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Krimi
Japan 2002
Alternativer Titel Shiritsu tantei Hama Maiku: Namae no nai mori

Regie Shinji Aoyama
Drehbuch Shinji Aoyama, Kaizo Hayashi
Darsteller Masatoshi Nagase, Kyoka Suzuki, Rinko Kikucho, Tsuda Kanji, Nene Otsuka, Masashi Yamamoto

Länge 68 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 31.1.09
©  Bilder Facets, Screenshots molodezhnaja


STORY
Detektiv Mike Hama (Masatoshi Nagase) wird von einem reichen Kunden (Yoshio Harada) beauftragt, seine Tochter zurückzubringen. Sie soll bald verheiratet werden und niemand darf erfahren, dass sie von zuhause weggerannt ist. Der Krux bei der Sache: Yuko (Rinko Kikucho) hat sich einer New-Age-Sekte angeschlossen, die ihr Lager im Wald aufgeschlagen hat. Mike reist an den abgelegenen Ort und wird von der mysteriösen Leiterin (Kyoka Suzuki) unter dem neuen Namen "Nr. 57" als Mitglied aufgenommen. Dass etwas nicht stimmt mit den Leuten hier, merkt Mike schnell. Doch wie brisant die Sache ist, wird erst klar, als einer die Sekte verlässt und kurz darauf drei Menschen umbringt.

 

REVIEW
Mit den drei Mike Hama-Filmen schuf Kultschauspieler Masatoshi Nagase einen eindrücklichen Charakter, der aus einem Film-noir entwachsen scheint, mit Pulp anreichert wurde und nebenbei auch richtig cool ist. Die Figur kam so gut an, dass es nach der Jahrtausendwende ein Revival gab, wieder mit demselben Star, aber mit neuen Regisseuren. Die Idee dahinter: Verschiedene Filmemacher dürfen einen der 12 Episoden der "Mike Hama"-Fernsehserie inszenieren, wobei jeder die Möglichkeit bekam, seinen etwa dreiviertelstündigen Beitrag als verlängerte Version auch auf Video herauszubringen. Zum Dienst traten so illustre Namen wie Sogo Ishii (Crazy Family), Shinobu Yaguchi (Waterboys), Isao Yukisada (Into the Faraway Sky)
, Tetsuya Nakashima (Memories of Matsuko) und Alex Cox ("Repo Man") an. Mit dabei auch Eureka-Regisseur Shinji Aoyama, dessen Beitrag "A Forest With No Name" bislang der einzige ist, dessen Langfassung im Westen zu sehen war, erst am Festival in Berlin, später auf einer unbrauchbaren US-DVD.

Mike ist darin etwas hipper und punkiger als in den drei Kinofilmen, mit aufgestyltem Haar, grosser Sonnenbrille und schwarzen Klamotten. Sein Fall indes ist alles andere als trendy und leicht: Wie von Aoyama gewohnt geht es vielmehr um existentielle und beunruhigende Dinge. Die Sekte nimmt Bezug auf den Anschlag der Aum-Jünger auf die U-Bahn in Tokio von 1995, der auch bereits in seinen gefeierten Eureka einfloss. Diesmal jedoch noch etwas deutlicher. Es geht Aoyama aber nicht primär um eine Anklage, denn die Leute im Camp sind zwar verblendet und ziemlich durchgeknallt, doch der Regisseur nähert sich ihnen fast schon mit Sympathie. So kann er den Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft auch besser zum Leitthema erheben. Denkanstösse tauchen überall auf: Die Insassen der Sektenklinik, die keine Namen mehr haben, sondern nur noch Nummern. Mikes Beharren darauf, von seinem Arbeitgeber nicht "Herr Hama" genannt zu werden, sondern bei seinem Vornamen Mike. Die entmündigte Yuko, die sich ihrer Rolle als Ehefrau unterordnen soll.

Und der seltsame Baum im Wald, der doch nur einer von vielen ist. Genau dieser Baum ist es, der Vergleiche zum drei Jahre davor entstandenen Charisma hervorruft, den Aoyamas einstiger Mentor Kiyoshi Kurosawa inszenierte. Die Parallelen sind fast etwas zu deutlich, um sie vernachlässigen zu können. Doch "Mike Yokohama" bleibt dennoch eigenständiger Stoff - und ziemlich faszinierender. Aoyama nimmt ein Mainstream-Genre mit einem massentauglichen Helden - und lässt ihn in einen Arthaus-Mysterythriller rutschen. Das ist gewagt und auch wenn es nicht immer packt, so zieht es doch hinein. Vor allem auch, weil Aoyama mit hypnotischer Kraft und beeindruckender Bildsprache inszeniert.

Masatoshi Nagase spielt die Hauptrolle mit Zurückhaltung und Facettenreichtum, während Kyoka Suzuki (Udon) bedrohlich die verblendete Anführerin gibt. Das selbstherrliche Grinsen solcher Sektenführer oder New-Age-Apostel ist etwas, was mich immer gleichsam erschreckt und wütend macht. In der Rolle der weggelaufenen Tochter ist die später für "Babel" Oscar-nominierte Rinko Kikucho zu sehen, die nicht sonderlich viel zu tun hat, ihre Arbeit aber mit wahrnehmbarer Präsenz erledigt. Mit "Mike Yokohama: A Forest With No Name" legt Aoyama einen in technischen und inhaltlichen Belangen überdurchschnittlichen Serienstart vor, der sogar etwas besser ist als die Kinobeiträge zwei und drei. Schade, gibts den Film nicht in einer besseren DVD-Präsentation. Einer, die der präzisen Bildsprache gerecht wird, wäre mehr als wünschenswert.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit nicht ausblendbaren englischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.com (Liefert aus USA)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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