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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel Mut (Übersetzung)

Regie Samar Khan
Drehbuch Samar Khan, Aparnaa Malhotra, Jagdeep Sarkar
Produktion
Moser Baer India
Songs Adnan Sami
Kamera Carlos Catalán
Darsteller Rahul Bose, Javed Jaffrey, Minissha Lamba,
Kay Kay Menon, Amrita Rao,
Seema Biswas, Priyesh Kaushik, Deepak Dobriyal,
Pawan Malhotra, Shahrukh Khan
Länge 142 Min.

Kinostart 4.4.2008
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.4.08
©  Bilder Venus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Major
Akash Kapoor (Jaaved Jaffrey) wird mit seinem Bald-Schwager und besten Freund Major Siddhanth Chaudhary (Rahul Bose) ins kaschmirsche Srinagar versetzt. Dort werden sie mit einem vermeintlich einfachen Fall betraut: Der junge Hauptmann Javed Khan (Deepak Dobriyal) hat seinen Vorgesetzten Major Virendra Rathore erschossen. Es gibt Zeugen und Javed bekannte sich schuldig. Der ambitionierte Akash soll den Täter in einem Verfahren vor dem Militärgericht als Ankläger überführen. Das Dumme bei der Sache: Siddhanth wird die Verteidigung übertragen. Dies kümmert ihn nicht gross - erst als seine Bekannte, die Journalistin Kaavya Shastri (Minissha Lamba), ihn deshalb in einem Zeitungsbericht angreift und seine Fähigkeit als Verteidiger in Frage stellt, wird Siddhants Ehrgeiz geweckt. Er besucht Javeds Mutter (Seema Biwas) und Rathores Ehefrau Nirja (Amrita Rao). Doch vor allem widmet er sich dem hoch dekorierten Führer von Javeds Division
: Brigadier Rudra Pratap Singh (Kay Kay Menon).

 

REVIEW
"Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertragen!" poltert Jack Nicholson in Rob Reiners Militärjustiz-Hit "A Few Good Men" von 1992. Der Part brachte ihm eine verdiente Oscar-Nomination ein und noch heute fesselt das Werk mit starken Darstellern (Tom Cruise, Demi Moore, Kiefer Sutherland), aber vor allem mit einprägsamen Dialogen. Ein Regisseur, der sich daran macht, den Film neu aufzusetzen, braucht also durchaus Mut. Den hat Samar Khan - aber er hat nicht Reiners Talent. Sein Bollywood-Thriller "Shaurya" nimmt die Grundzüge von "A Few Good Men" auf und macht daraus einen grundsoliden, aber wenig spektakulären Justizthriller. Kay Kay Menon spielt den despotischen Brigadier mit Kraft, doch an einen Jack Nicholson kommt er nie und nimmer heran.

Das ist nur zum Teil Menons Schuld, denn das Versagen liegt beim Regisseur. Er hat ein ernstes Anliegen im Hinterkopf, ein gesellschaftlich relevantes Thema, und modelliert die Story so, dass dies lehrmeisterhaft am Ende zum Ausdruck kommt. Kay Kay wird zu einer Schachfigur reduziert. Nicholson war in seiner Rolle pickelhart und Cruise musste seine Hochmut gegen ihn ausspielen. Was hier genau passiert, sei nicht verraten, aber es geht alles viel zu einfach. "Shaurya" investiert zu wenig Zeit in eine echte Zuspitzung. Die ganze Ermittlungsarbeit und das Argumentieren vor Gericht ist einfach zu simpel. Und doch: Die Sequenzen vor dem Militärgericht gehören zu den besseren Justiz-Szenen, die ich in einem Bollywoodfilm je gesehen habe. Die indischen Filmemacher sind bekannt dafür, grässliche Gerichtsszenen zu basteln, die ebenso abstrus wie unhaltbar sind. Hier hält immerhin alles zusammen.

Das gilt für die ganze Story. Sie ist an sich gut strukturiert und spannend aufgebaut, trotz ihres Mangels an richtiger Dramatik. Rahul Bose macht als Held einen glaubwürdigen Wandel durch, dass es eine Frau braucht, um sein Interesse zu wecken, ist Bollywood-konform, aber keineswegs störend. Boses Spiel überzeugt, auch wenn er vor Gericht nie mit seinem US-Ebenbild Tom Cruise mithalten kann. Minissha Lamba (Yaahan) gibt neben ihm eine solide Journalistin ab, Javed Jaffrey einen charismatischen Anwalt. Für Seema Biswas (Bandit Queen) und Vivah-Darling Amrita Rao reicht es noch zu Nebenrollen. Und Superstar Shahrukh Khan, der schon in Samar Khans Debüt Kuchh Meetha Ho Jaye einen Kurzauftritt absolvierte, ist hier im Abspann zu hören: Er liest ein Gedicht vor.

Shahrukhs Stimme ist nicht das Einzige, was Khan auffährt, um die Ohren der Zuschauer zu verwöhnen - er integriert noch drei Songs in den Film. Alle drei sind sie unpassend, vor allem die lästige Tanz-Nummer am Anfang und der spannungshemmende "Kaise Kahe Koi". Nur "Dheere Dheere" gefällt dank seiner sanft säuselnden Art. Ohne Lieder wäre der überlange "Shaurya" aber auf jeden Fall besser bedient gewesen. Kürzungen würden das Tempo erhöhen. Dank den kompetenten Bildkompositionen und den engagierten Schauspielern kommt Langeweile aber trotzdem nicht auf. Samar Khan verdient auch Lob dafür, dass er sich kritisch gegenüber den in Indien beinahe als heilig betrachteten Streitkräfte äussert. Es gibt auch in diesem Verein schwarze Schafe - und darauf baut der Film auf.

Wer das US-Original kennt, der wird von diesem eher matten Nicht-ganz-Remake sicherlich enttäuscht sein, aber immerhin macht es Spass, die Unterschiede zu erblicken. "Shaurya" ist nicht wirklich eine Neuverfilmung, sondern wird angetrieben von anderen Motiven, getragen von anderen Figuren. Das bewahrt ihm den Rest von Spannung. Grosses Kino ist dieser militärische Justizthriller sicher nicht, aber als technisch vorbildlicher, inhaltlich stringenter und schauspielerisch überzeugender Beitrag zu einem in Bollywood nicht oft praktizierten Genre geht "Shaurya" allemal durch.

 

SONGS
1) Jaane Kyon Jaaneman - Halbherzige Dance-Nummer (Adnan Sami, Sunidhi Chauhan)
2) Dheere Dheere - Sanftesm aber nicht lange nachhallendes Liebeslied (
Adnan Sami, Sunidhi Chauhan).
3) Kaise Kahe Koi - 08/15-Lied, ab dieser Stelle stark spannungshemmend (
Udit Narayan, Abhijeet)

 

MEINE DVD
Venus (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Zu dunkles Bild mit steilem Kontrast und Verpixelungen. Untertitel schreiben immer "Bretta" statt "Baretta")

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
Bollywood Hungama (3/5)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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