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Drama
Südkorea 2007
Alternative Titel
Peonchi Leidi; 펀치 레이디

Regie Hyo-jin Kang
Drehbuch
Hyo-jin Kang

Darsteller Ji-Won To, Hyeon-ju Son, Sang-wook Park, Seol-ri Choi, Ji-wan Kim

Zuschauer 26'394 
Länge
122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 29.3.08
©  Bilder KD Media, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die 36-jährige Hausfrau Ha-eun Jung (Ji-Won To) hat eine Tochter und einen Ehemann - doch von einem idyllischen Familienleben kann keine Rede sein: Der Gatte Ju-chang Gwak (Sang-wook Park) ist ein jähzorniger Kerl, der Ha-eun bei jeder Gelegenheit schlägt. Es bleiben schmerzhafte Wunden, denn Ju-chang ist ein KO-2-Champion im Ring! Als er auch noch Tochter Chun-shim (Seol-ri Choi) attackiert, hat Ha-eun genug, zieht dem Ehemann eins über und taucht mit Chun-shim unter. Da tötet Ju-chang im Ring Ha-euns Ex-Freund Sung-yeon Park (Ji-wan Kim), der gerade mit ihr wieder Kontakt aufnahm. Ausser sich vor Wut brüllt Ha-eun vor laufenden Kameras bei einer Pressekonferenz, sie werde ihren Ehemann im Ring herausfordern. Gegen den Widerstand von Familie und Freunden beginnt sie unter ihrem unerfahrenen Coach
Soo-hyeon
(Hyeon-ju Son) ein Training, um es Ju-chang in drei Monaten bei einem Kampf heimzuzahlen.

 

REVIEW
In My Wife Is a Gangster schuf Drehbuchautor Hyo-jin Kang einen starken Frauencharakter, der Koreas Filmlandschaft nachhaltig prägte. In seinem Regiedebüt "Punch Lady" versucht Kang einen ähnlichen Coup, aber mit deutlich reduziertem Erfolg. Es ist zwar eine Wohltat, zu sehen, wie eine geschundene Frau zurückschlägt, doch wie sie es tut, hat einen all zu männlichen Beigeschmack: Rache gibts nicht emotional, spirituell oder gesellschaftlich, sondern alleine durch Gewalt. Das kann funktionieren, doch hier schafft es die Story nur bedingt, denn sie ist einfach zu unglaubwürdig. Dass ein Publikum bei so einem Vergeltungs-Spektakel überhaupt mitmachen würde, dass ein Martial-Arts-Verband damit durchkommen würde - das ist nicht anzunehmen.

Zu allem Übel verpasst es Kang auch, ein deutlicheres Statement gegen die Misshandlung von Frauen zu machen. Als Zuschauer leidet man zwar in jeder Minute mit, wenn Ha-eun von ihrem Macho-Ehemann geschlagen wird und steht dementsprechend euphorisch hinter ihrem Versuch, zurückzuschlagen - doch einmal im Ring verpufft der gesellschaftskritische Aspekt, da das Publikum bei diesem "Show"-Kampf gar nicht in die Hintergründe eingeweiht ist und daher nur mitfiebert beim Aspekt "Mann gegen Frau" nicht "Frau gegen männliche Unterdrückung". Das klingt etwas abstrakt, doch es wäre sicher einfach möglich gewesen, dem Publikum bei dem Kampf auch etwas moralisch Wertvolles auf den Weg zu geben, anstatt nur das Prügeln zu liefern.

Der Film ist mit 122 Minuten auch deutlich zu lang, daher wäre Platz da gewesen, diesen Aspekt auszubauen. Stattdessen verliert sich Kang in Nebenaspekten, wie etwa Ha-euns freundschaftlicher Beziehung zu ihrem Coach. Dem schaut man gerne zu, weil Ji-Won To (Cinderella) alles mit Power anpackt und der pummelige Hyeon-ju Son (Short Time) einen ungewöhnlichen Coach abgibt, doch der ganze Handlungsstrang führt nicht so weit. Kang bringt nämlich noch mehr: Die Beziehung Mutter Tochter, die Beziehung zwischen Ha-eun und ihrer krebskranken Mutter, die kurze Beziehung zwischen Ha-eun und ihrem Ex. Dazu noch die finanziellen Nöte von Ha-eun und ihrer Mitbewohnerin, die, auch das etwas unglaubwürdig, durch Sung-yeons Tod verpuffen: Er vererbt sein Geld an Ha-eun. So schnell lösen sich in "Punch Lady" Probleme. Auch ein Training von nur drei Monaten macht in diesem Drama aus einer Hausfrau eine stahlharte Fighterin.

Man muss also viel hinnehmen können, möchte man den Film geniessen. Manches ist hanebüchen, anderes überkonstruiert. Das schmälert die Freude an dem postfeministischen Rachefilm deutlich, ebenso wie die Überlänge und der Mangel an emotionalem Punch am Ende. Die Schauspieler um Ji-Won To, Hyeon-ju Son, Sang-wook Park (The Restless) und die junge Seol-ri Choi leisten saubere Arbeit, die Inszenierung kann sich auch sehen lassen - doch man wird das Gefühl nicht los, dass man aus dieser Idee so viel mehr hätte heraus holen können. "Punch Lady" ist sicher nicht gescheitert, aber er ist enttäuschend. Die vernichtende Niederlage, die der Film an den koreanischen Kinokassen erlitt (ca. 25'000 Zuschauer), hat er aber deswegen noch lange nicht verdient.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.
(Koreanische DVD out of print)

 

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YesAsia (Liefert aus HK)

 

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