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2017-18
> > Regisseure
 
     Reviewed 15.8.05  | 
    Japan 2000 | Drei 
    junge Männer (Kazushi Watanabe, Takeo Noro, Ryo Shinmyo) kidnappen ohne 
    ersichtlichen Grund den Studenten Usami (Daijiro Kawaoka), der auf dem 
    Heimweg von der Uni ist. Sie zerren ihn in ihr Auto und fahren mit ihm durch 
    die Gegend. Sie kaufen ein, tanken, gehen in den Zoo und versuchen, den 
    immer wieder abhauenden Usami zurückzuhalten. Nach und nach entwickeln sich 
    zwischen Usami und den einzelnen Mitgliedern der seltsamen Reisegruppe 
    verschiedenartige Beziehungen. Mal wieder ein Film, bei dem in der asiatischen Filmfan-Community ebenso wie in der Kritikergilde Einigkeit darüber herrscht, dass es sich um ein Kleinod handelt. Ja vielleicht ein Meisterwerk. Ich muss trotzdem ausscheren. Dieses an westlichen Vorbildern orientierte, knapp 80-minütige Experimentalfilmchen hat kaum Gehalt, keine Spannung, wenig Humor, aber dafür viel plakativen Stil. Darin kann man etwas Geniales sehen, etwas Widerspenstiges und Rebellisches. Oder schlicht einen selbstgefälligen Film eines jungen Regisseurs, der mal wieder "was anderes" drehen wollte. Der Plot basiert auf einem Erlebnis, das ein Freund von Spielfilm-Regiedebütant Kazushi Watanabe, dem "Besucher" aus Takashi Miikes Visitor Q, hatte. Watanabe beliess Anfang und Ende, veränderte aber den Mittelteil. Die Grundidee, dass drei Teenager aus Langweile einen Studenten entführen, böte ja eigentlich Stoff für eine Vielzahl von Geschichten. "19" nutzt keine davon. Vielmehr steuert er, etwas zu eng angelegt an die Stile von Jim Jarmusch und Takeshi Kitano, durch die Gegend und versucht sich als unberechenbares Roadmovie. Doch spätestens wenn der Trupp am Strand landet, ist klar, dass Watanabe auch nur die gängigen Genre-Klischees zelebriert. Lakonisch, aber ohne Inspiration führt er den Plot ebenso nichtssagend zu Ende, wie er ihn begonnen hat. Wie genial. Es ist interessant, wie viele Kritiker sich an "19" ergötzen, indem sie erklären, was der Film nicht tut. Er erzählt keine gewöhnliche Geschichte, er ist nicht voraussehbar, er bietet keine Erklärung für den Akt der Entführer, er versucht nicht, Stereotypen des japanischen Kinos zu kopieren, er gibt sich keinen vordergründigen Emotionen hin und er lässt sich nicht in eine Genre-Schublade stecken. Ich frage mich nur, was er vor lauter nicht-tun denn eigentlich macht: Schläfrig vor sich hinplätschern. Ein paar lästig stilisierte, überbelichtete und mehrfach bearbeitete Super-16mm-Bilder in beinahe-monochroner Aufmachung offerieren. Coole Musik beisteuern. Sich wahnsinnig gut und innovativ vorkommen. Stimmung höher gewichten als Handlung. Stil wichtiger einstufen als Substanz. Mir reicht das nicht zum Meisterwerk. Auch nicht zum innovativen Arthauskino, ja nicht einmal zum Kleinod. Aber alle anderen sind sich einig, dass dieses für eine halbe Million Dollar produzierte "rebellion meets ennui"-Filmchen der letzte Schrei sei. Also liegt das Problem wohl bei mir, nicht bei diesem Geniestreich in 19 traumwandlerisch bestechenden Kapiteln. Hier auf DVD erhältlich (D)  | 
  
| Regie: Kazushi Watanabe | ||
| 
     Roadmovie  | 
    Humor * | |
  | 
    Spannung * | |
     Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | Der Tokyoer
    Inspektor Tobitako (Yoshio Harada) und sein junger Partner Manabu (Yosuke Eguchi) sind mit
    einer grotesken Morderie konfrontiert: Ein Serienkiller tötet seine Opfer, indem er ihr
    Genick bricht. Danach verarbeitet er ihr Gehirn zu einem köstlichen Essen. Die Polizei
    geht von einem Männlichen Täter aus, doch Manabu ahnt, dass auch eine Frau die Kräfte
    aufbringen kann: Weil sie übermenschliche Kräfte hat? Ein szenenweise blutiger, mit 132 Minuten eigentlich viel zu langer Japan-Horrorfilm mit Sci-Fi-Touch à la "Invasion of the Body Snatchers". Dazu noch ein wenig Kaffeedeckel-Philosophie, in einer Szene ein Homo-Kuss, in einer anderen Szene eine Superhelden-hafte Optik - und fertig ist ein unterhaltsamer Streifen, der gegen Schluss das interessante Hirn-Essen-Thema leider über Bord wirft. Die zum Glück nicht "Dogma 95"-mässig verwackelten Digitalkamera-Bilder von "Another Heaven" brauchen ein paar Minuten, bis man sich an sie gewöhnt hat. Regisseur Jôji Iida ist bekannt als Macher des schwarzen Schafes der "Ring"-Reihe: Rasen ("The Spiral", 1999). Hier auf DVD erhältlich (US) Ich habe die Hongkong-Version in Japanisch (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.  | 
  
| Regie: Jôji Iida | ||
Horrorfilm  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Spannung * * | |
     Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | Japan in naher
    Zukunft: Die Regierung hat das BR-Gesetz erlassen, dass es Lehrern erlaubt, die
    unkontrollierbaren Schulkassen zu züchtigen - und zwar auf übelste Weise: Ein Lehrer
    kann seine Klasse auf eine abgelegene Insel schicken, wo sie einander töten müssen. Wer
    übrig bleibt, gewinnt. Wenn nach gewisser Zeit mehr als einer übrig bleibt, explodieren
    die Halsbänder aller Schüler. Wenn sich jemand in einer Todeszone aufhält, die alle
    paar Stunden festgelegt wird, explodiert sein Halsband. Barbarisch. Simpel. Effizient.
    Lehrer Kitano (Takeshi
    Kitano) schickt nun seine Klasse in den "Battle Royale". Ein höchst brutales, nihilistisches "Lord of the Flies"-Szenario, wie es eigentlich nur die Japaner machen können: Schulkinder müssen sich gegeseitig abschlachten, um zu überleben? Derber gehts wohl kaum - und doch kommt das Ganze unter der erfahrenen Regie des am 12. Januar 2003 verstorbenen Altmeisters Kinji Fukasaku (Graveyard of Honor, Yakuza Papers) ziemlich satirisch daher. Und eine gehörige Dosis Gewalt-Fetischismus steckt natürlich auch noch drin. Die einzigen Probleme, die ich mit dem Film hatte, sind ein gewisser Hang zur Wiederholung und die nicht immer sonderlich spannenden Rückblenden in die vorherigen Leben der Kids. Eigentlich ist "Battle Royale" die Kulmination des extremeren japanischen Filmschaffens der letzten 10 Jahre. Eine Zäsur im Extremkino Nippons, deren Wirkung noch lange nachhallen wird. Der Film ist, und das kann man nicht oft genug betonen, bloss Leuten mit ganz starkem Magen zu empfehlen. Aber wenn man diesen hat, machen die Gedankenspiele "was würde ich tun?" sowie die grellen Tötungsmethoden der Kids verdammt viel Spass. Vorausgesetzt natürlich, man ist ein wenig krank im Hirn. 2003 folgte die Fortsetzung Battle Royale II. Hier auf DVD erhältlich Ich habe die Hong Kong-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen. Alternativer Titel: Batoru rowaiaru  | 
  
| Regie: Kinji Fukasaku | ||
Thriller /   | 
    Gewalt * * * * | |
  | 
    Brisanz * * * * | |
     Reviewed 15.8.05  | 
    Japan 2000 | Yuji (Hideaki Ito) 
    ist ein besessener Sammler von Action-Figuren. Für seine Leidenschaft 
    riskiert er sogar seine Wohnung, seinn Job und seine Freundin Mami (Masami 
    Sanada). Ganz besonders heiss ist er auf die sagenumwobene Figur des 
    Hellbankers, von dem niemand weiss, ob er wirklich existiert. Während er 
    alle Hebel in Bewegung setzt, die Figur zu bekommen, schlägt er sich mit 
    seinem Sci-Fi-besessenen Kumpel Terada (Akio Otsuka), dem Roboter-Designer 
    Hasamoto (Yuta Yamazaki) und dem narzistischen Sammler Kimura herum. Regiedebütant Taikan Suga nähert sich mit "Blister" dem Phänomen der Otaku, dem japanischen Wort für Geek oder Nerd. Menschen also, die sich für Sci-Fi, Anime, Computerspiele u.ä. geradezu versessen interessieren. Im Falle von "Blister" sind es Action-Spielfiguren. Ein wahrer Sammler packt diese jedoch nie aus, sondern belässt sie im "mint"-Zustand, das heisst, verpackt in ihrer ursprünglichen Plastik-Box, dem "Blister". Der Sammeltrieb steckt wohl in jedem Menschen drin, seien es Kaffeedeckel, Briefmarken, DVDs, Comics oder eben Actionfiguren. Suga geht nicht unbedingt diesem Zwang auf den Grund, sondern nutzt ihn als Angelpunkt seines Films. Dies nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell: Er vereint in dem Film die realistische Haupthandlung mit Einblendungen des "Hellbanker"-Comics und einer postapokalyptischen Sci-Fi-Story. Dazu kleine Wörterbuch-Einträge zum Illustrieren von Ausdrücken wie "Blister". Dieser Mix hat Tempo. Einzig die Sci-Fi-Szenen in der Zukunft, die gegen Ende einen Sinn ergeben, der aber aufgedrückt wirkt, haben ihre Längen. Der Rest macht primär Spass und liefert uns Figuren, mit denen der eine oder andere garantiert sympathisieren kann. Neben Actionfiguren-Fan Yuri sind das u.a. ein Sci-Fi-Geek, ein Roboter-Fanatiker und ein Sammler von Einzelstücken. Sie alle bilden das Universum von "Blister", das ein kurioses, stets unterhaltsames Bild der Sammlerleidenschaft zeichnet. Die Akteure sind souverän, die Rock- und Punkmusik passend. Und die beschriebene Mix-Inszenierung absolut ideal. Tiefschürfend ist "Blister" indes nie und die Moral geriet nicht nur offensichtlich, sie wirkt auch etwas plump. Beinahe bekommt man das Gefühl, Suga verrät die Ideale der Sammler, die er zuvor porträtierte. Seine Message ist nämlich: Komm raus aus der Schachtel, öffne den Plastik und spüre das Leben. So einseitig dürfte Suga seinen Film aber nicht sehen. Vielmehr propagiert er ein Leben voller Sammlerleidenschaft, in dem man aber das "reale Leben" (Freund, Freundin, Job etc.) nicht für seinen Fanatismus vernachlässigen darf. Oder Suga juckt all dies nicht die Bohne und er inszenierte einfach eine gewitzte, rasante und einfallsreiche Hommage an ein Milieu, das insbesondere in Japan Millionen von Mitgliedern zählt. Egal, was man in "Blister" genau sieht: 108 Minuten Entertainment voller Anspielungen an Geek- und Popkultur sind garantiert. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen Alternativer Titel: Burisuta  | 
  
| Regie: Taikan Suga | ||
| 
     Tragikomödie  | 
    Humor * | |
  | 
    Spannung * | |
     Reviewed 9.2.04  | 
    Japan 2000 | 
    Eine Highschool in Japan: Senpai Takeda 
    entdeckt, dass seine Kollegin Miyashita Toka ein Alter Ego hat: Ganz 
    zufällig wird sie zum Boogiepop, der von den einen als eine Art Sensemann 
    verschrien wird. Tatsächlich verschwinden an der Schule bald Leute. 
    Ermordet? Zwei Jahre später trifft Miyashita auf Akio Kimura. Der erzählt, 
    dass er einst ein Mädchen geliebt habe, das auch auf einen anderen Jungen 
    stand. Das Mädchen verschwand. Getötet vom Boogiepop? Oder doch von dem 
    mysteriösen Mädchen, das seine Mitschülerinnen aufzufressen scheint ... 
    okay, wohl eher das zweite. "Boogiepop and Others" basiert auf der Animeserie "Boogiepop Phantom", die ich nicht gesehen habe, die aber von allen Seiten als komplex, jedoch lohnend eingestuft wird. Der Film ist auch komplex. Und ich wage zu sagen, ohne das Vorwissen der Trickserie kappiere man kein Wort. Am Anfang dachte ich noch, jeder Film, der mit einer Liebesszene (inklusive Augabpfel-Abschlecken) zwischen zwei japanischen Schulmädchen beginnt, könne nicht schlecht sein. Doch fast zwei Stunden später, nach Stories über Drogen aus Tränen, Messiaskomplexen, Sensefrauen, Monstern, Lesbenliebe, Klonen und Aliens war ich dann doch anderer Meinung. Nein, man kommt nicht draus. Nein, "Boogiepop and Others" ist nicht gut inszeniert. Und nein, er ist auch nicht spannend. Die Charaktere werden im Eiltempo eingeführt. Doch während Anime-Fans sie schon kennen, sind alle anderen bereits da überfordert. Dann ereifert sich der Regisseur auch noch, den viel zu albernen Plot nicht chronologisch zu erzählen. Er verknüpft Handlungsstränge da, wo sie nicht reizvoll sind und überfrachtet die dünne Haupthandlung mit oben genannten Komponenten. Und dies mit einer Selbstverständlichkeit, die geradezu arrognant wirkt. Am lächerlichen Schluss angelangt war mir klar, dass alles in dem Film bloss ein Haufen von Red Herrings war und der eigentliche Sinn hinter dem Ganzen gar keiner war. Ein inszenatorisches Komplettversagen mit einer Story, die man nicht kappieren kann und nach einiger Zeit auch nicht kappieren will. Szenenweise hatte ich das Gefühl, den Machern schwebt so etwas Anderweltiges vor wie Uzumaki, doch nie kommt dieses Gedöns auch nur annähernd an Higuchinskys Werk heran. So kann ich "Boogiepop and Others" nicht einmal den Fans des Animes empfehlen. Denn mein Motto ist: Ein Film sollte für sich alleine stehen. Und so betrachtet ist dies ein heilloses Durcheinander ohne Ziel, ohne Sinn und ohne Spass. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Japanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Alternative Titel: Boogiepop wa Warawanai: Boogiepop and Others; Boogiepop Phantom and Others  | 
  
| Regie: Ryu Kaneda | ||
    Highschool-  | 
    Action * | |
  | 
    Spannung * | |
     Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | 
    Der Brasilianer Mario (Teah) rettet in Japan seine chinesische Freundin Kei 
    (Michelle Reis,
    Fallen 
    Angels) davor, ausgeschafft zu werden. Die beiden wollen mit gefälschten 
    Ausweisen das Land verlassen. Doch der chinesische Gangster Ko (Mitsuhiro 
    Oikawa) hat ein Auge auf Kei geworfen und will sie nicht gehen lassen. Der 
    Beginn eines tödlichen Kreislaufs. Ein weiterer Takashi-Miike-Film irgendwo zwischen grenzgenial und grenzdebil. Es hat wieder surreale Szenen, amüsante Szenen, blutige Szenen - meist nacheinander und rasant verflochten. So wie es halt nur Miike kann. An Meisterwerke wie Fudoh kommt "City of Lost Souls", ebenso bekannt unter dem Titel "Hazard City", zwar nicht heran, aber er hat einige Dinge, die ihn speziell machen: Internationaler Cast (der Hauptdarsteller ist immerhin Brasilianer), Hahnenkämpfe (die Tiere liefern sich sogar einen "Matrix"-Fight!) und Zahnbürsten. Jeder Miike-Film hat einen seltsamen Fetisch. Diesmal sind es Hühner, Pingpong und Zahnbürsten. Nicht für jeden Zuschauer - aber alle Miike-Fans werden den Film klar zu würdigen wissen, gar keine Frage. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk: Hongkong-Version in Japanisch (Code 2) mit englischen Untertiteln. Alternative Titel: Hazard City, Hyôryuu-gai  | 
  
| Regie: Takashi Miike | ||
Gangstergroteske  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Action * * | |
     Reviewed 15.11.04  | 
    Japan 2000 | Michio 
    Kurahashi (Kazuma 
    Suzuki) soll mehrere Mädchen umgebracht haben. Nun ist er verschwunden, die 
    Presse belagert das Haus seiner Familie. Die Mutter ist nervlich am Ende, 
    denn nun droht ihrem Sohn genauso wie zuvor ihrem Gatten die Todesstrafe. 
    Die Töchter Satomi (Hitomi 
    Miwa) 
    und Kaori (Hijiri 
    Natsukawa) 
    haben andere Sorgen - so werden ihre Liebhaber verschreckt und die Presse 
    rückt ihnen auf die Pelle. Satomi sieht nur einen Ausweg: Michios Unschuld 
    beweisen. Dazu sucht sie das Medium Etsuko 
    Mamiya 
    (Yoshiko 
    Yura) 
    auf. Sie besucht mit ihrem Partner Touma die Kurahashis, beschwört die 
    Geister der Toten hervor und beginnt ein seltsames Zeremoniell. Dazu 
    vergewaltigt Touma erst die Mutter, dann Kaori. Satomi wird noch mehr 
    gepeinigt. Hilfe naht in Form der durchgeknallten Agenten Lucy (Tomomi 
    Kuribayashi) 
    und Narimoto (Hiroshi Abe). 
     Ring-Autor Hiroshi Takahashi schrieb das Drehbuch zu diesem Splatter-Unfug von den Prouzenten der Ju-on-Serie, der lediglich eine Ansammlung von immer stärkeren Widerwärtigkeiten darstellt. Kein Film, kein Kult, nur ausgelassener Brutalo-Blödsinn. Mir gefielen ein paar Szenen, weil sie so over the top sind, wie es nur Japaner machen können - doch das Werk entzieht sich letztendlich jeglicher seriöser Kritik, weil er cineastisch nicht viel zu bieten hat. Keine Geschichte, kein Verstand, keine Spannung. Der völlig sinnlos betitelte "Crazy Lips" beginnt ganz normal, doch sobald die beiden übersinnlichen Helfer ins Spiel kommen, kippt die Sache. Dann wird vergewaltigt, getötet, gejagt, geschlachtet, gefoltert. Einmal wird eine junge Frau zur Vergewaltigung durch einen vorher gelynchten Kerl gezwungen und weils so "schön" ist noch von einem Lebenden anal penetriert. So ein groteskes Setup hört sich ja vielleicht interessant an für Fans des derberen asiatischen Kinoschaffens, doch weder erreicht die Gewalt Miike-Level, noch ist sie clever gemacht. Und danach wird alles noch viel übler. Das Finale aus Martial-Arts und Axtschwingen ginge als surreal durch, wenn das Ganze nicht so läppisch und Handlungs-frei aufgezogen wäre. Wenn schon die erste halbe Stunde so mühsam den Hauch einer Story aufbaut, wieso diese nicht wenigstens halbwegs bis zum Ende durchdenken? Nein, es folgt Inzest, der doch keiner ist, aber gerne einer wär, sowie eine Alien-Invasion, die vielleicht doch bloss ein Hirngespinst ist. All dies liest sich gut, doch die Umsetzung von Hirohisa Sasaki ist einfach nur schlaff. Um das Potenzial des Streifens zu heben, fügt er allerlei Bizarro-Momente ein, inklusive einer komplett deplazierten Musical-Nummer von Hitomi Miwa, der Hauptdarstellerin des Video-Ju-ons. Ich sehe, wieso der Film in manchen Kreisen als Kult-Trash gefeiert wird, doch für mich ist er zu forciert auf genau dieses Label ausgerichtet. Es bräuchte noch einen Schuss Genie, Unberechenbarkeit oder Intelligenz, um "Crazy Lips" wirklich in die Domäne des pulpigen Undergroundfilms zu stossen. Und da er es dort nicht hinschafft, muss er nach gängigen Massstäben gemessen werden - bei denen er in fast allen Belangen versagt. Derb, kurzweilig, sexistisch, schräg, irr, wirr, bizarr, eklig, langweilig, konstruiert, billig. Crazy Lips. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen. Alternativer Titel: Hakkyousuru kuchibiru  | 
  
| Regie: Hirohisa Sasaki | ||
Horrorfilm  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Erotik * | |
D e a d o r A l i v e 2 : B i r d s ~ D e a d o r A l i v e 2 : T ô b ô s h a  | 
  ||
 Reviewed 2003  | 
    Japan 2000 | Der Magier
    Higashino (Tetsuo-Regisseur
    Shinya Tsukamoto, der auch in Miikes
    Ichi
    mitspielt) engagiert den ausgeflippten Killer Mizuki (Sho Aikawa,
    DoA), um in Tokyo einen
    Bandenkrieg zwischen japanischen Yakuza und chinesischen Triaden anzuzetteln. Gerade als
    Mizuki zum Schuss ansetzt, kommt ihm ein anderer Killer zuvor und tötet die Führung des
    japanischen Arakawa-Syndikats. Mizuki kann es kaum glauben: Der Täter ist Shu (Riki
    Takeuchi, DoA,
    Fudoh) - sein alter Freund aus
    Kindheitstagen, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie fahren auf die idyllische
    Insel, auf der sie ihre Jugend verbracht haben. Dort treffen sie ihren alten Kumpel Kôhei
    (Kenichi Endo, Visitor Q) wieder,
    spielen in einem Kindertheater mit und vergessen dabei fast, was in Tokyo abgeht. Dort
    herrscht mittlerweile Bandenkrieg - und die beiden Freunde beschliessen, sich ins
    Getümmel zu werfen. Sie wollen die Gangster töten und mit dem verdienten Geld den armen
    Kinder der dritten Welt helfen.    Alle, die bei "Dead or Alive 2: Birds" eine Blutorgie wie bei Miikes Sadomaso-Exzess Ichi the Killer oder beim Vorgänger Dead or Alive erwarten, werden bitter enttäuscht sein. Miike spielte den Produzenten, die geil auf ein Sequel von "DoA" waren, nämlich einen Streich: Er rekrutierte zwar die selben Hauptdarsteller, aber bis auf ein paar subtile Andeutungen (der Cyborg-Arm, der gezählte Countdown) hat "Dead or Alive 2" nichts mit "Dead or Alive" zu tun - und spielt auch in Sachen Sex und Blut in einer anderen Kategorie. Es gibt insbesondere gegen Schluss ein ziemlich Gemetzel, doch dies ist verglichen mit Miikes härteren Filmen geradezu "light" und spielt sich oft im Dunkeln ab. Wenn es Miike also nicht um Blut geht, worum dann? Freundschaft und Loyalität. Zwei alte Themen im japanischen Yakuza-Film. Nicht umsonst wird "DoA 2" deshalb eher mit Filmen Takeshi Kitanos (u.a. Sonatine) verglichen werden, als mit "DoA". Miike zeigt damit einmal mehr seine Wandlunsfähigkeit und sein unterschätztes Auge für Poesie. Doch bei all dem Lob: Miike ist kein Kitano und die Poesie wirkt in "DoA" eindeutig forcierter. Ein Filter über der Linse und ein paar grüne Wiesen reichen noch nicht. Miikes Handschrift ist letztendlich viel schwerfälliger als jene Kitanos. Das Thema Freundschaft kommt dennoch gut herüber und wird visuell in einen interessanten, teilweise hektischen Film eingebettet. Zudem bietet Miike einige Red Herrings auf, deren Sinn diskutabel ist. Der Komet etwa, hätte schlauer eingesetzt wedren können und die Sex-Szenen wirken im "DoA 2"-Umfeld irgendwie deplaziert. Auch der "Godfather"-mässige Showdown während dem Kindertheater wirkt nicht so, wie er sollte. All dies sind eigentlich kleine Mängel. Der Film als Ganzes ist nämlich zweifellos einen Blick wert. In meinen Augen gehört er bei weitem nicht zu den Klassikern des Miike-Kinos, doch der japanische Vielfilmer zeigt mit dem Streifen einmal mehr seine Vielseitigkeit. Ist doch auch was wert, oder ...? Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (GB): Code 0 PAL. Japanisch mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen. Alternativer Titel: Dead or Alive 2: Tôbôsha  | 
  
| Regie: Takashi Miike | ||
Gangsterfilm  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Action * * | |
D o r a - h e i t a  | 
    ||
| Japan 2000 | Ausführliche Kritik: hier. | |
E u r e k a  | 
    ||
| Japan 2000 | Ausführliche Kritik: hier. | |
     Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | Die junge
    Chihiro (Harumi Inoue) wurde von drei Männern vergewaltigt, die die Tat auch noch auf
    Video aufgenommen haben und Kopien davon verkauften. Aus Scham erzählt Chihiro niemandem
    davon und zieht nach Tokyo. 5 Jahre später: Sie hat ein neues Leben und einen Freund. Da
    taucht Hirokawa auf, einer der drei Männer, die sie missbraucht haben. Er nistet sich bei
    ihr ein, vergewaltigt sie und erzählt, die anderen beiden werden auch kommen. Und er
    erzählt Chihiros Freund, dass sie vergewaltigt wurde. Der verlässt sie daraufhin.
    Chihiro sieht ihre Welt zusammebrechen. Als Hirokawa ein Bad nimmt, erschlägt sie ihn und
    entsorgt seine Leiche in der Kühltruhe. Die Story von Takashi Ishiis ("Gonin") Film hört sich nach einem kleinen Revenge-Flick à la "I Spit on Your Grave" an - doch er hat nie dessen Power. "Freeze Me" macht sämtliche Spannung damit kaputt, dass er seine Charaktere Dinge tun lässt, die keinen Sinn machen. Soll das die Story ironisch aufheitern? Wohl kaum - es ist einfach kein gutes Drehbuch. Einen gewissen Unterhaltungswert kann man "Freeze Me" nicht absprechen, doch alles in allem ist es eine Enttäuschung. Hier auf DVD erhältlich (D) Ich habe die japanische Version (Code 2) mit englischen Untertiteln gesehen. Alternativer Titel: Freezer  | 
  
| Regie: Takashi Ishii | ||
Thriller-Tragikomödie  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Erotik * * | |
 Reviewed 25.12.03  | 
    Japan 2000 | Benkei 
    (Daisuke Ryu) war einst ein Schlächter für ein Adelshaus. Seit Jahren lebt 
    er nun gewaltfrei als Mönch. Als er erfährt, dass bei der Gojoe-Brücke in 
    Kyoto ein Dämon (=Gojoe) wütet, der es auch 1000 Seelen abgesehen hat, 
    bricht er auf, um ihn zu töten. Als er dem Feind während einem gigantischen 
    Gemetzel begegnet, weicht der Dämon mit seinem Gefolge zurück. Benkei 
    verfolgt ihn in einen verwunschenen Wald, wo er entdeckt, dass der Dämon in 
    Wahrheit ein Mensch ist: Prinz Shanao (Tadanobu Asano) vom Clan Genji, den 
    Benkei einst zu vernichten half ... Kultregisseur Sogo Ishii präsentiert mit "Gojoe" seine Version eines historischen Actionfilms. Das faszinierende Gemisch aus Samurai-Action, spirituellem Drama, Geschichtslektion und Blutbad ist ein paar Minuten zu lang und hängt in der Mitte ein paar Mal durch, doch Ishii hält das Interesse stets wach - mit visuellen Einfällen (ein Shot zeigt etwa eine Blutfontäne vor dem leuchtenden Mond), dubiosen Charakteren und religiösen Parabeln. Hie und da vielleicht etwas konfus für westliche Zuschauer, aber was solls. Die Musik, die Kameraarbeit - bis auf ein paar nervige Handkamerawackler - sowie die Kämpfe sind toll. Das Finale ist wahrhaftig der Brüller. Ishii schneidet extrem schnell, streut etliche Nahaufnahmen und abstrahierte Bilder ein und erzielt beinahe einen Anime-Effekt, der keine reale Kampfsituation mehr schildert, aber absolut treffend das Gefühl eines energiegeladenen Fights widergibt. Zum Schluss kann das Ganze nur apokalyptisch in Flammen aufgehen oder explodieren. Jedes andere Ende würde der Dimension des Kampfes, so wie sie vorher aufgebaut wird, nicht gerecht. Darstellerisch ist "Gojoe" ebenfalls überdurchschnittlich. Daisuke Ryu brodelt vor unterdrückter Energie während Tadanobu Asano (Ichi, Zatoichi) als sein unterkühlt dämonischer Gegner den Kontrast dazu setzt. Die Nebendarsteller vermögen zu überzeugen, haben aber gegen die beiden wenig Entfaltungsmöglichkeiten. "Gojoe" vereint solide technische Präsentation und enthusiastisches Spiel mit einem für einen Actionfilm ungewöhnlichen, spirituellen Einschlag. Ein faszinierender, wenn auch nie wirklich genialer Film. Hier auf DVD erhältlich (GB) Alternativer Titel: Gojoe senki  | 
  
| Regie: Sogo Ishii | ||
Actionfilm  | 
    Action * * * | |
  | 
    Gewalt * * | |
T h e G u y s F r o m P a r a d i s e ~ T e n g o k u k a r a k i t a o t o k o - t a c h i  | 
  ||
 Reviewed 5.8.03  | 
    Japan 2000 | 
    Der anständige Geschäftsmann Kohei (fehlbesetzt: Koji Kikkawa) wird in 
    Manila mit einem Kilo Heroin erwischt und wandert dafür in den Knast. Dort 
    wird er als Japaner von den Einheimischen ausgegrenzt, findet jedoch 
    Kontakte bei den inhaftierten Landsleuten. Als er Yoshida (Veteran Tsutomu 
    Yamazaki) trifft wendet sich das Blatt: Der inhaftierte Mafiaboss erkauft 
    sich mit Geld alle Freiheiten - sogar freien Ausgang. Er hält Kohei für 
    anständig und deshalb stellt er ihn als Bote für seine Drogendeals ein. Mit "The Guys From Paradise" zeigt Japans Regie-Punk Takashi Miike einmal mehr, wie vielseitig er ist. Der Mix aus Knastdrama, Thriller und Satire ist zwar nicht der beste Miike-Film und ein untypischer gleich noch dazu - doch er bietet Platz für Diskussionen und natürlich beste Unterhaltung für Miike-Fans. Wer Gewalt will kriegt diese erst gegen Schluss in limitierted Dosis. Wer Sex will kriegt ihn kaum - dafür einige Sperma-Dröhnungen bei ungemütlichen Gelegenheiten (ein Mann onaniert, wenn er beim Waschen eines Kindes zuschaut) - und wer subversiven Humor will, kriegt ihn besonders am Schluss, wenn die Story Purzelbäume schlägt und ein Ende präsentiert wird, das man wohl kaum erwarten konnte. Erst dann wird auch wirklich klar, wo denn das "Paradies" im Titel ist: Es ist Japan. Japan ist die zivilisierteste Nation Asiens, die fortgeschrittenste und mächtigste. Doch der Preis dafür war der Verlust der asiatischen Identität, etwas, was Miike schon in The Bird People in China aufgriff. "The Guys From Paradise" stellt die Japaner als überheblich dar, als Leute, die im Sumpf der Korruption, die in vielen asiatischen Ländern herrscht, unterzugehen drohen. Man könnte meinen, Japan werde hier als einzig "saubere" Welt im "dreckigen" Asien dargestellt - doch Miike ist nicht so chauvinistisch. Seine Japaner passen sich der Situation nämlich an und sind am Schluss korrupter und mächtiger als alle anderen. Sie nutzen die weniger gebildeten Bewohner der anderen Nationen eiskalt für ihre Dienste - das besagt das Ende. Und ist damit purer Zündstoff: Die Mentalität der Japaner wird eiskalt an den Pranger gestellt. Und wenn Kohei am Ende ganz à la Hitler den Arm nach oben streckt, ist die Satire perfekt. Miike ist eben ein cleveres Kerlchen. Verpacken tut er die Japan-Kritik in einer exotisch-schwülen Szenerie mit guten Akteuren und einer halbwegs unterhaltsamen Story. Ein bisschen schmunzeln, ein bisschen ekeln. "The Guys From Paradise" ist nicht Miikes Meisterwerk, aber ein Film, den sich seine Fans nicht entegehn lassen sollten. Hier auf DVD erhältlich (D) Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Japanisch 5.1 mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph). Alternative Titel: Tengoku kara kita otoko-tachi; The Guys From Paradise - Die Hölle von Manila  | 
  
| Regie: Takashi Miike | ||
Thriller  | 
    Action * * | |
  | 
    Gewalt * * | |
I A m a n S + M W r i t e r  | 
    ||
| Japan 2000 | Ausführliche Kritik: hier. | |
 Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | In der nahen
    Zukunft entwickelt die Firma Genom Replikanten für Sex. Das neuste Modell der
    XXX-Generation, Reiko, hat die Fähigkeit, sieben verschiedene Aussehen anzunehmen - je
    nach Präferenz des Kunden. Reikos Auftrag ist es, beim Orgasmus sexuelle Energie des
    Partners zu bündeln und in ihrem Bio-Chip zu sammeln ... Wirklich eine plumpe Story, die nur dazu dient, sexuelle Situationen heraufzubeschwören. Doch was "I. K. U." speziell macht, ist seine Inszenierung. Regisseurin Shu Lea Cheang ist eine in Taiwan geborene und in den USA aufgewachsene Avantgarde-Künstlerin, deren Werke schon im Guggenheim-Museum stehen. Ihr Ansatz ist der einer virtuellen Zukunft - und der Stil enstprechend freaky. Dies ist ein Film, der sich gut als Background-Visual in einer Disco machen würde. Auf LSD funktioniert er sicher bestens. Und er ist eigentlich Hardcore: Die japanischen Zensurvorschriften wurden zwar gelockert (so sieht man u.a. Schamhaare), aber die Penetrations-Szenen werden mit einem Mosaik-Filter überzogen. Das soll nicht heissen, es gibt keinen Sex. Es gibt computergenerierte Penetration, Oralsex, Gay-Sex, Lesbo-Sex, Bi-Sex, Hetero-Sex, Masturbation, Sado-Maso - kurz: Alles, was einem so einfällt. Die Regisseurin hat keine Skrupel, die verschiedenen Spielarten zu mixen, denn ihr Film soll zwar schon die Libido ansprechen, richtet sich aber nicht an ein Porno-Publikum. Der Film lief ja immerhin am renommierten Sundance-Festival und ihren nächsten Film dreht Cheang unter dem Sextropa-Label von Lars von Trier ("Breaking the Waves"). So geniesst Cheang eine im "normalen" Porno-Geschäft kaum zu findende sexuelle Freiheit. Mancher männlicher Zuschauer wird durch die vielen Szenen, in denen sich Reikos Hand in einen Dildo verwandelt und den Sex-Partner anal penetriert oder durch die Schwulenszene in einer Tiefgarage etwas verstört sein - aber im Film-Universum von "I.K.U." passt das bestens. Filmisch kein Meisterwerk, Pornografisch kein Neuland - aber irgendwie innovativ und sehr speziell. Offizielle Website: http://www.i-k-u.com Ausführliche Abhandlung über den Film: http://pages.emerson.edu/faculty/Katrien_Jacobs/articles/iku/iku.html Hier auf DVD erhältlich Ich habe die US-Version (Code 0) gesehen.  | 
  
| Regie: Shu Lea Cheang | ||
Sci-Fi-Sexfilm  | 
    Erotik * * * * | |
  | 
    Action * | |
     Reviewed 5.11.03  | 
    Japan 2000 | Nach dem 
    verheerenden Erdbeben in Japan 1995 arbeitet Yukari Kamo (Yoshino Kimura) 
    aus Toyko im verwüsteten Kobe als freiwillige Helferin. Sie hat die 
    Fähigkeit, Gedanken anderer Leute zu lesen, was sie sehr belastet. So trifft 
    sie die Schülerin Chihiro Moritani (Yu Kuosawa, die Enkelin von Akira), die 
    unter Persönlichkeitsspaltung leidet. Sie hat 13 Persönlichkeiten - eine 
    davon ist Isola, eine eiskalte Mörderin. Mit Hilfe des Wissenschafters Dr. 
    Kazuhiko Manabe (Ken Ishiguro) will Yukari Chihiros Geheimnis lösen. In Japan kam "Isola" zusammen mit dem Ring-Prequel Ring 0 ins Kino und nicht wenige Leute ordnen "Isola" deshalb fälschlicherweise der "Ring"-Reihe zu. Der Film weist denn auch etliche Parallelen zu der von Hideo Nakata ins Leben gerufenen Erfolgrsreihe auf - erreicht aber niemals das selbe Qualitätsniveau. Eine junge Frau untersucht seltsmame Morde und kommt mit Hilfe eines Mannes einem Mädchen auf die Spur, das gequält wurde und nun mordet. So ungefähr kann man das Ganze zusammenfassen. Dazu kommt das übersinnliche Element, dass in "Isola" aber nicht so recht funktionieren will. Zu vorhersehbar ist die Story für alle Ring-Kenner, zu plump die Schock-Tricks, die Regisseur Toshiyuki Mizutani auffährt, zu auffällig die geklauten Szenen aus Ring, "The Exorcist" und Cure. Die meisten sind vom Typ "Buh", das heisst, jemand dreht sich um, die Musik jault aus dem Lautsprecher und der Zuschauer soll aus dem Sofa hüpfen. Tut man auch. Weil der Krach so unerwartet kommt. Aber wirklich gruselig (à la Ring, Kaïro, Dark Water oder Ju-on: The Grudge) ist "Isola" zu keiner Minute. Die Akteure sind etwas blass, aber akzeptabel. Am Auffälligsten ist keine der wichtigsten Performances im Film, sondern ein Kurzauftritt: Takashi Miike ist ganz schnell als Penner im Hintergrund zu sehen. Auch das ja noch kein Grund für Freudensprünge. "Isola" hat ein paar wirlich gute Ideen, darunter jene, das Erdbeben von Kobe 1995 zu integrieren, doch Mizutani macht nichts Eigenes daraus sondern äfft vielmehr den erfolgreichen Ring-Formeln nach. Das ist für die Zuschauer frustrierend und letztendlich unbefriedigend. Da der Film auch bei seiner primären Aufgabe (Grusel erzeugen) versagt, kann man ihn nur als Fehlschlag betiteln. Kein totaler Reinfall, aber auf keinen Fall ein "must see". Hier auf DVD erhältlich (Thai) Hier auf DVD erhältlich (US) Hier auf DVD erhältlich (D) Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Japanisch 2.0 und Thai 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen. Alternativer Titel: Isola: Tajuu jinkaku shôjo; Isola: Multiple Personality Girl; Isola Persona 13; Isola - Das 13. Gesicht  | 
  
| Regie: Toshiyuki Mizutani | ||
Horrorfilm  | 
    Spannung * * | |
  | 
    Gewalt * | |
 Reviewed 15.10.03  | 
    Japan 2000 | Lehrer Kobayashi
    (Yuurei Yanagi) vermisst seinen Schüler Toshio (Ryôta Koyama) im Unterricht und besucht
    ihn. Das Kind ist verwundet und schweigsam. Kobayashi merkt, dass mit dem Haus etwas nicht
    stimmt. Tatsächlich: Darin regiert ein Fluch. Alle, die in das Haus kommen, sterben, wenn
    sie Kontakt mit einem Geist haben. Danach werden sie selber zu Geistern ... "Ju-on" ist ein Direct-to-Video Horrorfilm, den Takashi Shimizu 2000 drehte. Noch im selben Jahr inszenierte er die Fortsetzung Ju-on 2. Mit Unterstützung von Kiyoshi Kurosawa drehte Shimizu im Jahr 2003 ein Remake als Ju-on: The Grudge. Und ebenfalls 2003 die Fortsetzung Ju-on: The Grudge 2. Diese Kritik bezieht sich auf das Video-Original. "Ju-on", das Phänomen, das eine ganze Serie ausgelöst hat, basiert eigentlich auf einem arg simplen Prinzip. Man führe eine Figur ein, sie begegnet einem Geist und stirbt. Nächste Figur. Sechsmal wird das im ersten Teil wiederholt und damit es nicht langweilig wird, sind die Sequenzen in Kapitel unterteilt: Toshio, Yuki, Mizuho, Kanna, Kayako, Kyoko - die Namen der Opfer und/oder Geister. Die Anordnung der Kapitel ist nicht willkürlich, aber auch nicht sonderlich gewitzt. Sie dient nur dazu, so viele Geister wie möglich in einen Plot zu bringen. Es gibt viele Fans, die das Konzept von "Ju-on" brillant finden. Ich finde es zu billig. Es reduziert Geistergeschichten auf ihre Essenz. Keine Hintergründe, keine Charaktere, kein dramaturgischer Bogen. Nur Opfer meets Geist. In "Ju-on" wie auch in den Sequels und Remakes ist das Resultat zwar extrem unheimlich, aber für mich unbefriedigend. Zu viele Fragen bleiben offen (Was sollen die Katzen? Was der Baby-Subplot?), zu wenig Handlung wird vermittelt. Die ganze "Ju-on"-Reihe hat eine treue Anhängerschaft. Ich kann verstehen wieso, denn die Filme sind enorm gruselig - aber ich wurde bei jeder einzelnen Folge leicht enttäuscht und ziehe Grusel mit Handlung vor: Ring, Kaïro, Seance - drei gute Beispiele. Die beste der bislang vier "Ju-on"-Folgen ist in meinen Augen die Kinofassung Ju-on: The Grudge. Nochmals zurück zu dieser Videoversion. Shimizu nutzt seine beschränkten Mittel effizient, das Framing ist sehr gelungen. Die Geister sind nicht so unheimlich wie im Kino-Remake und mit den genial-gefürchigen Sound Effekten wurde gegeizt. Es gibt im Kapitel Kayako ein paar Plot-Details, die die Story halbwegs interessant machen und das letzte Kapitel Kyoko bringt ein neues Element, das ebenfalls funktioniert - aber alle anderen sind wirklich nur da, um zu erschrecken. Und zugegeben: das schafft "Ju-on" formidabel. Da der Film nur 70 Minuten lang ist, stört der Mangel an Handlung nicht besonders, da der Streifen endet, bevor man sich darüber Gedanken machen kann. "Ju-on" ist ein Must-See für Fans des japanischen Horrors und es kann gut sein, dass ihr ihn liebt. Für mich ist die ganze Reihe nur eins: All atmosphere, no story. Hier auf DVD erhältlich (D) Alternative Titel: The Grudge; The Curse; Ju-on: The Curse - 1  | 
  
| Regie: Takashi Shimizu | ||
Horrorfilm  | 
    Spannung * * * | |
  | 
    Gewalt * | |
  | 
  ||
 Reviewed 15.10.03  | 
    Japan 2000 | Kobayashi
    (Yuurei Yanagi) wird im Haus von Toshios Mutter, einem Geist, getötet. Das Haus steht
    danach leer. Kyoko (Yuko Daike) versucht ihren Bruder, dem das Haus gehört, davon zu
    überzeugen, das verfluchte Gebäude nicht zu verkaufen. Er macht es dennoch - und so geht
    der Fluch in die nächste Runde.  Das Sequel von Ju-on ist eine faule Angelegenheit. Die ersten 33 Minuten des 75-Minuten-Films wiederholen die Episoden Toshio, Kayako und Kyoko aus dem Original! Das heisst im Klartext, ihr kriegt bloss 42 Minuten neues Filmmaterial, und das ist mir zu wenig. Ich bin ja schon so nicht der grösste "Ju-on"-Fan, aber wenn es etwas gibt, was die Reihe nach meiner Ansicht schafft, dann ist es, zu gruseln - und das kann man nunmal nur mit neuen Bildern. Nach 33 Minuten kommt also das neue Material, und das ist sehr enttäuschend. Erst gegen Schluss wird "Ju-on 2" mit ein paar apokalyptischen und unheimlichen Shots wirklich gut, doch bis dahin hat Regisseur Takashi Shimizu schon so viele Fehler begangen, dass ich ihm nicht mehr verzeihen mag. "Ju-on 2" wirkt allein schon wegen der Wiederholung des Filmmaterials wie ein Abklatsch. Schade, denn in der Serie steckt noch Power, was nicht zuletzt das Remake des ersten Teils (Ju-on: the Grudge) drei Jahre später zeigte. Hier auf DVD erhältlich (D) Alternative Titel: The Grudge 2; The Curse 2; Ju-on: The Curse - 2  | 
  
| Regie: Takashi Shimizu | ||
Horrorfilm  | 
    Spannung * * | |
  | 
    Gewalt * | |
     Reviewed 11.8.03  | 
    Japan 2000 | Die vier Freunde
    Yusuke (Yuya Endo), Misaki (Anne Suzuki), Toshiya (Yuki) und Hidetaka (Kyotaro
    Shimizu) finden im Wald einen kleinen, kugelförmigen Roboter namens Tetra. Woher kommt
    er? Ist er ein Ausserirdischer? Die Kinder nehmen ihn mit nach Hause. Da taucht eine
    riesige Alien-Flotte über dem Planeten auf und entsendet eine Kreatur, das in der Form
    von Cousine Norika auf Erden wandelt. Sie sucht nach Tetra, da der Roboter
    fortschrittliche Technologie ist - diese muss vernichtet werden, bevor die Aliens die Welt
    erobern können. Die Kids wollen ihnen Tetra aber nicht einfach übergeben ...  Regisseur Takashi Yamazuki drehte mit seinem Erstlingswerk "Juvenile" bereits einen Sommerhit. Zwei Jahre später doppelte er mit dem heissen Sci-Fi-Actionfilm Returner nach. Mit "Juvenile" konnte der Japaner bereits mit dem ausgiebigen Gebraucht von CGI Bekanntschaft schliessen. Die Aliens, Maschinen und Explosionen in dem Film stammen alle aus dem Computer und sind halbwegs überzeugend. Man gibt sich den Effekten gerne hin, weil der Film letztendlich ja ein Kinderabenteuer à la "The Explorers" ist - oder, wenn man die Nostalgie einberchnet, sogar ein wenig "Stand By Me" drinsteckt. Die Kids sind denn auch recht gut und man kann sich richtig vortsellen, wie die Kinder in diesem Alter genau von solchen coolen Kampfmaschinen und Fights träumen. Eine Art Wunscherfüllung für die Gameboy-Generation. Oder sollte ich sagen "Playstation 2"? Denn diese kommt im Film prominent vor, wie auch andere Marken. Die Produzenten meinten, sie wollen mit diesen bekannten Marken das tatsächliche Umfeld der Kids rekonstruieren. Na ja, so kann man Product Placement auch umschreiben. Wäre der Film nicht so süss, man könnte ihm dieses Marken-Getue glatt vorwerfen. Tu ich aber nicht, denn die japanische Markenkultur ist extrem ausgeprägt, und dass die Kids PS2-geil sind, ist ja un wirklich nicht weit hergeholt. "Juvenile" ist nicht ganz so super, wie man sich erhoffen würde, vor allem das Ende zieht sich dahin. Doch für solide Familienunterhaltung mit Action, Humor und vielen Tricks taugt der Film alleweil. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Jap. 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: Jubunairu; Juvenile: Boys Meet the Future  | 
  
| Regie: Takashi Yamazuki | ||
Sci-Fi-Film  | 
    Action * * | |
  | 
    Humor * * | |
 Reviewed 22.1.05  | 
    Japan 2000 | Der 
    Unterabteilungschef des Sonderdezernats Keizoku, das sich mit dem Lösen 
    mysteriöser Fälle beschäftigt, wird bald pensioniert. Seine Nachfolge soll 
    Jun Shibata  (Miki Nakatani) übernehmen. Ihr erster grosser Fall: Eine 
    Einladung auf die sagenumwobene Insel Yukujin. Nanami Kirishina (Koyuki) hat 
    zwei Polizisten und sieben Personen dorthin eingeladen. Shibata geht mit 
    ihren per Los ausgewählten Kollegen Mayama Toru (Atsuro Watabe) an Bord des 
    Schiffes. Sie entdecken, dass die sieben anderen Gäste alles Leute sind, die 
    ein Schiffsunglück vor 15 Jahren überlebt haben. Bei der Katastrophe gab es 
    nur zwei Opfer: Die Eltern von Nanami. Im Hotel auf der Insel wird klar, 
    dass die Tochter nun Rache will und es den sieben Überlebenden an den Kragen 
    geht. Shibatas Ermittlungen gestalten sich schwierig, da auf der Insel 
    Gegenstände oder ganze Gebäude einfach zu verschwinden scheinen. "Keizoku" ist ein Agatha-Christie-Krimi in groteskem Kleid. Schrille Spässe, surreale Träume und komplett unverständliche Nebenplots schmücken den "zehn kleine Negerlein"-Plot auf alle erdenklichen Arten aus. Dem Film liegt die Serie "Keizoku" zu Grunde, woraus sich diese zerfahrene Struktur ergibt. Wer nämlich - so wie ich und 99% der europäischen Zuschauer - die Serie nicht gesehen hat, dürfte es schwer haben, manche Teile überhaupt zu kappieren. Bestes Beispiel: Die letzte halbe Stunde nach der Aufklärung der mysteriösen Ereignisse. Die Dinge, die nun abgehen, beinhalten Figuren, die man zuvor nicht gesehen hat, Kontakte aus dem Jenseits, Erschiessungen, Drohungen und einfach nur unverständliche Entwicklungen. Dadurch verliert der Film für "Keizoku"-Laien an Reiz. Ein anderer Aspekt, der nie richtig in die Gänge kommt, ist die Nebenhandlung um den Unterabteilungschef, der sich für 30 Millionen Yen von seiner Frau scheiden lassen will, um eine Schülerin (deren Gesicht man nie sieht) zu heiraten. Was nach lustigem Thema tönt, entpuppt sich als Blindgänger, da die Handlung nicht aufgelöst wird sondern einfach vergessen geht. Aber auch hier gilt: Das war wohl für Insider gedacht. Der eigentliche Kriminalplot von "Keizoku" ist damit noch etwa rund eine Stunde lang und bietet manch sehenswerten Mord, manch hübsche Wendung. Deshalb ist der Film auch durchaus eine schwache Empfehlung. 2LDK-Regisseur Yukihiko Tsutsumi hat ein Flair fürs Schräge und Ungewöhnliche. Würde der Film für sich alleine funktionieren, anstatt als Spinoff einer Serie dazustehen, er hätte deshalb vielleicht das Potenzial zum wirklich guten, spannenden und skurrilen Film. So ist er bloss ungewöhnlich wirr, aber für Fans des Speziellen durchaus sehenswert. Und unbedingt bis nach den Credits dranbleiben, wenn Cast und Crew sich zu der Idee eines Sequels äussern. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (D): Code 2 PAL. Japanisch 2.0, Deutsch 5.1 mit dt. Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Alternative Titel: Keizoku; Keizoku: Ungelöste Fälle; Keizoku: Beautiful Dreamer  | 
  
| Regie: Yukihiko Tsutsumi | ||
Thrillergroteske  | 
    Spannung * * | |
  | 
    Humor * * | |
     Reviewed 4.8.04  | 
    Japan 2000 | Ein 
    Ehepaar wird brutal ermordet. Die einzige Überlebende in dem Haus ist die 
    72-jährige Chiyo Hamakawa (Yoshiko Shiraishi). Die unheimliche Frau wird in 
    eine Irrenanstalt gebracht, doch von dort bricht sie bald aus. Wenig später 
    steht sie bei ihren Verwandten vor der Türe. Der 29-jährige Ken (Kazuo 
    Yashiro), seine Schwester Mami (Rumi) und der 22-jährige Yasu (Hirohito 
    Honda), der aus nervlichen Gründen gehbehindert wurde und im Rollstuhl 
    sitzt, sollen die Alte aufnehmen. Nicht nur die Alte: Im Schlepptau hat sie 
    ihre stumme Enkelin Yuki (Naoko Mori). Die seltsamen Gäste machen Yasu 
    unruhig. Und dies zu Recht: Schon bald wird er erbarmungslos von den beiden 
    Frauen gefoltert - und niemand will ihm glauben. Derweil sucht der Reporter 
    Mitsu (Regisseur Shugo Fujii) nach Chiyo und merkt, dass sein Arbeitskollege 
    wohl etwas mit der Dame zu tun haben könnte: Es ist Ken ... Unglaublich, was um diesen lahmen Film für einen Hype aufgebaut wird. Ich fühle mich erinnert an den ebenso schwachen Freeze Me, doch "Living Hell" wird noch viel offensiver promotet. Als "Texas Chainsaw Massacre" Japans, als neuer Kultschocker, der Freunde von Takashi Miike und "Evil Dead" entzücken wird. Dabei ist der Low-Budget-Streifen nicht nur relativ zahm, er ist auch ziemlich langweilig. Wer Sadismus und Blut braucht, ist bei Ichi the Killer jedenfalls besser aufgehoben. Die Handlung ist denn auch ziemlich voraussehbar. Zur Filmmitte hin wird klar, welcher Twist am Schluss kommen wird. Dieser ist denn auch weder besonders schockierend noch besonders intelligent. "Living Hell" hat seine Momente - vor allem in zwei, drei Gore-Szenen, doch das reicht kaum, um einen guten Film zu produzieren. Geschweige denn etwas, was im selben Atemzug mit dem "Texas Chainsaw Massacre" genannt werden will. Regiedebütant Shugo Fujii sollte gelobt werden, weil er für wenig Geld einen hübsch aussehenden Film gemacht hat. Man sieht zwar, dass er billig ist, doch Fujii benutzt irre Winkel und einen interessanten Schnitt, um Schwächen in der Produktion zu kaschieren. Doch auch dies reicht niemals, um Handlung und Spannung zu generieren. Was lernen wir daraus? Man kann Filme auch zu Tode hypen. Und das gilt nicht nur für Hollywood-Produktionen. "Living Hell" ist ein derbes kleines Filmchen, ganz passabel gemacht, aber nicht besonders schockierend für Leute, die nur ein paar Gore-Klassiker gesehen haben. Der Film beginnt ganz hübsch und fällt schnell ab. Zum Schluss hin start Hirohito Honda nur noch nonstop in die Kamera und schreit. Seine Co-Stars versuchen den Quatsch rational zu erklären. Bis dahin dürfte man aber eh eingeschlafen sein ... Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (US): Code 1 NTSC Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Alternativer Titel: Katakuri-ke no kôfuku  | 
  
| Regie: Shugo Fujii | ||
Schocker  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Spannung * | |
 Reviewed 7.10.03  | 
    Japan 2000 | Im Akata
    Hospital von Tokyo betreut der Neurologe Dr. Kuroda (Horiuchi Masami) mit seinem
    unerfahrenen Kollegen Yamauchi (Tsuda Kenjirou) die junge Mami (Tsugumi), die unter
    Todesangst leidet. Eines Nachts wird sie von einem unmenschlich scheinenden Monster
    terrorisiert, das riesige Augen, einen grossen Schädel und lange Finger hat. Kuroda
    erklärt Yamauch, dass dies kein Monster war, sondern sein Patient Mukoda (Kashiwabara
    Shuuji)! Der lieferte sich vor rund einem Monat selbst ein, weil seine Träume nachts
    immer länger werden. Wacht er am morgen auf, hat er das Gefühl, mehrere Tage weg gewesen
    zu sein. Von Nacht zu Nacht werden die Träume länger. Ein Jahr, zehn Jahre. Die extremen
    Albträume lassen Mukoda den Kontakt zur Realität verlieren, er beginnt in seinen
    endlosen Träumen zu leben - und verändert sich sogar physisch! Der in Ungarn geborene Regisseur Higuchinsky erwies sich bei Uzumaki als der ideale Mann, um die Visionen von Manga-Künstler Juni Ito auf die Leinwand zu bringen. Die anderen Ito-Verfilmungen (Kakashi, Tomie) waren nicht halb so gelungen wie die herrlich schräge und innovative Uzumaki. Umso erfreulicher also, dass Ito und Higuchinsky noch im selben Jahr erneut zusammenfanden. Der Film "Long Dream" ist zwar bloss 58 Minuten lang, wurde fürs TV gedreht und hat mehr als offensichtliche Budget-Limitationen - doch das Resultat ist ein abstruser Spass, der mehr von dem bietet, was Uzumaki so genial machte. Higuchinsky ist wohl der einzige, der Ito verfilmen kann! In "Long Dream" wird ganz deutlich, dass das Budget minimal war. Die Masken sind kindisch, die paar Effekte kann man sich selber in der Küche basteln. Umso beeindruckender ist, was Higuchinsky daraus macht. Er nimmt Itos Manga und formt damit eine Welt. Er bastelt nicht nur Bilder, er baut in der kurzen Zeit, die der Film läuft, eine Art Higuchinsky'sches Paralleluniversum auf, in der die Farben, das Licht, die Leute, die Luft - oder einfach die gesamte Umgebung - fremd, verzerrt und irgendwie seltsam sind. Dennoch wirkt es echt. Ich meine damit nicht die Masken, sondern die Welt. "Long Dream" existiert in einer für sich geschlossenen Albtraum-Welt wie es auch Uzumaki tut. Und deshalb funktionieren die Filme so brillant. Es gibt nur wenige Regisseure, die so genial eine surreale Welt erschaffen können. Tim Burton und Jean-Pierre Jeunet fallen mir spontan ein. "Long Dream" hat ein paar recht blutige Szenen, eine albtraumhafte Kamera mit verzerrenden Linsen, Hitchock-Zooms und extremen Winkeln - doch das Wichtigste: Der Film hat Ideen. Visueller und inhaltlicher Art. Ein Mindfuck-Ende, unidentifizierbare Traum-Sequenzen, Monster, die einem Karneval oder B-Picture entsprungen scheinen, eine bizarre Story, die wie unter halluzinogenen Drogen geschrieben wurde. Und dieser Mix funktioniert. Was bei einen als purer Trash durchgehen mag, ist für mich ein Trip in ein faszinierendes Universum. Dass Higuchinsky nicht allein dafür gelobt werden darf, zeigt für mich der Umstand, dass der einzige Higuchinsky-Film, der ohne Zutun von Juni Ito entstanden ist, absoluter Müll ist: Tokyo 10+01. Hier auf DVD erhältlich (US) Alternativer Titel: Nagai yum; The Horror World of Junji: Nagai yume; Itou Junji Horror Collection: Long Dream; Itou Junji Kyoufu Collection: Nagai yume  | 
  
| Regie: Higuchinsky | ||
Horrorfilm  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Humor * * | |
 Reviewed 16.9.03  | 
    Japan 2000 | Takagi (Shinchi
    Tsutsumi) wacht in einem Hotelzimmer auf und kann sich nicht mehr erinnern, wie er hierher
    gekommen ist. Langsam setzt sich sein Erinnerungs-Puzzle zusammen: Er war an einer
    Beerdigung, bei der der Herzschrittmacher des Toten esplodierte, er geriet an eine
    Mafia-Gruppe, bei der er in trunkenem Zustand eine Waffe in die Hand bekam und damit Amok
    lief. Nun ist ihm die Polizei auf den Fersen. Und sie ist näher, als er gedacht hat.
       Ich bin noch nicht gänzlich davon überzeugt, dass der junge japanische Regisseur und ehemalige Musiker Sabu tatsächlich ein so toller Filmemacher ist, wie viele seiner Fans, die ihn kultisch verehren, denken. Ich habe erst zwei seiner Filme gesehen (und mehrere liegen auf meinem "must see"-DVD-Stapel) und fand beide ganz nett - doch nicht wirklich sensationell. Das galt für die witzige Zufalls-Komödie Unlucky Monkey und gilt auch für den etwas gemächlicheren, aber rabenschwarzen "Monday". Der Film ist voller genialer Momente (die explosive Leiche, das skurrile Finale, der Tanz in der Mafia-Bar), interessanter Kameraperspektiven, souveränem Schnitt, guten Akteuren, thematischem Einfallsreichtum und so manchem Zitat aus "Falling Down" und den Werken Quentin Tarantinos. Aber es hat nicht klick gemacht bei mir. Ich habe vieles bewundert, aber es fehlte etwas. Es ist immer ziemlich dumm für einen Filmkritiker, wenn er dieses "etwas" nicht benennen kann, aber bei "Monday" ist das bei mir der Fall. Es fehlte vielleicht die Magie, die die Einzelteile zusammenhält, eine Ganzheitlichkeit, ein Spannungsbogen, die Ballance zwischen Moral und Zynismus - ganz ehrlich, ich weiss es nicht. Was ich weiss, ist, dass mir etwas gefehlt hat an "Monday". Sabu hat Talent, sein ebenso skurriles wie sarkastisches Anti-Waffen-Finale, die immer absurder werdende Situation und die gemächliche, aber ungemein witzige Anfangsszene bei der Beerdigung sind wunderbar - doch ich kann mich mit dem Film nicht gänzlich anfreunden. Ich empfehle ihn jedem Fan des asiatischen Kinos und gebe ihm gute 3 Sterne ... aber der Film, bei dem ich sagen kann, Sabu gehört tatsächlich in die Kategorie von Takashi Miike oder Kiyoshi Kurosawa, auf den warte ich noch. Update: Mittlerweile bin ich dank Filmen wie Dangan Runner, Postman Blues oder Drive auch in die "Befürworter-Gruppe" eingeschwenkt. Tolle Filme. Hier auf DVD erhältlich (D) Alternativer Titel: Takagi  | 
  
| Regie: Sabu (Hiroyuki Tanaka) | ||
Tragikomödie  | 
    Humor * * * | |
  | 
    Gewalt * * | |
M P D P s y c h o , V o l u m e 1 ~ T a j u u j i n k a k u t a n t e i s a i k o - A m a m i y a K a z u h i k o n o k i k a n  | 
  ||
 Reviewed 19.10.03  | 
    Japan 2000 | Shinji 
    Nishizono tötet Chizuko (Rieko Miura), die Freundin des Polizisten Yosuke 
    Kobayashi (Naoki Hosaka, worauf dieser sich in sein  Alter Ego 
    Kazuhiko Amamiya (Naoki Hosaka) verwandelt und Shinji tötet. Daraufhin wird 
    er wieder zu Yosuke. Das Problem bei der Sache ist, dass Shinji ein drittes 
    Alter Ego des schizophrenen Yosuke ist - eines, das von Mensch zu Mensch 
    gelangen kann. Deshalb ist es auch nicht tot sondern bringt den jungen 
    Tatsuya Ueno (Tomonori Masuda) dazu, Mädchen die Schädeldecke abzuschneiden 
    und Pflanzen in ihre Köpde zu pflanzen. Polizeichef Tooru Sasayama (Ren Osugi) bittet 
    Yosuke, der ein erstklassiger Profiler ist, mit ihm die Ermittlungen 
    aufzunehmen. Kaum ist dieser Fall überstanden, zieht Shinji weiter - und 
    bringt Frauen dazu, sich selber den Bauch aufzuschneiden und die Babys 
    rauszuholen. Und wie ist die Sängerin Lucy Monostone in die Sache 
    verwickelt, eine gescheiterte Rockerin, die in den 60ern zur Terroristin 
    wurde? Nach dem Manga von Sho-u Tajima, Eiji Otsuka und Kadokawa Shoten drehte Takashi Miike eine sechsteilige Miniserie mit Episoden à einer Stunde. Die Reihe erschien auf drei DVDs, weshalb ich die Folgen im Doppelpack bespreche. Episode 1, "The Memory of a Sin and Floating Flowers" führt die seltsamen Charaktere ein. Es braucht seine Zeit, bis man in die surreale Welt eintauchen kann und alles versteht - aber den kompletten Durchblick hat man eh nie. Miike hat wenig Mitleid mit den Zuschauern und stürzt sie sofort in die Ereignisse. Die ersten Bilder suggerieren ein billig gemachtes, etwas effekthascherisches TV-Mysteryereignis, doch von Minute zu Minute war ich faszinierter. Auf gewisse Art erinnerte mich das Feeling der Serie an 1990, als ich zum ersten Mal "Twin Peaks" gesehen habe. Die übernatürlichen Elemente, die Gewalt, die assoziative Logik und die Musik. Zentrales Element von "MPD Psycho" ist der Song "Strange New World" von LU-C monostone, der an die sphärischen Klänge aus "Twin Peaks" oder an Enya erinnert - und perfekt in den Film passt. Selten kam mir ein Song unheimlicher vor, als der hier. Miike zaubert mit oftmals etwas billigen Mitteln eine surreale, apokalyptische Welt mit giftgrünen Schneeflocken, Zeichentrickeinlagen, irren Charakteren und grotesken Gewaltakten, die zwar immer zensiert, aber deshab noch seltsamer sind. Die erste Folge endet etwas abrupt, doch ich war gepackt. Auf die nächsten fünf Folgen freute ich mich ... Die zweite, "How to Produce a World" ist fast noch besser, da man die Personen nun bereits etwas kennt und Miike noch mehr Gewalt zeigt oder andeutet. Auch Miikes schräger Humor fehlt nicht, etwa in der Szene, in der eine Frau sagt "Mutter: das ist nur der Name eines Organs, das Babys produziert. Wenn das Baby draussen ist, ist seine Existenz wertlos". Und auch Mitgefühl ruft er hervor, bei mir passierte das in der letzten Szene, in der ein Schulmädchen eine lange Stricknadel langsam in die Schläfe gedrückt bekommt und hören muss "du wirst sterben, ohne etwas zu spüren" - und dann tatsächlich ganz langsam und dennoch recht beklemmend entschläft. Danach kann man den dritten Teil kaum erwarten - vorausgesetzt natürlich, man mag Miikes Panoptikum der Skurrilitäten von "MPD Psycho". Fortsetzungen: Volume 2, Volume 3 Hier auf DVD erhältlich (GB) Alternative Titel: Tajuu jinkaku tantei saiko - Amamiya Kazuhiko no kikan; The Return of the Multiple Personality Detective Kazuhiko Amamiya; Taijyu Jinkaku Tantei Saiko - Amamiya Kazuhiko No Kikan; Multiple Personality Detective Psycho - Kazuhiko Amamiya Returns  | 
  
| Regie: Takashi Miike | ||
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     Grusel-Mystery  | 
    Gewalt * * | |
  | 
    Spannung * * | |
M P D P s y c h o , V o l u m e 2 ~ T a j u u j i n k a k u t a n t e i s a i k o - A m a m i y a K a z u h i k o n o k i k a n  | 
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 Reviewed 11.6.04  | 
    Japan 2000 | An 
    etlichen Schulen Japans kommt es zu Massakern. Bereits 39 Schüler sind 
    umgekommen. Polizeichef Tooru Sasayama (Ren Osugi), Polizistin Machi Isono 
    (Tomoko Nakajima), Cop 
    Kazuhiko Amamiya (Naoki Hosaka) und Greenhorn Masaki Manabe (Sadaharu 
    Shiota) gehen der Sache nach und entdecken eine Schule, deren Noten weit 
    über dem Landesdurchschnitt liegen. Anscheinend führt die Schulberaterin 
    Akira Moriizumi dort ein eisernes Regime. Kazuhiko wird als Aushilfslehrer 
    in die Schule geschleust und trifft auf Saku Oye (Shun Sato). Der 
    Musterschüler gehört zur dritten Generation der Mutanten und ist der 
    eigentliche starke Mann der Schule. Shinji, der in einem Schüler steckt, 
    kann von seinem Körper nicht Besitz ergreifen! Als Shinji dies entdeckt, 
    schlüpft er in etliche Körper, die alle von Saku erschossen werden. Manabe 
    erledigt Saku, worauf Shinji in den Körper des jungen Hisashi Shimazu (Shun 
    Ichijo) entkommt. Der baut eine Schreckensherrschaft unter den Teenagern der 
    Stadt auf. Er beginnt, Mädchen in Stücke zu schneiden und den Cops Hinweise 
    zu geben. Da bekommt Kazuhiko ein Paket von ihm: darin liegt seine Frau 
    (Rieko Miura, alle Glieder abgetrennt, am Leben erhalten in Gefrierwasser 
    ... Nachdem Volume 1 die Charaktere der Miniserie, basierendend auf einem Manga, einführte, bringt "Volume 2" nicht viel Neues. Obwohl Episode 3 die wohl schwächste der Reihe bisher ist, kann ich nicht weniger als drei Sterne geben - das Universum, das Takashi Miike hier aufbaut, ist einfach zu faszinierend. Nachdem Episode 2 mit einem Schaudermoment erster Güte aufhörte, beginnt Episode 3 "Life always has a double spiral structure" mit einem Knall der anderen Art: Kill Bill- und Battle Royale-Göre Chiaki Kuriyama mäht mit ihren Bibel-Freundinnen eine ganze Schulkasse nieder. Sich killende Schulmädchen - niemand hat das besser drauf als Takashi Miike. Die Szene ist für den Plot eigentlich unwichtig, vielmehr lernen wir mehr über die Strichcodes, die immer mehr Leute in den Augen tragen. Wir erfahren aber nie genug, um irgend etwas wirklich zu verstehen. Episode 3 unterhält gut und präsentiert einige verstörende Bilder - wie etwa die im Stechschritt marschierenden Schüler -, doch weiter kommt der Plot nicht. Bis auf die Message "don't trust Machi Isono", die die Folge beendet. Die deutet etliche Dinge an ... Die werden in Episode 4, "A crushed ant", jedoch nicht aufgenommen. Vilmehr geht es um neue Gräueltaten von Shinji. Und schreckliche Enthüllungen über Kazuhikos angeblich tote Freundin. Diese Szenen, bei denen verstückelte Körper auftauchen (zu sehen als Deleted Scenes, der Rest ist Schmier-zensiert), sind deftig, doch weshalb ich die Episode mochte, ist ihr skurriler Humor. Das beginnt schon am Anfang, als Polizeichef Tooru Sasayama und sein Handlanger Masaki Manabe (Sadaharu Shiota) den Fall wie immer den Vorgesetzen erklären. Manabe zerstückelt eine kleine Puppe, danach taucht Tooru singend auf, um den Namen des Falls zu enthüllen. Völlig bizarr. Shinji (in Shimazus Körper) schneidet einmal einer Frau blitzartig die Halsschlagader durch und spannt einen Regenschirm auf. Danach schiesst das Blut aus ihrem Hals. Derartig groteske Momente machen "MPD Psycho, Volume 2" sehenswert. Er ist nicht so atmosphärisch wie "Volume 1", ja selbst LU-C monostones Titellied wird schwach neu-intepretiert - doch die Serie bleibt faszinierend. Hier auf DVD erhältlich (GB) Alternative Titel: Tajuu jinkaku tantei saiko - Amamiya Kazuhiko no kikan; The Return of the Multiple Personality Detective Kazuhiko Amamiya; Taijyu Jinkaku Tantei Saiko - Amamiya Kazuhiko No Kikan; Multiple Personality Detective Psycho - Kazuhiko Amamiya Returns; The Life Constructed In Double Spiral / Smashed Ants  | 
  
| Regie: Takashi Miike | ||
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     Grusel-Mystery  | 
    Gewalt * * | |
  | 
    Spannung * * | |
M P D P s y c h o , V o l u m e 3 ~ T a j u u j i n k a k u t a n t e i s a i k o - A m a m i y a K a z u h i k o n o k i k a n  | 
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 Reviewed 20.9.04  | 
    Japan 2000 | 
    Polizeichef Tooru Sasayama (Ren Osugi), Polizistin Machi Isono (Tomoko 
    Nakajima), Cop Kazuhiko Amamiya (Naoki Hosaka) und der junge Masaki Manabe 
    (Sadaharu Shiota) sind schockiert: In der ganzen Stadt häufen sich die 
    Nachrichten von Menschen, die spontan in Flammen aufgehen. Die Opfer sind 
    alles Träger des Barcodes und wurden kurz von Shinji besessen. Ihre Spur 
    führt in ein Spital - in jenes, in dem Kazuhikos Frau Chizuko (Rieko Miura) 
    liegt. Den Cops gelingt es, Shinji in einer Telefonleitung des Spitals zu 
    fangen. Doch noch gibt er sich nicht geschlagen und holt zum feurigen 
    Showdown aus, in dem die Geheimnisse von Machi, Chizuko, Lucy Monostone und 
    vielen anderen gelüftet werden ... Irgendwie war es ja zu befürchten: Nachdem Volume 1 ein bizarres Universum aus Verschwörung, Mysterie und Gewalt einführte und Volume 2 dieses noch weiter ausbaute, hat "Volume 3" (bestehend aus den Episoden "Coronation of the Cursed King" und "The Bond Between a Heaven-Bound Soul and a Man") dem Ganzen kaum mehr etwas hinzuzufügen. Lucy Monostone taucht endlich wieder auf, doch ihr Rätsel wird nur halbbatzig gelöst. Der Shinji-Plot kommt zu seinem Ende, aber auch dies auf unbefriedigende Art. "Volume 3" ist immer noch ungehörig atmosphärisch und einfallsreich bizarr, doch letztendlich ist es ein frustrierender Serien-Abschluss. Als Sechsteiler verdient "MPD Psycho" klar 3 Sterne - es ist Japans Antwort auf "Twin Peaks". Nicht ganz so gut, aber noch ein paar Grade irrer. Und wie "Twin Peaks" in der zweiten Staffel ins Rudern geriet, verzeichnet auch "MPD" seine Schwächen gegen das Ende. Miike-Fans sollten sich das Ganze ansehen - mir jedenfalls machte die Serie grauenhaft Spass. Trotz dem schwachen Abgang ... Hier auf DVD erhältlich (GB) Alternative Titel: Tajuu jinkaku tantei saiko - Amamiya Kazuhiko no kikan; The Return of the Multiple Personality Detective Kazuhiko Amamiya; Taijyu Jinkaku Tantei Saiko - Amamiya Kazuhiko No Kikan; Multiple Personality Detective Psycho - Kazuhiko Amamiya Returns; Coronation Of Cursed King / Ascension Of Spirits  | 
  
| Regie: Takashi Miike | ||
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     Grusel-Mystery  | 
    Gewalt * * | |
  | 
    Spannung * * | |
 Reviewed 15.9.03  | 
    Japan 2000 | Der Yakuza Miki
    (Masatoshi Nagase) checkt ins seltsame Hotel New Mexico ein. Bald taucht dort seine sexy
    Ex Kana (Akemi Kobayashi) auf und verlangt Geld. Sie will nämlich heiraten. Der
    Auserkorene, ein schmächtiger Geek namens Todohei (Yoshinori Okada), erscheint auch bald
    im Zimmer. Zwischen den dreien eskaliert ein Streit, stets beobachtet von zwei schrägen
    Gestalten im Nachbarzimmer: Okita (Tadanobu Asano), der Sohn des Hotelerbauers, sowie des
    Vaters rechte Hand "Captain Banana" (Yoshiro Harada) gehen in dem speziell
    engerichteten Raum ihren Voyeurs-Gelüsten nach. So bekommen sie auch mit, als auch noch
    der Gangster Sonoda (Keisuke Horibe) ins Zimmer platzt und die Situation zu eskalieren
    droht.   Mehr noch als Shark Skin Man and Peach Hip Girl ist der zweite Film von Jungregisseur Katsuhito Ishii bizarr, bunt und schräg. Doch der Film ist in meinen Augen so verkrampft auf hip getrimmt, dass er weder an Ishiis Erstling herankommt, noch als Kultfilm qualifiziert. Und auf dieses Etikett hat es "Party 7" eindeutig abgesehen: pseudo-hippe Dialoge, durchgeknallte Charaktere, absurde Situationen, eine hektische Inszenierung und eine diffuse Story - der Film ist regelrecht auf "kult" getrimmt. Das geht bei manchen Filmen auf, bei "Party 7" ging der Schuss nach hinten los. Bizarr alleine ist eben noch kein Qualitätsurteil. Schräg und bunt ebensowenig. Irgendwo braucht es Substanz, um diese Eigenschaften auch an eine Story, an einen Film zu knüpfen. Und da versagt Ishii. Die Summe dieser Groteske ist weniger als ihre Zutaten. Und das ist eigentlich schade, denn ein paar Szenen wie etwa das chaotische Finale oder einige der Voyeurs-Dialoge zwischen Okita und Captain Banana sind wirklich recht gelungen. Hätte Ishii weniger drauf geachtet, dass sein Film cool und kultig wird und stattdessen etwas mehr Zeit in eine gute Story und bessere Dialoge investiert, "Party 7" hätte Potential gehabt. In jeder Minute hatte ich das Gefühl, es fehle wenig bis zu einem guten Film. Als breche der endlich heraus, als platze endlich die Bombe. Tat sie nie. Bis zum Schluss nicht. Zurück bleibt man enttäuscht. Hier auf DVD erhältlich (US) Meine Disk (J): Code 2 PAL. Japanisch mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.  | 
  
| Regie: Katsuhito Ishii | ||
Groteske  | 
    Humor * * | |
  | 
    Action * | |
R e d R o o m 2  | 
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| Japan 2000 | Ausführliche Kritik: hier. | |
     Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | In der Gegenwart tötete
    der Video-Fluch von Sadako mehrere Menschen. Doch wer war die geheimnisvolle Sadako und
    wie kam es zu all den Dingen, die man auf dem Video sieht? Dieses Prequel erzählt die
    Vorgeschichte ...  Bloss: Braucht man das überhaupt? Dadurch, dass man nie alles über Sadako weiss, bleibt Ring ja so genial spannend. "Ring 0" ist höchstens etwas für Kompletisten. Das soll nicht heissen, der Film sei schlecht! In der zweiten Hälfte zieht er nämlich stark an, wird streckenweise sogar unheimlich und endet mit einem beklemmenden Paukenschlag, der natürlich umso intensiver ist, wenn man die anderen beiden "Ring"-Filme gesehen hat. Sadako ist eine geniale Figur und ihre Geschichte wäre sicherlich spannend. Ich wäre dennoch froh, ihre Vergangenheit wäre kryptisch geblieben. Hier auf DVD erhältlich (GB) Hier auf DVD erhältlich (D) Ich habe die GB-Version (Code 2) auf japanisch mit englischen Untertiteln gesehen. Alternative Titel: Ring 0: Baasudei; Ring 0  | 
  
| Regie: Norio Tsuruta | ||
Horrorfilm  | 
    Gewalt * | |
  | 
    Spannung * * * | |
S a k u y a : S l a y e r o f D e m o n s ~ S a k u y a : y ô k a i d e n  | 
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 Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | Immer 
    dann, wenn in
    Japan das Böse regiert, bricht der Fujiyama aus und spuckt Dämonen über das Land. So
    auch im Jahr 1707, während der korrupten Tokugawa-Regierung. Nun liegt es an der tapferen Sakuya 
    (Nozomi 
    Andô)
    mit dem magischen Schwert Vortex, das sie nach dem Tod von ihrem Vater (Hiroshi 
    Fujioka) übernommen hat, gegen
    die Dämonen anzutreten. Dabei hilft ihr ihr adoptierter Bruder Taro (Shuichi 
    Yamauchi) - ein Dämon! Er ist
    der Sohn des Kappa-Dämons, der Sakuyas Vater getötet hat. Kann Sakuya im Kampf gegen die
    Spinnenkönigin (Keiko 
    Matsuzaka) auf ihn zählen? "Sakuya: Slayer of Demons" ist ein tief in der japanischen Mythologie verwurzeltes Puppeltheater mit einer wahren Flut mässig geglückter Effekte. Die Handlung ist eine Art japanische Antwort auf "Buffy" - es mangelt dem Film jedoch völlig an Witz, Spannung und Charme. Einen gewissen Trash-Wert kann man dem Ganzen nicht absprechen, doch letztendlich ist er wohl nur etwas für wahre Fantasy-Komplettisten. Hier auf DVD erhältlich (D) Ich habe die HK-Version (Code 3) auf japanisch mit englischen Untertiteln gesehen. Alternativer Titel: Sakuya: yôkaiden  | 
  
| Regie: Tomoo Haraguchi | ||
Fantasyaction  | 
    Gewalt * | |
  | 
    Effekte * * | |
     Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | Tokyo: Der
    20-jährige, arbeitslose Atsushi (Hideo Nakaizumi) und seine ebenfalls arbeitslose
    17-jährige Freundin Mari (Miku Matsumato) haben Probleme in der Beziehung. Eines Tages
    auf Jobsuche trifft Mari die kesse Kana, die sie ins "Ticket verkaufen"
    einführt: Männer kaufen Tickets und kriegen dafür an der nächsten Ecke eine
    minderjährige Partnerin oder nehmen an einer Sex-Party teil.  Atsushi trifft zur
    selben Zeit die Sex-Darstellerin Miki, durch die er an einen Job kommt: Er wird Scoutman,
    jemand, der auf der Strasse schöne Frauen anspricht, um sie für die Adult-Industrie
    anzuwerben. Die Zusammenfassung tönt explosiver als der Film wirklich ist und das Cover lässt den Film romantischer erscheinen, als er ist. In tat und Wahrheit ist er vor allem harmlos. Ein paar hübsche Einblicke in Japans seltsame Sex-Industrie machen noch keinen guten Film. Zudem hätte Kana-Darstellerin Yuka Fujimoto nicht durch den ganzen Film schlafwandeln müssen. Hier auf DVD erhältlich Ich habe die Japan-Version (Code 0) auf japanisch mit englischen Untertiteln gesehen. Alternativer Titel: Pain  | 
  
| Regie: Masato Ishioka | ||
Drama  | 
    Gewalt * | |
  | 
    Erotik * * | |
 Reviewed 4.10.03  | 
    Japan 2000 | Der Sound
    Designer Koji Sato (Koji Yakusho) ist glücklich verheiratet mit der übersinnlich
    begabten Junko (Jun Fubuki). Sie kann mit den Toten sprechen und sieht Geister. Eines
    Tages wird das Leben der beiden durch einen grausamen Zufall erschüttert: Ein Killer
    entführt ein Mädchen, doch im Wald entkommt es ihm. Es versteckt sich in einem grossen
    Koffer. Er gehört Koji, der ihn kurz danach abschliesst und nach Hause nimmt. Bald taucht
    die Polizei auf und bittet Junko um Mithilfe bei der Suche nach dem Kind. Nun erst nimmt
    sie die Signale wahr und entdeckt das Kind im Koffer. Das Paar ist geschockt. Sie wollen
    den Fund noch nicht melden, da es sonst aussieht, als habe Junko etwas mit der Entführung
    zu tun. Als die Polizei nochmals zurückkehrt, muss Koji das Mädchen ruhig stellen - und
    tötet es dabei ungewollt. Die Satos verbuddeln die Leiche und bekommen es nun mit dem
    Geist des Mädchens zu tun ...    "Seance" ist ein typischer Kurosawa-Film. Lange, ruhige Einstellungen, unterkühlte Inszenierung, starke Schauspieler - und eine unheimliche Atmosphäre. In gewissem Sinne ist der TV-Film (!) eine Vorstudie für Kurosawas bisher besten Film, Kaïro / Pulse, der ein Jahr später entstanden ist. Gleich vorweg sollte man jedoch wissen, dass sich "Seance" nicht primär um Geister dreht. Die Ausgangslage, die sich anhört wie ein Mix aus "The Gift" und "The Sixth Sense" suggeriert dies zwar und es gibt tatsächlich ein paar Geister-Szenen, doch im Zentrum steht das Ehepaar Sato. "Seance" ist ebenso sehr ein Drama wie ein Horrorfilm. Die Handlung basiert auf dem 1964-Streifen "Seance on a Wet Afternoon" und bedient sich wie angetönt bei "The Sixth Sense" und "The Gift". Visuell sind Ansätze von Kurosawas Cure zu erkennen, ausserdem von Ring. Die Geister sehen ähnlich aus wie Nakatas Erscheinungen - und übrigens wie so manche Geister in der japanischen Horrorfilm-Geschiche jüngerer Zeit. Kurosawa setzt sie sehr bewusst und minimalistisch ein. Ihre Erscheinungen wirken ganz alltäglich. Erst die (etwas stark) verwendete Musik und die Toneffekte (von Wind über Herzschläge bis Totenstille) heben den Horror hervor. Der finale Auftritt des Geister-Mädchens scheint 1:1 aus dem Finale von Ring geklaut zu sein. Es gibt jedoch einen ganz anderen Film, dem diese Szene wunderbar Tribut zollt: "2001 - A Space Odyssey". Kurosawa lässt einen leicht diffusen Chor-Gesang immer lauter anschwellen bis die Kamera auf den Monoliten zeigt (verkörpert durch eine Kiste von Koji). Sehr gelungen für Kubrick-Fans, zu denen Kurosawa zweifellos gehört. "Seance" hat einen Haufen Probleme. Es gibt zu viele Zufälle und Logiklöcher (wieso merkt Koji nicht, dass seine Kiste zu schwer ist?). Vieles wird bewusst ausgelassen und sollte einen nicht davon abhalten, sich gruseln zu lassen. Die spannendste Szene ist bezeichnenderweise keine Horror-Szene. Als Koji das Kind nämlich ruhig stellt, drückt er ihm eine Decke aufs Gesicht. Unten verabschiedet Junko den Cop. Das dauert ewig lange. Und ich fing an, gegen den TV zu schreien, "mach endlich!!", denn oben drängt die Zeit und Koji droht, das Kind zu ersticken. Sehr spannend montiert. Unter anderem wegen diesen Szenen, den unheimlichen Geisterszenen, den Hommagen an anderen Filmen und der subtil-superben Inszenierung geb' ich "Seance" 3½ Sterne. Für einen TV-Film jedenfalls verdammt beeindruckend. Hier auf DVD erhältlich Alternative Titel: Kourei; Ko-Rei; Séance  | 
  
| Regie: Kiyoshi Kurosawa | ||
Horrordrama  | 
    Spannung * * * | |
  | 
    Anspruch * * | |
 Reviewed 2003  | 
    Japan 2000 | 
    Die Liebe des jungen japanischen paars Mika und Daisuke ist abgekühlt. Da 
    kriegen die zwei Besuch von Tsutomu, einem nicht besonders engem Schulfreund 
    von Daisuke, den er seit Jahren nicht gesehen hat. Am nächsten morgen ist 
    Tsutomu verschwunden, hat aber sein Handy vergessen. Er ruft Daisuke an und 
    bittet ihn, es zu seiner Mutter zu bringen. Mika und Daisuke fahren los. 
    Unterwegs treffen sie auf den Ex-Baseballer Kentaro Murai, der mit seiner 
    Freundin im Feld gerade einen Privat-Porno dreht. Auch sie sind unterwegs zu 
    Tsutumo. Die vier gelangen letztendlich an ihr Ziel - und erfahren von der 
    Mutter etwas Erstaunliches. "Sex Friend Nurezakari" ist ein Produkt des japanischen "Pink Eigu", also des "Pink Cinema", das in den 60ern entstanden ist und sich den strengen Regeln, was denn auf der Leinwand gezeigt werden dürfe, widersetzte. Die Pink-Filme wurden mit der Zeit recht explizit. "Sex Friend Nurezakari" ist dagegen ziemlich soft. Es hat ein paar Softsexszenen, doch der Fokus liegt auf dem seltsamen Plot. Da wird eine Geistergeschichte mit einem Roadmovie und einem Softsexfilm gekreuzt - das Resultat könnte Kult-Potenzial haben, hat es in meinen Augen aber nicht. Dazu wird einfach viel zu wenig aus dem absurden Mix gemacht. Die Erotik ist nicht gerade stimulierend, die Geistergeschichte letztendlich eine läppische Softsex-Version von Kevin Costners "Field of Dreams" und das Roadmovie-Element ist sehr kurz bis nicht vorhanden. Man kann während den 58 Minuten, die der Film nur läuft, sicher seinen Spass haben. Ich hatte ihn eigentlich nicht. Die Zutaten stimmen, das Rezept war noch OK - aber der Koch hat diese Suppe gehörig versalzen. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (J): Code 0 NTSC. Japanisch 2.0, nicht ausblendbare engl. UT. Widescreen (nicht anamorph) Alternative Titel: 3 Balls, 1 Strike  | 
  
| Regie: Sakamoto Rei | ||
Erotisches
    Fantasy-  | 
    Erotik * * | |
  | 
    Spannung * | |
S p a c e T r a v e l e r s ~ S u p e e s u t o r a b e r a a z u  | 
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     Reviewed 11.12.03  | 
    Japan 2000 | Die drei 
    Freunde Makoto (Masanobu Ando,
    Red Shadow), Nishiyama (Takeshi Kaneshiro,
    Returner) und 
    Takamura (Hiroyuki Ikeuchi) beschliessen, eine Bank auszurauben. Als sie den 
    Tresorraum stürmen, löst der Boss den Alarm aus, das Geld ist 
    eingeschlossen, die Polizei belagert das Gebäude. Die drei nehmen die Kunden 
    und Angestellten der Bank als Geiseln. Eine davon ist der gesuchte Terrorist 
    Sakamaki (Ken Watanabe, The 
    Last Samurai). Als die Polizei ihn identifiziert, eskaliert draussen die 
    Lage. Drinnen schliessen Geiseln und Gangster indes Freundschaft, Makoto 
    erkennt, dass sie exakt den Trickfiguren seines Lieblingscomics "Space 
    Travelers" gleichen. Er ist "Black Cat", Nishiyama ist Anführer "Hayabusa 
    Jetter", Takamura ist "Dragon Attack", Sakamaki ist "Crusher", die 
    Schalter-Dame Midori (Eri Fukatsu) ist "Irene Bear", Wachmann Shimizu 
    (Masahiro Komoto) ist "Karl Hendrix" - und so weiter. Während sie drinnen 
    eine kleine eigene Welt aufbauen und zusammen Pläne schmieden, wird die 
    Polizei draussen langsam nervös ... "Space Travelers" ist eine Hommage an Anime, basiert aber nicht auf einer Zeichentrickvorlage. Regisseur Katsuyuki Motohiro (Bayside Shakedown) flicht vielmehr einige animierte Szenen ein, um einen action- und humorbetonten Film über Träume und Freundschaft zu machen. Der Film beginnt wie "Dog Day Afternoon" mit Anime-Sequenzen. Ein Banküberfall, Probleme, Polizeibelagerung. Doch Motohiro nutzt dieses Setup, um skurrile Charaktere einzuführen, ein ganz neues Prinzip des Stockholm-Syndroms zu präsentieren und seine Charaktere träumen zu lassen. Leben zu lassen! Zum Schluss kommt der Wandel hin zum Melodrama, ein Schritt, den japanische Filmemacher soviel besser beherrschen, als westliche. Auch wenn ich mit dem Ende nicht ganz glücklich bin, die letzte Einstellung der weinenden "Irene" ist göttlich und ein wunderbarer Abschluss für einen einfallsreichen Film. Und trotzdem ... "Space Travelers" hätte soviel besser sein können. Einige Charaktere werden eingeführt und laufen ins Leere. Der Anfang ist extrem lange ausgewalzt und schläfert ein, das Ende ist nicht 100% geglückt und einen Terroristen zum Co-Anti-Helden zu machen, ist etwas prekär. Es sind kleine Probleme, die ich mit "Space Travellers" habe, aber sie sammeln sich an. Der Film ist interessant, schräg, hip besetzt und gut gespielt - zudem eben eine nette Verbeugung vor Manga und Anime - aber er ist holprig inszeniert, lückenhaft erzählt und nicht ganz abgerundet. Sicherlich sehenswert, aber eben: er hätte noch besser sein können! PS: Die Trickfiguren des Films bekamen später noch einen kurzen (eigenen) Zeichentrickfilm - hier. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Japanisch 2.0 und 5.1. mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph) Alternativer Titel: Supeesu toraberaazu; Supaas torabaraazu  | 
  
| Regie: Katsuyuki Motohiro | ||
    Action-  | 
    Action * * | |
  | 
    Humor * * | |
T o k y o T r a s h B a b y  | 
    ||
| Japan 2000 | Ausführliche Kritik: hier. | |
     Reviewed 6.12.03  | 
    Japan 2000 | Die 
    sechsjährige Sayuri wird ins Spital gebracht. Zwei Ärzte operieren das 
    Mädchen umgehend, und entdecken, dass es schwanger ist! Als sie den Bauch 
    aufschneiden, springt ein Kopf heraus und meldet: Mein Name ist Tomie (Mai 
    Hosho). Das Mädchen, das sich selbst regeniert, ist zurück. Und während sie 
    langsam wieder zu einem Menschen heranwächst, drehen alle Ärzte, die bei der 
    Operation dabei waren, durch. Dr. Tachibana (Kenichi Endo) begeht 
    Selbstmord, Dr. Morita (Shun Sugata) verschwindet. Seine Tochter Yumi 
    (Sakaya Yamaguchi) macht sich auf die Suche nach ihm und stösst dabei auf 
    den jungen Patienten Fumihito Sato (Yosuke Kubozuka), der seinen Freund 
    Takeshi (Masatoshi Matsuo) sucht. Der sitzt daheim. Er hat Tomie aus dem 
    Krankenhaus befreit und sich in sie verliebt. Als sie meint, er langweile 
    sie und er solle doch bitte Fumihito anrufen, zerstückelt Takeshi Tomie. 
    Doch so leicht ist sie nicht tot zu kriegen. Endlich bin ich bei einem guten "Tomie"-Film angelangt. Der dritte der Reihe und der vierte, den ich gesehen habe, toppt die anderen in Sachen Stimmung, Story und Horror. Er ist von allen "Tomie"-Filmen der am besten strukturierte, ohne ein gewisses surreales Element vermissen zu lassen. Und obwohl ich mit dem Film dementsprechend zufrieden war, ist er noch immer bloss ein knapper 3er. Die ganze "Tomie"-Reihe hat ein apathisches Feeling, das den wahren Horror wie betäubt. "Replay" ist gut und unheimlich, aber er schafft es nie, an wirklich gute Japan-Schocker und -Grusler anzuknüpfen. Regie führte der Neuling Tomijiro Mitsuishi, wiederum basierend auf den Comics von Juni Ito (Artikel hier). Tomie: Re-birth schaffte es von den "Tomie"-Filmen bisher am besten, das Manga-Feeling zu vermitteln, doch "Replay" kommt nahe dran. Ein paar Szenen (von denen alle im Trailer zu sehen sind) wirken direkt aus dem Comic und haben dieses "Tomie"-typische surreale Element perfekt getroffen. Die Musik und die Kamerarbeit sind solide, die Schauspieler, darunter Go- und Ping Pong-Star Yosuke Kubozuka und Visitor Q-Papa Kenichi Endo, ebenfalls. Sie sind sicherlich besser, als im ersten Tomie. Der sexuelle Unterton, der am stärksten bei Tomie: Forbidden Fruit zu spüren ist, fehlt hier indes fast völlig. Das ist etwas bedauerlich, da zwischen den beiden Jungs Takeshi und Fumihito eine beinahe sexuelle Rivalität besteht und auch sonst ein paar Momente auftauchen, bei denen Tomie ihre Verführungskünste hätte einsetzen können. Der Mangel an Sex nimmt dem Film ein Sleaze-Element weg, doch ich bin nicht sicher, ob das dem Film zum Schluss vielleicht gut getan hat. In Forbidden Fruit war die erotische Komponente das Highlight des Films, hier hätte es eventuell abgelenkt. Und so ist "Tomie: Replay" geradliniger, sehenswerter Horror, der sicherlich keine neuen Wege beschreitet, aber der Durchschnitts-Serie immerhin ein kleines, schwach leuchtendes Glanzlicht verleiht. Die Tomie-Reihe: Tomie, Tomie: Another Face, Tomie: Replay, Tomie: Re-birth, Tomie: Forbidden Fruit, Tomie: Beginning. Hier auf DVD erhältlich (US) Hier auf DVD erhältlich (D)  | 
  
| Regie: Tomijiro Mitsuishi | ||
Horrorfilm  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Spannung * * | |
 Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | 
    Eine japanische Kleinstadt: Die Schülerin Kirie (Eriko Hatsune) beobachtet, 
    wie der Vater ihres Freundes Shuichi (Fhi Fan) eine Schnecke filmt. Shuichi 
    ist beunruhigt: Sein Vater ist besessen von Wirbeln aller Art. Shuichi 
    glaubt, auf der Stadt liege ein Vortex-Fluch, der letztendlich alle in einen 
    spiralförmigen Tod treiben würde. Tatsächlich fällt ein Schüler eine 
    Wendeltreppe runter, Shuichis Vater stirbt in einer Waschmaschine und 
    Schüler verwandeln sich in Riesenschnecken. Herrlich bizarr! Diese japanische Horrorgroteske des in der Ukraine geborenen Regisseurs Higuchinsky (Tokyo 10+01, Long Dream) nach den Mangas von Juni Ito (Kakashi, Tomie) ist vorzüglich gefilmt (der Stil erinnert oft an Jeunet & Caro) mit wunderbar integrierten, teils recht ekligen Spiral-Effekten. Dazu schräge Kamerawinkel und ein absurder Sinn für Humor. Ich gebe die 4 Sterne nach dem zweiten Mal anschauen aber nur ganz ganz knapp, denn das Ende ist nicht vollends geglückt. Man lernt überhaupt nichts: Nicht einmal der Ansatz einer Lösung für die Spiralen-Phänomene wird geboten. Offene Enden gehen ja völlig okay, aber sie sollten den Zuschauer zum Denken anregen und nicht einfach ratlos zurücklassen. Offensichtlich gibt es bei "Uzumaki" gar keine im eigentlichen Sinn, aber so vermisste ich am Ende etwas, was mich immerhin auf die Spur dieser Phänomene bringen könnte. Schliesslich war mein Hirn während des Films konstant am Rotieren und am Schluss wird man derart schwindlig einfach zurückgelassen. Wenn ich so darüber nachdenke, ist das wohl die Idee dahinter: Lasst uns die Zuschauer beduselt machen und zum Schluss genauso sich selbst überlassen. Ein kleines bisschen frustrierend ist diese Taktik eben schon - aber "Uzumaki" ist nichts desto trotz einer der faszinierendsten und schrägsten Filme aus Asien, die ich je gesehen habe. Ein visuelles und stimmungsvolles Meisterwerk. Weil Higuchinsky wohl der ideale Regisseur für die queren Welten von Juni Ito ist, haben die beiden im selben Jahr für den kurzen TV-Film Long Dream erneut zusammengefunden. Hier auf DVD erhältlich (US) Hier auf DVD erhältlich (D) Ich habe die HK-Version (Code 3) auf japanisch mit englischen Untertiteln gesehen. Alternative Titel: Vortex; Spiral  | 
  
| Regie: Higuchinsky | ||
Horrorgroteske  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Spass * * * | |
     Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | Es gibt auf der
    Erde 666 Portale, die unsere Welt mit der anderen verbinden. Portal 444 liegt in Japan. Es
    ist der Wald der Wiederauferstehung: Hier weren Tote wieder lebendig. Auch der Häftling
    KSC2-303 kriegt es bald mit den Zombies zu tun. Doch auf ihn und die Frau, die er aus den
    Händen einer Gangstergang befreit hat, wartet ein weit grösseres Schicksal. Kick Ass! Ein weiterer Zombie-Film aus Japan (vgl. Wild Zero, Junk, Stacy) - und erst noch einer, der Zwischendruch richtig gut ist. Die Story kann man rauchen. Logiklöcher so gross wie die Schusswunden füllen den Film und wer mal rausgekriegt hat, wie das mit den Schlüsseln denn nun funktioniert, der wird auch nicht gerade mit einer tiefgründigen Story belohnt. Macht nix: Hier gehts um die Fights. Da spritzt das Blut, da fliegen die Glieder. Matrix meets Romero - oder so ähnlich. Waffen in allen Arten und Grössen kommen in dem Film von Ryuhei Kitamura (Down to Hell, Azumi) geradezu exzessiv zum Zug. Und die Verstümmelungen sind echt witzig. Leider ist der Film derart auf cool forciert, dass das Ganze irgendwie repetitiv wird. Irgendwann hat man mal gesehen, wie die Typen cool zielen, den Kopf schräg halten, sich Blickduelle liefern etc. Aber dennoch: Edeltrash, der Spass macht ... Ein Sequel steckt in der Pre-Production (Stand Mitte 2002), ein 47-minütiges Prequel stammt aus dem Jahr 1996: Down to Hell. "Versus" sollte ursprünglich "Down to Hell 2" heissen, wurde dann aber als Feature Film unter neuem Namen lanciert. Hier auf DVD erhältlich (US) Ich habe die Japan-Version (Code 2) auf japanisch mit englischen Untertiteln gesehen. Alternativer Titel: Down to Hell 2  | 
  
| Regie: Ryuhei Kitamura | ||
Martial-Arts-  | 
    Gewalt * * * | |
  | 
    Spass * * | |
W ho r e A n g e l s  | 
    ||
| Japan 2000 | Ausführliche Kritik: hier. | |
 Reviewed 2002  | 
    Japan 2000 | Im japanischen
    Städtchen Aahi-cho stürtz vermeintlich ein Meteorit ab - in Wahrheit handelt es sich um
    ein UFO, das alle Menschen der Region in Zombies verwandelt, die jeden Menschen, der ihnen
    vor die Zähne kommt, in Stücke reissen und auffressen. In diese dumme Situation gerät
    der uncoole Ace. In einer tapferen Aktion rettet er sich und die zierliche Tobio vor den
    Zombies. Er verliebt sich in Tobio - doch als er sie nackt sieht und erkennt, dass sie
    keine Frau ist, sucht er schockiert das Weite. Als er dies bereut, ist Tobio verschwunden.
    Nun hackt sich Ace durch die Zombies und ruft seine Freunde, die drei Rocker Guitar Wolf,
    Drum Wolf und Bass Wolf herbei. Völlig abgefahrener Rock'n'Roll-Horror mit Blut, Humor und natürlich viel Rockmusik. Der Mix ist wirklich ungewöhnlich, könnte aber eine Spur schräger sein. Die Story gibt nicht viel her - aber von welchem Zombiefilm kann man das schon behaupten? "Night of the Living Dead" (1968) wird in "Wild Zero" mehrfach Tribut gezollt. Hier auf DVD erhältlich (US) Ich habe die Japan-Version (Code 2) mit englischen UT gesehen.  | 
  
| Regie: Tetsuro Takeuchi | ||
Zombie-Trash  | 
    Gewalt * * | |
  | 
    Witz * * | |
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18.1.02
 
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