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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Onir
Drehbuch Ashwini Malik
Produktion Vashu Bhagnani
Songs Gaurav Dayal, Vivek Philip
Kamera Sachin Krishn
Choreografie Remo D'souza
Darsteller Sharman Joshi, Chitrangada Singh, Shabana Azmi, Boman Irani, Sanjay Suri
Länge 119 Min.

Kinostart 28.11.2008
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 2.1.09
©  Bilder Shree International, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der junge Wissenschafter Siddharth Mathur (Sharman Joshi) reist nach Mauritius. Dort wird sein älterer Bruder Harsh (Sanjay Suri) heiraten! Begleitet wird Sid von der skeptischen Mutter Gayatri (Shabana Azmi) und dem lebensfrohen Vater Navin (Boman Irani). Vor Ort ist Mama mit der Schwiegertochter in spe namens Aaliyah (
Chitrangada Singh) fast schon bösartig. Umso schneller schliesst Sid die sympathische Schöne ins Herz. Das hat Folgen: Aaliyah ist nämlich nicht mehr sicher, ob sie den ganz in seinem Beruf aufgegangenen Harsh überhaupt noch heiraten will. Umso empfänglicher ist sie für die Offenherzigkeit von Sid.

 

REVIEW
Fortschrittlich sei der Film, attestierten ihm viele Kritiker. Das haben einige Kinogänger komplett falsch verstanden: Nicht der Umstand, dass sich ein Mann in seine zukünftige Schwägerin verliebt, ist fortschrittlich. Das gab es schon immer, wird es immer geben und liefert auf immer Stoff für Liebesdreiecksgeschichten mit schmerzhaftem Beigeschmack. Wenn schon, dann ist der Umgang mit dieser Liebe hier fortschrittlich dargestellt - für einen indischen Film. Also nicht unendlich viel Melodrama und Theatralik, sondern zwei Männer, die mit der vielleicht schwersten Entscheidung ihres Lebens klarkommen müssen.

Reife zeigt "Sorry Bhai!" in diesen Momenten, wenn etwa Aaliyah erkennt, dass Harsh zwar die grosse Liebe ihres Lebens war - aber er seine romantische Ader verloren hat. Dass sie ihre Zukunft in den Armen eines anderen sieht. Dass der Mann ausgerechnet sein Bruder sein muss, machts natürlich komplizierter, aber das Grundthema an sich ist universell und Regisseur Onir packt es souverän an. Der Filmemacher, der mit seinem Debüt My Brother Nikhil beeindruckte und mit Bas Ek Pal auf edel inszeniertem Niveau nachliess, weiss auf jeden Fall die einfache Geschichte halbwegs intelligent zu erzählen.

Doch etwas fehlt. Da ist etwa die Glaubwürdigkeit. An sich ist das Verlieben in den Bruder hinnehmbar - aber so richtig stimmen will es nicht. Vielleicht weil Sharman Joshi den Sid kindlicher spielt als Chitrangada Singh ihre Aaliyah. Vielleicht weil alles reichlich schnell geht. Vielleicht weil man das Gefühl hat, Sid und Aaliyah würden zwar auf derselben Wellenlänge schwingen, hätten aber nie durchdacht, wie ihre gemeinsame Zukunft aussehen würde. Das Konstrukt an sich stimmt, nur fehlt es an Details. Die gehen im ganzen Film eh verloren, sei es bei den Jobs der beiden Männer (Sids Präsentation seines Projekts ist richtig peinlich), sei es bei den Ambitionen von Harsh (Geld machen. Mehr nicht).

Onir gibt sich viel zu schnell mit dem Oberflächlichen zufrieden - daher erreicht "Sorry Bhai!" auch nie die Intensität von My Brother Nikhil. Das gilt in beinahe allen Belangen: Die Musik hier ist zwar gefällig, aber kein Stück bleibt hängen wie "Le Chalein". Die Bilder sind edel durchgestylt, doch ihnen fehlt die Raffinesse. Das Erzähltempo ist gemächlich, gegen Ende fast schon etwas träge. Die Handlungsweise der Mutter ist oft nicht vollends nachzuvollziehen. Und aus der potentiell rührenden Rahmenhandlung, die 11 Jahre nach den Ereignissen des Films spielt, holt Onir fast gar nichts heraus.

Immerhin etwas ist stark: das Schauspieler-Ensemble. Shabana Azmi und Boman Irani verleihen den Eltern viel Charme und Bodenständigkeit, ihre kleinen Liebesbekundungen und Gifteleien wirken natürlicher, als fast alles andere im Film. Sanjay Suri, der mit Onir auch als Co-Produzent waltete und bisher in all seinen Filmen auftrat, hält sich etwas zurück und hat in der zweiten Hälfte nicht mehr viel zu melden. Sharman Joshi (Rang De Basanti) ist mir als Professor etwas fehlbesetzt, doch später stimmt seine Chemie zu Chitrangada Singh (Hazaaron Khwaishen Aisi). Die wiederum schmeichelt mit ihrem Aussehen der Kamera und überzeugt auch schauspielerisch, wenngleich ihre Rolle etwas schematisch angelegt ist.

"Sorry Bhai!" ist ein Film, den man mögen möchte - und der auch viel Gutes in sich hat. Die Akteure, die Location, die nicht volksverdummend verwässerte Liebesgeschichte. Doch auf der anderen Seite wirkt alles ein wenig zu glattgebügelt, es fehlt am letzten Quäntchen Glaubwürdigkeit und letztendlich auch an der Originalität. Alles läuft fast schon formelhaft ab, da kann das Thema noch so "fortschrittlich" sein. In Erinnerung zu bleiben, fällt so einem Werk denn auch schwer. Das Anschauen wird kaum jemand bereuen, doch schon nach kurzer Zeit dürfte man feststellen, dass wenig hängen geblieben ist.

 

SONGS
1) Pal Ya Pal - Sanftes, romantisches Stück (Chauhan, Chayan Adhikari)
2) Jalte Hain - Schöne Nummer in doppelter Ausführung (
Abhishek Nailwal bzw. K.K.)
3) Mere Khuda - Schönes Lied, aber eigentlich auch nur mehr vom selben (K.K.)
4) Sorry Bhai - Boygroup-Style im Abspann (
K.K., Sunidhi Chauhan, Abhishek Nailwal
)

 

MEINE DVD
Shree International (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Pralle Farben, einige Verpixelungen. Meine DVD war zudem ab ca. 1:30 Uhr defekt mit Artefakten und Bildausfall - dürfte aber individuelles Problem sein)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff.com (3/5)

 

SCREENSHOTS


 

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