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Trickfilm. GB/USA 2005
Alternativer Titel Wallace & Gromit: Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen

Regie Nick Park, Steve Box
Drehbuch
Nick Park, Steve Box, Bob Baker, Mark Burton
Produktion Nick Park, Peter Lord, David Sproxton, Clara Shelley, Claire Jennings
Ausführende Produzenten Jeffrey Katzenberg, Michael Rose, Cecil Kramer
Musik Julian Nott
Kamera Dave Alex Riddett, Tristan Oliver
Sprecher Peter Sallis, Helena Bonham Carter, Ralph Fiennes, Peter Kay, Nicholas Smith
Länge 89 Min.

US-Kinostart 07.10.2005
CH-Kinostart
13.10.2005

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 29.9.05
©  Bilder DreamWorks, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der etwas dümmliche Käseliebhaber und Hobbyerfinder Wallace (Peter Sallis) hat mit seinem schlauen Hund Gromit das Schädlingsbekämpfungs-Unternehmen "Anto Pesto" gegründet. Da der grosse Gemüse-Wettbewerb im Ort bevorsteht, haben die beiden besonders viel zu tun: Alle Kunden wollen die gefrässigen Hasen aus ihren Gärten weghaben. Wallace und Gromit fangen die Viecher und bringen sie im Keller unter. Getötet wird keiner. Eine andere Taktik hat Victor Quartermaine (Ralph Fiennes), ein kleinwüchsiger Jäger, der die Häschen alle killen will. Besonders jene auf dem Feld von Lady Tottington (Helena Bonham Carter), damit er deren Herz erobern kann. Aber die "humane" Technik, die Wallace anwendet, macht ihr bedeutend mehr Eindruck. Bevor zwischen den beiden die Liebe aufblühen kann, sucht ein Monster den Ort heim und frisst das preiswürdige Gemüse. Der Priester vermutet, es sei ein riesiger Werhase!

 

REVIEW
Wallace und Gromit benötigen keine Einführung mehr. Wer die beiden Plastilinfiguren einmal gesehen hat, ist verzaubert. Die Kult-Knetfreunde haben ihrem Schöpfer Nick Park bereits zwei "Oscars" eingebracht für die genialen Kurzfilme "The Wrong Trousers" und "A Close Shave". Dazu eine "Oscar"-Nomination für ihr Debüt "A Grand Day Out". Die Nebenfiguren wie der psychopathische Pinguin oder die knuddligen Schafe sind legendär, die Erfindungen von Wallace ebenso und die kleinen Ticks und Tricks zwischen den Hund und Meister sowieso. Dem ersten Kinoabenteuer der beiden mussten wir zehn Jahre entgegenfiebern. Dazwischen gab uns Nick Park den brillanten "Chicken Run" - doch nun ist die Wartezeit vorbei und die Aardman-Studios enttäuschen mit dem W&G-Langfilmdebüt "Wallace & Gromit: The Curse of the Were-Rabbit" in keiner Weise. Ein weiteres Meisterwerk für Nick Park.

Um die kleinen Defizite des Films gleich aus dem Weg zu räumen: Die Anfangsphase dient dazu, noch nicht eingeweihte Zuschauern die Charaktere näherzubringen, deshalb gibts so manches (sympathisches) déjà-vu. Von denen tauchen dann auch noch ein paar im Verlauf des Films auf, wenn Elemente der Kurzfilme wieder aufgegriffen werden - darunter Gromits Flug mit dem Flugzeug. Trotz knackigen 89 Minuten Laufzeit wird man zudem manchmal das Gefühl nicht los, als Kurzfilme entwickelten die Geschichten mehr Pep. Und: Durch Madagascar-Autor Mark Burton schlichen sich einige Popkultur-Zitate ein, die eher in DreamWorks' CGI-Filme passen als hierher. W&G lebten immer von ihrer altmodischen Art und Weise, da darf man keinen "Shrek"-sche "ich bin so clever"-Humor hinein bringen.

Aber das ist es schon mit dem Nörgeln. Der Rest ist pure Kinofreude und knapp 4½ Sterne wert. Wallace und Gromit haben die noch immer so herzerfrischende Chemie, sie frühstücken, sie streiten, sie scherzen. Wallace hat durch seinen Käsegenuss etwas zugenommen, weshalb Gromit ihm Gemüse näherbringen will. Der Hund hat im Garten eine Riesen-Zucchetti, die er hegt und pflegt wie ein kleines Kind. Nur eines von vielen wunderbaren Details, die W&G schon immer auszeichneten. Hier die besten auszumachen, ist eine Unmöglichkeit. "King Kong"-Zitate, der "may contain nuts"-Kleber, "Bright Eyes" (die Titelmusik des Hasenfilms "Watership Down"), die Engel- und Teufelverzierung hinter Totti und Victor, die knuddligen Häschen, die geniale Saugmaschine - es ist zum ausflippen, wieviel es hier zu entdecken und lieben gibt. Gerade Letzteres (die Hasen-Saugmaschine) gehört zu den wunderbarsten W&G-Neuzugängen. Man montiert sie an einem Hasenloch, schaltet sie ein und am anderen Ende werden die Hasen mit einem genüsslichen "Plopp" eingesaugt. Sie rasen durch ihre Höhle gegen ein Licht und schweben plötzlich im scheinbar unendlichen Raum - Kamera zoomt nach aussen und die Saugmaschine wird sichtbar, in der Dutzende der Hüpfer schweben.

Park und Co-Regisseur Steve Box haben ein Erzähltempo und einen Erzählstil drauf, die ihresgleichen suchen. Story, Nebenhandlungen, Verweise auf die Kurzfilme und Hommagen an etliche Genres werden spielend aneinandergereiht und auf eine so lustvolle Art präsentiert, dass man sich einfach nicht wehren kann. Die Musik (variiert vom berühmten W&G-Leitthema), die hübsch gekneteten Stop-Motion-Figuren und vor allem die Dialoge tun ihr übriges, um vollends zu begeistern. Auf Deutsch werden manche Dialoge nicht halb so gut funktionieren. Zum Beispiel der hier:

Victor: "The job's only half done. How do you intend to finish this vermin off? Crush 'em? Liquidize them?"
Totti: "They're hu-ma-ne!"
Victor: "Humane? Well then perhaps they'll be humane enough to give me back my dignity. I want (flüstert)... toupee please"
Wallace: "Oh grand! We take check or cash."
Victor: "Toupee, you idiot! My hair is in your machine."
Wallace: "Oh no, it's only rabbits in there. The hare, I think you'll find, is a much larger mammal."

Solche Wortspiele gibts in rohen Mengen und die zu übersetzen, ist eine Knacknuss. Aber wieso überhaupt übersetzen? Die spleenigen britischen Dialekte sind eh ein wichtiger Bestandteil des Witzes, eine Synchro macht diese bloss kapputt. Genial unter diesen Sprechern etwa jener des Priesters, dessen Szenen meistens Horrorfilmen entliehen sind. Auch die, und das erübrigt sich beinahe zu sagen, sind fantastisch inszeniert. Einzig den Orgel-Gag (wenn er kommt, wisst ihr, was ich meine) kennt man schon aus anderen Filmen - und er kommt in etwas anderer Variation mehrfach vor.

Aber zurück zur weniger kryptischen Analyse: "The Curse of the Were-Rabbit" ist ein Trickmeisterwerk voller Schalk, Tempo und irrer Figuren. Die Hasen, Lord Victor, der Polizist PC Macintosh ("If you ask me, this was arson!" "Huch" "Yeah. Someone arsen' around!"), Totti, die Titelfigur, Hutch der Hase, Wallce und natürlich der Stummfilmkomiker par excellance Gromit sind einfach eine Freude. Manche Momente liessen mich laut heraus lachen ("The beast is not dead yet?!"), andere konstant kichern. Oder anders gesagt: Was lest ihr eigentlich noch? Anschauen ist Pflicht, denn "Wallace & Gromit" dürfte ohne Zweifel einer der besten, wenn nicht der beste, Trickfilm des Jahres sein, der die ganze Familie anspricht und einfach von A bis Z unterhält. Kult. Geil. Genial. Crackers!

 

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EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com
Roger Ebert 3½/4
James Berardinelli 3/4
Slant Magazine 3½/4

 


 

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