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B l i n d   W a r r i o r

Reviewed: 23.11.05

Indonesien 1987 Der psychopathische Despot Raden Parna (Advent Bangun) terrorisiert die Bevölkerung. In regelmässigen Abständen opfert er seiner Gottheit junge Frauen, die aber nur in seinem unterirdischen Schlafgemach landen. Jene Untertanen, die er nicht zum Sex zwingt, lässt er in seinen Goldwäschereien arbeiten, bis sie tot umfallen. Eines Tages taucht der blinde Krieger Barda "Buta" Mantrabata (Ratno Timoer) auf und schwört, dem Regime von Raden Parna ein Ende zu setzen.
Indonesiens Antwort auf Japans "Zatoichi"-Reihe ist himmelschreiender Trash mit billigen Sets, miesen Akteuren und dürftiger Action. Doch wie viele Filme dieser gloriosen indonesischen Z-Action-Ära macht er gehörig Spass. Die erste Filmhälfte besteht mehrheitlich aus öden Gebrabbel im Stile des Ausspruchs "Hüte deine Zunge, Blinder. Sonst werde ich sie dir herausschneiden. Dann bist du nicht nur blind, sondern auch stumm" von Raden Parna (gespielt vom früheren Buta-Darsteller Advent Bangun). Es geht nicht über einen Schurken mit einem hohen IQ.
Doch sein Gegenspieler Buta, gespielt von Regisseur Ratno Timoer, macht ihm mit seinen Weisheiten Konkurrenz. Wenn er sein Schwert schwingt, ist er auch nicht viel besser. Martial-Arts-Choreografie aus dem Kindergarten (gut erkennbar an den Nebendarstellern, die einfach mal warten, bis sie an der Reihe sind) sorgt höchstens für unfreiwillige Lacher. Ebenso eine Szene, in der die Dorfbewohner beschliessen, mit Buta an ihrer Spitze in den Kampf zu ziehen. Kaum ist dies geregelt, watschelt er jedoch sinnlos davon, damit die Fieslinge 95% der Einwohner im Schnelldurchlauf meucheln können. Die Drehbuchautoren waren irgendwie nicht bei der Sache.
Aber eben: Wer will schon Plot? Wer braucht gute Dialoge? Wer talentierte Akteure? Worums geht ist hemdsärmlige Action und ebenso rustikale Gewalt. Genau diese liefert dann endlich das ausgedehnte Finale. Wer einen besonders netten Abend verbringen möchte, kann das Bild ausschalten und mal nur den Ton geniessen. Gute 30 Minuten lang sterben Leute mit ausgiebigen "aaaargh"-Lauten. Die Nachbarn werden meinen, bei euch läuft ein Gonzo-Porno ohne Verschnaufpause. Aber auch mit Bild ist dieser Schluss was wert. Köpfe werden aufgespiesst, Leiber entzweit und Schnittwunden in Grossaufnahme zelebriert. Das macht Laune.
Der Film ist letztendlich nicht viel besser als die Trash-Gurken aus Indonesien, die ich bisher besprochen habe. Mit dem altersmüden Hauptdarsteller ist wohl auch nie richtiges Tempo möglich. Aber "Blind Warrior" hat den Vorteil, dass er in einer nicht näher definierten Vergangenheit spielt und wir von öden Popsongs oder Röhrchen-Jeans verschont werden. Der Film wirkt so etwas zeitloser, sofern man dieses Wort in dem Zusammenhang überhaupt gebrauchen sollte. Empfehle ich den Schund? Keinesfalls. Aber wer auf Trash steht, sollte sich den nicht entgehen lassen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 0 PAL. Englisch und Deutsch 2.0. ohne Untertitel. Vollbild.
Alternative Titel:
Neraka perut bumi; Si Buta Dari Gua Hantu: Neraka Perut Bumi
Regie: Ratno Timoer

Actiontrash

Action * * *

Gewalt * * *

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D e v i l ' s   S w o r d

Reviewed: 24.12.05

Indonesien 1984 Die Krokodilskönigin terrorisiert ein kleines Dorf. Regelmässig verlangt sie, dass junge Männer geopfert werden, die sie in ihrer Unterwasserhöhle als Sexsklaven hält. Nun hat sie es auf den strammen Sanjaya abgesehen, der jedoch erst gerade die Häuptlingstochter Pitaloca geheiratet hat. Also schickt sie ihren Krieger Banujaga (Advent Bangun) los, um den Mann mit Gewalt zu holen. Der Schurke schlachtet das halbe Dorf ab, bevor der wackere Krieger Mandala (Barry Prima) auftaucht, ein ehemaliger Freund von Banujaga. Er kann nicht verhindern, dass Sanjaya zur Krokodilkönigin verschleppt wird, will Pitaloca aber bei ihrer Rache helfen. Dazu benötigen sie das Teufelsschwert, das einst ein alter Mann aus einem Meteoriten geformt hat. Hinter dieser Waffe sind aber auch die bösen Krieger her.
Mit diesem Nachzügler des Barry-Prima-Hits Jaka Sembung legt Ratno Timoer (Blind Warrior) einen weiteren typischen 80's-Trash made in Indonesia vor: Cineastisch, tricktechnisch und inhaltlich unter aller Sau - aber einfach ungehörig spassig. Wer auf wildes, billiges Kultkino aus ist, wird hier jedenfalls bestens bedient. Barry Prima liefert abermals eine stoisch-kraftvolle Darbietung und versucht sich in Martial-Arts. Um ihn herum gruppieren sich die schrägsten Figuren in haarsträubendsten Konfrontationen. Manche davon muss man einfach gesehen haben.
Zu den besten gehört der Kampf gegen (schlecht kostümierte) Krokodilmenschen auf einem Boot, der anfängliche und sehr blutige Kampf im Dorf sowie die Attacken der alten Hexe, die selbst nach ihrer Zerteilung keinesfalls aufgibt. Die Choreografie und der Schnitt sind meist schrecklich, doch das Level an Blut macht alle Defizite spielend wieder weg. Dazu ach-so-herrliche Sätze wie "I didn't come here just to listen to your feeble attempts of humor" und danach die freundliche Frage, ob man den Kampf nun doch endlich mal beginnen wolle.
Eine ausführliche Kritik mit Screenshots findet ihr bei Uzumakis Weird Asia-Seite (siehe Link unten rechts) - der habe ich eigentlich wenig hinzuzufügen. Ausser eben, dass ich den Film nicht hoch bewerten kann, ihn aber einfach allen Freunden von Trash resolut ans Herz lege. 96 Minuten durchgeknallter Spass für Erwachsene verliert einfach nie seinen Reiz.
Es gibt eine deutsche DVD von "Best Entertainment", die allerdings schwer gekürzt ist. Meine DVD ist uncut, ich bin mir jedoch nicht sicher, ob dies ein legaler Print ist. Es steht zwar schön "Made in Canada" und als Verleiher "Shaolin Cinema" (c) 2001 drauf, doch das Teil ist etwas dubios. Im Juni 2006 erschien von Mondo Macabro eine US-Fassung.
Hier auf DVD erhältlich (US)
Hier auf DVD erhältlich (D)

Meine Disk (CAN): Code 0 NTSC. Englisch 2.0. ohne Untertitel. Letterboxed Widescreen..
Alternative Titel: Golok setan; Der Herr der Krokodile
Regie: Ratno Timoer

Actiontrash

Action * * *

Gewalt * * *

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E s c a p e   F r o m   H e l l   H o l e

Reviewed: 12.12.05

Indonesien 1986 Cartina bringt ihre jungfräuliche Freundin vom Land in die Stadt zu Onkel M.G. (Dicky Zulkarnaen), der mit Tante Rose einen lukrativen Mädchenhandel aufgezogen hat. M.G. geniesst stets das Entjungferungsrecht, doch das neue Mädchen verweigert sich ihm. Darum wird sie in M.G.s Privatgefängnis gebracht, wo sie mit Peitschenhieben und anderen Foltermethoden zu Gehorsam gedrillt werden soll. Auch andere Frauen sind dort gefangen und leiden teilweise schon seit Jahren - darunter auch Helga, die mit 13 Jahren mit M.G. verheiratet wurde und nach drei Jahren Ehe in das Gefängnis abgeschoben wurde. Sie hilft dem Neuzugang, sich an die harten Regeln zu gewöhnen.
"Commando Wild Cat"-Regisseur Maman Firmansyah nimmt sich mit "Escape From Hell Hole" nicht sehr erfolgreich dem populären Women-in-Prison-Genre an. Der mit 102 Minuten (die deutsche Fassung läuft 79 Minuten) viel zu lange Möchtegern-Schocker schleppt sich handlungsmässig dahin und bleibt selbst bei dem, was ein Film dieses Genres unbedingt hinbekommen sollte, enttäuschend: Die Gewalt heizt nicht ein, die Erotik bleibt auf der Strecke, der Exploitation-Spass verdünnisiert sich schnell. Bis auf ein paar schön trashige Macho-Sprüche wie "Teach that little virgin bitch to obey my orders" gibt es an diesem Billigfilm nicht viel zu mögen.
Zu den wenigen Highlights gehören willkürlich eingestreute Schlammkämpfe der Damen, der Zungenbiss und das actionreiche Finale. Auf der anderen Seite der Ungleichung stehen ein grässlicher Synthesizer-Soundtrack, teilweise unattraktive Frauen mit Achsel-Busch, lahmes Erzähltempo, plumpe Folterinstrumente, das Fehlen der obligaten lesbischen Wachen, nicht sehr bedrohliche Wärter und ein missglücktes Finale. Dieses bietet zwar Action, aber es fehlt die Kraft der genüsslichen Vergeltung. Einen Kerl wir M.G., der den Frauen so viel Pein zugefügt hat, will man mit Glanz und Gloria entsorgt sehen. Diese Chance wird hier verpasst.
Für ganz hartnäckige WIP-Fans dürfte "Escape From Hell Hole" vielleicht den einen oder anderen Reiz haben, alle anderen seien gewarnt vor Einschlafgefahr und schleichendem Desinteresse. Da gibts in dem Genre wirklich Cooleres zu sehen und erleben.

Nachtrag: Ich habe den Film als Teil des "Tales of Voodoo"-Double-Features als US-DVD gekauft. Das Bild ist ziemlich schlecht, das Cover der Disk gänzlich unpassend. Der zweite Film auf der Disk ist Jungle Virgin Force.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Englisch 2.0. ohne Untertitel. Vollbild.
Alternative Titel: Hell Hole; Fluchtaktion Hell Hole; Inferno der gequälten Dirnen; Escape From Hellhole
Regie: Maman Firmansyah

Exploitation

Gewalt * *

Erotik *

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F e r o c i o u s   F e m a l e   F r e e d o m   F i g h t e r s

Reviewed: 25.12.03

Indonesien 1982 Reni (Eva Arnaz) und ihre Freundin Mia sind Catcherinnen. Reni hat sogar gerade den Weltmeistertitel gewonnen. Ihre Mutter ist dennoch nicht glücklich. Sie will, dass Reni einen reichen, alten Kerl heiratet, damit die Familie zu Geld kommt, um Renis kleinen Bruder zu heilen. Reni weigert sich - und gerät in die zusammen mit Mia in die Hände des Syndikats von Siska. Die böse Dame zwingt die Freundinnen, Prostituierte zu werden, oder für sie bei illegalen Fights zu wrestlen. Sie entscheiden sich für die zweite Lösung und werden von Indra (Barry Prima) trainiert. Der gehört zwar zu Siskas Leuten, hat aber eigene Pläne. Rachepläne!
"Ferocious Female Freedom Fighters", der Titel sagt genug, oder? Bei dem genial betitelten Stinker handelt es sich um einen Actionfilm aus Indonesien, der anno 1982 noch schön markttauglich auf Englisch gedubbt wurde, womit so Superdialoge wie "it's people like you who give principles a bad name" oder "you throw me around like a garbage" [sic] herauskommen. Einfach köstlich - denn "Ferocious Female Freedom Fighters" ist Trash in Reinkultur. Catchende, schwach bekleidete Frauen mit Haaren unter den Armen, ein grotesk psychedelischer Soundtrack, schwache (wenn auch im Laufe des Films besser werdende) Fight-Choreografie, abstruse Dialoge, miese Schauspieler, Handlungsstränge, die nicht aufgelöst werden, Personen, die auftauchen ohne eingeführt zu werden, eine sinnlos eingeflochtene Schlamm-Catch-Szene und zum Schluss noch schlechte Blut- und Verstümmelungs-Effekte. Ja, "FFFF" hat das alles. Und noch viel mehr. Ist der Film gut? Gott bewahre; er ist höllisch schlecht!! Macht er Spass? Auf seltsame Art und Weise eben schon. Wie das bei Trash nun mal so ist.
Soweit so gut. Doch dann kam die New Yorker Kultfirma Troma auf die Idee, diesen Schund neu zu vertonen. Ganz wie Woody Allens "What's Up, Tiger Lily?". Ans Werk ging Charles Kaufman, Bruder des Firmengründers Lloyd. Und heraus kam ein Film, der bloss noch übel ist. "FFFF" das Original ist Trash (1 Stern), "FFFF - Troma Edition" ist Kalauer aus der untersten Schublade (½ Stern). Aus Reni wird Bambi, aus Indra ein Elvis-Nachahmer. Und alle zwei Minuten wird gefurzt. Das ist schlicht billig. Aber von Troma erwartet man ja, dass ein wenig beleidigt wird. Und unter die Gürtellinie gegriffen. So wird aus Renis Bruder ein Bub, der an einer seltsamen Krankheit leidet: Wenn er erregt ist, wandert sein Sperma in den Kopf und droht diesen, zum Explodieren zu bringen. Eklig genug, aber der Junge ist etwa 10 Jahre alt! Hört der Spass da auf? Na ja, es geht, mir machts nicht so viel aus, aber der Gag wird immer wieder und wieder hervorgekramt, und er ist bereits beim ersten Mal nicht mehr lustig. Dazwischen ein paar rassistoide Gags und immer wieder Furzen. Haha. Die 90 Minuten "FFFF - Troma Edition" sind eine Zumutung unter aller Sau. Die Leute von Troma haben nicht gesehen, dass die Originalversion wegen dem unfreiwilligen Humor viel witziger ist als ihre forciert "amüsante" Cover-Fassung. Echt mies, echt mies. Und todlangweilig. Also: auf der DVD gibts beide Fassungen. Schaut euch das Original an - ist witziger!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (USA): Code 0 NTSC. Englisch 2.0. ohne Untertitel. Vollbild.
Regie: Jopi Burnama

Actiontrash

Action * * *

Erotik *

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J u n g l e   V i r g i n   F o r c e

Reviewed: 12.12.05

Indonesien 1983 John, Maya, Lara und ihre Freunde bekommen von ihrem Professor eine Karte. Diese führt zu einer unbekannten Insel zwischen Indonesien und Australien, auf der es noch unerforschte Eingeborene geben soll - und einen Schatz. Das Team landet auf der Insel und nimmt Kontakt mit seinem Führer auf, der auf dem Eiland seine lange verschollene Tochter sucht. Es dauert nicht lange und die Eindringlinge werden von menschenfressenden Eingeborenen attackiert, die unter der Führung eines blutrünstigen Hohenpriesters stehen. Dieser hat die rechtmässige Herrscherin Jelita (Lidya Kandow) vom Thron gestossen. Jelita, die eine Gruppe kampfstarker Frauen um sich geschart hat, freundet sich mit den Besucher an.
Der Titel ist geil, doch leider gibts keine Jungfrauentruppe in dem Film. Stattdessen handelt es sich um einen handelsüblichen "Städter geraten an wilde Eingeborene"-Streifen mit sehr hohem Trash-Appeal. Die Handlung ist leider vollkommen für die Katz. Es wird eine böse Gruppe eingeführt, die je nach Bedarf in der Story mitmischt oder nicht. Die Erzählsprünge sind teilweise gigantisch und ein vollumfängliches Verständnis dessen, was auf dem Bildschirm abgeht, scheint fast unmöglich. Aber dazu gibts ja das schöne Wort "Trash".
"Jungle Virgin Force" ist Trash in Reinkultur und Liebhaber werden an dem Werk ihre helle Freude haben. Neben den Logiklöchern gibt es Szenen, in denen die Figuren abseits aller Vernunft handeln und selbst das Verschwinden eines Kollegen nicht einmal mit einem Achselzucken goutieren. Dazu Kämpfe mit Plastikviechern, endlose (schlechte) Tanz. und Beschwörungs-Einlagen, visuelle Tricks aus der Steinzeit und untalentierte Akteure. Alles also, wie wir es von einem Film aus der Küche der Punjabi-Brothers gewohnt sind.
Dass der Streifen nicht gänzlich versagt, ist Lidya Kandow zu verdanken. Selbst wenn das Mädel nur herumsteht, ist es eine Augenweide und man ist versucht, den Pause-Knopf zu drücken. Doch sie macht noch viel mehr - vom Tarzan-mässigen Lianen-Einsatz bis zum blutigen Kampf mit ihren Gegnern: Lidya ist cool und umso trauriger stimmt es, dass "Jungle Virgin Force" nicht dem Titel gerecht wird und mit ihr im Zentrum auf die Exploitation-Schiene kommt. Diese Vorstellung weckt deutlich mehr Enthusiasmus als es der Film je schafft.
Und eben doch: In 93 Minuten bekommt man Milchfilter-geschützte Busen, ein wenig Gore, eine ausgiebige Kannibalen-Festmahl-Szene, billigsten Martial-Arts und alle oben bereits aufgelisteten Absurditäten geliefert. Da kann man sich als Trash-Fan einfach nicht widersetzen. Cineastisch ist die Schose bar jeder Empfehlung, doch was schert das jemanden, der auf knapp bekleidete Girls in blutiger Dschungel-Z-Action aus ist? Na also.
Nachtrag: Ich habe den Film als Teil des "Tales of Voodoo 1"-Double-Features als US-DVD gekauft. Das Bild ist ziemlich schlecht, das Cover unpassend. Da der Film nur noch als griechisches Tape existierte, ist auch auf der DVD eine Fassung mit eingebrannten griechischen Untertiteln drauf. Der zweite Film auf der Disk ist Escape From Hell Hole. Eine sehr ausführliche und euphorische Kritik zum Film lest ihr unter "want to know more".
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Englisch 2.0. ohne Untertitel. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel: Perawan rimba
Regie: Danu Umbara

Abenteuer-
Trash

Gewalt * *

Action * *

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L a d y   T e r m i n a t o r    P e m b a l a s a n   r a t u   p a n t a i   s e l a t a n

Reviewed: 22.10.04

Indonesien 1988 Vor langer Zeit in einem Schloss am Meer: Die "Sout Sea Queen" vernascht einen Mann nach dem anderen und tötet ihn danach, indem sie einen Aal aus der Vagina herauslässt, der die Geschlechtsiele der Männer abbeisst. Doch ihr hundertster Mann schafft es, den Aal herauszuziehen. Der verwandelt sich in einen Dolch, mit dem er die Lebensenergie der Königin bannen kann. Sie zieht sich ins Meer zurück und schwört, 100 Jahre später an seiner Urenkelin Rache zu nehmen. In der Gegenwart sucht die Anthropologin Tanya Wilson (Barbara Anne Constanle) nach der Königin. Als sie im Ozean taucht, wird sie von der Dämonin besessen und schreitet nach Sex gierend und mordend durch die Stadt. Ihr Ziel ist die Sängerin Erika (Claudia Angelique Rademaker), die Urenkelin des wackeren Mannes. Die einzige Hilfe, die sie hat, ist der tapfere Polizist Max McNeil (Christopher J. Hart).
Anfang der 70er-Jahre verordnete die indonesische Führung, dass jeder Verleih, der einen Film im Inland drehe, fünf ausländische Filme importieren dürfe. So begann die Boomzeit des indonesischen Kinos. Primär wurden Action- und Horrorstreifen abgekurbelt, teilweise mit elaborierten Masken, aber stets sehr billig fabriziert. Ein paar richtige Highlights wie der krasse Actionstreifen "The Warrior" (1981) mögen auch aus heutiger Sicht noch überzeugen. Viele der weniger souveränen Filme vor allem für Trash-Fans eine Fundgrube. Einer der profiliertesten Filmemacher dieser Boom-Ära war H. Tjut Djalil (Mystics in Bali). Einer seiner letzten grossen Exploitation-Werke hiess "Lady Terminator".
Er lief nur kurz aber sehr erfolgreich im Kino, bevor er von den Zensoren beschlagnahmt wurde. Nach Jahren als Video-Nasty hatte die Firma "Mondo Macabro" Erbarmen und bringt den Streifen als aufpolierte DVD heraus - damit der Trash in seiner ganzen Schönheit erstrahlen kann. Was die Augen des geneigten Zuschauers erblicken, ist wirklich bloss Scheisse. Aber höllisch unterhaltsame Scheisse. Djalils primäre Inspirationsquellen waren James Camerons "The Terminator" und die indonesische Legende von der "Königin der Südsee", die für etliche Filme herhalten musste.
Wieso die von der Königin besessene Frau metallisch geht und ein elektronisches Auge hat, ist unerklärlich - das ist wohl bloss, um den "Terminator"-Titel überhaupt zu rechtfertigen. Doch dies ist nur eine der unzähligen Logiklöcher. Autos mit startbereiten Zündschlüsseln und ein endloses Depot an Muntion sind dabei noch die minderen Rückschläge. Abgesehen von derartigen Stolpersteine ist die ganze Story an sich schon ausgesprochen doof. Doch das "Beste" kommt noch ...
Zum einen der Look. Noch selten habe ich scheusslicheren 80's-Stil gesehen. Ich hasse 80's-Stil, doch was Djalil hier verbrät, ist zum Heulen - inklusive einem unausstehlichen 80's-Popsong und grotesken männlichen Darstellern mit noch groteskeren Langhaarfrisuren. Der absurde Look passt sich so quasi dem sleazeigen Inhalt an. Und die Dialoge ebenso. Die in Englisch gedubbten Worte sind eine schiere Katastrophe. Der 1:1 aus "The Terminator" übernommene "come with me if you want to live" ist noch akzeptierbar, doch Sätze wie "I'm not a lady, I'm a
n anthropologist" nehmen einen Spitzenplatz in der Rangliste der trashigsten Filmdialoge ein.
Das einzige, was auch ganz objektiv betrachtet erfreuen kann, sind Action und Gewalt. Viele der Action-Setups sind komplett aus "The Temrinator" kopiert, sind aber ganz okay gemacht, so etwa das Disco- und das Polizeirevier-Massaker. Oder die blutige Selbstoperation. Die Masken-Effekte sind dabei oft erstaunlich gut. Gleiches gilt für die Gewalt. Madame Terminator ist eine Tötungsmaschine. Es sterben in dem Film wohl mehr unbeteiligte Passanten als in jedem anderen Werk. Und wer tot ist kriegt gleich noch ein Magazin Schüsse in den Körper, damit man auch richtig tot ist. Das kann man nicht ernst nehmen - das darf man nicht ernst nehmen. Dann hat man an diesem Amateur-Sleaze-Epos eine helle Freude ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (USA): Code 0 NTSC. Englisch 2.0. ohne Untertitel. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Pembalasan ratu pantai selatan; Lady Nasty; Revenge of the South Seas Queen
Regie: Jalil Jackson (H. Tjut Djalil)

Horror-
Actiontrash

Action * * *

Erotik * *

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M y s t i c s   i n   B a l i

Indien 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

S a t a n ' s   S l a v e    P e n g a b d i   s e t a n

Reviewed: 20.7.06

Indonesien 1982 Die Teenager Tommy und Rita Munrato verlieren ihre Mutter. Kurz nach der Beerdigung trifft Tommy auf die mysteriöse Miss Darminah, die ihn zur Schwarzen Magie verführen will. Um den Jungen besser kontrollieren zu können, nimmt sie eine Stelle aus Haushälterin bei den Munratos an. Schon bald suchen Geister und Zombies das Anwesen heim.
Dieser Zombie- und Geisterhorror von
Rapi Films und Vielfilmer Sisworo Gautama Putra (
Jaka Sembung, Primitives) hat das Zeug zum Trash-Kult, doch er ist einfach nicht unheimlich. Vor allem die erste Hälfte zeichnet sich durch Langeweile und Lustlosigkeit aus: kaum Blut, kaum Spannung, kaum Grusel. Erst gegen Schluss gibt der Film diesbezüglich etwas Gas, besonders die Zombies haben ihre kurzen Momente und auch die billigen Makeup-Effekte werden geschickt eingesetzt. Doch das goutiert man weniger mit einem Schaudern, als mit einem Lachen.
Die Story dazu zitiert die üblichen Klischees, dazu ein wenig von "The Omen", doch ohne echte Überraschungen. Das einzige, was hier andersartig wirkt, ist der Einsatz des Islams als Waffe gegen die Untoten. Wo sonst Kreuze und Weihwasser zum Einsatz kommen, liefern hier Gebete zu Allah den Seelenfrieden. Faktisch ändert sich durch diesen Religionswechsel nur wenig, doch moslemische Geisteraustreibungsfilme, wie sie in jenen islamischen Staaten mit Horror-Tradition (wie Pakistan, Indonesien und Malaysia) inszeniert werden, bergen immerhin den Reiz des Fremden. Mit noch mehr "weiche zurück vor dem Koran"-Action wäre das Ganze noch cooler geworden, doch auch so gehört dieser Aspekt sicher zu den reizvolleren in "Satan's Slave".
Der Rest enttäuscht auf ganzer Linie. Müdes Schauspiel, holprige Inszenierung, fader Horror, immerhin halbwegs gelungene Atmosphäre. Über unfreiwillig komisches Schundkino kommt das nie heraus, aber da dieses seine Fangemeinde hat, wird auch "Satan's Slave" sein Publikum finden. Eines, das sich danach im Nachttisch vielleicht neben Bibel, Kreuz und Knoblauch einen Koran zur Defensive bunkert.

Nachtrag: Der Film erschien in den USA als Double Feature in der "Eastern Horror"-Reihe von Deimos. Das Widescreen-Bild ist unten abgeschnitten, vermutlich, um Untertitel zu verdecken. Gravierende Bildstörungen trüben den Spass noch mehr. Als zweiter Film birgt das Set den trashigen Hüpfende-Vampire-Ulk "Corpse Master" aus Hongkong, den ich wohl nicht besprechen werde.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Indonesisch 2.0 mit englischen Untertiteln Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Pengabdi setan
Regie: Sisworo Gautama Putra

Horrorfilm

Gewalt * *

Erotik *

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T h e   S t a b i l i z e r

Reviewed: 8.12.04

Indonesien 1984 Professor Provost (Kaharuddin Syah) wird von seinem Assistenten Victor (Mark Sungkar) entführt. Sie wollen aus ihm die Formel für den "'Narcotic Detector", mit dem der Oberschurke Greg Rainmaker (Craig Gavin) die Dominierung des Drogenmarktes plant. Der indonesische Polizist Johny (Harry Capry) bekommt bei seinen Ermittlungen Hilfe von den US-Polizisten Peter "Stabilizer" Goldson (Peter O'Brian) und Sylvia Nash (Gillie Beanz). Peter hat mit Rainmaker sowieso eine Rechnung offen, da dieser seine Verlobte vergewaltigt und ermordet hat. Und noch jemand will Rache: Christina (Dana Christina), die Tochter des entführten Professors.
"The Stabilizer" ist ein weiteres Festival des Trashs, wie man es von indonesischen Filmen der 80er gewohnt ist. Der fleissige Regisseur Arizal
drehte den Actionstreifen für die indischstämmigen Punjabi Brothers, die heute Kohle vor allem mit Bollywood-Importen und TV-Serien machen. Dabei achtete er kaum auf Logik oder Kunst, sondern gab sich der Action hin - mit all ihren Nebeneffekten. "The Stabilizer" beginnt mit einem himmelschreienden Popsong ("Staaaabiiiilizeeeer!") und präsentiert uns ziemlich schnell den Helden: Peter O'Brian, ein Kerl, der aussieht wie Rambo auf Heroinentzug und schauspielert wie Steven Seagal im Valiumkoma. Ja, dieser frisurenbehinderte Mann ist der Held des Films. Er schmeisst irrwitzige und höchst zitierbare Sätze um sich und in der wie immer schlecht gedubbten Version hört sich Zeug wie "I despise scum like Rainmaker!" einfach herrlich an.
Der Mini-Schurke Victor steht ihm in nichts nach und offeriert in seiner ersten Szene die schrecklichste Aussprache von ProFESSor, die man je gehört hat. Es folgen nette Sätze wie "Your father will cry in hell seeing me fucking you in front of everyone". Leider bekommen wir davon relativ wenig mit. Auch die gross angekündigten Foltermethoden fehlen letztendlich. Die Schurken binden ihre Gegner vielmehr meistens irgendwo fest und warten, bis sie sich befreien können. Dabei böte der Ramsch soviel Platz für Sex, Sleaze und Gewalt. Davon gibts erstaunlich wenig, und wenn, dann vor allem gegen Tiere: Ein als "Lizard Eater" aufgelisteter Mann verspeist tatsächlich zwei Reptilien bei lebendigem Leibe. Und dies absolut unmotiviert und gänzlich unappetitlich.
Aber letztendlich muss man wohl doch was zur Action sagen: Die ist fürwahr nicht übel und bewahrt den Film vor der ½-Stern-Mindestbewertung. Die Schlägereien sind schön altmodisch, die Stürze überzeugend, die Explosionen nett.
Im Finale fighten Dana Christina mit oft sichtbarem Unterhöschen und Gillie Beanz mit agilen Kicks durchaus ansehnlich. Aber eben: All dies kann den Film kaum vor dem Absturz in die Hölle des Trashs bewahren. Die Story, zusammengeflickt aus "For Your Eyes Only" und etlichen B-Actionstreifen der 80er ist lausig, die Akteure eine Zumutung, die Dialoge ein Irrsinn und manche Action näher dran an jener von Life Aquatic als anderen eigentlichen Vorbildern.
Dafür kauft man diese von Troma "restaurierte" DVD ja auch. Nicht weil der Film "gut" im eigentlichen Sinne ist, sondern weil er im "so schlecht, es ist wieder gut"-Gedanken blendendes Entertainment bietet. Und zum Schluss noch die geniale Erklärung, wieso der Held einen so umständlichen Namen hat:
"I've heard they call you the Stabilizer. What does it mean?" - "Listen, Debbie, we're dealing with big leaguers here: The world's best criminals who are completely capable of upsetting the balance between good and evil in the world. As impossible as it seems what we need is a man with the guts and the ability to restore that balance!" - "I see, so you need a stabilizer".

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (USA): Code 0 NTSC. Englisch 2.0. ohne Untertitel. Anamorphic Widescreen.
Regie: Arizal

Actiontrash

Action * * *

Gewalt * *

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V i r g i n s   F r o m   H e l l

Reviewed: 25.2.06

Indonesien 1987 Der Schurke Tiger (Dicky Zulkarnaen) hat die Eltern von Sheila (Enny Beatrice) und ihrer Schwester (Yenny Farida) getötet, um ihr Anwesen in Beschlag zu nehmen und dort Drogen zu produzieren. Die beiden Töchter blieben jedoch frei und planen nun eine Racheaktion: Mit anderen jungen Frauen gründen sie eine Biker-Gang, die das Casino des schmierigen Sam ausraubt. Mit dem Geld kaufen sie sich Waffen, um Tigers Hauptquartier zu überfallen. Doch sie tappen in eine Falle. Tiger benutzt die Mädchen nun für seine sadistischen Experimente mit einer neuen Sex-Droge, die er in die ganze Welt verschiffen will. Nur von einem können die Frauen Hilfe erwarten: Dem Medizinstudenten Larry (Harry Capri), der von Tiger festgehalten wird.
"Virgins From Hell" hätte so viel besser sein können. Mehr Fokus auf die Jungfräulichkeit, mehr Exploitation, mehr Sex, mehr Gewalt, eine Spur mehr Logik - das was man indes geboten bekommt, ist zwar durchaus wild und trashy, aber einfach nicht packend genug. Nicht kaputt genug. Die Eröffnungsszene im Casino geriet Regisseur Ackyl Anwari noch einigermassen gut, obwohl die Action bereits schlecht choreografiert ist. Die Krux liegt im Detail: Wenn etwa eine Dame einen Gegner zu Boden haut bleibt der liegen, bis sie endlich ihre Waffe gepackt und abgedrückt hat. Das dauert ein paar Hundertstel Sekunden zu lange und gibt der Action Verzögerungen, die sie lähmen.
Später ist die Action nicht viel besser. Alberne Schiessereien zwischen Dutzenden von Gegnern und niemand beweist auch nur den Hauch von strategischem Denken. Einfach drauf los latschen, planen tun wir später. Das nimmt dem Film viel von seiner Kraft. Doch darüber hätte ich hinweg sehen können - immerhin fordert man ja von einem Trashfilm keine Perfektion. Aber "Virgins From Hell" ist dazu auch überraschend langweilig und zahm. Die Women-in-Prison-Elemente sind harmlos und beschränken sich darauf, die Mädels beim Herumlungern in ihrer riesigen Zelle zu zeigen. Die Exploitation-Zutaten scheitern meistens auch, da der Sex zu lahm, die Gewalt zu gezügelt und die Experimente des Doktors zu schlaff sind. Wenn schon Exploitation, dann bitte richtig. Ein paar kurze Blut-Ergüsse befriedigen diesbezüglich nur sporadisch. Richtig in Fahrt kommt man dagegen nie.
Ansonsten kann der geneigte Trash-Fan hier auf die üblichen indonesischen Actiongurken-Zutaten zählen: Schreckliche englische Dialoge, mässig attraktive Girls in sexy Kleidung, hässliche Kerle mit übersteigerter Libido und fehlendem Hirn, wild zusammen geklaute Musik, sturzdumme Handlung, riesige Logiklöcher (Die Zellentür ist offen, aber nur eine flieht?) und schreckliche Beleuchtung. Das macht durchaus Laune, doch an die marktschreierischen Taglines auf der tollen Mondo-Macabro-DVD oder das coole Titelbild des seit 1989 beschlagnahmten deutschen Videos kommt der Film selbst nie heran. Trash ja, unterhaltsam bedingt.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Englisch 2.0. ohne Untertitel. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Virgins of Hell - Sie wollen überleben;
Perawan di sarang sindikat
Regie: Ackyl Anwari

Actiontrash

Action * * *

Erotik *

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T h e   W a r r i o r :   J a k a   S e m b u n g

Indonesien 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 


 

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