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A d a   a p a   d e n g a n   C i n t a ?

Reviewed: 21.5.06

Indonesien 2003 Die Schülerin Cinta (Dian Sastrowardoyo) aus Jakarta ist eine Nachwuchspoetin. Ihr neustes Gedicht trägt sie natürlich zuerst ihren Freundinnen vor, mit denen sie jede freie Minute verbringt: Maura (Titi Kamal), Karmen (Adinia Wirasti), Milly (Sissy Priscillia) und Alya (Ladya Cheryll), die Aufmunterung nötig hat, da sie und ihre Mutter stets vom Vater geschlagen werden. Die Freundinnen sind gerührt von Cintas Lesung. Doch wider Erwarten gewinnt nicht ihr Gedicht, sondern jenes von Rangga (Nicholas Saputra). Der Einzelgänger hat keine Freunde und fühlt sich bedrängt, als Cinta ihn wegen des Gedichts für den Poesie-Club interviewen will. Sie wiederum hält ihn für arrogant. Doch bald merken die zwei Teenager, dass sie ähnlich denken und fühlen - und kommen sich näher.
In seiner Heimat war "Ada apa dengan Cinta?" eine kleine Sensation bei Kritik und Publikum. Auch international lief das Teeniedrama erfolgreich an ein paar Festivals. Und wenngleich der Film das Kino-Rad nicht neu erfindet, so ist der Erfolg absolut verdient: Der Kino-Zweitling von Jungregisseur Rudy Soedjarwo vereint elegant Einflüsse des Teeniekinos aus Hollywood mit östlicheren Beiträgen wie etwa Take Care of My Cat aus Korea. Doch wo auch immer die Gemeinsamkeiten liegen: "Ada apa dengan Cinta?" steht für sich und überzeugt auf vielen Ebenen.
Da ist die einfache Liebesgeschichte, die trotz ein paar Klischees einnehmend bleibt. Das liegt an den sympathischen Schauspielern - sei es den Mitgliedern der wunderbaren, beinahe kitschigen Mädchenclique oder am typischen Teenie-Einzelgänger, souverän gespielt von Nicholas Saputra (Joni's Promise). Auch die Musik gefällt, bereits das peppige Stück zur Vorspann-Montage macht Lust auf mehr. Letztendlich berührt der Film auch durch seine Echtheit. Für sich betrachtet sind manche Szenen Auszüge aus dem Klischeekatalog von Teeniedramen, doch Soedjarwo verwebt sie mühelos zu einem Stimmungsbild der Jugend des modernen Jakarta, das ehrlich wirkt. Jugendalltag gefilmt durch einen Kinofilter, der jedoch die Realität nicht gänzlich verzerrt.
Auf was das heraus läuft, ist eigentlich schnell zusammengefasst: Der Film ist extrem liebenswürdig. Obwohl es Defizite im technischen Bereich gibt und echte Überraschungen sicher nicht zu finden sind, bleibt das Interesse wach und man bangt mit den Charakteren mit. Da verzeiht man selbst, dass das Finale eine der ältesten Standardszenen des romantischen Kinos auftischt: Die dramatische Fahrt zum Flughafen, an dem der / die Geliebte fortzufliegen droht. Nicht zuletzt dafür, dass selbst diese Szene gelungen ist, gibt es knappe 3½ Sterne und die Hoffnung, dass das indonesische Kino mehr solche erfrischenden Werke hervor bringt.

Hier auf VCD erhältlich
Meine Disk (Malaysia): VCD. Indonesisch 5.1. mit nicht ausblendbaren englischen Untertiteln.
Widescreen (nicht anamorph).
Regie: Rudy Soedjarwo

Teeniedrama

Humor *

Spannung *

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A r i s a n !

Reviewed: 3.12.05

Indonesien 2003 Sakti (Tora Sudiro) ist ein junger Mann, dessen Mutter ihn ununterbrochen verkuppeln will. Mama möchte endlich Grossmutter werden. Den jüngsten Versuch startet sie mit einer entfernten Verwandten namens Lita (Rachel Maryan). Doch Sakti beisst nicht an. Der Grund: Er steht auf Männer. Um sich "heilen" zu lassen, besucht er schon lange eine Therapie. Doch auf Frauen will er einfach nicht anspringen. Verstehen tut er sich gut mit ihnen - so etwa mit seiner besten Freundin, der Innenarchitektin Meimei (Cut Mini Theo). Die hat Probleme mit ihrem Ehemann Ical (Nico Siahaan), dem sie ein Kind schenken möchte. Mit den anderen Frauen an den regelmässigen Society-Tratsch-Treffen, den "Arisans", beredet sie solche Dinge nicht. Da redet man lieber über die neuen Eroberungen. So wie es Andien (Aida Nurmala) tut, die, obwohl sie verheirat und Mutter ist, mit dem jungen Ruben anbändelt. Und auch bei Sakti schlägt unerwartet das Liebesglück ein, als er den schwulen Filmproduzenten Nino (Surya Saputra) trifft.
Indonesien, die grösste moslemische Nation der Welt ist kulturell ein hochinteressantes Land:
Tourismusindustrie auf Bali, Bürgerkriege in den Randregionen, Armut auf dem Lande, aufkommender islamistischer Terror, verwestlichte Oberschicht in Jakarta - die Vielseitigkeit dieses grossen Inselstaats ist in der Kürze kaum aufzulisten. Und cineastisch ist Indonesien seit den 80ern eh faszinierend. Wie in der repressiven Suharto-Zeit all die Action-, Trash- und Exploitation-Filme entstehen konnten, ist ein echtes Phänomen des Weltkinos.
Mittlerweile ist diese Welle abgestorben, dafür versuchen sich, junge Filmemacher zu etablieren. So wie Nia Di Nata. Die Anfang-Dreissigerin landete mit "Arisan!" gleich einen Grosserfolg und füllte mit dem brisanten Inhalt etliche Klatschspalten. Homosexualität wird in Indonesien nicht unterdrückt wie in den meisten islamischen Länder des arabischen Raums, aber viele würden das Thema dennoch lieber unter den Tisch kehren. Dass ein Film sich einer schwulen Liebe annimmt und zeigt, wie sich die Hauptdarsteller küssen, hat also sicher Sprengpotential.
Finanziell hat sich das Risiko für Di Nata gelohnt. Künsterlisch nur bedingt: "Arisan!" ist sympathisch, eine Art "Sex and the City" in Jakarta - doch es fehlt echter Tiefgang. Die Figuren sind stereotyp, die ausschliessliche Konzentration auf die Elite und Oberschicht etwas einseitig. Das soll nicht heissen, der Film sei nicht unterhaltsam. Das ist er sehr wohl und die hübschen Schauspieler reizen auch das Auge. Einzig Saktis Faible für Nino ist nicht ganz nachzuvollziehen, immerhin gibt dieser auf den ersten Blick wenig her. Wenn doch viele der Damen sehr attraktiv sind und auch Fremdgeh-Boy-Toy Ruben sehr adrett gecastet wurde, hätte für einen so zentralen Part ein heisserer Kerl gefunden werden können. Immerhin muss er auf einen Schlag Sakti klarmachen: "Du bist schwul und kannst deine Therapie vergessen. Mir kannst du nicht widerstehen!"
Mit 124 Minuten Lauflänge ist "Arisan!" letztendlich auch etwas gar lang ausgefallen. Es schleichen sich Längen ein und ein Teil des Esprits, den der charmante Cast versprüht, verpufft. "Arisan!" ist dennoch einen Blick wert - und sei es nur, um ein Bild von Jakartas Einwohner zu bekommen, das vielleicht nicht demjenigen entspricht, das einem spontan in den Sinn kommt. Es ist kein cineastischer Geniestreich, weder ein innovativer noch ein tiefschürfender Film - sondern einer, der auf gefällige und leicht provokative Art unterhält.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (USA): Code 0 NTSC. Indonesisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
The Gathering
Regie: Nia Di Nata

Tragikomödie

Erotik * *

Gewalt * *

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D a n g e r o u s   S e d u c t r e s s

Reviewed: 8.12.04

Indonesien 1992 John (Joseph Cassano) offeriert seiner Geliebten Susan (Tonya Lawson aka. Tonya Offer) einen Ehering und vergewaltigt sie danach auf dem Tisch. Sie flieht zu ihrer Schwester Linda (Kristin Anin) nach Indonesien. Während Linda wegen einem Model-Auftraug ausser Haus ist, liest Susan versehentlich in einem magischen Buch und beschwört die untote Königin des Bösen (Amy Weber) herauf, die nach Blut giert. Sie nimmt von Susan Besitz, worauf diese in sexy Kleidung durch die Nacht zieht und Männer aufreisst - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn so kann die Dämonin ihr Blut trinken.
Lady Terminator-Regisseur H. Tjut Djalil mutet uns mit "Dangerous Seductress" wirklich himmelschreienden Trash zu. Der überlange Streifen bietet alles, was man von indonesischem Kino gewohnt ist: Schreckliche Akteure, Dialoge aus der Hölle, miese Musik und schwache Effekte. Als Entschädigung dafür ein paar Gore-Effekte und Sex. Doch da Lady Terminator in Sachen Sex der indonesischen Führung zu weit ging, sind die Brüste diesmal mit seltsamen Licht-Effekten abgedeckt. Nackte Haut gibts zu sehen, doch wer eine Tits-and-Ass-Show erwartet, wird wohl enttäuscht. Woran es definitiv nicht mangelt sind vollbusige Damen. Woran es offensichtlich fehlt, ist Talent.
Die Akteure scheinen frisch von der Strasse aufgelesen worden zu sein und müssen sich Dialoge zuwerfen wie "might I suggest 'sex on the beach'?" "what an interesting proposition" Gähn. Und bis einen der nächste groteske Blut-Effekt (Hund will Beinknochen fressen, Harpune duchs Bein, Kreissäge in den Kopf) aufweckt, kann man ruhig dösen, von der "Story" verpasst man eh nichts. Klar ist das Ganze kaum ernst zu nehmen und fällt in die Kategorie "so schlecht, dass es gut ist", doch "Dangerous Seductress" ist selbst in dieser Sparte Lady Terminator ziemlich unterlegen. Er ist einfach nur schlecht. Vorausgesetzt, ihr kippt ein paar Dosen Bier runter, ist dieser Mist das ideale Party-Tape. Ansonsten ist er etwa so gut gespielt wie ein Pornofilm, so spannend wie ein Pilcher-Streifen und so sexy wie ein Samantha-Fox-Video. Wems gefällt.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (USA): Code 0 NTSC. Englisch 2.0. ohne Untertitel. Anamorphic Widescreen.
Regie: John Miller (H. Tjut Djalil)

Horrortrash

Erotik * *

Gewalt * *

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T h e   S o u l

Reviewed: 6.5.06

Indonesien 2004 Astrid (Marcella Zalianty) wird von mehreren Männern vergewaltigt. Die Schurken machen sich danach mit ihrer kleinen Tochter Kikan davon. Auch ein Jahr später ist Astrid noch eine gezeichnete Frau und wird von Visionen ihrer Tochter geplagt. Als in ihrer Umgebung seltsame Dinge geschehen und Astrid von neuem mit den Vergewaltigern und Entführern konfrontiert wird, ist die Zeit für Rache gekommen. Aber wer ist es, der Vergeltung übt?
Schon die ersten Minuten von "The Soul" machen deutlich, dass man sich auf anstrengendes Kino gefasst machen muss: Während dem Vorspann spult Regisseur Nayato Fio Nuala die Vergewaltigung und die Entführung im Eiltempo ab, so dass man bereits Mühe hat, überhaupt zu kapieren, was abgeht. Der darauf folgende Film wird kein bisschen langsamer. Bei jeder Gruselsequenz schneidet Nuala derart schnell, dass Kopfweh eine unumgängliche Folge ist. Und das Cutting ist nicht bloss schnell, sondern auch ziemlich wirr. Ein Gefühl für räumliche Gestaltung oder schlaue Montage geht dem Filmemacher ab. Es dominiert einzig und allein die Hektik.
Gefilmt ist der 08/15-Geisterfilm, dessen Story zwischen komplett banal und völlig vorhersehbar schwankt, in nicht weniger aufdringlichem Stil: Mit steilem Farbkontrast und Milchfilter wurden die Bilder verfremdet. Doch statt Atmosphäre erzeugt dies eher Frust, da man vieles nicht richtig sieht und anderes
durch Strobo-Beschuss (etwas scheint im Hintergrund immer zu blitzen oder flackern) bildgestalterisch einfach unattraktiv wird. Nuala und seine Crew geben sich offensichtlich Mühe, ihrem plumpen Werk einen polierten, modernen Anstrich zu geben. Der Erfolg ist aber gleich null. Und zwischen nervtötenden Hysterik-Cuts, mühsamen Bildern und langweiliger Story bleibt eines gänzlich auf der Strecke: Horror.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Malaysia): VCD. Indonesisch 2.0. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
The Soul: Jangan Lupa Kisah Silam
Regie: Nayato Fio Nuala

Horrorfilm

Spannung *

Gewalt *
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