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Comicverfilmung. USA 2008
Alternative Titel
Batman 6; Batman: The Dark Knight

Regie Christopher Nolan
Drehbuch Christopher Nolan,
Jonathan Nolan nach einer Story von Christopher Nolan, David S. Goyer
Produktion Christopher Nolan, Charles Roven, Emma Thomas
Musik Hans Zimmer, James Newton Howard
Kamera Wally Pfister
Darsteller Christian Bale, Heath Ledger, Aaron Eckhart, Michael Caine, Maggie Gyllenhaal,
Gary Oldman, Morgan Freeman, Eric Roberts, Ron Dean, Monique Curnen, Chin Han, Nestor Carbonell
Länge 152 Min.

US-Kinostart 18.07.2008
CH-Kinostart
21.08.2008

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 13.7.08
©  Bilder Warner Bros., Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Millionär Bruce Wayne (Christian Bale) will seinen Superhelden Batman endlich in Rente schicken, um mit seiner Geliebten Rachel (Maggie Gyllenhaal) ein neues Leben anfangen zu können. Seine Hoffnungen ruhen auf dem neuen Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart), dessen Kampf gegen die Mafia in Gotham City Batmans Einsätze unnötig machen würden. Wayne und sein Freund von der Polizei, Lt. Gordon (Gary Oldman), setzen daher alles daran, Dent zu unterstützen. Doch da macht ein neuer Schurke ihre Pläne zunichte: Der Joker (Heath Ledger). Er schart alle Gangster der Stadt hinter sich und schwört sie auf ein Ziel ein - Batman auszuschalten. Dazu erpresst er die Stadt auf gemeinste Weise: Jeden Tag, den Batman in Freiheit verbringt, werden in Gotham Menschen sterben. Als die ersten Würdenträger ermordet werden, steigt der Druck auf Batman, seine Maske auszuziehen und aufzugeben.

 

REVIEW
Der erste Auftritt Batmans in "The Dark Knight" ist missglückt, der Schnitt in der ersten Hälfte holpert ganz leicht und die eine oder andere Figur kommt zu wenig vor. Das sind in etwa alle Mängel zusammengefasst - der ganze Rest schwankt zwischen grandios und göttlich. Ich war nicht der allergrösste Fan von Batman Begins, dessen Seelenpein oft düster um der Düsternis willen war. Die Fortsetzung ist mindestens eine so finstere Angelegenheit, doch diesmal fühlt sich das organischer an. Dichter, besser, gigantischer - man kann gar nicht genug Adjektive finden. Der Vergleich, der vielerorts zu hören war, lautet: "The Dark Knight" ist der "Empire Strikes Back" oder "Godfather, Part II" dieser Serie. Also epischer, dichter und besser. Nun gut. Ich gehöre zu den wenigen, die den ersten "Paten" besser mögen als den zweiten, daher wende ich den Vergleich nur zaghaft an. Und Coppolas Meisterwerke stehen noch ein paar Punkte höher. Doch ansonsten: Ja. Den Link kann man machen, denn "The Dark Knight" ist einer der besten Superheldenfilme aller Zeiten und das vielleicht beste Thrillerdrama des Jahres.

Man kann über den Film gar nicht berichten, ohne Heath Ledger zu loben. Der leider zu jung verstorbene Australier gibt hier eine Performance, mit der er sich direkt ins Buch der ikonographischen Leinwandfiguren spielt. Jack Nicholson war als Joker in Tim Burtons "Batman" auch einzigartig, doch er war Nicholson. Ledger dagegen geht in diesem Charakter auf, er verschwindet hinter der Maske und schuf eine umwerfende Figur, deren Auftreten ebenso geheimnisvoll bleibt wie ihre wechselnden Hintergrundgeschichten. Jokers zynischer Humor, sein reptilienartiges Lechzen mit der Zunge, sein Streichen durchs schmutzige Haar und seine bis auf die Knochen bösartige Seele machen ihn zum absoluten Star dieses Films. Wenn das keine Oscar-Nomination nach sich zieht, ist etwas schief gegangen. Und Ledger verdient sie keinesfalls darum, weil er tragisch umkam - sondern weil sein Spiel zum schauspielerisch Besten gehört, was Hollywood dieses Jahr bisher zu bieten hatte.

Christian Bale bekommt ein heftiges Schulterklopfen dafür, dass er hinten an steht. Er ist der Titelheld und spielt doch beinahe die zweite Geige. Als Batman und Bruce Wayne legt Bale einmal mehr eine überaus sehenswerte Leistung aufs Parkett, doch er ist mir etwas zu sehr in sich gekehrt. Da der Ton des Films nicht immer ideal gemischt ist und die englischen Stimmen im Vergleich zur Geräuschkulisse fast zu leise, ist Bales Nuscheln noch etwas mühsamer. Das ist einer der Gründe, warum die erste Szene mit dem Fledermaushelden missglückt ist: Man versteht fast nichts. Und weil Nolan die Szene konfus und hastig schneidet, hab ich lange nicht kapiert, was überhaupt abgeht. Wenn ihr im Kino seid: Es ist die Szene im Parkhaus. Die vielleicht schwächste des ganzen Films.

Doch so oder so: Auch Bale überzeugt. Und neben ihm die ganze Armada von Nebendarstellern wie der stets distinguierte Michael Caine, der liebenswürdige Morgan Freeman, die für Katie Holmes eingesprungene Maggie Gyllenhaal, der verlässliche Gary Oldman, der schmierige Eric Roberts und natürlich Aaron Eckhart. Er ist die drittwichtigste Figur im Film und spielt kraftvoll dynamisch. Genial ist, wie Nolan immer wieder andeutet, dass aus seinem Harvey Dent der Two-Face wird. Sein Gesicht wird manchmal von Licht und Schatten halbiert, das Werfen der Münze suggeriert die Zweiseitigkeit der Figur, und etliche Dialoge kündigen den Wandel zum Schurken an. Wenn es dann passiert, darf man leer schlucken angesichts des Aussehens von Two-Face. Horror pur und extrem toll. Auch das kein Vergleich zum vorherigen Two-Face, in "Batman Forever" gespielt von Tommy Lee Jones.

So schrecklich diese Figuren alle sind, so ungeheuer gut passen sie doch in diese Stadt. "Gotham City" wirkt realistisch und besser durchleuchtet, als frühere "Batman"-Städte: ein kühler, dunkler Moloch voller Wolkenkratzer und Glitzer mit viel Abschaum dazwischen - doch diese verunstalteten und von Zorn oder Leid getriebenen Charaktere fügen sich bestens in diese Welt hinein. Das ist das Verdienst von Christopher Nolan, der die ideale Balance aus Realismus und Comic gefunden hat. Die Schwermütigkeit des ersten Teils bleibt erhalten, doch sie wirkt hier reifer, ausgeklügelter und der Film verdient sich seinen Schmerz damit, dass er seine Protagonisten immer wieder vor unmenschliche Entscheidungen stellt. Dies geht durchaus als Leitmotiv durch: Harvey wirft stets eine Münze, um ihm seine Entscheidung abzunehmen, Batman muss sich an einer der Stelle im Film auf die wohl schmerzhafteste Weise überhaupt entscheiden und im Finale liegt es an einer ganzen Gruppe von Menschen, Entscheidungen zu treffen - und deren Folgen zu tragen.

Inszeniert ist dies alles mit ungeheurer Wucht. Jedes Bild wirkt episch, jede musikalische Note ankündigend oder schweisstreibend - und dies, obwohl die Klänge fast schon minimalistisch sind: Der "Batman"-Score besteht nur aus einer einfachen Abfolge von Noten, die man aber beliebig und vor allem beliebig laut variieren kann, um den erwünschten Effekt zu erzielen. Hier jedenfalls perfekt eingesetzt. Mit einer Inszenierung, die bis auf die Anfangsphase brillant ist, wenn Bilder und Musik Gänsehaut erzeugen und wenn Schauspieler in ihren Figuren regelrecht aufgehen und allesamt Charaktere für die Film-Ewigkeit schaffen, dann weiss man, dass man einem Meisterwerk beiwohnt. "The Dark Knight" ist wohl tatsächlich der zweite "Godfather" dieser Reihe - doch Vergleiche hin oder her: Es ist neben Spider-Man 2 und Sin City die beste Comicverfilmung aller Zeiten, die reifste Superhelden-Umsetzung überhaupt und ganz ohne Frage eines der grossen Leinwandhighlights dieses Jahres.

Die "Batman"-Trilogie:
Batman Begins(2005)
The Dark Knight (2008)
The Dark Knight Rises (2012)

 

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EXTERNE INFOS & REVIEWS 
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