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A l l   N i g h t   L o n g   2   ~   O o r u   n a i t o   r o n g u    2 :   S a n j i

Reviewed 2002

Japan 1995 Der Computerfreak Shun'ichi (Masashi Endo) wird von seinem ehemaligen Schulfreund tracktiert. Der schwule Schönling ist mittlerweile ein unberechenbarer Gangführer, der sich in Shun'ichi verliebt hat - aber ihn genauso gerne etwas quält. Als Shun'ichi im Chat Hilfe sucht, melden sich zwei junge Männer. Als sie Shun'ichi besuchen, taucht die Gang auf. Es kommt zu einem furchtbaren Blutbad.
Noch kürzer, blutiger und nihilistischer as All Night Long. Aber nicht wirklich besser. Das Blut spritzt zwar in Fontänen und wird jeden Gore-Liebhaber befriedigen, aber da der Streifen für Video produziert wurde, wirkt er billig (manche werden sagen, das erhöht seinen Reiz). Wie auch immer, die Schwulen-Klischierung und die absolut botschaftslose Gewalt sind doch hart zu verdauen. Wenn ein Film nur noch die Lust an der Bluttat zelebriert, wird er doch ziemlich fragwürdig. Ich kann bestens mit so etwas umgehen - aber labile Geister könnten falsche Botschaften hineininterpretieren. Darum sicher nur ab 18.
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die Holland-Version (Code 2) auf Japanisch mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternative Titel: Ooru naito rongu 2: Sanji
; Atrocity
Regie: Katsuya Matsumura

Schocker

Gewalt * * * *

Erotik *

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A l l   N i g h t   L o n g   3 :   T h e   F i n a l   C h a p t e r   ~   O o r u   n a i t o   r o n g u    3 :   S a i s h u u - s h ô

Reviewed 2003

Japan 1996 Kikuo (Yuji Kitagawa) ist ein schüchterner Bub, der für die Reinigungsequippe eines Hotels arbeitet. Er ist mehr als seltsam. Sein neuster Fetisch: Das Sammeln von Abfall der schönen Nachbarin Hitomi (Ryoka Yuzuki). Als sein Arbeitskollege ein Mädchen vergewaltigt und verprügelt, nimmt Kikuo es zu Experimentierzwecken mit nach Hause. Er verstümmelt sie brutal, bevor er sie in Teile hackt.
Diese Reihe ist einfach nichts für mich. Auch der dritte Teil der Voyeurs- und Sadisten-Trilogie bietet ein paar Szenen extremer Gewalt, Aussenseiter als Übeltäter und Home-Video-mässige Inszenierung. Was das Ganze soll, ist fraglich - denn unterhalten wird man dadurch wohl kaum. Der zweite Teil ist brutaler, der erste etwas besser. Aber auch als Trilogie gesehen ist "All Night Long" nur für Liebhaber etwas gestörter Filme zu empfehlen ...
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die US-Version (Code 1) auf Japanisch mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternative Titel: Ooru naito rongu 3: Saishuu-shô
; Final Atrocity
Regie: Katsuya Matsumura

Schocker

Gewalt * * * *

Erotik *

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B a p t i s m   o f   B l o o d   ~   S e n r e i

Reviewed 3.11.04

Japan 1996 Die Schauspielerin Matsuko Uehara (Risa Akikawa) muss ihren Beruf aufgeben, weil sie im Gesicht eine unerklärliche grüne Hautkrankheit bekommt. Viele Jahre später ist ihr halbes Gesicht entstellt, weshalb Matsuko nur noch für ihre hübsche Tochter Sakura (Rie Imamura) lebt. Ihr Beschützerinstinkt ist beinahe krankhaft. Da erfährt Sakura, wieso: Mutter hat sie nur gezeugt, um einen Körper zu haben. Die verbitterte Frau will nämlich mit einer Apparatur von Dr. Edmond Meredith (Tatsuya Go) ihr Hirn in den jungen Körper von Sakura verpflanzen. Das Mädchen wehrt sich, hat aber keine Chance. Ihr Hirn wird entsorgt und das von Mutter kommt in ihren Körper. Derart verändert verführt Matsuko in Sakuras Körper den Klavierlehrer Masahiko Tanigawa (Chihiro Rago) und zieht den Zorn von dessen Ehefrau Kazuyo (Naoko Amihama) auf sich.
Der billig gedrehte Horrorstreifen von Regiedebütant / Autor / Cutter und Effektemann Kenichi Yoshihara hat seine sadistische Ausgangslage nach etwa einer halben Stunde ausgebreitet: Die Mutter will ihr Hirn in den Körper der süssen Tochter verpflanzen. Allein schon diese Idee ist Lob wert. Wenn dann die Maschine in Aktion tritt, die das Hirn auswechselt, fühlt man sich gleichsam an H.R. Giger und David Cronenberg erinnert. Doch nur ganz kurz, denn danach fällt der Film ins Bodenlose. Zum einen gibt es einen schwächelnden Subplot um Sakuras Verführung des Klavier-Lehrers. Zum anderen hat dieser Lehrer noch ein paar finstere, aber langweilige Pläne.
Ganz zum Schluss gibts noch einen Twist, doch selbst der ist relativ plump. Bis der Film zu seinem forcierten Finale gekommen ist, hat sich der Goodwill, den die erste halbe Stunde erzeugt, in Luft aufgelöst. Es gibt etwas Gore beim Verpflanzen der Hirne, der Film ist angenehm trashig und Rie Imamura ist einfach niedlich - doch Yoshihara verheddert sich thematisch und kommt auch dramaturgisch nicht weiter. Schade, denn der Film hätte, wenn er besser weiter entwickelt worden wäre, das Zeug zum kleinen Kultfilm. So ist er günstiger Horror mit gutem Start und schwachem Rest.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).

Alternativer Titel: Senrei
Regie: Kenichi Yoshihara

Horrorfilm

Gewalt * * *

Spannung * *

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D a n g a n   R u n n e r   ~   D a n g a n   r u n n a

Reviewed 18.10.03

Japan 1996 Der Verlierer und Hilfskoch Yasuda (Tomorowo Taguchu) wurde gefeuert und will nun eine Bank ausrauben, um an Geld zu kommen. Die Sache geht in die Hosen, weil er schon vor dem Überfall in einem kleinen Supermarkt an den Kassierer gerät. Aizawa (Diamond Yukai), der den Drogen verfallen ist, und halb benebelt an der Kasse sitzt, sieht, wie Yasuda eine Maske klauen will, mit der er den Überfall durchziehen will. Aizawa stellt sich vor Yasuda, der zieht seine Waffe und verletzt ihn am Arm. Es kommt zum Handgemenge - in dem Aizawa an die Waffe gelangt. Nun rennt Yasuda davon, Aizawa ihm nach. Als sie schon weit gerannt sind, rempelt Aizawa den Yakuza Yasuda (Shinichi Tsutsumi) an, der sich umgehend an die beiden dranhängt. Sie rennen und rennen ...
Das Regiedebüt des Schauspielers Sabu aka. Hiroyuki Tanaka vereint bereits all die Merkmale, die seine späteren Filme wie Unlucky Monkey, Postman Blues oder Drive so unvergesslich machen: Schwarzer Humor, die Thematisierung von Schicksal und Missgeschick, Schauspieler Shinichi Tsutsumi, ein wenig Gewalt - und gute Unterhaltung. "Dangan Runner" hat oben genannten Filmen sogar noch eines voraus: Er hat ein ungemeines Tempo. Der bloss 81-minütige Streifen hetzt die Schauspieler durch die Strassen und erinnert an "Lola rennt", der zwei Jahre später entstanden ist. Wie bei "Lola" erfahren wir während dem Rennen mehr über die rennenden  Menschen und die Leute, die sie treffen. Und ebenso wie bei "Lola" wird das Rennen zu mehr als nur Selbstzweck. Die drei rennen nicht mehr, um sich gegenseitig zu erwischen, sondern sie rennen in ein besseres Leben. Das Rennen als Metapher für den Ausbruch aus dem tristen Alltag: Das bisherige Scheiss-Leben hinter sich lassen. Zum Schluss wird dies wunderbar zusammengefasst, als Yasuda sagt "ich fühlte mich, als hätte ich alles tun können" - und seine zwei Verfolger wissend lächeln.
Ich hatte meine Mühe mit den letzten Minuten, weil diese Philosophie des Davonrennens wieder über den Haufen geworfen wird und die Charaktere fast schon in altes Denken zurückfallen. Das Ende ist durchaus interessant, aber nicht gut genug für den Film, der voranging. Das ist jedoch echt ein kleines Manko. Ansonsten bietet "Dangan Runner" nonstop-Entertainment, ein wenig Philosophie, Humor und Gewalt in einem wunderbar verträumten Mix. Danach möchte man fast etwas rennen gehen ...
Hier auf DVD erhältlich (D)
Alternative Titel: Dangan runna; Non-Stop; D.A.N.G.A.N Runner;
Wie eine Kugel im Lauf
Regie: Sabu (Hiroyuki Tanaka)

Gangster-
Tragikomödie

Spannung * *

Action * *

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D o n ' t   L o o k   U p   ~   J o y û - r e i

Reviewed 10.4.04

Japan 1996 Der Regiedebütant Tashio Murai (Yurie Yanagi) will ein Thrillerdrama vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges drehen. Im Zentrum stehen zwei Schwestern. Die ältere wird gespielt von der Veteranin Hitomi (Yasuyo Shirashima), die jüngere von Newcomerin Saori (Kei Ishibashi). Als Murai die Shots des ersten Tages vorführt, taucht auf der Leinwand plötzlich eine surreale Szene auf: eine Schauspielerin (Naomi Kojima) erschreckt über ein geisterhaftes Mädchen. Und ein Bub klettert unheimliche Treppen hoch. Als ob das nicht gruselig genug wäre, erinnert sich Murai genau, diesen Film 1971 am TV gesehen zu haben.
"Don't Look Up" alias "Ghost Actress" ist das Regiedebüt von Hideo Nakata, der drei Jahre später mit Ring zu Weltruhm gelangte. Das Drehbuch schrieb Hiroshi Takahashi, der Autor von Ring. Eine gewisse Erwartungshaltung hat man damit an "Don't Look Up" schon. Und tatsächlich gibt es viele Parallelen: ein unheimliches Mädchen in weiss, ein tödlicher Fluch, die Angst vor dem Fernseher ... doch Nakatas Können ist leider noch nicht ausgereift. Zum einen hat "Don't Look up" einen belanglosen Stil. Doch was noch schwerer wiegt: der Film ist weder gut erzählt noch besonders unheimlich. In Ring haben Nakata und Takahashi jedenfalls in beiden Bereichen massive Fortschritte gemacht.
Die Handlung beginnt gut. Die Sache mit der "Geist-Schauspielerin" auf dem Filmmaterial ist unheimlich. Und auch die Vermischung der Ebenen (Film im Film im Film) ist lecker. Doch es wird nichts daraus gemacht. Hintergründe egal. Beweggründe nebensächlich. Der Film ist nur 75 Minuten lang - und das merkt man. Er hört einfach so auf, ohne wirklich etwas erzählt zu haben. "Don't Look Up" wirkt so eher wie eine kurzweilige, aber leere Fingerübung, als wie ein ausgewachsener Film. Klar ist er interessant wegen den Leuten, die daran beteiligt waren: Nakata, Takahashi und Regisseur Sabu, der als Sekikawa zu sehen ist. Und auch die vielen Stilmittel, die bereits so stark an Ring erinnern, sollte man gesehen haben. Doch der Film vermag weder zu fesseln noch zu überzeugen. Man kann es kaum anders sagen: er ist schwach.
PS: Es gab längere Zeit eine VCD aus Hongkong und eine DVD aus Japan, beide nicht untertitelt. Mittlerweile sind beide out of print. Ich habe meine Disk von eBay, wo selbst gebrannte DVDs des Films mit englischen Untertiteln angeboten werden. Der Film lief auf dem Pay-TV-Kanal von Sundance, von da stammen auch die meisten Kopien. Ob der Film in nächster Zeit legal erhältlich sein wird, ist fraglich. Denn "Distant Horizon" hat die US-Remake-Rechte gekauft und dürfte das Original frühestens dann veröffentlichen, wenn das Remake erhältlich ist - wie es DreamWorks bei Ring gemacht hat.

Hier auf DVD erhältlich (eBay)
Meine Disk: Aufnahme einer TV-Ausstrahlung (Sundance Channel).
Alternative Titel: Ghost Actress; Joyû-rei; Jyoyuurei
Regie: Hideo Nakata

Gruselfilm

Spannung * * *

Gewalt *

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D o w n   t o    H e l l

Reviewed 13.10.03

Japan 1996 Vier Kerle verschleppen einen ganz gewöhnlichen Mann in den Wald. Dort erklären sie ihm die Spielregeln: Rennen. Wenn er ihnen entwischt oder sie tötet, gewinnt er. Können sie ihn töten, gewinnen sie. Er hat 10 Minuten Vorsprung und bevor er sichs versieht, ist er eingeholt. Er wird verprügelt und brutal getötet. Doch als der Mörder seine Kumpels herbeiruft, verschwindet die Leiche. Sie kehrt als Zombie aus der Hölle zurück - und übt blutige Rache!
Mit minimalem Budget (Der Regisseur behauptet $300) drehte der japanische Jungfilmer Ryuhei Kitamura 1996 diesen bloss 47 Minuten langen Horrorfilm. Das Szenario ist extrem nihilistisch und von einer einfachen, erschreckend geradlinigen und fast schon kafkaesken Logik. Renn oder stirb. Egal, wie du hierher gekommen bist: Renn! Kitamura machte sich sein beschränktes Budget sogar zunutzen und inszeniert den Film in wackeligen, ausgebleichten Digital-Bildern à la "The Blair Witch Project". Das bringt einen ganz nahe an die Charaktere heran. Wenn die Jagd dann mal los geht, lässt Kitamura die Zügel nicht mehr los und hastet regelrecht zum Schluss. Die geringe Lauflänge kommt dem Film zu Gute, denn länger hätte sich die Story nicht ausdehnen lassen. Schon so wird einem bald bewusst, dass Kitamura nicht viel zu sagen hat.
Wenn der Zombie zurückschlägt, ist es dann auch aus mit dem Nihilismus. Dafür kommt Gore zum Zug. Die Effekte sind plump, aber wirkungsvoll. Das Ableben der Männer wurde jedenfalls hübsch in Szene gesetzt. Man weiss gar nicht recht, mit wem man Mitleid haben soll. Eigentlich ja mit niemandem und so läuft der Film ausgesprochen emotionslos ab. Ich kann "Down to Hell" nicht wirklich empfehlen, aber er ist sicher keine vergeudete Zeit. Rasant, kurzweilig, blutig. Jedenfalls besser als Kitamuras Stilübung Heat After Dark. Oh und fast hätte ichs vergessen: Im Jahr 2000 brachte Kitamura eine Fortsetzung heraus. Ursprünglich sollte sie "Down to Hell 2" heissen, doch da der Film Feature-Länge hatte und ein grösseres Budget, entschloss man sich für einen anderen Namen: Versus. Den kennt man - also vielleicht doch noch ein zusätzlicher Grund, sich "Down to Hell" anzuschauen ...?

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Japanisch 2.0. mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Regie: Ryuhei Kitamura

Horrorfilm

Gewalt * *

Spannung * *

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E k o   E k o   A z a r a k :   W i z a r d   o f   D a r k n e s s   ~   E k o   e k o   a z a r a k u

Reviewed 19.8.04

Japan 1995 Misa Kuroi (Kimika Yoshino) kommt neu an eine Schule. Die Klassenkameradin Mizuki Kurahashi (Miho Kanno, Dolls) freundet sich schnell mit ihr an und die Sportskanone Kenichi Shindo (Shu-Ma) wirft ein Auge auf sie. Was von ihnen noch niemand ahnt: Misa ist eine Hexe, die an die Schule gekommen ist, um böse Mächte zu beseitigen. Die zeigen sich schon bald: Als der Spanner-Lehrer Numata die Lehrerin Kyoko Shirai (Mio Takaki) beim Sex mit der Schülerin Kazumi Tanaka (Ryôka Yuzuki aka. Kanori Kadomatsu) beobachtet, erleidet er kurz darauf einen schrecklichen Unfall. Lehrerin Shirai ist nämlich eine Satansanbeterin. Misas Mitschüler vermuten jedoch sie hinter dem Akt schwarzer Magie. Selbst als Shirai die ganze Klasse im Schulzimmer mit einem Fluch einschliesst, glaubt der Klassen-Sonderling Takayuki Mizuno (Naozumi Takahashi) noch, Misa sei dafür verantwortlich. Nach und nach sterben die Schüler auf grausame Weise - und Misa scheint machtlos ...
Regisseurin Shimako Sato wollte als Teenagerin Comickünstlerin werden. Das sieht man in "Eko eko azaraku" sehr wohl. Der Film basiert auf
Shinichi Kogas Manga und hat visuell tatsächlich Anime-Qualitäten - als westlicher Vergleich bietet sich "Buffy, the Vampire Slayer" an, in dem ebenso ein hübsches Mädchen gegen dmämonische Mächte kämpft. "Wizard of Darkness" bildet den Auftakt zu einer Serie von sehr unterhaltsamen Teenie-Horrorstreifen. Ernst kann man ihn nicht nehmen, doch in 79 Minuten (ohne Abspann) gibts genug Sex, Gewalt und Witz, um bestens zu bedienen.
Eingeführt wird der Plot mit einem Zitat aus John Miltons "Paradise Lost". Danach stellen sich ein paar Längen ein, bis alle Charaktere eingeführt sind. Damits nicht ganz langweilig wird, gibt es genügend unmotivierte Shots von BH- und Teenie-Unterhöschen. Ja selbst ein paar heisse Lesbenküsse stehen auf dem Programm. Die Teenies sind attraktiv, die aufgebaute Stimmung bedrohlich - und um Hauptdarstellerin und Kinodebütantin Kimika Yoshino, damals ein bekanntes Teenie-Model, bildet Shimako Sato eine unheimliche Aura. Doch so richtig ab gehts in der letzten halben Stunde, als ein Teenager nach dem anderen auf blutige Art das Zeitliche segnet. Definitiv kein grosses Kino - aber unterhaltsamer, sadistischer Low-Budget-Fun, der in nur zwei Wochen on location abgedreht wirde. Ein klassisches "Guilty Pleasure". 1996 folgte die erste Fortsetzung Birth of the Wizard.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.

Alternative Titel:
Wizard of Darkness; Eko eko azaraku; Eko Eko Azarak
Regie: Shimako Sato

Horrorfilm

Gewalt * *

Spannung *

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E k o   E k o   A z a r a k   I I :   B i r t h   o f   t h e   W i z a r d   ~   E k o   e k o   a z a r a k u   I I

Reviewed 11.9.04

Japan 1996 1880 wird ein ganzes Dorf von der Dämonin Kirie massakriert. Hundert Jahre später wird Misa Kuroi (Kimika Yoshino) geboren. Sie hat die Gabe, zu einer grossen Zauberin zu werden. Deshalb gerät sie im Teenager-Alter ins Visier von Kirie. Ihre Mumie wurde von Wissenschaftern entdeckt und schlüpft nun von Körper in Körper, um Misa aufzuspüren. Nur einer kann Misa schützen: Saiga (Wataru Shihodo), ein Zauberer, der aus dem zerstörten Dorf stammt. Er schlägt Kirie immer wieder zurück, während Kirie Misas Schulkameraden tötet und in ihre beste Freundin Shoko Takanashi (Chieko Shiratori) schlüpft ...
Die gleiche Regisseurin, die gleiche Hauptdarstellerin, ja sogar das gleiche Budget:
Das Prequel zu Eko Eko Azarak kann bei diesen Vorzeichen ja kaum schlechter sein. Shimako Sato gelang sogar noch ein minim besserer Film, der über die Lauflänge von nur 83 Minuten stets packt. Kein "grosser" Film, sondern ein blendender Unterhalter. Die grössten Parallelen weist er seltsamerweise mit James Camerons "Terminator"-Filmen auf: Eine schier unaufhaltbare Person verfolgt stur eine Frau, worauf ein Retter aus einer anderen Zeit auftaucht und sie beschützt. Sogar die Musik und kleinere Szenen scheinen kopiert. Wenn Kirie etwa Leute fragt, wo Misa ist und sie danach umlegt, könnte gerade so gut "Sarah Connor?" mit österreichischem Akzent aus ihrem Mund kommen. Ja sogar der Trick, wie der T-800 erkennt, ob der T-1000 in Johns Haus ist, wird hier gegen Ende verwendet.
"Eko Eko Azarak II" ist natürlich keine Kopie von "Terminator" 1 + 2. Im schlimmsten Fall liess sich Sato inspirieren. Ebenso stark von gängigen Körperwechsler-Dämonen-Filmen wie "The Hidden". Dazu einiges an okkultem Material und Teeniehorror-Elementen. Das Resultat ist sehr effektiv. Die Musik ist cool, die Gewalt erneut von der deftigeren Sorte. Regisseurin Sato weiss, wie man mit Blut umgehen muss. Doch nicht nur das, sie hat auch eine fiese Ader: So ist es doch sehr gemein, dass sie den naiven Okazaki, der sich gerade als Verehrer von Misa offenbart hat, in einer seiner frühen Szenen gleich auf brutale Art umbringt. Danach weiss man aber, dass in diesem Film niemand das Überleben auf sicher hat.
Nicht zuletzt ist auch Hauptdarstellerin Kimika Yoshino erneut umwerfend. Diesmal darf sie, weils ein Prequel ist, noch hilflos sein, mehr in der klassischen "damsel in distress"-Rolle. Dafür wächst sie durch den Film langsam in ihre Hexerinnen-Rolle hinein, die sie im ersten Teil dann auch ausleben darf. Teil eins war ein "guilty pleasure", Teil zwei solider Horror. Ein Jahr darauf folgte eine TV-Serie, 1998 noch ein dritter Teil - leider mit neuer Crew.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.

Alternative Titel: Birth of the Wizard; Eko eko azaraku II; Wizard of Darkness II; Eko Eko Azarak 2
Regie: Shimako Sato

Horrorfilm

Gewalt * *

Spannung * *

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F u d o h :   T h e   N e w   G e n e r a t i o n   ~   G o k u d ô   s e n g o k u s h i :   F u d ô

Reviewed 2001

Japan 1996 Der Yakuza Iwao Fudoh (Tôru Minegishi) enthauptet eigenhändig seinen Sohn Ruy, da der auf eigene Faust einen Mann aus einem gegnerischen Clan ermorden liess. Ruys kleiner Bruder Riki (Shosuke Tanihara) muss den Mord mit ansehen. 10 Jahre später ist Riki ein Nachwuchs-Yakuza und beschliesst, seinem Clan neues Blut zu verschaffen: In einem erbarmungslosen Kreuzzug setzt er Kinder und Schüler ein, um die alte Garde seiner Familie abzumurksen. Doch sein wahres Ziel ist sein Vater.
"Fudoh" ist in meinen Augen bislang Takashi Miikes (Audition, Dead or Alive) bester Film, und dies, obwohl er nur ein Jahr nach seinem Kino-Erstling Shinjuku Triad Society entstand und damit noch als Frühwerk gelten kann. Er vereint klassisches japanisches Yakuza-Kino mit Samurai-Ästhetik und viel viel Blut, absolut grotesken Tötungsmethoden, einem überbordenden Einfallsreichtum, geradezu surrealen Szenen und (nicht zu vergessen) viel Ironie. Nicht zuletzt ist "Fudoh" auch verdammt unterhaltsam. Die ganze Idee, als Mörder Kinder einzusetzen, ist ebenso pervers wie genial. Und wenn dann eine Szene kommt, in der die Kleinen nach einem missglückten Angriff das Opfer liebevoll anschauen und ihm reumütig einen Keks anbieten - nur um danach tot im Müll gefunden zu werden, dann weiss man, dass man etwas sieht, was man im westlichen Kino vergebens sucht. Ein Klassiker des neuen japanischen Films voller unvergesslicher Szenen, die ich jetzt gar nicht spoileren will - eindeutig ein "Must See" für alle Fans des neuen fernöstlichen Kinos.
Auf DVD erhältlich
Ich habe die US-Version (Code 1) in Japanisch mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Gokudô sengokushi: Fudô
Regie: Takashi Miike

Yakuza-Thriller

Gewalt * * * *

Humor * * *

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H a k a i d e r

Reviewed 2002

Japan 1995 In der nahen Zukunft regiert ein Tyrann namens Girjev die Stadt Jesus City. Er bildet sich ein, er regiere friedfertig und fair, in Wahrheit setzen er und sein Cyborg Mikhail Law-and-Order durch - koste es, was es wolle. Da taucht Hakaider in der Stadt auf, ein Cyborg, den der Diktator einst entwickeln liess und dann entsorgte, als er sich gegen ihn wendete. Hakaider will Rache - und Freiheit für Jesus City.
Der Film beginnt interessant. Er kreuzt "Terminator 2" (Thema und Musik) mit "Road Warrior / Mad Max 2" und "Spawn" sowie einer sehr Manga-esken Optik. Dazu noch ein paar Spritzer Blut. Ok, könnte gut werden. Doch von da an enwickelt sich der Film zum Langweiler. Die Fights sind billig, Slow-Motion wird zu oft eingesetzt, die Schauspieler sind plump, die Story auch. Am Schluss war ich froh, das Ganze war endlich vorbei. Für Fans steriler, künstlich wirkender Sci-Fi-Action à la "Zeiram" (vom selben Regisseur) ist dies ev. zu empfehlen.
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die US-Version (Code 1) mit englischen Untertiteln gesehen.

Alternativer Titel: Hakaider: Mechanical Violator
Regie: Keita Amamiya

Sci-Fi-Film

Gewalt * * *

Action * *

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H a u n t e d   S c h o o l   ~   G a k k o u   n o   k w a i d a n

Reviewed 27.10.03

Japan 1995 Die kleine Mika verirrit sich in einem Flügel der Schule, zu dem der Zutritt verboten ist und von dem gesagt wird, es spuke darin. Ihr Bruder Hitoshi eilt mit seinen Freunden zur Rettung und wird in dem Haus eingeschlossen. Schon bald passieren unheimliche Donge in den Gemäuern. Draussen bereiten Lehrer und Freunde eine Befreiung vor.
1985 rief der Lehrer Tôru Tsunemitsu seine Schüler auf, unheimliche Gruselgeschichten niederzuschreiben - und bekam 160 davon zurück. Er beschloss, einige davon leicht abgeändert in einer Zeitschrift zu veröffentlichen - und bald schon erscheint seine Geschichtensammlung "Gakkou no kwaidan". Aus dieser wird eine TV-Serie adaptiert und 1995 ein Kinofilm. Damit wären wir bei der Vorgeschichte ... nun zum Film. Der ist ein Kinder-Gruselfilm, der Erwachsene ziemlich kalt lassen wird. Für ganz kleine Kinder ist er doch etwsas zu gruselig, insbesondere das grosse Monster mit den vielen Beinen und die lebenden Figuren im Biolabor, aber für die Älteren dürfte "Haunted School" sowas wie das japanischen Gegenstück zu Kiddie-Fantasy-Streifen wie Richard Donners / Steven Spielbergs "The Goonies" sein. Einfach mit etwas mehr Japan-üblichen Geistern.
Besonders spannend ist der Film nicht, besonders gruselig oder witzig auch nicht. Er bietet nette Unterhaltung für ältere Kids - doch damit hat's sich. Der Erfolg blieb dennoch nicht aus und es entstanden mehrere Sequels. Schliesslich gibt es in Tsunemitsus Repertoire ja noch viele Geschichten ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Japanisch 2
.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Gakkou no
kwaidan; Gakko no kaidan
Regie: Hideyuki Hirayama

Gruselfilm

Spannung * *

Humor * *

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K a m i k a z e   T a x i

Reviewed 8.11.04

Japan 1995 Der junge Tatsuo Minami (Kazayuka Takahashi) arbeitet in der Yakuza-Gefolgschaft des nataionalkonservativen Senators Domon (Taketoshi Naito). In Tatsuos Aufgabenbereich fällt es auch, dem alten Politiker Frauen für dessen ausgefallene Sexspiele zu bringen. Um in der Hierarchie aufzusteigen, beschliesst Tatsuo, seine lüsterne Freundin Renko und deren Bekannte Tama (Reiko Kataoka) zu schicken. Als Domon Tama jedoch bei seinen sadomasochistischen Praktiken schwer verletzt, rastet Renko aus und wird vor Tatsuos Augen von Domons Chefschläger Animaru (Michey Curtis) getötet. Tatsuo schwört Rache und raubt mit seinen Freunden Domons Haus leer. Doch die Yakuzas haben schnell erkannt, wer die Diebe sind und töten alle Beteiligten. Nur Tatsuo kann mit zwei Millionen Dollar Beute fliehen. Er landet im Taxi von Kazumasa Kanatake (Koji Yakusho), den er für eine Fahrt quer durch Japan anheuert. Kanatake ist ein in Peru aufgewachsener Japaner und beweist auch in den wildesten Situationen, in die Tatsuo sie hineinführt, Ruhe.
Masato Harada (Bounce Ko Gals, Jubaku, Inugami) beginnt den Film beinahe wie ein Dokudrama, indem er aus Südamerika eingewanderte Japaner interviewt. Spätestens wenn Schauspieler Koji Yakusho (Cure, Kairo) kurz auftaucht, wird klar, dass diese Szenen wohl gestellt sind. Das Thema rückt in den Hintergrund und wir wenden uns einer Gruppe von Yakuzas zu. Doch alsbald überschlagen sich die Ereignisse und Harada kommt zurück auf dieses Einwanderungsthema. Der eigentliche Star ist nämlich Yakusho, der einen Japaner spielt, der in Peru aufgewachsen ist. Und Tatsuos Boss, der Senator Domon, erzählt in seinen TV-Reden, dass Frauen hinter den Herd und Ausländer ausgeschafft gehören. So werden alle Handlungen langsam miteinander verknüpft.
Dazu hat Harada auch Zeit, denn sein Thrillerdrama "Kamikaze Taxi" stoppt erst bei eindrücklichen 169 Minuten. Etwas gar lang (einen 15-minütiger Besuch bei einer irren Selbstfindungstruppe hätte man sich sparen können), doch Langeweile kommt nie auf. Dazu ist Harada ein zu versierter Filmemacher, der Anspruch und Unterhaltung perfekt paaren kann. Er klagt die japanische Rassenlehre an, wonach Einwanderer (selbst solche mit japanischen Wurzeln) drittklassig sind. Er klagt Politiker an, die sich noch immer weigern, Japans Weltkriegs-Aktionen zu verurteilen. Und er klagt den Chauvinismus der Männer wie Domon an.
Daneben gibts aber alles, was dem geneigten Asien-Fan Freude macht: eine knackige Sexszene zum Anfang, ein bisschen rohe Gewalt, Yakuza-Action, ein wenig schwarzen Humor. Eher ungewöhnlich ist indes die Panflötenmusik, die das Peru-Leitmotiv durch den Film trägt. Es wird auch mit Yakusho assoziiert, der einmal mehr die Ruhe selbst ist. Der fantastische Schauspieler, dier später mit Harada Jubaku drehte, ist das Zen-Zentrum des Films, der die Ereignisse emotional verankert. Alle anderen Akteure sind nicht annähernd so gut, füllen aber ihre Rollen gut aus.
Ganz zum Schluss wird dann auch klar, wieso Kantake eigentlich so zu Tatsuo hält. Das Ganze wirkt ein bisschen wie ein Nachgedanke, fügt sich aber stimmig in den Film ein. Wer etwas Geduld mitbringt, wird also mit einem abgerundeten, gefühlvollen und dennoch rasanten Film belohnt, der trotz kleinerer Schwächen sicherlich zu den interessanteren Japan-Filmen der mittleren 90er-Jahre gehört und eine pointierte Position gegen Diskriminierung in der japanischen Gesellschaft einnimmt.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: Masato Harada

Thrillerdrama

Spannung * *

Gewalt * *

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K i d s   R e t u r n

Reviewed 8.1.05

Japan 1996 Die Schüler Masuru (Ken Kaneko) und Shinji (Masanobu Ando) sind die schwarzen Schafe ihrer High School. Sie nehmen ihren Kollegen das Geld ab, prügeln und saufen. Als Masaru vom Kumpel eines Opfers zu Boden gehauen wird, beginnt er, als Boxer zu trainieren. Der stille Shinji schliesst sich ihm bald an. Als Shinji im Ring viel besser wird als Masaru, gibt dieser das Boxen auf und schliesst sich einer Yakuza-Gang an. Shinji freundet sich derweil mit dem älteren Boxer Hayashi (Moro Marooka) an, der einen negativen Einfluss auf ihn ausübt.
Takeshi Kitano drehte "Kids Return" nach seinem beinahe tödliche Motorradunfall, den ihn einen Monat lang ans Spitalbett fesselte. Vielleicht lag ihm deshalb an einem warmen, melancholischen Film, doch so richtig gut gelingt ihm das nicht. Mich liess er schlicht und einfach zu kalt. Kitanos Stil ist ja mittlerweile gut etabliert. Lange, einfach komponierte Shots, mit lebendigen aber langsamen Rhythmus aneinandergehängt, stets etwas melancholisch, ironisch und unterkühlt gedreht. In "Kids Return" hat das den Nachteil, dass die Charaktere sehr apathisch wirken.
Kitanos Figuren sind ja nie lebensecht. Niemand kann mir vormachen, Menschen reagieren auf den grössten Schmerz, auf Liebe, auf Spass immer gleich einförmig. Nicht einmal der in sich gekehrteste Mensch tut dies. Deshalb kann ich Kritiken nicht ganz ernst nehmen, die "Kids Return" als Film "
about being human" auslegen. Genau das schafft er nicht. Aber bei Kitano gehören diese Pokerfaces zum Stil - und meistens funktioniert es auch. Selbst beim nicht unähnlichen A Scene by the Sea waren für mich die Charaktere lebendig. In "Kids Return" sind die Kitano'eske Karikaturen.
Der Meisterregisseur ist ja nie auf billige Emotionen aus, aber normalerweise erzeugt er durch kleine Gesten und Momente eine subtile Gefühlsregung. Die wirkt dann doppelt nach. In "Kids Return" bedeutet dieses so typische Understatement für einmal beinahe der Todesstoss. Aber dennoch ist der Film durchaus sehenswert. Wer auf Kitanos ruhige Inszenierung steht, bekommt hier einen seiner am sichersten dahinfliessenden Film vorgesetzt. Auch gespielt ist er hervorragend und die Musik von Joe Hisaishi ist einfach betörend. In Japan ist er auch bis heute einer von Kitanos erfolgreichsten Filmen. Bei mir machten die Charaktere trotzdem nie klick.
Aber was solls. Die meisten Zuschauer fühlen sich bei Kitanos Werken nicht so distanziert wie es bei mir oft der Fall ist, sondern voll involviert. Dann dürfte auch "Kids Return" ein bvewegender Film sein. Mir ist er zu plump, zu leer und etwas zu selbstverliebt. Das Thema mag Kitano wirklich am Herzen zu liegen, aber er bringt es nicht mit seinem ihm eigenen Stil herüber. Die fatalistische Abwärtsspirale der Jungs ist voraussehbar, ihre Reaktion darauf kaum wahrzunehmen, die Melancholie einzig durch Kitanos Inszenierung hervorgerufen, nicht durch Figuren oder Handlung. Ganz böse gesagt? Es ist ein gut inszenierter, aber schlecht erzählter Film, dem die ironischen Momente viel besser gelingen, als die bewegenden. Ein Film, der einzig von der Stimmung her fasziniert, nicht jedoch vom banalen Inhalt.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 4.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).

Alternativer Titel: Kidzu ritan
Regie: Takeshi Kitano

Drama

Humor *

Spannung *

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L i k e   G r a i n s   o f   S a n d

Japan 1995 Ausführliche Kritik: hier.

 

M a b o r o s h i

Japan 1995 Ausführliche Kritik: hier.

 

O s a k a   T o u g h   G u y s   ~    N a n i w a   y u u k y o d e n

Reviewed 20.5.06

Japan 1995 Die Schüler Makoto Fukunaga und Eiji Yamada sind Versager. Vor allem mit einem Problem schlagen sie sich andauernd herum: dem Mangel an Geld. Um endlich mehr Kohle im Sack zu haben, suchen sie sich einen Job und werden fündig. Eine Zeitungsannonce verspricht eine lukrative Arbeit ohne benötigte Ausbildung. Die Jungs gehen zum Vorstellungsgespräch und merken zu spät, dass sie noch vor Ort als Yakuzas des Kinsu-Clans rekrutiert worden sind. Der neue Job als Gangster-Azubis gefällt ihnen gar nicht so schlecht, wäre da nicht der cholerische Clan-Hauptmann Daimon, der sie stets in Schwierigkeiten bringt.
"Osaka Tough Guys" war der letzte Film in Takashi Miikes Karriere-Frühphase, in der er ausschliesslich Filme für den Videomarkt drehte. Sein nächstes Werk Shinjuku Triad Society markiert sein Kinodebüt und den Beginn einer neuen Ära. Doch nicht nur aus dieser Miike-historischen Sicht ist "Tough Guys" ein sehenswerter Streifen: Er macht einfach ungehörig Spass. Miike adaptierte einen schrägen Manga von Dokuman zu einer nicht minder schrägen Yakuza-Verarsche, die zwar stilistisch viel zu diffus ist, aber mit witzigen Einfällen stets amüsiert.
Als Running Gags tischt Miike etwa eine unglaublich hässliche Frau im Liebesrausch auf, die zur Musik von "Terminator" zielstrebig vorwärts schreitet, oder Eijis spezielle Abwehrtaktik des spontanen und unkontrollierbaren Vollkotzens. Das ist Punk-Kino à la Miike wie man es liebt. Schauspielerisch ist das Ganze arg überzogen, dramaturgisch etwas holprig, inhaltlich etwas dünn - weshalb der Film sicher nie den Status eines Klassikers im Kanon des Vielfilmers erlangen wird. Doch man kann es nur wiederholen: Auf trashige und groteske Weise sorgt das sinnentleerte Filmchen für dauerhaft gute Partystimmung im Wohnzimmer.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Naniwa yuukyoden
Regie: Takashi Miike

Gaunergroteske

Humor * *

Action * *

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S h a l l   W e   D a n c e

Japan 1996 Ausführliche Kritik: hier.

 

S h i n j u k u    T r i a d   S o c i e t y   ~    S h i n j u k u   k u r o s h a k a i :    C h a i n a   m a f i a   s e n s ô

Reviewed 2003

Japan 1995 Im Shinjuku-Quartier hatten bisher die japanischen Yakuza das Sagen. Nun drängt sich die taiwanesische "Drachenklaue"-Gang in den Drogen-, Erpressungs- und Schwulenprostitutionsmarkt. Der Anführer Zhiming Wang hat sich sogar noch eine neue lukrative Einnahmensquelle gesichert: Den Organhandel. Entsetzt entdeckt der ermittelnde Detective Tatsuhito Kiriya, dass sein jüngerer Bruder Yashihito einer der Schergen Wangs ist. Tatsuhito will ihn aus diesem Sumpf rausholen.
Zu Beginn seiner Karriere drehte Japans Bad Boy Takashi Miike Musikvideos und Filme für den Videomarkt. Mit "Shinjuku Triad Society" gab er 1995 sein Kinodebüt - und drehte damit gleichzeitig den Auftakt zu seiner thematisch, aber nicht inhaltlich verknüpften "Triad Society"-Trilogie mit den Fortsetzungen Rainy Dog und Ley Lines. Der erste Teil ist aber bereits zweifellos der brutalste. Ich versuche mir vorzustellen, wie das Publikum 1995 auf diesen Film reagiert hat. Wir haben uns heute an Filme von Miike gewöhnt, doch "Shinjuku" muss die Zuschauer damals aus den Socken gehauen haben. Er ist zwar noch stark im Yakuza-Kino eines
Kinji Fukasaku verhaftet, hat aber schon viele der Elemente, die einen richtigen Miike-Film ausmachen: Körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, rastlose Schnitte, durchgeknallte Charaktere, Dialoge, von denen man erst glaubt, man habe sich verhört - und nochmals Gewalt.
Die, die von "Shinjuku" nun jedoch einen zweiten Ichi erwarten, muss ich enttäuschen. Vielleicht hatte Miike noch noch nicht die Mittel oder die Lust für so ein Blutbad, denn bis auf zwei Geysir-artige Hals-Schnitte, eine brutale Erschiessung, ein herausgerissenes Auge und eine blutige Prügelei ist "Shinjuku" eher Blut-arm. Es ist vielmehr die Roheit der Gewalt, die einem aufstösst, also wieder ganz wie bei Fukasaku - bloss geht Miike viel weiter: Aus einem männlichen Verhafteten wird ein Geständnis durch eine Vergewaltigung herausgeholt, ein Cop vergewaltigt eine Prostituierte anal, ein Cop haut der Prostituierten einen Stuhl über den Kopf und ein wohl minderjähriger Bub lutscht sich durch die Gangsterhierarchie (ein schwanzlutschender Killer-Boy ist typisch Miike). Leider findet viel davon im Halbdunkeln statt. Das ermöglicht Miike, die Gore-Effekte billiger zu halten, aber der Seh-Genuss wird getrübt. Düster ist ja ok, aber dunkel ist mit der Zeit langweilig. Bei späteren Filmen macht sich Miike eine Freude daraus, die Gewaltszenen eben gerade besonders gut auszuleuchten, damit man sich richtig gut sieht. Bei "Shinjuku" regiert dagegen noch die Dunkelheit. Zudem ist der Film teilweise holprig geschnitten und das Tempo variiert gewaltig. Diese inszenatorischen Mängel hat Vielfilmer Miike nie ganz behoben und ich lege sie auch gerne als Pluspunkt aus, wenn sie dem Film helfen (Visitor Q funktioniert "holprig" besser, als blankgeputzt), doch im Falle von "Shinjuku", bei dem die Geschichte doch noch zentral ist, hätte ich mir konsequenteres Storytelling gewünscht. Auch die Charakteren bleiben bis auf Tatsuhito schablonenhaft.
Das alles hört sich nun etwas grob an, in Wahrheit hatte ich an "Shinjuku Triad Society" durchaus meinen Spass. Er kann einfach nicht an spätere Miike-Knüller wie Ichi the Killer, Dead or Alive oder Fudoh anknüpfen. Für Miike-Fans aber sicher empfohlen - schon nur, weil es sein Kino-Erstling war und viele von Miikes Themen hier bereits angeschnitten oder verarbeitet sind.
PS: Im Trailer sagt der Freier zum Lutsch-Jüngel "I'm a quick shooter that's why all the boys love me" und wischt ihm das Sperma vom Mund. Das ist ein gewagter Satz ... und ich befürchte, die BBFC hat da bei der Untertitelung herumgepfuscht, denn im Film sagt er "Wasn't I quick? They always love that!" - damit ist das "Boys" aus dem Dialog entfernt. Da ich leider kein Mandarin und Japanisch rede (beide Sprachen kommen im Film vor), bin ich etwas überfragt, welches denn nun die bessere Übersetzung ist. Aber der "Boys"-Satz ist einfach viel geiler. Und wenn er danach noch anhängt "und nun schluck brav runter" ist man jedenfalls wieder voll im geheiligten Miike-Land.      
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Japanisch 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Shinjuku kuroshakai: Chaina mafia sensô; Shinjuku Triad Society: Chinese Mafia War; Triad Society 1; China Mafia War; Shinjuku Killers
Regie: Takashi Miike

Gangsterfilm

Gewalt * * *

Erotik * *

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T h e   S t a i r w a y   t o   t h e   D i s t a n t   P a s t

Japan 1995 Ausführliche Kritik: hier.

 

S w a l l o w t a i l   B u t t e r f l y   ~   S e w a r o u   T o i r u

Reviewed 13.3.04

Japan 1996 Die Ausländer in Japan wohnen in den Ghettos, die sie Yentowns nennen, weil sie unter anderem wegen der Macht und Verlockung des Yens in das Land gekommen sind. Die Japaner nenen die Bewohner abschätzig ebenfalls Yentowns. Eine solche Yentown ist die aus China stammende Prostituierte Glico (Chara), die die junge Waise Ageha (Ayumi Ito) unter ihre Fittiche nimmt. Als sie einen Freier tötet, der Ageha vergewaltigen will, ruft sie ihren Freund, den Chinesen Feihong (Hiroshi Mikami), der die Leiche abtransportiert. In dem Körper stossen Feihong und seine Freunde auf eine Kassette von Frank Sinatras "My Way". Doch auf dem Tape befindet sich auch ein Code, der es erlaubt, Yen-Noten so zu präparieren, dass sie als grössere Scheine durchgehen - und Automaten sie so gegen den zehnfachen Betrag einwechseln. Die Yentowns machen so ein Vermögen, doch die Gangster, denen das Tape gehört, sind bereits auf der Suche. Unwissend dessen macht Feihong einen Club auf und lanciert Glico als Sängerin - mit Erfolg ...
1996 in Japan ein Box-Office-Hit sorgte "Swallowtail Butterfly" auch für eine ziemlich Kontroverse. Nippons Einstellung gegenüber seinen eingewanderten Ausländern stand am Pranger und jeder musste sich eine Meinung bilden. Doch keine Angst, Shunji Iwais Genre-Mix ist kein dröges Sozialkino. Im Gegenteil: die 148 Minuten sind alles andere als dröge. Vielmehr handelt es sich um innovativ erzähltes, modernes Kino, das sich eher übernimmt, als dass es zurücksteckt.
Gesprochen wird in Englisch, Japanisch und Chinesisch - was schon darauf hindeutet, dass der Film heterogen wird. Die Erzählweise passt sich an. Oftmals wechseln von Szene zu Szene Sprache, Fokus der Handlung, Stimmung und Stil. Das macht "Swallowtail" zwar ausgesprochen abwechslungsreich und die übertriebene Lauflänge (fast) akzeptabel, doch es hinterlässt auch Spuren in der Qualität der Inszenierung. Anders gesagt: Etwas straffen wäre besser gewesen. Eine Story zu opfern auch - es wäre noch genug da, auf das man sich konzentrieren könnte. Man kann "Swallowtail" auf keinen Fall Mangel an Ambitionen vorwerfen, aber wenn Sozialkritik, Familiendrama, Musikfilm, Thriller, Splatter und Märchen in einen Film gedrückt werden, ist von Anfang an klar, dass es nicht ohne Verluste gehen kann.
Aber immerhin bereitet Iwai einen von Anfang an darauf vor. Mit den Worten "once upon a time..." deutet er das Märchen an, schwenkt schnell auf einen speziellen visuellen, leicht apokalyptischen Stil ein und ist danach nicht mehr zu bremsen. Man ist schneller auf seiner Wellenlänge, als man denkt. Genau deshalb hielt ich gerne durch, liess ich mich gerne durch den Hürdenlauf der Genres mitnehmen. Wenn dann auch noch Frank Sainatras "My Way" immer wieder ertönt, sind auch die Ohren glücklich. Trotz Stolpersteinen bleibt somit ein Film, der viel will und auch recht viel erreicht. Einer, der sich nicht primär an Konventionen hält, sondern cineastisch die Ellbogen einsetzen will. Shunji Iwai war damals 33 und seine Jugendlichkeit bricht eindeutig durch, doch er hat auch schon einige Filme gedreht, weshalb er inszenatorisch bereits als erfahren gelten muss. Ganz ausgereift war sein Stil noch nicht - aber das sollte niemanden vom Genuss des Films abhalten.

Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Swallowtail; Yentown; Yen Town; Swallowtail & Butterfly;
Sewarou Toiru
Regie: Shunji Iwai

Thriller /
Drama /
Sozialsatire

Humor * *

Action * *

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T h e   T h i r d   Y a k u z a

Japan 1996 Ausführliche Kritik: hier.

 

T o k y o   F i s t  ~   T o k y o - k e n

Reviewed 24.5.04

Japan 1995 Tokyo: der Versicherungsagent Yoshiharu Tsuda (Shinya Tsukamoto) lebt eine braves Existent mit seiner Frau Hizuru (Kahori Fuji). Da taucht Takuji Kojima (Kohji Tsukamoto, Bruder des Regisseurs) auf, ein Schulfreund von Tsuda, der sich als Boxer durchs Leben schlägt. Er macht Hizuru an und weckt so Tsudas Eifersucht. Hizuru hat Kojima zwar erst zurückgewiesen, doch die ungehobelte Art des Boxers, beginnt sie anzuzziehen. Als Kojima Tsudas Gesicht zu Brei schlägt, zieht Hizuru bei ihrem Mann aus. Der gedehmütigte Tsuda beginnt pickelhart und besessen zu trainieren. Er erinnert sich, dass er und Kojima einst beobachtet haben, wie eine Frau ermordet wurde und dafür wollten sie einst Rache nehmen. Diese nie ausgeführten Rachegelüste packt er in sein Training. Derweil verweichlicht Kojima neben der dominanten Hizuru zusehends, während sie sich mit Piercings zu verstümmeln beginnt.
Nach seinem Durchbruch mit Tetsuo, dem Nachfolger Tetsuo II und dem Horrorfilm Hiruko the Goblin wagte sich Experimental-Regisseur Shinya Tsukamoto an diesen Donnerstreifen. Auf den ersten Blick scheint Tsukamoto einem neuen Fetisch zu frönen - nach Metall nun dem Fleisch und der Zerstörung von menschlichen Gesichtszügen. Unweigerlich kommt einem der Satz "I felt like destroying something beautiful" aus Fight Club in den Sinn und tatsächlich wirkt "Tokyo Fist" streckenweise wie ein Vorläufer von David Finchers Meisterwerk. Das Ablassen der Energie in Teils irren Box-Fights ist da, das gegenseitige Zertrümmern der Gesichter, die Isolation der biederen Hauptfigur (beides Versicherungsagenten), die Kritik an der Einzelgänger- und Konsumgesellschaft. Der grösste Unterschied ist die Satire. "Tokyo Fist" ist hie und da grotesk oder schrill, doch er erreicht nie die satirische Kraft von Fight Club
. Tsukamoto ist denn auch nicht annähernd ein so talentierter Filmemacher wie Fincher es ist.
Er ist unglaublich mutig und visionär, aber er verliert sich zu oft in seinem eigenen, elitären inszenatorischen Firlefanz. Die Kritik an Konsum, Werbung und Männlichkeitswahn ist eigentlich nicht zu sehen, sondern muss vom Zuschauer hinein interpretiert werden. Und wenn sie doch zu erkennen ist, bleibt sie oberflächlich. Irgendwann mal, wenn Tsukamoto mehrere Sequenzen aneinanderreiht, die ihn selbst in starren Kompositionen zeigen, um seine Einsamkeit im Asphalt-Dschungel zu illustrieren, hatte ich das Gefühl, er gebe nur an. "Show-off" nennen das die Amis. Er zeigt, dass ers kann. Die Story um die Rache für das tote Mädchen, der Plot um das Liebesdreieck, sie sind bloss Gimmicks. "Tokyo Fist" hat eigentlich gar keine Story. Und während das bei Tetsuo
egal war, hat es mich hier gestört.
Doch es gibt genug zu lieben an "Tokyo Fist". Die fieberhaft schnell zusammengeschnittenen Bilder, die stets in einen neuen Farbfilter getaucht sind, die absurd übertriebene Gewalt, die homoerotische Zelebrierung des Machismo und als Gegenstück die strake Frau, die den Männern zeigt, wos lang geht. Der Industrial-Style in Musik, Bild und Soundeffekten, die Power und der Drive dieser Fetisch-Lokomotive. "Tokyo Fist" ist fürwahr ein einzigartiger Film. Die Gesellschaftskritik verpufft in der sich selbst aufgeilenden Inszenierung, die Story ist banal und die Logik abhanden, aber Tsukamoto empfiehlt sich dennoch einmal mehr als Mix aus David Lynch, David Cronenberg und Franz Kafka. Definitiv ein Kultfilm für starke Gemüter.

Hier auf DVD erhältlich (US)
Hier auf DVD erhältlich (D)

Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0 mit eingebrannten engl. UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel: Tokyo-ken
Regie: Shinya Tsukamoto

Actiondrama

Gewalt * * *

Action * *

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T o r a - S a n   t o   t h e   R e s c u e

Japan 1995 Ausführliche Kritik: hier.

 

T h e   T r a p

Japan 1996 Ausführliche Kritik: hier.

 

W h i s p e r    o f   t h e   H e a r t   ~   M i m i   w o   s u m a s e b a

Reviewed 2003

Japan 1995 Shizuku verbringt ihre letzten Sommerferien an der Highschool damit, Bücher aus der Bibliothek auszuleihen und englische Songtexte ins Japanische zu übersetzen. Sie träumt davon, Schriftstellerin zu werden. Eines Tages fällt ihr auf, dass ein gewisser Seiji Amasawa all die Bücher, die sie liest, schon vor ihr ausgeliehen hat. Der Name fasziniert sie, sie will mehr über ihn wissen und beginnt, von ihm zum Träumen. Als sie sich eines Tages in das Haus eines Jungen verirrt, der sie in der Schule schon mehrmals genervt hat, redet sie länger mit ihm und singt zu seinen Violinen-Klängen. Er erzählt, er würde gerne Violinen-Macher werden. Und er heisse Seiji ...
Produziert und geschrieben von Meisterregisseur Hayao Miyazaki (Castle in the Sky, Totoro, Spirited Away, Nausicaa) ist Yoshifumi Kondos "Whisper of the Heart" ein weiteres Glanzstück aus dem
Studio Ghibli. Der Film ist zwar eher in der realen Welt angesiedelt, als die Klassiker von Miyazaki, aber das soll nicht heissen, dass dem Werk die Fantasie fehlt. Im Gegenteil - in "Whisper of the Heart" gibt es so viel zu entdecken. Auf den ersten Blick ist er ein Anime-Liebesfilm. Das ist ja schon mal etwas Besonderes in einem Genre, das vor allem auf Sci-Fi, Fantasy und Action abziehlt. Auf den zweiten Blick ist er immer noch ein Liebesfilm, denn im Zentrum stehen wirklich die beiden Teenager und ihre aufkeimende erste Liebe. Wundersüss. Doch es gibt noch andere Themen, die zum Vorschein kommen. Etliche Probleme der Pupertät werden angeschnitten (Abgrenzung von den Eltern, Etwas Eigenes erreichen etc.) und den Jungen wird Mut gemacht. Da jeder, der den Film schaut, ja selbst mal jung war oder es noch ist, handelt es sich um universale Themen, mit denen jeder etwas anfangen kann. Dies ist ein wichtiger Punkt aller Ghibli-Filme.
Ich bewerte "Whisper of the Heart" ein wenig schlechter als die Filme, die Miyazaki selber drehte, aber das liegt vor allem daran, dass ich ein Fantasy-Fan bin und Miyazaki mir deshalb näher liegt. Das soll aber nicht gegen "Whisper of the Heart" gerichtet sein, denn der liebevolle Anime vereinigt all die Themen, die Miyazaki so wunderbar präsentiert auch, bloss in realitätsnaherer Form. Ein hererwärmender Film!

Hier auf DVD erhältlich (GB)
Hier auf DVD erhältlich (D)

Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Japanisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph)
Alternative Titel: Mimi wo sumaseba; If You Listen Closely; Stimme des Herzens
Regie: Yoshifumi Kondo

Anime

Humor * * *

Spannung *

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