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Sportfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel Victory: From Ashes to Glory

Regie Ajitpal Mangat
Drehbuch Ajitpal Mangat, Kannan Iyer
Produktion Ajitpal Mangat, Manmohan Shetty
Songs Anu Malik
Kamera Vikas Sivaraman
Choreografie Ganesh Acharya, Remo
Darsteller Harman Baweja, Amrita Rao, Anupam Kher, Gulshan Grover, Tinu Anand, Dalip Tahil, Aroon Bakshi
Länge 149 Min.

Kinostart 30.1.2009
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.4.09
©  Bilder walkwater, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vijay Shikhawat (Harman Baweja) aus Jaisalmer in Rajasthan ist ein bemerkenswertes Cricket-Talent. Sein Vater Ram (Anupam Kher) weiss das, seine Freundin Nandini (Amrita Rao) weiss das, die halbe Region weiss es. Doch Vijay kann sich im Sportgeschäft kein Gehör verschaffen. Bei einer Team-Auswahl fällt er sogar durch. Da nimmt er allen Mut zusammen und bittet Coach Dilip Malhotra (Dalip Tahil) direkt um eine Vorführung. Er geht aufs Feld - und glänzt. Umgehend wird er für die Nationalmannschaft als Batter angeheuert und wird zum Star der Nation. Dadurch zieht er die Aufmerksamkeit des Managers Andy Singh (Gulshan Grover) auf sich, der ihn zum reichen Mann macht. Doch die Glamour-Welt verdirbt Vijays Charakter. Seine Leistungen lassen nach.

 

REVIEW
In einem Sportfilm muss man mit dem Helden mitfiebern. Man muss ihn anfeuern. Hoffen, dass er siegt. Und selbst wenn er nicht siegt, so sollte er doch als moralischer Gewinner vom Platz gehen. Das baut uns auf und funktioniert vor allem bei Underdog-Helden am Besten: Wenn jemand durch Kraft, Talent und ein wenig Glück den Aufstieg in den Sporthimmel schafft. Vijay ist kein solcher Held. Er wirkt in der Anfangsphase schrecklich eingebildet und trotzig. Wenn wir ihn erstmals sehen, ist er bereits ein Supertalent - nur hat ihn halt noch niemand entdeckt. Es ist absolut falsch, mit so einem Kerl einen Sportfilm zu drehen. Nach 45 Minuten hat er fast im Alleingang ein Game gewonnen und wird als Superstar gefeiert.

Wo ist das harte Training? Wo ist der mühsame Aufstieg? Notiz an den Regisseur: Wenn einem Helden alles in die Hände fällt, dann ist man als Zuschauer nicht involviert. Und der darauf folgende Abstieg lässt einen entsprechend kalt. Die Die Drei-Akt-Struktur der Handlung sieht nämlich vor, dass Vijay nach seinem kometenhaften Aufstieg wieder tief fällt. Die übliche Moral-Keule der Sportfilme, wenn unser Superstar durch Sünden verdorben wird: Hochmut, Geldgier, Egoismus, Partys, Schnaps, Weiber. Das ist so durchschaubar, dass es weh tut. Und weil wir nie gelernt haben, mit dem Helden mitzufiebern, ist diese Formelhaftigkeit noch schmerzhafter. Verglichen mit einem Werk wie Iqbal, der sich ebenfalls um Cricket dreht, ist "Victory" ein emotional laues Lüftchen.

Das weiss vielleicht auch der Regisseur, der ehemalige Schauspieler und spätere Werbefilmer Ajitpal Mangat, der hier sein Spielfilmdebüt gibt. Darum stattet er sein Filmchen mit 55 internationalen Cricket-Stars wie Harbhajan Singh, Ishant Sharma oder dem Australier Brett Lee aus. Ich kenn die Kerle alle nicht, doch man erkennt sie schnell: Es sind die, die nicht besonders gut schauspielern können. Doch sie verleihen dem Ganzen etwas Authentizität. Die hat "Victory" auch dringend nötig, weil die Hauptgeschichte so wenig hergibt. Und nicht nur die - dasselbe gilt auch für fast alle Abteilungen des Films.

Hauptdarsteller Harman Baweja, der mit seinem Debüt Love Story 2050 gehörig auf die Nase fiel, löst sich für seinen Zweitling von seinem Regie-führenden Papa und auch von seinem Nachäffen Hrithik Roshans (auch wenn Ähnlichkeiten bleiben). Besser spielen tut er auch, aber nur minimal. Dem Mann fehlt das Charisma, er wirkt blass bis auf die Knochen, was sicher auch seiner faden Rolle zu verdanken ist. Amrita Rao ist einfach putzig, wie immer. Doch als stets unterwürfige und unterstützende Freundin ist sie nur ganz selten richtig gefordert. Anupam Kher hats etwas besser: Auch er verkörpert eine Standardrolle, aber immerhin mit etwas Flair. Derweil geht Gulshan Grover einmal mehr durch die Schurken-Standards, viel plumper kann man einen Bösewicht kaum zeichnen.

Dazu ist die Musik von Anu Malik wenig wert, die Kamera filmt auf bescheidenem künstlerischem Niveau, die Dramatik versandet immer wieder, Längen schleichen sich im Nu ein. Das Grundproblem all dessen bleibt das Drehbuch. In einer Szene ist Vijay Held, zwei Szenen später der letzte Dreck im Glamour-Sumpf, dann trifft er einen Ball nicht und der Kommentator sagt schon "liegt das an seinem Lebensstil?" Alles wird einem hier sofort erklärt und aufgetischt, ohne Leidenschaft, ohne Intelligenz. Bloss ein Abspulen der Genre-Mechanismen, Punkt A nach Punkt B nach Punkt C. Selten habe ich einen Sportfilm gesehen, der mit so wenig Emotionen erzählt ist, sondern einzig auf Klischees und Stereotypen setzt, die sich nahezu im Minutentakt ablösen. Wenn dazu noch Moralinsäure gereicht wird, geht einem bisweilen die Galle hoch.

"Victory" mag kein filmischer Bodensauger sein, dazu sind zu viele Profis vor und hinter der Kamera involviert, die immerhin für etwas technisches Niveau sorgen. Doch mangels Ideen, mangels Feuer und vor allem mangels eines packenden Drehbuchs lässt er von der ersten bis zur vorletzten Minute kalt. Er gehört unter den Sportfilmen zur C-Liga und selbst in Bollywood gibt es eine Menge Alternativen, die besser unterhalten als dieses überlange und weitgehend öde Fliessbandprodukt. Von Chak De! India über Iqbal bis Lagaan und sogar dem mittelmässigen Dhan Dhana Dhan Goal. Schaut euch die an. Ihr habt mehr davon als von diesem knappen 2-Stern-Werk.

 

SONGS
1) We Love Cricket - Passable Einstimmung mit Lyrics-Defiziten (Kailash Kher).
2) Balla Utha Chhakka Laga - Nette Punjabi-Nummer mit einer seltenen Kombo von
Singh und Mehndi (Sukhwinder Singh, Daler Mehndi).
3) Money Money Money - Mässige Tanznummer, immerhin stylish inszeniert (
Anushka Manchanda, Krishna).
4) Aisa Toh Socha Na - Gut gesungen, aber formelhaft (
K.K.).
5) Tu Ne Re - Standard-Ballade in jeder Hinsicht (
Shaan).
6) Victory - Rockigere Nummer zur Trainingssequenz. Nichts Besonderes (
Dibendu
).

 

MEINE DVD
Walkwater (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Extreme Blockbildung und viele Unschärfen im Bild, Ton solide)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff.com (1/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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