A Man Who Was Superman (Südkorea, 2008)

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Tragikomödie
Südkorea 2008
Alternative Titel Superman ieotdeon sanai; If I Were Superman; 슈퍼맨이었던 사나이

Regie Jeong Yoon-chul
Drehbuch Jeong Yoon-chul, Yoon Jin-ho
Darsteller Hwang Jeong-min, Jun Ji-hyun, Jin Ji-hee, Seon Woo-seon, Seo Young-hwa

Zuschauer ca. 600'000
Länge 111 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Die ausgebrannte Reporterin Soo-jung (Jun Ji-hyun) soll einen Beitrag über einen kauzigen Kerl drehen, der in der Stadt Menschen aus misslichen Situationen rettet. Soo-jung winkt ab. Doch bald darauf kommt sie selbst mit dem Verrückten in Kontakt, als sie mitten auf der Strasse fast von einem LKW angefahren wird und er sie rettet. Der Mann heisst Lee Hyun-suk (Hwang Jeong-min) und hält sich für Superman! Er glaubt, ein Stück Kryptonit in seinem Nacken halte ihn davon ab, seine Heldenkräfte vollends zu entfalten. Aber eines Tages würde es weg sein und er könne endlich die Welt retten.

REVIEW
Ein Verrückter im Hawaii-Hemd, stets grinsend, oft herumalbernd - wie ausgerechnet so einer sich für den Mann aus Stahl halten kann, bietet eine amüsante Ausgangslage für diesen Film. Regisseur und Drehbuchautor Jeong Yoon-chul, der mit dem tollen Marathon debütierte und danach den wenig ruhmvollen "Shim's Family" inszenierte (welcher in Korea nur auf VCD erschien), macht aus seinem Stoff aber nicht etwa eine Superheldenparodie. Es gibt zwar ein paar Tricks aus dem Lehrbuch der Heldenfime, ein paar gewitzte Anspielungen wie das S-Logo, die Clark-Kent-Sequenz, die Schmalzlocke und die Christopher-Reeve-Würdigung. Doch im Zentrum steht vielmehr der Kampf eines Mannes gegen Schuldgefühle und Hilflosigkeit. Und nebenbei noch die Anklage an eine passiv gewordene Gesellschaft.

Das klingt tranig und in der Tat ist es das oft auch: Jeong trägt das Melodrama dick auf, bereitet den Zuschauern seine Denkanstösse auf dem Tablett aus und verzichtet auf jegliche Subtilität. Eine Schmalz-Attacke aus Korea kann durchaus ihren Reiz haben, wenn sie schwungvoll inszeniert ist, doch auch hier herrscht Flaute: "A Man Who Was Superman" plätschert vor sich her, ohne Wagnisse, ohne dramaturgische Höhenflüge, dafür mit einem unsteten Tonfall zwischen Comedy, Fantasy und bitterem Ernst. Das will nie richtig zusammenpassen. Die erste echte Zuspitzung, die mehr über Hyun-suks Vergangenheit erklärt, findet erst nach der Ein-Stunden-Marke statt. Und damit zu spät.

Die Tragikomödie muss somit ganz auf ihre Besetzung bauen: Hwang Jeong-min (Happiness, Bloody Tie) gibt den Kasper mit viel Spontaneität und Lebenslust, manchmal hart an der Grenze zur Karikatur, aber immer mit Enthusiasmus. Sassy Girl Jun Ji-hyun, die seit Daisy (2006) eine ihrer üblichen langen Drehpausen einlegte, sorgt an seiner Seite für die Bodenständigkeit. Sie am Anfang rauchend und fluchend zu sehen, weckt Hoffnungen auf eine "sassy" Rolle, doch danach ist sie es, die den Film erdet. Eine solide Darbietung, wenn auch mit wenig nachhaltiger Wirkung. Was zudem fehlt, ist die Chemie zwischen den beiden. Ihre gegenseitige Anziehung bleibt rätselhaft, Soo-jungs Charakterwandel ebenso.

"Wenig nachhaltig" dürfte auch das Fazit des ganzen Films sein: Er ist brauchbar gemacht, gut gespielt, inhaltlich durchschnittlich - aber nie super. Kurze Momente gefallen, so etwa die Spitzen gegen eine kalte Gesellschaft, die ihre Hilfsbereitschaft vergessen hat. Doch das ist zu wenig und erst noch zu salopp dargeboten. Vielleicht liegen die fehlende Leidenschaft und der wankelmütige Tonfall des Films auch daran, dass das Projekt eigentlich von Regisseur Min Gyu-dong (All For Love, Memento Mori) initiiert wurde, der aber nach sechs Monaten ausstieg. Jeong Yoon-chul übernahm den Job also nur und reüssiert als Handwerker ohne Vision. Eine Enttäuschung und nur mit viel Goodwill 2½ Sterne wert.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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YesAsia (Liefert aus HK)

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SCREENSHOTS

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