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2012
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Gangsterdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Gangs of वासेपुर
Regie Anurag Kashyap 
Drehbuch Anurag Kashyap, Zeishan Quadri, Akhilesh, Sachin Ladia nach 
einer Story von Qadri
Produktion Anurag Kashyap, Sunil Bohra
Songs Sneha Khanwalkar 
Kamera Rajeev Ravi
Darsteller Manoj Bajpai, Piyush Mishra, Jameel Khan, Jaideep Ahlawat, 
Richa Chadda, Reema Sen, 
Nawazuddin Siddiqui, Tigmanshu Dhulia, Huma Qureshi, Mukesh Chabbra, Vipin 
Sharma
Länge 155 Min.
Kinostart 
22.6.2012
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK: 16)
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
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©  
Text Marco, molodezhnaja 22.8.2012
©  Bilder Eagle, 
Screenshots molodezhnaja
STORY  
Die Stadt Wasseypur in den 40er-Jahren: Der afghanischstämmige Shahid Khan 
(Jaideep Ahlawat) gibt sich als Gangster Sultana aus, um britische Züge zu 
überfallen. Das passt der mächtigen moslemischen Qureshi-Kaste nicht, die ihn 
verbannt. In den Kohleminen von Dhanbad findet er Arbeit. Nach der 
Unabhängigkeit Indiens steigt er zum Schläger des Industriellen Ramadhir Singh 
(Tigmanshu Dhulia) auf. Als der jedoch seine Macht gefährdet sieht, lässt er 
Shahid töten. Mit mafiösen Methoden steigt er in den nächsten Jahren 
zum mächtigsten Mann der Gegend auf. Shahids Sohn Sardar Khan (Manoj Bajpai) 
wuchs derweil zum Mann heran, der stets eine Glatze trägt. Haare will er erst 
wieder wachsen lassen, wenn der Mord an seinem Vater gerächt ist. Er führt eine 
mit der Zeit lieblose Ehe mit Nagma Khatoon (Richa Chadda) und verdingt sich als 
Gangster. Dafür landet er im Knast. Nach seiner Freilassung in den 80ern 
heiratet er die Bengalin Durga (Reema Sen) und erkämpft sich mehr Macht. Das 
entgeht auch Ramadhir Singh nicht, der ihn ausschalten lassen will.
REVIEW
 
    
Für Anurag Kashyap habe ich viel Bewunderung übrig. Der Regisseur und Produzent 
lässt sich in seiner Arbeit nicht beirren, schafft Kino, das in Indien so nicht 
alltäglich ist, und erfindet sich gerne mal wieder neu, ohne seinen Stil 
komplett über Bord zu werfen. Manchmal experimentiert er, manchmal orientiert er 
sich im Westen. Und "Gangs of Wasseypur" ist alles auf einmal, sein Magnum Opus 
fast schon. In seiner Gänze zeichnet Kashyap ein facettenreiches Bild des 
östlichen Bihar über mehrere Jahrzehnte. Eine Region, in der Gewalt und Armut 
regiere, episch und ausufernd in Szene gesetzt im Stile von Sergio Leones "Once 
Upon a Time in America" und Francis Ford Coppolas "The Godfather, Part II" - und 
doch immens indisch. Nein, nicht annähernd so gut wie jene beiden Klassiker, 
bevor sich nun jemand in Lobhudeleien hineinsteigert, aber starkes Kino allemal.
Was besonders fasziniert, ist Kashyap allumfassender Ansatz. Er musste den Film 
wegen einer massiven Länge von fast 320 Minuten zwar in zwei Teile halbieren, 
aber zusammengefasst deckt "Gangs of Wasseypur" mehrere Jahrzehnte und 
Generationen in verschiedenen Familien ab. Eben das, was man ein Epos nennt, 
Erzähler inklusive. Fast braucht man einen Stammbaum, um die Übersicht zu 
behalten, aber in den Händen Kashyaps bleiben nur wenige Fragen offen. Er 
inszeniert ohne Firlefanz, mit knackigen Dialogen und ausgereiften Figuren, mit 
starken, unaufdringlichen Bildern und famosen Schauspielern.
Bleibt das Problem der Länge. Ja, die Story verdient sich ihre fünfeinhalb 
Stunden Laufzeit irgendwie schon, doch das hindert sie nicht daran, 
zwischenzeitlich durchzuhängen. Man muss nicht jeden Tag im Leben dieser Figuren 
sehen - und doch kommt es einem manchmal so vor. Dramaturgisch macht Kashyap 
zwar nicht per se etwas falsch, aber der Film wirkt leicht episodisch und in 
dieser Form deutlich zu lang. Das gilt für beide zusammengenommen. Teil eins im 
speziellen hat seine Längen im Mittelteil, man wünscht sich früher eine 
aufflammende Dramatik, ein brechen der Dämme und das Abwickeln der Rache. Doch 
bis es so weit ist, kämpfen wir uns auch durch familiäre und persönliche 
Probleme.
Die sind alle reizvoll, keine Frage, und Kashyap tut alles, damit wir dran 
bleiben. So ist es eine Freude, Manoj Bajpai zuzusehen. Seine Figur ist zwar 
unsympathisch, betrügt die eigene Frau und ist zu besessen von Rache, aber 
gerade so einen Typen darzustellen braucht Mut. Auch die anderen 
Charakterdarsteller zeigen bemerkenswert uneitle Leistungen. Kashyap bettet ihr 
Spiel in einen gefälligen Klangteppich aus indischen Tönen und in warm-braune 
Bilder, die aber nie nostalgisch verklärt wirken, sondern auch die wenig 
glamourösen Orte Bihars zeigen, eines notorisch unterentwickelten Bundesstaats 
(bzw. dessen im Jahr 2000 unabhängig gewordener Teilstaat Jharkhand, in dem die 
Kohlemetropole Dhanbad und der titelgebende Ort Wasseypur liegen).
Denn zu beschönigen gibt es nichts. "Gangs of Wasseypur" nutzt zwar reale Orte 
und reale Vorfälle für eine fiktive Geschichte, aber diese spiegelt den Alltag 
mit all seiner Armut, seiner Gewalt. Ab und zu spritzt das Blut ganz heftig und 
es kommt stets einer Entladung gleich, manchmal begleitet von Rockmusik. Kashyap 
veredelt die Geschichte nicht, er will sie betont schmutzig und ruppig halten. 
Das passt wunderbar. Dass "Part I" am Ende etwas unfertig wirkt, liegt in der 
Natur der Sache. Doch auch für sich gesehen ist diese eine Hälfte beachtlich und 
kraftvoll. Teil 2 kam dann zum Glück auch schon eineinhalb Monate später in die 
indischen Kinos.
Fortsetzung: Gangs of Wasseypur - Part II
SONGS 
Viele kürzere Stücke, meist zur Atmosphären-Steigerung eingesetzt.
MEINE DVD 
Eagle (Indien)
Indien, Code 0
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln.
Disk Rating * ½
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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (2½/5)

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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