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> SAB CHORITRA KALPONIK

 


 

Drama. Indien. Bengalisch
Alternative Titel Shob Charitro Kalponik; All Characters Are Imaginary;

Afterword; সব চরিত্র কাল্পনিক

Regie Rituparno Ghosh
Drehbuch Rituparno Ghosh
Produktion Big Pictures
Musik Sanjoy Das, Raja Narayan Deb
Kamera Soumik Halder
Darsteller Bipasha Basu, Prasenjit Chatterjee, Jishu Sengupta, Sohag Sen, Paoli Dam
Länge 98 Min.

Kinostart 28.8.2009
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 10.1.10
©  Bilder Big Pictures, Screenshots molodezhnaja


STORY
Radhika (Bipasha Basu) stammt aus Westindien, ist aber im Ausland aufgewachsen und redet fast nur Englisch. Als sie den Poeten Indraneel Mitra (Prasenjit Chatterjee) heiratet, zieht sie nach Calcutta. Zwischen den Eheleuten kommt es immer wieder zum Streit, manchmal wegen Kleinigkeiten, manchmal weil Indraneel ständig ausser Haus ist. Das geht so weit, dass Radhika sich sogar überlegt, sich scheiden zu lassen und ihren Jugendfreund Shekhar (Jishu Sengupta) zu heirtaten.

 

REVIEW
Mit "Sab Choritra Kalponik" überrascht Rituparno Ghosh niemanden: Der gefeierte bengalische Meister der gepflegten Langeweile widmet sich abermals nüchtern und gemächlich einem potentiell interessanten Thema, visuell reizvoll aufbereitet und von den Schauspielern formidabel gespielt. Ghosh eben, entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht. Meiner bescheidenen Meinung nach ist er als Geschichtenerzähler masslos überschätzt, aber er zeichnet Figuren mit interessanten Facetten und hat ein Gespür für starke Besetzungen.

Neben seinem Stammschauspieler, dem bengalischen Superstar Prasenjit Chatterjee, angelte er sich diesmal Bipasha Basu. Sie tritt die Nachfolge von anderen aus Bollywood importierten Darstellerinnen an - Aishwarya Rai in Chokher Bali und Raincoat sowie Preity Zinta in The Last Lear. Die schöne Bipasha meistert den Part vorzüglich. Eingehüllt in konservative Saris und ein wenig befreit vom Glamour ihrer Bollywood-Rollen ruft sie Vergleiche mit Parallel-Cinema-Ikone Shabana Azmi wach. Ihr eindringliches Spiel wird nur durch etwas gestört: Sie wurde, wie die meisten Nicht-Bengalen in Ghoshs Schaffen, nachsynchronisiert, was für einigen Zoff hinter den Kulissen sorgte.

Bipashas "neue" Stimme ist solide, doch weniger rauchig als das Original. Das hielt die Kritiker nicht davon ab, Basus Spiel unisono zu loben - und dies zu Recht. Die anderen Mimen leisten ebenfalls überzeugende, zurückhaltende Arbeit. Wenn Ghosh eines kann, dann ist es, seine Schauspieler zu führen und zu Bestleistungen zu motivieren. Was er ebenso drauf hat, sind edle Bildkompositionen, unaufdringlich in ihrer Schönheit, aber stets ungeheuer präzise und frei von unnützem Firlefanz. Und letztendlich schafft er es mühelos, dieses als typisch bengalisch empfundene Ennui zu erzeugen, diese leicht abgehobene Atmosphäre voller Weltschmerz mit ihren verlangsamten Bewegungen.

Der Nebeneffekt dessen ist eine rasch aufkommende Langeweile. Die Ideen in Ghoshs Filmen sind spannend, um so bedauerlicher ist es, dass sie nicht mehr packen. In "Sab Choritra Kalponik" geht es etwa um Realität und Schein. Die Öffentlichkeit kennt nur den noblen Dichter und weltgewandten Neel. Radhika kennt seine kühle Seite und sein manchmal irrationales Verhalten. Auf der anderen Seite glaubt Radhika, alles über ihren Gatten zu wissen, doch nach seinem Tod (das ist kein Spoiler, der Film beginnt mit der Gedenkfeier) erkennt sie, dass viele seiner Gedichte sich um ihre Ehe drehten und er versuchte, Probleme und Fragen auf seine Kunst abzuwälzen.

Das ist reizvoll, keine Frage, und Ghosh versteht es, das Ganze subtil anzupacken. Er versteckt seine Ideen keineswegs in schwer dechiffrierbaren Metaphern, sondern vermittelt sie auf gefühlvolle und nachvollziehbare Weise. Alles ist vielschichtig, manches ist doppeldeutig, doch man muss keinen Universitätsabschluss haben, um es zu verstehen, das zeichnet einen Filmemacher von Rang aus. Wenn Ghosh sich nur so in seine Langeweile verrennen würde, er hätte sich den Thron des besten Kunstregisseurs Indiens schon lange bestiegen. Aber die Lethargie, die z.B. Dosar unausstehlich machte, schmälert sein Schaffen. Hier steckt etwas mehr drin, man kann "Sab Choritra Kaiponik" auch ohne Gähn-Attacken geniessen, doch zum echt gelungenen Film fehlt es an Überraschungen und vor allem an Energie.

 

MEINE DVD
Big Home Video (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Bengalisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Leicht verpixelt, aber solide)

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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