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Actionfilm. USA 2005
Alternative Titel -

Regie Rob Cohen
Drehbuch W. D. Richter
Produktion Neal H. Moritz, Arnold Messer, Mike Medavoy
Musik BT, Trevor Morris
Kamera Dean Semler
Darsteller Josh Lucas, Jessica Biel, Jamie Foxx, Sam Shepard, Richard Roxburgh, Joe Morton
Länge 121 Min.

US-Kinostart 29.07.2005
CH-Kinostart
15.09.2005

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 9.8.05
©  Bilder Columbia, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ben Gannon (Josh Lucas), Kara Wade (Jessica Biel) und Henry Purcell (Jamie Foxx) sind die Elite der US-Navy. Die drei Piloten unterstehen dem Kommando von Captain George Cummings (Sam Shepard), der sie aus einem Programm handverlesen hat und nun auf die "USS Abraham Lincoln" versetzt. Dort bekommt das Trio einen neuen Partner: EDI, ein senkrechtstartendes, ultramodernes Kampfflugzeug, das ohne Piloten auskommt. Am "Steuer" sitzt ein Computer. Während die vier über dem philippinischen Meer trainieren, werden sie zum ersten Ernst-Einsatz beordert: Sie müssen ein Hochhaus in Rangoon zerbomben, in dem sich drei Terroristenführer treffen. Ben ignoriert bei dem Einsatz Befehle, bleibt aber erfolgreich. Nach der Rückkehr macht sich Captain Dick Marshfield (Joe Morton), der Kommandant des Trägers, Sorgen um die Einsatzfähigkeit des EDI. Doch Cummings schickt ihn mit den drei menschlichen Piloten bereits auf die nächste Mission nach Tadschikistan. Dort löst sich der Superjet von der Gruppe und führt den Angriff auf eigene Faust durch. Nun dreht er komplett durch und selektiert ein neues Ziel - in Russland.

 

REVIEW
Was für ein dummer Film. "Stealth" hätte das "Top Gun"-meets-"Knight Rider" des neuen Jahrtausends werden können, ist aber nur ein grosser, leerer und eben ausgesprochen dummer Knallfrosch. Den Filmen von Rob Cohen konnte ich bislang immer ein wenig etwas abringen, vor allem seinem Dumb-Fun-Actionfest xXx. Doch "Stealth" ist jenseits jedes Goodwills. Es ist die Art von Action, für die Michael Bay oft fertig gemacht wird, er aber eigentlich nie gedreht hat. Cohens "Bay light" langweilt nach den ersten Minuten, bietet Explosionen, die nichts auslösen und Charaktere, denen man ein baldiges Eject wünscht. Schrott ist nicht das erste Wort, das einem in den Sinn kommt. Aber das treffendste.

Wo man den Katalog der Lächerlichkeiten eröffnen soll, ist die spannendste Frage. Ich versuchs bei den Akteuren. Josh Lucas und Jessica Biel sind noch erträglich, letztere vor allem, weil sie im engen Outfit einfach bombenmässig aussieht. Sie war schon das sexieste, was Blade 3 und dem Texas Chainsaw Massacre-Remake passieren konnte. Ditto hier, auch wenn sie im Bikini etwas gar maskulin rüberkommt. Am anderen Ende der Skala Jamie Foxx. Nach seinen zwei besten Rollen (Collateral, Ray) nun also gleich seine vielleicht schwächste. Er windet sich durch klischierte Szenen, drückt die lächerlichsten (und, wenn ich anmerken darf, rassenstereotypsten) Dialoge hervor, die man sich vorstellen kann. An einer Stelle macht er eine Thai-Schönheit an und ich habe mir nur gewünscht, diese würde sich als Kerl entpuppen. Dann gäbe es endlich mal was zu lachen in diesem bierernsten Scheiss, der sich wichtiger nimmt als die Filme von Theo Angelopoulos.

Aber nichts da, mit Humor wird gespart. Ebenso mit Logik. Ein Mindestmass davon sollte schon sein. Wenn also vier Jagdflugzeuge vom pazifischen Ozean aus nach Tadschikistan starten, dort beschädigt werden und plötzlich über Nordkorea sind, dann ging mit der Geografie etwas schief. Und mit der Technik. Natürlich sind wir in der nahen Zukunft, doch die Reichweiten und Geschwindigkeiten dieser Jets sind schon happig. Sie sind eh toll. Bei den krassen Kurven, die die hinlegen, dürfte die Gravitation die Piloten auf Pfannkuchen-Format drücken. Aber sie grinsen und fighten, als sei nichts passiert.

Der Plot ist aber nicht nur logikfrei, sondern auch sinnfrei. Manchmal interessiert sich Jennifer Biels Charakter ungemein für die potentiellen zivilen Opfer, dann wird eine ganze Region atomar versucht und die Sache ist Cohen eine zehnsekündige Montage von umherirrender Menschen wert. Danach nichts mehr. Stimmt, die grösste Nuklearkatastrophe seit Tschernobyl gibt halt weniger her als ein paar Jets, die (deutlich sichtbar computergeneriert) durch viel zu enge Täler flitzen.

In all diesem Krawall hofft man vergebens auf Spannung. Ein wichtiges Prinzip des Genres ist es, dass man nur mitfiebert, wenn einem die Figuren am Herzen liegen. Diese wandelnden Klischees mit ihren bekloppten Dialogen erledigen das kaum. Zwei wichtige Leute aus dem Cast segnen im Verlauf des Films das Zeitliche - und bei keinem löst dies eine grosse emotionale Resonanz aus. Das schafft sogar Michael Bay. Nicht aber Rob Cohen, der von einem unglaubwürdigen Szenario zum nächsten hüpft. Welcher grösserer Dramaturgie dies eigentlich folgt, bleibt schleierhaft: Der Film hat den Charakter einer TV-Serie, die mehrere Episoden verknüpft. Gestern sahen wir: "Desaster in Burma". Heute sehen Sie "Kampf über Tadschikistan" - schalten sie auch morgen wieder ein für "Alarm über Russland". Irgendwann landen wir in Alaska. Und eben in Nordkorea. Und man kratzt sich nur noch am Kopf, wohin unser lieber Regisseur eigentlich will.

Vielleicht eine Technik-Kritik, da er dauernd die HAL-Komponente aus "2001" kopiert? Iwo, das vermasselt er sich schnell und löst es weit vor Filmende auf. Danach sollte man in eine Maschine Emotionen investieren. Ja sicher! Wenn es zuvor bei den Menschen nicht geklappt hat, wieso dann bei einem Stück Metall? Die ganze Sache um das "lebendig werden" des Jets ist so aufgedrückt, dass es weh tut.

"Stealth", so kann ich nur zum Schluss kommen, ist vergurkt in jeder Hinsicht. Die Akteure schlafwandeln durch den Film, die Dialoge sind ätzend schlecht, der Armee-freundliche Ton nervig, die vermeintliche Sauberkeit der Navy töricht (Rangoon: 0 zivile Opfer nach Hochhaus-Einsturz), die CGI-Effekte zu offensichtlich, die Shaky-Cam in den Actionszenen ein dummer Einfall, die Action selbst schlecht computergeneriert und lasch, da wir keine Emotionen in Figuren oder Szenen investieren. Das Beste am dem überlangen Machwerk? Jessica Biel im engen Anzug. Und dass nach dem Abspann ein Sequel suggeriert wird, dass wir nach dem Flop an den Kinokassen sicher nie zu sehen bekommen. Im Gegensatz zu The Island hat "Stealth" diesen Absturz jedoch komplett verdient. Solche Action war schon vor 20 Jahren veraltet - und damals waren wenigen die Jets echt. Diese Pixel hier kann man nach der dritten 180°-Kurve nicht mehr ernst nehmen. Ja, was für ein dummer Film.

 

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EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com
Roger Ebert (1½/4)
James Berardinelli (1½/4)
BBC (3/5)
Slant Magazine (1/4)


 

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