiert. Wieso Pete Nett ständig abweist, ist nie glaubhaft. Und dass Pete eigentlich gar nicht die Hauptperson ist, sondern sein Bruder Sand, irritiert auch bald, da der Film unbeholfen den Fokus wechseln muss: Die ganze Dreiecks-Geschichte (oder Vierecksgeschichte, wenn man Ray dazu nimmt) ist ein Reinfall. Die Dramatik zwischen den Personen ist gesucht und amateurhaft aufgebaut, der Mitreiss-Effekt dementsprechend gedämpft. Trotz geringer Lauflänge von 85 Minuten bleibt der Liebesfilm deshalb ein ödes Konstrukt. Und dieses beleben nicht einmal die Beach-Volley-Szenen.
Anfänglich machen diese natürlich noch Laune. Doch mit der Zeit hat auch Thanangkul keinen Plan mehr, wie er seine Girls noch hüpfen lassen könnte, um neue Stellen ihrer Körper zu zeigen. Das Spiel wird repetitiv und die hoffnungslos simple Inszenierung mit ihrer wackelnden Kamera generiert keinerlei Spannung. Bis man sich zum mühsamen und banalen Finale vorgekämpft hat, hat selbst Beach-Volleyball seinen Knister-Reiz verloren. Es braucht wirklich Talent, um eine der knackigsten Sportarten zum Langweiler umzufunktionieren. "Match Point" schafft es. Das macht den eigentlich sympathisch besetzten und teilweise solide inszenierten Film zum Frusterlebnis.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel:
Phraw rak khrap phom; เพราะรักครับผม
Regie: Thanapon Thanangkul

Liebesfilm

Humor *

Spannung *

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M i s s   L a d y   B o y

Reviewed 2.12.05

Thailand 2005 Kant (Paripate Raksantishanti) wird von seinem Vater aus dem Haus und damit aus dem Dorf verscheucht, weil er sich als Frau kleidet und fühlt. Er flieht nach Bangkok und findet Unterschlupf beim Transsexuellen Nong. Der vermittelt sie an ein Variété-Theater, in dem die Transsexuellen-Diva Fah (Sarocha Artenitkul) die Massen begeistert. Kant findet Gefallen am Showbusiness und macht schnell Geld. Doch da taucht ihr alkoholkranker Macho-Bruder Kluay in der Stradt auf. Und mit ihm Probleme.
Das Phänomen der
Katoys oder Ladyboys in Thailand, also der als Frauen lebenden transsexuellen Männer, ist ein hoch interessantes. Geschichte, Kultur und Vermarktung bis hin zu den vielen Schönheitswahlen unter Katoys wären allemal einen guten Film wert. "Miss Lady Boy" ist nicht dieser Film, was auch nicht verwundert, kommt das Billigwerk doch aus der Schund-Schmiede "Right Beyond". Stilistisch wie inhaltlich reiht sich diese tragikomomische Streifen deshalb in den Output dieser Firma ein: Billig inszeniert, plump gedreht, schwach erzählt.
Immerhin gibt die Besetzung was her. Die gross als "Miss World of Lady Boy" und "Miss Tawanna" angekündigten Jungs sind wahrlich zum anbeissen, das muss man sich selbst als Hetero-Mann eingestehen - nicht zuletzt, da das einzig Maskuline an ihnen die Stimme ist. Es braucht eine gewisse Zeit, um sich daran zu gewöhnen, dass aus den Mündern dieser Model-Schönheiten Männerstimmen kommen. Vor allem Kant macht mit ihrem fragilen Gesicht so mancher süssen Frau Konkurrenz.  Schauspielerisch geben die Beteiligten indes nicht viel her. Kant steht zum Beispiel stets hilflos geduckt in der Gegend rum, während um sie herum die Handlung abläuft.
Genau diese ist jedoch der grösste Schwachpunkt des Films: Ein komplett durchschaubares Aufstiegskonstrukt, das nur langweilt. Anstatt zum Beispiel die wahre Geschichte einer der vielen Katoy-Schönheitsköniginnen aufzuzeigen oder brisante Themen anzuschneiden wird der Aufstieg zur "Miss Lady Boy" plump und voraussehbar abgespult. Die Story ist austauschbar und würde sich kaum von einer unterscheiden, in der die Hauptperson durch eine "konventionellere" Figur verkörpert würde. Der Film holt einfach nichts aus seinem Setup. Nicht einmal ein "Showgirls"-mässiges Szenario, das sich kur anbahnt, bringen die Filmemacher fertig.
Dass sie dafür immer wieder von Bisexualität reden, ist irritierend, da dies die vielerorts ungenaue Definition verstärkt. Anstatt alles in einen Topf zu werfen, wäre es interessant gewesen, sich dem Umstand zu widmen, dass Mann-Mann-Beziehungen in Thailand seltener sind, als in Europa, dafür aber heterosexuelle Männer sich gerne in Begleitung von Katoys zeigen. Sie werden auch nicht direkt als schwul angesehen, da ein Katoy nicht als Mann wahrgenommen wird. Aber was rede ich. Es ist ein "Right Beyond"-Film. Von denen kann man kaum einen Film mit solchem Inhalt verlangen. Das einzige, was dieses Label liefert, sind Klischees, Inszenierung auf Home-Video-Niveau und einschläferndes Erzähltempo. "Miss Lady Boy" macht da keine Ausnahme. Der Film ist halbwegs interessant wegen dem Aufgebot an attraktiven "Damen", doch das reicht nicht annähernd für eine Empfehlung. Die Losung lautet weiterhin: Wenn Right Beyond drauf steht - ab in den Müllkorb.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
ผมสมชายนะยะ
Regie: Voy Chanodome

Drama

Humor *

Spannung *
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M o d e l

Reviewed 20.8.05

Thailand 2005 Das Supermodel May begeht Suizid. Ihr Manager Ruj bittet darum ihre Zwillingsschwester Mild, für die Verstorbene einzuspringen. Nach kurzem Zögern sagt Mild zu und erweist sich als überraschend talentiert. Doch da erfährt Mild, dass Ruj vor Mays Tod einen Brief bekam. War es ein Abschiedsbrief - oder steckte hinter dem vermeintlichen Selbstmord des Models noch mehr?
Der fade Thriller unterbietet das Spannungspotential einer schwächeren Folge von "Polizeiruf" spielend. Selbst die grosse Auflösung ist zu billig und beendet den Film nach nicht einmal 80 Minuten so schwach wie er begonnen hat. Eine uninspirierte Inszenierung, schläfrige Akteure und ein Dauergedudel, das als Soundtrack ausgegeben wird, ziehen "Model" weiter in die Tiefe. Er ist vielleicht nicht beleidigend übel, aber unerträglich langweilig.
Und er hat eine ganz seltsame Stelle, als in Milds Zimmer plötzlich ein Geist zu sehen ist. Es handelt sich wohl um Mays Geist, der zweimal innerhalb von ein paar Sekunden zu einem lauten Aufbrausen der Musik ins Bild kommt - und danach nie wieder. Ich dachte kurz, nun wandle sich der öde Thriller zum Horrorfilm. Das war ein Trugschluss. Anscheinend wollte Regisseur Ramats Ruengpatroon kurz einen Schockmoment einbauen, der absolut nichts mit dem Plot zu tun hat. Oder jemand auf dem Set hatte noch etwas Geister-Makeup von einem anderen Film übrig. Jedenfalls ist dieses Auftauchen absolut hirnverbrannt und erklärt ziemlich gut, wie wenig Planung und Talent in diesen Langweiler geflossen sind.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
นางแบบ
Regie: Ramats Ruengpratoom

Thriller

Spannung *

Erotik *
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M o r t a l   R e f l e c t i o n

Reviewed 18.5.05

Thailand 2005 Die schüchterne Narudee (Annie Brook) wird von den Handwerkern Cherd und Mek vergewaltigt. Zwei Polizisten verscheuchen die Triebtäter, doch Narudee ist traumatisiert. Vor ihrem neuen Spiegel daheim wünscht sie sich den Tod der beiden. Sie ahnt  nicht, dass ihr Spiegel besessen ist! In der Nacht tritt der Geist in Narudees Gestalt heraus und tötet Cherd. Einen Tag darauf ist Mek dran. Die Morde führen den jungen Cop Noppadon (Pop Ussavin) auf Narudees Spur.
Am Anfang machte dieses Horrorstreifen ja noch den Eindruck eines netten Exploitation-Stücks: Schmutzige, animalische Kerle fallen über ein unschuldiges Mädel her, worauf sie brutalste Rache einfordert? Cool. Doch zu früh gefreut. An diesem Stinker gibts letztendlich wenig zu mögen. Massgeblich den Gore-Faktor. Wenn Narudees Geist die beiden Vergewaltiger abmurkst, bietet der Film immerhin das, worauf der geneigte Zuschauer aus ist. Vor allem beim ersten. Dem drückt sie die Finger genüsslich langsam in den Hals, bis das Blut saftet. Die Szene hat einen sexuellen Beigeschmack. Die komplette Dominanz und anschliessende Verstümmelung des gut trainierten, männlichen Fleisches durch eine Frau. Auf dieser Ebene hätte man was rausholen können.
Doch schon in dieser "besten" Szene versagt der Regisseur mit dem schönen Nachnamen Kingsack gehörig: Das männliche Opfer wehrt sich viel zu wenig und bleibt meist einfach wehrlos stehen, um ein paar lahme Sprüche loszulassen. Wo ist die Energie der Szene? Die Bedrohung? Der Horror? Wie gesagt: Es ist schön zu sehen, dass der Film sich bei der Verstümmelung der Kerle Zeit lässt - aber wenn aus diesem Setup keine Dramatik gezogen werden kann, verpufft selbst dieser Vorschuss im Handumdrehen. Und danach wirds nur noch viel übler.
Keine Spannung, kaum mehr Blut, trashige Musik, schwache Kameraarbeit und depperte Akteure. Den Plot kann man vergessen, weshalb er nach knapp einer Stunde auch sein extrem schwaches Ende gefunden hat. Um doch noch sowas wie Spielfilmlänge zu erreichen, folgt eine viel zu lange romantische Montage und ein ultrakurzer, ultraschlechter Twist, der diesen Namen nicht einmal verdient. Aber selbst dann sind wir erst bei knapp 70 Minuten. Also hängen die Macher kurz einen Blick hinter die Kulissen an, bevor die Credits rollen und wir bei 82 Minuten stehen bleiben. Es ist ein Hohn. Also: Nach einer Stunde könnt ihr "eject" drücken. Wenn ihr überhaupt so lange durchhaltet.
"Mortal Reflection" ist Thai-Trash nach mittlerweile längst bekannter Manier: Billig gemacht, reisserisch aufgezogen, aber trotzdem weder auf Exploitation- noch auf Spannungsebene nur im Ansatz überzeugend. Ein Film für den bewussten Kaufverzicht!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Regie: Pakasit Kingsack

Horrorfilm

Gewalt * *

Süannung *
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N a n a c h a :   W i l y   C h i l d

Reviewed 21.11.05

Thailand 2005 Sieng (Visarut Charoensrisoombon) lebt in einem kleinen Dorf auf dem Land. Die Bewohner nennen ihn nur "Little Terror", da er ungeschickt ist und immer wieder für kleine Unglücke sorgt. Als er vermeintlich den halbe Wald anzündet, haben die Einwohner genug. Der Dorfpfarrer (John Innes) bringt ihn deshalb an die Schule seines Freundes Rajan (Teerakui Stitnimankarn) in die Stadt. Dort wird Siang von Rambo (Phisit Praphunthatewa) für sein Football-Team rekrutiert. Dieses steht in Konkurrenz zum offiziellen Team des beliebten George (Jonathan Derbyshire). Während die Kids ihre Rivalitäten austragen, plant der schmierige Somlek (Black) einen Coup.
Obwohl ich durchaus bereit bin, Toilettenhumor hinzunehmen, treibt es "Nanacha" damit auf die Spitze. Die Komödie hat ihre charmanten Momente und er amüsiert kindliche Gemüter bisweilen schon, doch das Level an Infantilität ist schwer zu unterbieten. Lehrer, die kein WC-Papier mehr haben, Schüler die ins Spülbecken kacken oder in die Hosen pissen - die Liste der ach-so-komischen Körper-Ausscheidungs-Pointen ist viel zu lang, um aufgelistet zu werden.
Das ist schade, denn die Underdog-Geschichte hätte das Zeug zu einem gefälligen Film. Die Story gibt zwar nicht so viel her, aber die multikulturelle Besetzung aus Thais, Möchtegern-Indern und westlichen Gesichtern ist durchaus reizvoll. Regisseur Poonlarp Nakpanom hätte die Spannung noch etwas anheizen können, indem er nicht jeden kleinen Konflikt, sei es unter den Schülern, den Lehrern oder den Schurken, gleich auflöst. Auch finden etliche Subplots wie etwa die Romanze der Lehrer Wai (Wattana Kongwittayathavon) und Kat (Kropboon Thongmee
) keine befriedigende Auflösung. Das alles zusammengerechnet langt nie und nimmer für eine Empfehlung. Die DVD ist billig, der Stoff birgt drei, vier Lacher - also kann man ihm durchaus eine Chance geben. Wirklich nahe legen würde ich dies aber niemandem
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Nanacha;
นานาช่า
Regie: Poonlarp Nakpanom

Kinderkomödie

Humor * *

Spannung * *
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N e c r o m a n c e r   ~   J o m   K h a m u n g   W e j

Reviewed 7.7.05

Thailand 2005 Drei Cops haben in einer Hütte Drogendealer gestellt - und gerichtet. Was genau geschah, weiss niemand. Doch einer der Cops, Itti (Chatchai Plengpanich), wird verhaftet. Da die Gefängnisse konstant überfüllt sind, wird er eines Tages verlegt. Die Leute fürchten sich vor dem mysteriösen und haarigen "Necromancer". Im neuen Knast bleibt er aber nicht lange: Er manipuliert einen Wärter derart, dass er entkommen kann und zurück in den Süden des Landes verschwindet. Er will Rache an Therasak und Tohsapon nehmen, den anderen Cops vom Drogendealer-Fall. Diese heuern den jungen Adidas-Fan und Polizisten Santi (Akara Amatayakul) an, Itti zu fangen. Doch er lässt sich von dem "Necrmoancer" manipulieren und droht, ebenfalls der dunklen Magie zu verfallen.
Zwischen all den thailändischen Billigproduktionen entdeckt man doch immer mal wieder eine kleine Perle. Letztes Jahr war es Zee-Oui, dieses Jahr vorerst mal "Necromancer". Der mit viel visuellen Einfallskraft gemachte Horrorthriller bedient sich fröhlich bei westlichen Genrevorbildern, vor allem, was die Präsentation betrifft. Inhaltlich dagegen ist das Debüt von Piyapan Choopetch ausgesprochen südostasiatisch: Khmer-Magie, buddhistische Tattoos, Geisterwesen und ein Mordfall, der in Thailand 1996 für Furore sorgte. Damals wurden sechs Drogendealer verhaftet und scheinbar von der Polizei in einer abgelegenen Hütte erschossen. "Necromancer" beginnt mit dieser Szene, leicht modifiziert und für den uneingeweihten Zuschauer auch etwas kryptisch.
Dies wird im Verlauf nicht unbedingt besser: Choopetch benutzt eine wirre Schnitttechnik. Manche Szenen enden zu früh, erst später wird gezeigt, was danach passierte. Im schlimmsten Fall wird das Danach erst noch aus drei Perspektiven gezeigt. Das betrifft vor allem die Hütten-Szene, die in "Rashomon"-Manier dreimal verschieden vorgesetzt wird. Und dies quasi ohne Vorwarnung. "Necromancer" ist deswegen wohl etwas verwirrender, als er sein müsste, zumal der Plot spannend genug wäre und nicht auf zu viele Editing-Mätzchen angewiesen ist.
Das Tempo ist stets hoch, deshalb guckt man über eine Sequenz hinweg, die beim ersten Anschauen wenig Sinn gemacht hat. Letztendlich behält die Handlung ein paar Lücken und Fragen bis zum Schluss. Ohne Hintergrundwissen einiger buddhistischer Rituale, der schwarzen Kher-Magie und der Ereignisse von 1996 werden diese Probleme noch gravierender. Deshalb nur 3 Sterne - aber "nur" ist vielleicht das falsche Wort, denn "Necromancer" macht Laune. Sein heftiges Erzähltempo, sein ausdrucksstarker Look, der unzimperliche Einsatz einiger Brutaloszenen (Hals-Aufschlitzen in Grossaufnahme) und cooler Kamerawinkel im Michael-Bay-Stil erwecken zwar manchmal den Eindruck von "Stil vor Substanz", aber Langeweile kann man dem Streifen nie anlasten.
Für Genre-Fans heisst das jedenfalls 105 Minuten Unterhaltung. Die schwächelnden CGI-Tricks und das holprige Editing sind kleinere Makel, wenn man ausnahmsweise einen Thai-Film vorgesetzt bekommt, der nicht auf den ersten Blick billig wirkt, der nicht nur wieder von dämlichen Geistern handelt und nicht mit gottverlassen schlechter Comedy auffährt. "Necromancer" ist keinesfalls perfekt - aber er ist gut. Ein frischer Wind, der mich positiv überrascht hat und am Box Office auch nicht schlecht abschnitt. Zum Abschluss noch ein paar Screenshots.
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (Thai)
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Jom Khamung Wej; จอมขมังเวทย์; Necromancer - Im Bann des Teufels
Regie: Piyapan Choopetch

Horrorthriller

Gewalt * *

Spannung * *

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O n e   M i n u t e   t o   L o v e

Reviewed 30.5.05

Thailand 2005 "Earth" war Architekt in Bangkok, bevor es ihn nach Pattaya zog, wo er seit fünf Jahren eine Strandbar betreibt. Dort taucht eines Tages das Supermodel Plai-fah auf, in das sich Earth schon lange verguckt hat - auf Magazin-Covern, versteht sich. Die zwei sind sich sofort sympathisch und da Plai in ihrer Beziehung mit dem aggressiven Mr. Bank immer weniger Sinn sieht, hängt sie mit Earth herum. Das kann Bank natürlich nicht tolerieren und organisiert ein paar Schläger, um Earth zu verdreschen.
"One Minute to Love" ist eine 72 Minuten kurze Romanze ohne Verletzungsgefahr, aber auch ohne jeglichen Anspruch auf Neuwertigkeit, Spannung oder Innovation. Die Ereignisse schreiten mit relaxtem Tempo voran, die Akteure strengen sich nicht sonderlich an, bleiben aber ziemlich sympathisch. Böse kann man dem Film kaum sein, sieht man mal von den üblichen Stereotypen wie dem Gay-Sidekick Joe ab. Deshalb gibts keinen Verriss - aber man fragt sich danach schon, was die Sache eigentlich sollte. Eine solch belanglose Romanze sieht man schliesslich selten. Es gibt nicht einmal sonderlich viel Konfliktpotenzial, sieht man mal von Mr. Bank und seinem uninspiriert eingeflochtenen Schlägertruppen ab. Aber eben. Ich habe schon viel Entsetzlicheres aus Thailand gesehen, insofern bin ich über harmlosen Fluff dankbar, der immerhin kein Bauchweh verursacht.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
คลื่นฝัน ควันรัก
Regie: Carlos

Liebesfilm

Humor *

Spannung *
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P

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

T h e   R e m a k e r

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

R i g h t   B y   M e

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

S c a r e d   ~   R a p   n a w n g   s a y a w n g   k h w a n

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

S w e e t   G a n g

Reviewed 1.8.06

Thailand 2005 Der gläubige Banleng alias Alex (Chaluem Chaimongkollab) besucht eine neue Schule. Da es keine Einzelzimmer mehr frei hat, ist er gezwungen, sich ein Zimmer mit dem Ladyboy Job (Chairat Prawatvitesuk) und den Machos Yai (Nuttakit Sripunyavit) und Keng (Pattarasak Taimprakun) zu teilen. Die zwei coolen Jungs fordern Alex auf, zu beweisen, dass er nicht auch schwul ist - indem er innert drei Tagen Sex mit einem Mädchen hat. Seine Wahl fällt auf die süsse Ploy (Chutima Ukkanit). Doch die Eroberung ist nicht einfach, da Alex keine Ahnung hat, wie er vorgehen soll. Schlimmer noch: Sein bestes Stück versagt ihm den Dienst!
Diese peinliche Proll-Komödie aus Thailand lässt sogar "Date Movie" gut aussehen. Ein talentfreier Regisseur filmt Amateure bei verklemmten Ferkeleien ab. Der Plot ist in einem Satz des Elijah-Wood-Verschnitts zusammengefasst: Ich werde in drei Tagen ein Mädchen ficken. Und damit das nicht zu einfach wird, gibt es das übliche Sortiment an Missgeschicken und Missverständnissen. Regisseur Niran Thamprecha klappert dabei jedes nur erdenkliche Klischee ab: schwuler und stets lüsterner Kumpel, witzige Masturbationshilfen, peinliche Kondomkäufe, frühzeitiger Samenerguss. Und wenns dann doch zu primitiv wird, kommt die Zensur zum Zug.
Bei der ersten Einblendung von Sensor!!! dachte ich noch, das sei ein Seitenhieb auf die strenge Thai-Zensur, die Filmfans seit Jahresbeginn Nerven kostet (auch der Schluss deutet darauf hin). Doch die Einblendungen kommen immer wieder und sind enorm lang. Ob es sich folglich um eine echte Zensurmassnahme oder um einen "Witz" handelt, sei dahingestellt - jedenfalls wird der Film dadurch komplett unerträglich. Immerhin soll der Reiz dieses Quatschs ja in den schlüpfrigen Szenen liegen - und wenn man diese nicht sieht, ist der ganze Sinn dahin. Das Wort "Sinn" in Zusammenhang mit "Sweet Gang" zu benutzen, ist so oder so eine riskante Sache.
Gut, Teenieklamotten sind oft schlüpfrig und peinlich, ist man versucht zu erwidern. Doch "Sweet Gang" spielt schon technisch in einer ganz anderen Liga als die Konkurrenz. Das Trommelfell wird mit grauenhafter Midi-Musik gequält, die aus Nachbars altem Keyboard stammen könnte. Die Kamera filmt uninspiriert in die Gegend hinaus, von echter Beleuchtung keine Spur. Und um den Amateurcharakter noch zu unterstreichen, ist der Schnitt eine Zumutung. Selbst langweiligste Szenen wandern hin und her, bis man verzweifelt aus dem Raum rennen möchte.
Deshalb meidet bitte diesen Film. Auch wenn es eine lustige Idee scheint, Schülerinnen beim Gurken-Einkauf zu zeigen oder die Kondom-Verkäuferin am Kunden einen Grössen-Check durchführen zu lassen - das sind auf dem Papier noch die zwei besten Szenen des Films. Die eine davon ist jedoch langweilig umgesetzt die andere mit "Sensor!!!" überdeckt. Und der Rest des Films ist schlimmer. Viel schlimmer.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Thai und Chinesisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
ยกก๊วน ป่วนหอ
Regie: Niran Thamprecha

Komödie

Humor * *

Erotik *
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T h e   T i g e r   B l a d e

Reviewed 22.2.06

Thailand 2005 Der junge Polizist Yosthana (Atsadawut Luengsuntorn) bekommt mit seiner attraktiven Kollegin Duangdao (Phimonrat Phisarayabud) den Auftrag, ein Gefängnis zu infiltrieren, um Informationen aus dem Rebellen-Kommandanten Kao Yod (Pongpat Wachirabunjong) heraus zu bekommen. Noch bevor sie im Knast ankommen, wird der Anführer von seinen drei besten Leuten - Mahesak (Amornrit Sriphung), G.I. Jenjila (Srungsuda Lawanprasert) und Five Bullets Bandit (Chalad Na Songkhla) - befreit. Yosthana und Duangdao können die Gangster kaum besiegen, denn sie sind geschützt durch Medaillons und Tattoos, die dank schwarzer Magie Gewehrkugeln abwehren. Nur eine Waffe kommt dagegen an: Das magische Tiger-Schwert.
Auch wenn das nach einer Handlung klingt: Ich habe davon nicht viel kapiert. Wer will was warum? Keinen Schimmer. Aber im Fall von "The Tiger Blade" ist dies ein marginaler Hinderungsgrund, den Fun-Film nicht zu mögen. Er liefert 88 Minuten knackige Actionunterhaltung mit einem schier unerschöpflichen Verlangen, uns zu gefallen. Mit uns meine ich primär junge Männer. Regisseur Theeratorn Siriphunvaraporn spickt seinen kleinen, feinen Reisser nämlich mit flotter Action, heissen Girls und frechen Sprüchen. Dabei handelt es sich zwar nicht um einen Genre-definierenden Actionfilm wie Ong-Bak, der auf Seile und CGI verzichtet, sondern um einen altmodischen Streifen im modernen Gewand. Das heisst, es gibt durchaus Computertricks, ein paar schlechte Wire-Stunts und Slow-Motion-Exzesse, doch all dies stets in der Absicht, uns zu unterhalten: Mission erfüllt.
Schon die Eröffnungssequenz ist erquickend: Sie beginnt mit einer rasch montierten Sexszene, gefolgt von einer Schiesserei, Martial-Arts-Einsatz und ein paar Blutspritzern. Das Handtuch sitzt selbst während der wildesten Akrobatik steif und fest um die Lenden unseres Helden und fällt erst beim finalen Schuss zu Boden. Ein perfekt getakteter Einstieg. Der ganze Film scheint so aufgebaut. Danach folgt zum Beispiel eine Prügelei zwischen halbnackten Girls. Warum gerade da? Weils sexy ist! Später tauchen grundlos die heissesten Köchinnen Thailands in Yosthanas Bude auf. Bekleidet natürlich nur mit Bikini und Shorts. Warum? Weils sexy ist! Und witzig.
Siriphunvaraporn richtet sich nur nach solchen Leitlinien. Nach einer der coolsten Actionszenen des Films, in der
Yosthana und der Five Bullets Bandit in Go-Carts über die LKW-reiche Autobahn kurven (mit kurzem CGI-Einsatz), hält der Regisseur nur Sekunden inne, bevor jemand auftaucht und erklärt "hey in der Bank gibts Action". Schnitt und wir sind bei der Bank. Sozusagen von einem Set zum nächsten und dies stets im Eilzugtempo. Kein Wunder also versteht man da die Story kaum mehr. Siriphunvaraporn opfert den Inhalt eben ganz deutlich dem Spass.
Hauptdarsteller Atsadawut Luengsuntorn kämpft ganz gut und spielt mit Ironie, Fighterin Srungsuda Lawanprasert macht als Lara-Croft-Klon auch eine gute Figur und Chalad Na Songkhla (Nor Chor) ist sexy und fies zugleich als Bösewicht. Daneben gibts jede Menge weiterer Figuren, die man nicht richtig einordnen kann. Nur eines kann ich bestimmt sagen: Auf den Comedy-Sidekick hätte ich gerne verzichtet. Die Hauptfiguren sind witzig genug, da braucht es nicht noch einen Deppen, der alle paar Minuten seine Scherzchen reisst. Auch das jedoch nur ein kleines Manko. "The Tiger Blade" mag inhaltlich verworren und dünn sein, die Action hin und wieder etwas behelfsmässig - und geklaut aus Filmen wie "Tomb Raider", "Ong-Bak" und "The Matrix" - doch der Drive, der Spass und die knackige Machart verleihen dem Ganzen einen spitzbübischen Charme. Langweilig wird es garantiert nicht!
PS: Die DVD erschien 2006 und wie alle Disks, die seit Anfang Jahr heraus kamen, unterliegt sie neuen Zensurvorschriften. Das heisst: Alle Waffen, die auf Personen gerichtet sind, werden mit einem Milchfilter unkenntlich gemacht. Ebenso Drogengebrauch, Rauchen, Messer gegen Frauen und anderen Zensur-würdige Dinge. Das schmälert die Lust an der DVD erheblich, aber anscheinend müssen wir Thai-Fans in Zukunft damit leben müssen.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0 mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen
Alternative Titel: Seua khaap daap;
เสือคาบดาบ
Regie: Theeratorn Siriphunvaraporn

Actionfilm

Action * * *

Humor * *

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T o m - Y u m - G o o n g

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

W i d o w   B u t t e r f l y

Reviewed 18.7.05

Thailand 2005 Der angesehene und reiche Alongkorn Pattanaprasit wird während einer Rede ermordet. Sein Testament sieht vor, dass seine junge Frau Penwadee nur ein wenig Land und 10 Millionen Baht bekommt. Sein Sohn Aphisit dagegen darf die Leitung der Firma übernehmen und Sohn Rum bekommt neben 12 Hotels noch 15 Bankkonten. Pen ist sauer. Hat ihr Gatte etwa von ihrer Affäre mit seinem Assistenten Meta gewusst? Die zwei sind es auch, die Alongkorn ermorden liesse. Wie kommen sie nun an das Vermögen? Als Aphisit auch noch Ungereimtheiten in der Buchführung der Firma aufdeckt, müssen die zwei handeln.
"Right Beyond" hat wieder zugeschlagen. Das thailändische Label, das es einfach nicht fertig bringt, einen guten Film zu drehen, setzt uns einen Erotikthriller vor, der an Amateurhaftigkeit höchstens von einer Christoph-Mörgeli-Kolumne unterboten wird. Lieb-, lust und vor allem talentlos werden Szenen aneinandergereiht. Ein seltendämlicher Thrillerplot wird mit abgestandener Erotik aufgepeppt und die Schauspieler stehen in der Gegend rum, als ob sie ihren Text vergessen hätten. Und dringend aufs Klo müssten. Es ist eine Zumutung.
In die cineastische Hölle rutscht das Machwerk durch seine Aufbereitung. Der am Set aufgenommene Ton ist so liederlich, die Bildkomposition so ärgerlich fad, dass einem nach wenigen Sekunden selbst ein Mörgeli-Referat als gar nicht mehr so schreckliche Alternative erscheint. Bestes Beispiel: Die Anfangssequenz. Während die Credits laufen, labern ein paar Redner von Alongkorn und seinen Errungenschaften, Personen werden auf trockenste Art eingeführt und bevor überhaupt etwas Wichtiges passiert, sind satte acht Minuten vergangen: "Widow Butterfly" ist eine Katastrophe von Film. Eine 95-minütige Tortur ohne den Hauch von Verstand oder Stil. Ein weiteres Aushängeschild von "Right Beyond" also.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
หม้ายไฮโซ
Regie: -

Erotikthriller

Erotik * *

Spannung *
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W a k e   U p   G h o s t

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

W e r e w o l f   i n   B a n g k o k

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

W o r l d l y   D e s i r e s

Thailand 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

W o w !   U . F. O .

Reviewed 29.1.06

Thailand 2005 Der 10-jährige To-Te lebt in Bangkok und ist fasziniert von UFOs und Aliens. Sein Vater meint, ein paar Tage Urlaub auf dem Land würden ihm gut tun und ihn "auf den Boden" bringen. Also schickt er ihn zu Opa und Oma, die eine Fram besitzen. Dort freundet sich To-Te mit einem Mädchen (Tadsaraporn Mokejoke), dem dicken Koa (Kotee Aramboy) und dessen Begleiter Menn an. Sie ahnen nicht, dass der Gangster Kumnun Duerd in der Zwischenzeit plant, alle Farmer von ihrem land zu vertreiben. Sein Sohn Tee-Yai hat auch schon die passende Idee dazu: Den Bauern weis machen, dass eine Alien-Invasion bevor steht. Das weckt natürlich To-Tes Interesse.
Kinderfilme aus Thailand sind selten wirklich zu empfehlen, aber sie übertrumpfen die Horrorfilme aus demselben Land oft mit Leichtigkeit. Auch "Wow! U.F.O." ist ein durchaus kurzweiliges Kinderfilmchen, das den Vergleich mit Genre-Vorbildern aus Ost und West aber niemals standhält. Zu dünn der Plot, zu chargierend die Akteure, zu mies die Tricks. Aber wenn man will, kann man das durchaus als Charme auslegen. Es braucht einfach viel Goodwill.
Besonders putzig an dem Film sind: Der kindliche Hauptdarsteller, der seine Frisur oft wechselt, die kleine Tadsaraporn Mokejoke aus dem Elefantenfilm
Chang Puen Kaew 2, die die meiste Zeit am schreien ist, sowie die wirklich schwach animierten Aliens. Gerade noch tolerierbar kommt Kotee Aramboy herüber, der pummelige Comedy-Jungstar aus Filmen wie Dao Tok: The Miracle Dog oder Spicy Beautyqueen of Bangkok. Die restlichen Akteure sind Beigemüse, so etwa auch Oma und Opa, die dazu da sind, Glückskeks-Weisheiten wie "Eine Orange ist wie ein menschliches Wesen - aussen eine bittere Schale, innen ganz süss" zu verklickern.
Wirklich spannend wird der Film nie, besonders listig auch nur selten. Und nach nur 74 Minuten ist der Spuk schon vorbei. Solch ein kurzes, harmloses Filmvergnügen kann nicht mit Leidenschaft verurteilen, zumal man den süssen Kiddies auch kaum böse sein kann. Ein zweites Mal würde ich mir den uninspirierten Film aber dennoch auf keinen Fall.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternativer Titel:
จานบิน
Regie: Adsajun Sattagovit

Kinderfilm

Humor * *

Spannung *
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