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Tragikomödie
Südkorea 2007
Alternative Titel Miracle on First Street; 1Beonga-ui gijeok;
1번가의 기적

Regie Je-gyun Yun
Darsteller Chang-jung Lim, Ji-won Ha, Hyeon Ju, Doo-hong Jung, Ye-won Kang

Zuschauer 2'573'107 
Länge
112 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 30.6.07
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Gangster Pil-je Cho (Chang-jung Lim) fährt im Auftrag seines Syndikats in ein Getto von Seoul: Er soll die Mieter auszahlen und aus ihren schäbigen Bruchbuden vertreiben, damit auf dem Gebiet eine Edelüberbauung errichtet werden kann. Schon bald ärgert sich der Stadtmensch über die sanitären Zustände in der Gegend und über die Menschen, die sie bewohnen - nicht nur, dass sie ihn bei jeder Gelegenheit ärgern, sie weigern sich auch, zu unterschreiben. Also nistet er sich in einer Baracke ein und freundet sich nach einiger Zeit mit den Nachbarn ein. Darunter die Boxerin Myung-ran Son (Ji-won Ha), deren Vater Myeong-ho (Doo-hong Jung) seit einem verlorenen Boxkampf im Rollstuhl sitzt, die Geschwister Il-dong und Il-sung, die von den
anderen
Kindern als Bettler gehänselt werden, und Seon-ju (Ye-won Kang), die auf eine bessere Zukunft hofft und darum bei einem Pyramidenspiel mitmacht.

 

REVIEW
Mit den Komödien My Boss My Hero und Sex Is Zero landete der 1969 geborene Regisseur Je-gyun Yun zwei Hits und etablierte sich als Filmemacher mit einer Nase fürs Populäre. Schon 2003 zog er sich nach Romantic Warriors in die Arbeit als Produzent zurück und gibt nun mit "Miracle on 1st Street" sein Comeback auf dem Regiestuhl. Im Vergleich zu seinen früheren Werken ist die Tragikomödie weniger frivol und albern, aber immer noch ausgerichtet auf den Massengeschmack, indem er geschickt Humor mit Melodrama verbindet - etwas, was koreanische Filmemacher in letzter Zeit besonders gerne versuchen.

Damit drehte Yun dann auch gleich seinen bislang besten Film - wenn auch seinen vielleicht harmlosesten. Er lebt ganz von den Figuren und von der Feelgood-Stimmung, inhaltlich bleibt er auf bewährten Pfaden, die Boxszenen sind eher schlapp und inszenatorisch zeigt er kaum grössere Ambitionen, aber er funktioniert. Im Zentrum steht die Läuterung von Pil-je, gespielt von Komiker und Ex-Sänger Chang-jung Lim, dessen trockene Flüche am Anfang amüsieren und der später Emotionen zeigen darf. Eine starke Leistung. Ähnlich gut ist seine All for Love- und Sex Is Zero-Partnerin Ji-won Ha als rabiate, aber etwas hoffnungslose Boxerin, die ihr Leben nicht in den Griff bekommt.

Das gilt für fast alle Bewohner dieser Hüttensiedlung: Sie haben sich zwar  arrangiert mit dem Leben, doch echte Aufstiegschancen sehen sie nicht. Die, die es versuchen, wie etwa Seon-ju oder Myeong-ho, scheinen zum Scheitern verurteilt. Da das Herz von "Miracle on 1st Street" ganz klar für diese aus der Gesellschaft ausgestossenen Menschen schlägt, macht ihn sympathisch. Erst der Schluss gibt es diesbezüglich ein paar dubiose  Bilder. Wenn etwa ein Bub das Getto als eine Art Disneyland sieht, ist das so deutbar, dass für die Bewohner das Getto der Himmel auf Erden ist, weil sie da leben können, oder entgegengesetzt dazu: Es muss vorwärts gehen. Weg mit diesem Gerümpel, auf dass man da etwas Modernes bauen kann. So richtig einordnen lässt sich manches Bild gegen Schluss nicht.

Doch eins ist immer klar: Die Sympathie liegt bei den Armen. Wenn etwa die Gangster auftauchen, um die Menschen aus den Häusern zu prügeln, dann reflektiert dies eine traurige Realität in vielen urbanen Zonen Südkoreas - und nicht nur dort. Als einfacher, armer Mieter ist man Spielball des Kapitals. Wohl auch daher der englische Titel des Films, der auf den Alternativtitel von "Batteries not Included" (1987) anspielt, der als "Das Wunder in der 8. Strasse" vermarktet wurde. Darin helfen Ausserirdische den Bewohnern eines alten Mietshauses im Kampf gegen die gewaltbereiten Bauherren, die das Gebäude abreissen wollen.

Hier wie dort muss man viel Sentimentalitäten und ein paar Albernheiten in Kauf nehmen, doch der Feelgood-Effekt ist wichtiger. In "Miracle on 1st Street" braucht Regisseur Yun dazu keine Aliens, sondern einfach eine Gruppe charakteristischer Figuren mit ihren Macken und ihrer kleinen Liebenswürdigkeit. Das macht keinen wirklich umwerfenden Film aus, aber einen netten Zeitvertreib. Damit reiht sich die Tragikomödie in eine Liste von ähnlich zu beurteilenden Werken ein, die bislang im Jahr 2007 aus Korea kamen: Alles solide Filme, technisch überzeugend, schauspielerisch ebenso - doch es fehlt das gewisse Etwas, damit man sich ein paar Wochen später überhaupt noch an sie erinnern kann. "Miracle on 1st Street" ist der zehnte Korea-Film mit Jahrgang 2007, den ich besprochen habe, und alle sind 2½ oder 3 Sterne wert. Das ist nicht übel, aber auch nichts, wofür man ins nächste Kino rennen würde. Auf einen wahren Knüller müssen wir also noch warten. Die Kandidaten stehen in den Startlöchern ...

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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