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Liebesfilm. USA/Indien/GB. Englisch
Alternativer Titel Marigold: An Adventure in India

Regie Willard Carroll
Drehbuch Willard Carroll
Produktion Charles Salmon,
Tom Wilhite
Songs Shankar-Ehsaan-Loy
Kamera Anil Mehta
Choreografie Remo, Vaibhavi Merchant
Darsteller Ali Larter, Salman Khan, Nandana Sen, Ian Bohen, Suchitra Pillai-Malik, Shari Watson,
Vikas Bhalla, Gulshan Grover, Vijayendra Ghatge, Helen, Roopak Saluja, Rakesh Bedi

Länge 111 Min.

Kinostart 17.8.2008
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.8.08
©  Bilder Echo Bridge, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die B-Schauspielerin Marigold Lexton (Ali Larter) hält sich für das Zentrum der Glamour-Welt - obwohl sie bisher nur in Filmen wie "Basic Instinct 3" und "Fatal Attraction 3" mitgewirkt hat. Umso wütender ist sie, als sie auf dem Flug zu ihrem neuen Film, der im indischen Goa gedreht werden soll, schlecht behandelt wird. Doch dies ist erst der Anfang ihres Unglücks: Vor Ort erfährt sie, dass die Produktion gestrichen und sie gefeuert wurde. Und dass sie nur ein Einweg-Ticket nach Indien besass. Nun sitzt sie in dem fremden Land fest. Dank der unerschütterlichen Rani (Suchitra Pillai-Malik) kommt sie an eine Nebenrolle im Bollywood-Film des Regie-Dilettanten Manoj (Rakesh Bedi). Dadurch lernt sie den Choreografen Prem Rajpur (Salman Khan) kennen. Mit seinem gütigen und freundlichen Wesen knackt er Marigolds harte Schale und erobert ihr Herz.

 

REVIEW
Filme, in denen Hollywood und Bollywood aufeinander treffen, sind ein dankbarer Stoff. Sie erlauben jede Menge Seitenhiebe auf die beiden Filmindustrien und leben vom Kulturclash. Für Comedy, Romantik und
Dramatik ist also fast von Beginn weg gesorgt. Leider sind fast alle Beiträge dieser Weltkino-Fusion bislang billig produziert worden und leiden daher oft an schwacher Besetzung oder magerer Inszenierung. In Werken wie My Bollywood Bride, Bolly Double oder Bollywood Calling liess sich immerhin erahnen, was möglich gewesen wäre. Umso erfreulicher also, dass mit "Marigold" endlich ein etwas teurerer Film die Vereinigung wagt. Wirklich gut ist aber auch er nicht ...

Initiiert wurde das Projekt vom amerikanischen Produzenten und Regisseur Willard Carroll ("Playing by Heart"), der  auf jeden Fall ein Bollywood-Fan zu sein scheint, immerhin schrieb er auch das Drehbuch und baut jede Menge Klischees und Seitenhiebe auf die indische Filmindustrie ein. Manche dieser Stereotypen sind eine Spur zu plump - doch da der ganze Film eh oft den Hauch einer Parodie hat, sei dies verziehen. Schliesslich gibt es auch ebenso viele liebevolle Darstellungen Bollywoods als eine Filmindustrie, in der zwar alles etwas amateurhaft läuft, aber von Herzen kommt.

Die zentrale Liebesgeschichte gehört nicht überraschend auch ins Reich von Kitsch und Formelfilmen. Die Anziehung zwischen Salman und Ali Larter wirkt nicht sonderlich glaubhaft, zwischen den beiden funkt es einfach nie - doch dramaturgisch funktioniert die Sache noch halbwegs, bevor gegen Ende alles eine Spur zu depressiv wird. Mitschuld am fehlenden Feuer haben auch die Akteure. So wird Salman zu sehr zurückgebunden. Er murmelt seine Dialoge oft steif, ungelenk und zu tief, es fehlt ihm trotz Dauergrinsen der Schalk, der ihn in seinen besseren Rollen zum Superstar macht. Ali Larter aus der TV-Serie "Heroes" nimmt es dagegen mit der Zickenrolle zu Beginn so ernst, dass man sie auch danach nie richtig ins Herz schliesst.

Die Nebenrollen sind auch nicht viel besser - vor allem Ian Bohen, der Marigolds Freund Barry spielt, ist eine Katastrophe. Ausnahmen gibt es auch, so ist Suchitra Pillai-Malik als resolute Rani eine Freude, Gulshan Grover mogelt sich halb stumm mit Erfolg durch den Film und Salmans Stiefmutter, die Tanz-Queen Helen, absolviert zu Filmbeginn eine Gastrolle als seine Oma. Trotz schauspielerischen Defiziten auf jeden Fall eine Crew, die es zu sehen lohnt. Ähnlich durchwachsen sieht es auch in den anderen Bereichen aus: Die Songs von Shankar-Eshaan-Loy bleiben blankes Mittelmass, die Hintergrundlieder aus Filmen wie Dhoom, Bunty Aur Babli, Bluffmaster und Chori Chori Chupke Chupke machen jedenfalls mehr Freude. Der Kamera von Linsen-Meister Anil Mehta (Kabhi Alvida Naa Kehna, Veer-Zaara) fehlen oft Glamour und Weite, dem Schnitt in den langen Dialogszenen der Fluss.

Als eigenständiges Werk fällt "Marigold" damit auf die Nase. Er blüht szenenweise etwas auf als Hollywoods Hommage an eine noch beinahe unberührte Filmwelt mit all ihren Macken und Fehlern. Und selbst wenn dieses Bild längst überholt ist, so schwelgt man doch gerne ein wenig im Geiste dieser Kitsch-Kultur. Auch die Choreografien sind nicht übel, dito die Locations im zweiten Teil des Films. Doch es ist zu wenig. "Marigold" rattert wegen seiner fehlbesetzten Stars und der oft akuten Langeweile wegen nur knapp an der nächst tieferen Bewertung vorbei. Ganz der Totalflop, den indische Kritiker herbei schrieben, ist "Marigold" zwar nicht, doch als Enttäuschung geht er allemal durch. Auf einen wirklich guten Film, der Hollywood und Bollywood zusammenbringt, warten wir daher also auch noch weiterhin.

 

MEINE DVD
Echo Bridge (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch 2.0 ohne Untertitel
Disk Rating * * ½ (Solides Bild, aber dumpfer Ton, nur Stereo und ohne Unterttitel - nicht einmal in den Hindi-Songs)

 

BESTELLEN 
amazon.com (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (1/5)
BBC (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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