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Actionfilm
Thailand 2005
Alternative Titel
Tom Yum Goong; The Protector; Warrior King; Revenge of the Warrior; ต้มยำกุ้ง

Regie Prachya Pinkaew
Drehbuch Prachya Pinkaew
Darsteller
Tony Jaa, Petchtai Wongkamlao, Xing Jing, Johnny Nguyen, Bongkoj Khongmalai,
Nathan Jones, David Asavanond, Damian De Montemas, Ron Smoorenburg, Jon Foo

Länge 110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 29.3.06
©  Bilder Sahamongkolfilm / Baa-Ram-Ewe, Screenshots molodezhnaja


STORY
Kham (Tony Jaa) ist ein moderner Jaturungkabart, ein Beschützer der königlichen Elefanten. Als Wilderer die Frau von Por-Yari, dem grossen Elefanten von Khams Vater, töten und anschliessend Por-Yari sowie dessen Kind Korn verschleppen, ist Kham gefragt. Er folgt den Entführern nach Sydney und gerät an den vietnamesischen Fighter Johnny (Johnny Nguyen), der für das Syndikat der mysteriösen Madame Rose (Xing Jing) arbeitet. Mit Hilfe seiner Kampffähigkeiten und der Unterstützung des trotteligen Polizisten Mark (Petchai Wongkamlao) macht sich Kham daran, die Schurken zu erledigen und seine Elefanten zu retten.

 

REVIEW
Schurken stehlen etwas Wertvolles, worauf ein Landei mit enormen Kampffähigkeiten aufbricht, um ihnen das Handwerk zu legen? Na diesen Plot kennt man wirklich aus Ong-bak. Aber ich bin der Letzte, der sich beschweren würde - schliesslich war schon in Ong-bak die Handlung nicht viel mehr als eine Nebensache. In "Tom-Yum-Goong" setzen Hauptdarsteller Tony Jaa und Ong-bak-Regisseur Prachya Pinkaew also auf dasselbe Prinzip. Mit beinahe derselben Klasse.

Fans von Ong-bak kommen denn auch ganz auf ihre Kosten. Muay-Thai-Genie Tony Jaa liefert abermals eine Parforce-Actionleistung und zeigt, warum er das momentan Heisseste ist, was Martial-Arts zu bieten hat. Ich würde dem Kerl wirklich eine Rolle gönnen, in der er das Charisma, das er zweifellos besitzt, nocht etwas mehr ausspielen kann. In "Tom-Yum-Goong" kommt es nämlich noch kürzer als im "Vorgänger" Ong-bak. Ausgesprochen stoisch und lediglich in ansteigendem Masse wütend prügelt Tony seine Gegner zusammen. Aber eben: Dies mit einer Effizienz und Rohheit, die man einfach gesehen haben muss.

Diesen Fights sollte man darum mehrere Kapitel widmen. Denn sie sind einfach klasse. Brutal, heftig, schnell, (beinahe?) ohne die Beihilfe von Seilen und anderen gängigen Kampfsportfilm-Hilfsmitteln, sieht man von gepolsteren Böden und falschem Glas ab. Im Vergleich zu Ong-bak sind die Prügelein etwas weniger ungehobelt. Dort hatte man manchmal wirklich das Gefühl, an einem knallharten Strassenkampf teilzunehmen. "Tom-Yum-Goong" ist ein gelackter, deutlich teurerer Film mit internationalem Anspruch. Daher wirken die Schläge einfach weniger "gossenhaft". Das nimmt ihnen indes kaum etwas von ihrer Kraft. Würde von mir jemand verlangen, ich müsste die Fights der drei grossartigen Thai-Klopper Ong-bak, Born to Fight (von Tom-Yum-Goong"-Choreograf Panna Rittikrait) und "Tom-Yum-Goong" werten, ich würde wohl scheitern. An Ong-bak mag ich die ungeschliffene Härte, an Born to Fight die verspielte Akrobatik der abwechslungsreichen Jung-Mimen und an "Tom-Yum-Goong" die enorme Virtuosität.

Rohe Schläge und jede Menge ausgerenkte Knochen gibts auch diesmal (dazu später), doch Regisseur Prachya Pinkaew geht inszenatorisch in Einzelszenen durchaus stilsicherer vor. Der erste Kampf nach rund 20 Minuten bietet eine coole Einstimmung, stilistisch am ehesten vergleichbar mit Ong-bak. Später folgt ein Kampf gegen Gegner auf allen möglichen Trendsportgeräten. Grundsätzlich hasse ich solche Setups - Kerle auf Skates, BMX und weiss der Kuckuck was, die angreifen, erinnern mich stets an "Batman & Robin" und mir wird übel, bevor die erste Faust fliegt. Hier jedoch sieht die Sache besser aus, was natürlich Jaas agilem Herumgehüpfe zu verdanken ist  - aber auch Pinkaews rasanter Inszenierung. Es fehlen die Wiederholungen aus Ong-bak, dafür gibts schnelles Editing, was lediglich den "one shot"-Geist des Vorgängers verrät.

Aber keine Angst, meine nächste Lieblingssequenz macht das wieder wett: Als Tony in das Restaurant eindringt und sich mehrere Stockwerke nach oben kämpft, bleibt Pinkaew vermeintlich die ganze Zeit in einer langen Aufnahme an ihm dran, wandert wieder etwas weg, beobachtet aus der Distanz, wie Gegner über das Geländer fliegen und rast wieder nach oben, um zu bezeugen, wie Jaa den nächsten Schurken schonungslos auf einen Tisch donnert. Das ist einfach ein perfekt orchestrieres Kampf-Ballet von rund zehnminütiger, ununterbrochener Länge. Was da alles abgestimmt sein muss, ist enorm und das cineastische Flair der Szene einfach umwerfend.

Danach kippt die Action-Szenerie nochmals komplett und "Tom-Yum-Goong" wird zu Tony Jaas brutalstem Film. Er selbst spielt wütender, aggressiver und deutlich weniger sympathisch - doch seine Aktionen sind nachvollziehbar im Kontext. Ausserdem bekommt er diesmal höllisch Schläge ab, ähnlich wie Bruce Lee, der auch manchmal einstecken musste, dann aber mit voller Kraft zurückgab. Ditto hier. Und wie. Es grenzt ans Groteske, wie Jaa in einer Endlossequenz Bösewichtern Arme und Beine verdreht, bis jeder Knochen im Körper mindestens einmal gebrochen wurde. Da Knochen im Finale durchaus eine Rolle spielen, steckt in ihrem Brechen eine gewisse Ironie. Doch damit noch lange nicht genug. Von Riesenkerlen bis blutig zermantschten Körpern schichtet Pinkaew eine unglaubliche Sequenz auf die nächste. Der Exzess als Prinzip - und wer das nicht mag, der ist vielleicht im falschen Sub-Genre.

Neben dieser gloriosen Action gibt es aber eben nicht wirklich viel zu bestaunen. Die Elefantenszenen zu Filmbeginn sind superedel, die Shots von Sydney geben dem Film ein internationales Feeling. Doch was ist mit den schlechten englischsprachigen Akteuren und der abermals lästigen Comedy? Petchai Wongkamlao (The Bodyguard) ist diesmal nicht gar so ärgerlich, aber ebenso unnötig wie in Ong-bak. Was soll der alberne Milchfilter am Rand, der willkürlich in manchen Szenen auftaucht? Der hat keinerlei künstlerischen Nutzen. Und was soll dieser Plot? Ich meine nicht die einfache Struktur - die ist egal, mehr brauche ich nicht - sondern das Vermischen etlicher Themen, das Einführen und Hängen lassen von Nebenfiguren. Dieses lieblose Durcheinander nimmt ein solches Ausmass an, dass man zur Filmmitte das Interesse verliert. Und nichts schadet einem Actionreisser mehr als das. Wenn man nur noch Lust verspürt, zur nächsten Actionsequenz zu skippen, haben die Filmemacher im dramaturgischen Bereich versagt. Das ist hier der Fall.

Wo also ordne ich "Tom-Yum-Goong" ein? Zwischen dem besseren (da noch frischeren) Ong-bak und Born to Fight. Alle drei sind toll und auch "Tom-Yum-Goong" macht trotz seiner holprigen Erzählweise gehörig Laune. Tony Jaa ist ein Gott und der Look gefiel mir sehr. Thai-Kino von internationalem Stil, aber ohne das zu verraten, was Ong-bak so grossartig gemacht hat: die rohe, ungeschönigte Action ohne doppelten Boden. Na ja, doch, mit doppeltem Boden - aber ohne Seile, Doubles und Stuntman-Gewerkschaften. In diesem Sinne: Hirn abschalten, Disk einlegen, grosse Augen machen. Und natürlich sexy Tony anbeten.

Fortsetzung: Tom Yum Goong 2 (2013)

 

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Thai 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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