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Thrillerdrama. Indien. Hindi
Alternative Titel Talaash - The Answer Lies Within; Suche (Übersetzung)

Regie Reema Kagti
Drehbuch Zoya Akhtar, Reema Kagti

Produktion
Aamir Khan, Farhan Akhtar, Ritesh Sidhwani
Songs Ram Sampath
Kamera K.U. Mohanan
Darsteller Aamir Khan, Rani Mukherjee, Kareena Kapoor, Nawazuddin Siddiqui,
Shernaz Patel, Aditi Vasudev, Sheeba Chaddha, Pariva Pranati, Om Prahask
Länge 140 Min.

Kinostart 30.11.2012
Box office classification Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 3.3.2013
©  Bilder Reliance, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Bollywood-Star Arman Kapoor fährt mit seinem Auto ins Meer und in den Tod. Da er nahe des Rotlicht-Bezirks von Mumbai verunfallte, müssen die Ermittler mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Die Leitung übernimmt der Inspektor Surjan Singh Shekhawat (Aamir Khan), der in einer persönlichen Krise steckt: Seit des Unfalltods des Sohnes ist die Beziehung zu seiner Frau Rohni (Rani Mukherjee) völlig unterkühlt. Davon versuch er sich nicht ablenken zu lassen. Doch da die Prostituierte Rosie (Kareena Kapoor) eine wichtige Zeugin bei seiner Arbeit wird, gerät der emotional verkrüppelte Polizist in Versuchung.

 

REVIEW
Klassische Krimis und Thriller sind selten in Bollywood. Und wenn auch "Talaash" die Genres durch Melodrama, Übersinnliches und andere Elemente leicht verfremdet, so liegt hier doch ein relativ geradliniger Beitrag vor. Es geht um die Suche nach einem Mörder, das Aufklären eines Verbrechens. Gute alte Schule sozusagen. Honeymoon Travels-Regisseurin Reema Kagti schrieb das Skript zu ihrem Zweitling mit ihrer
guten Freundin Zoya Akhtar - und da die bekanntlich beste Connections in Bollywood hat, standen die grossen Namen bald Schlange: vor und hinter der Kamera.

Angeführt wird die Truppe von Aamir Khan, der neben Zoyas Bruder Farhan Akhtar als Produzent waltete, und mit meist grimmiger Miene die Hauptrolle spielt. Khan mag etwas einseitig den kaputten Cop kanalisieren, doch er macht es mit dem ihm eigenen Charisma. Ganz kurze Momente des Glücks sind ihm etwa in den Rückblenden gegönnt, als das Familienleben noch intakt war. Und lächeln darf er in den ganzen zweieinhalb Stunden vielleicht zweimal. Das könnte bei einem schwächeren Schauspieler dazu führen, dass man das Interesse verliert, aber Khan verleiht der Figur über weite Strecken hinweg mehr Leben, als auf dem Papier eigentlich da wäre.

Das liegt aber auch daran, dass er mit einigen starken Co-Stars zusammenprallen kann. Die in letzter Zeit leider unterbeschäftigte Rani Mukherjee etwa spielt sein Spiegelbild, ebenso geplagt, seelisch wohl noch kaputter, und sie lässt Khan gut pendeln zwischen weiterhin bestehender Zuneigung und sich breit machender Verzweiflung. Kareena Kapoor derweil ist die einzige Protagonistin, die spürbar Leben in die düstere Show bringt, wenn ihre Rosie mit ihren Reizen kokettiert und sich ihres Auftretens voll bewusst ist. Auch sie lässt Khan schwanken, zwischen Versuchung und Abblocken.

Unter den restlichen Akteuren sticht kaum mehr jemand heraus, höchstens noch der talentierte Nawazuddin Siddiqui als humpelnder und mysteriöser Gauner. Siddiqui gehört normalerweise in das Umfeld von Regisseur Anurag Kashyap (Gangs of Wasseypur) und da der hier an den Dialogen mitarbeitete, erklärt wohl den Auftritt. Ein willkommener ist es allemal.  Auch sonst bedient sich Kagti, die bisher eher mit leichteren Stoffen Erfahrung hat, beim Kino Kashyaps - dessen düsteren Stadt-Szenarien, kaputten Menschen und fokussierten Dialogen. Eine schicke, authentisch wirkende Sache. "Talaash" unterwirft sich zwar den Bollywood-Konventionen mit Gesang, Überlänge und etwas zu langgezogenen Textpassagen, aber er ist auch international konsumierbar.

Gerade auch, weil die Songs dezent eingesetzt sind und Klasse haben. Wo es indes etwas hapert, ist der Plot: Die Suche nach den Hintermännern des Ganzen ist sicherlich spannend, aber auf eher unterschwellige Art. Man bekommt das Gefühl, die Dramaturgie ziehe nie an, bekomme nie eine Eigendynamik - wohl auch deshalb, weil Aamirs häusliches Drama und seine Freundschaft zu Kareena immer wieder eine Bremswirkung haben. All das ist durchaus reizvoll, sorgt für Facetten - aber nicht für Spannung. Und wenn es dann am Ende tatsächlich darum geht, die Fäden zusammenzubringen, schlittert "Talaash" zusätzlich ab und strapaziert den Willen, die Sache noch ganz ernst zu nehmen.

Ein Reinfall also als Thriller, aber als Film gut? Wie oft bei Bollywood-Thrillern? Nicht so krass. Reema Kagti legt einen hochkompetenten Film vor, der trotz seiner Langsamkeit mitbangen lässt. Und sie wertet ihn auf durch ihren düsteren Look, die ansprechenden Songs und eindrücklichen Schauspielleistungen von der grandiosen Rani Mukherjee, der erfrischenden Kareena Kapoor und von Nawazuddin Siddiqui. Aamir ist auch gut, aber manchmal wünscht man sich, es möge sich ein Knoten lösen und er würde sich etwas mehr gehen lassen. Sein Method Acting (er lernte extra für den Film sogar schwimmen) führt ihn bisweilen an den Rand der Verkrampftheit. Passt zur Rolle, aber strengt etwas an.

All jene, die übrigens behaupteten, die Story basiere auf dem Roman "Act of Providence" aus dem Jahr 1979 haben einen an der Schüssel - geht es dort doch um einen übersinnlich begabten Detektiv in einer leicht Lovecraft'schen Story. Das Gerücht kam wohl auf, weil Kagti als Arbeitstitel "Act of Providence" ("Akt der Fürsorge") wählte und im späten Verlauf auch "Talaash" Übersinnliches auf dem Kasten hat - dies aber ganz anderer Natur. Nix von Lovecraft. Da hat mal wieder einer was geschrieben und alle faulen Berichterstatter haben abgeschrieben, ohne kurz nach der Inhaltsangabe der angeblichen Vorlage zu suchen. "Talaash" ist eigenständig. Nicht immens originell vielleicht, aber im Bollywood-Kontext durchaus ein wenig neuartig - und fraglos überzeugend.

 

SONGS
1) Muskaanein Jhooti Hain - Zur Einstimmung etwas relaxt Jazziges im Vorspann (Suman Sridhar).
2) Jee Le Zaraa - Melancholisches Stück mit rauchiger Stimme, eher als Hintergrund- und Montagestück geeignet, da es den Film abbremst (Vishal Dadlani).
3) Jiya Laage Na - Wunderbar gesungenes Duett (Sona Mohapatra, Ravindra Upadhyay).
4) Hona Hai Kya - Mal etwas poppiger, aber lediglich für den Hintergrund verwendet (Ram Sampath, Rupesh Ubhare).
5) Laak Duniya Kahe - Mehr Melancholie im Abspann (Ram Sampath).

 

MEINE DVD
Reliance (Indien)
Indien, Code 0
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen, französischen, holländischen und arabischen Untertiteln.
Disk Rating
* * * ½

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4½/5)
Rediff (3½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Corel PaintShop Pro


 

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