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Horrorfilm
Japan 1998
Alternative Titel
Ringu; Ring - Das Original; リング

Regie Hideo Nakata
Drehbuch Takahashi Hiroshi
Darsteller Matsushima Nanako, Sanada Hiroyuki, Nakatani Miki, Otaka Rikiya, Takeuchi Yuuko

Länge 95 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 11.7.2012
©  Bilder Toho, Screenshots molodezhnaja


STORY
In Japan sterben vermehrt Jugendliche. Ihre Augen sind verdreht, die offizielle Todesursache lautet Herzversagen. Die Journalistin Reiko Asakawa (Matsushima Nanato) will dies nicht glauben und forscht mit ihrem Ex-Mann Ryuji (Sanada Hiroyiki) nach. Die beiden entdecken, dass die Kids eine Woche vor ihrem Tod ein Video geschaut haben. In einem Hotel stöbert Reiko das Band auf. Es ist ein Homevideo mit kryptischen Bildern und einem grässlichen Fluch: Jeder, der es schaut, stirbt in einer Woche. Reiko ist überzeugt, dass sie den Fluch nur brechen kann, wenn sie das Rätsel des Mädchens Sadako (Inou Rie) löst, von dem das Band zu stammen scheint.

 

REVIEW
Der Begriff J-Horror hat über die Jahre einen schlechten Ruf bekommen. Zu viele langhaarige Geisterfrauen, zu viele billig produzierte Schnellschüsse, zu viele Enttäuschungen. Doch wenn wir zurückblicken auf die Anfänge der Welle, dann entdecken wir da einige wahre Geniestreiche, die es lohnt, wieder zu entdecken. Namentlich zu nennen sind die drei Filme, die ein US-Remake erfahren haben - Pulse, The Grudge und natürlich "Ring". Keiner der dreien betritt im wahrsten Sinne des Wortes Neuland: Gerade die Japaner haben eine lange Tradition von Geisterfilmen, zurückreichend bis zu Klassikern wie "Kwaidan", Ghost Story of Yotsuya oder Kuroneko.

Doch mit diesen drei Filmen (und einigen anderen noch dazu) perfektionierten japanische Filmemacher die Kombination aus Horror, subtilem Rätselraten und dem Sinnieren über die Isolation in der urbanen Gesellschaft. Vor allem Kiyoshi Kurosawas "Pulse" aka "Kaïro" konzentriert sich stark auf Letzteres, aber auch Hideo Nakata widmet sich in "Ring" am Rand diesem Thema. Wir treffen eine Gesellschaft an, die übersättigt ist mit Bildern, Menschen ziehen sich oft in ihre Wohnungen zurück, geben sich der Technik hin. Kaum einer weiss Exaktes über den anderen. Doch wo Nakata noch viel kraftvoller auftrumpft, ist der Mystery-Aspekt.

Basierend auf dem erfolgreichen Roman von Koji Suzuki lädt er nämlich dazu ein, über das Rätsel der Sadako und des Bandes nachzudenken. Er führt eine Reporterin ein, die unser Zugang in das Mysterium ist, die nachforscht, die einem Krimi gleich Hinweise sammelt. Das sorgt für Spannung, auch wenn der Film erstaunlich gemächlich vorankommt. So baut sich langsam eine Atmosphäre auf, die von Unheil und Vorahnung geprägt ist. Verstärkt wird dies durch die düstere Bildsprache und die oft dissonante Musik des Virtuosen Kenji Kawai ("Ghost in the Shell"). Nicht zuletzt aber "infiziert" das Ring-Virus immer mehr Menschen, die uns ans Herz wachsen. Erst Reiko, dann ihren Ex. Und als fieser kleiner Twist, Reikos Sohn.

Von da an steht so viel auf dem Spiel, dass der Druck auf der Protagonistin ins Unendliche steigt. Und in einem erstaunlich bösen Finale mündet, das zeigt, zu was die liebgewonnene Heldin, stark und doch verletzlich gespielt von Nanako Matsushima, fähig ist. Nakata, der danach nie mehr so gut inszenierte wie hier, schafft es auch, mit zunehmender Dichte des Plots immer öfters unvergesslichen Szenen einzubauen. Ganz besonders gelungen sind die Sequenz im Brunnen. Und natürlich die mittlerweile oft parodierte Szene mit dem Fernseher. In sadistischer Langsamkeit kommt der Horror buchstäblich aus dem Rauschen der Technik, ein Effekt, der doppelt verstörend wirkt, wenn man den Film alleine zuhause anschaut, wie ich es bei meinem ersten Mal vor vielen Jahren gemacht habe. Das Gänsehaut-Feeling erreichte unglaubliche Höhen.

Hält "Ring" Mehrfach-Sichtungen stand? Auf jeden Fall. Er ist nicht fehlerlos, so werden etwa die immer passend auftauchenden übersinnlichen Fähigkeiten von Reiko und Ryuji nicht erklärt, die Figuren ziehen ein paar Mal voreilig Schlüsse und in der Mittelphase gibt es kleinere Längen. Aber es ist immer noch ein kniffliges Werk, und der Sadako-Mythos hat immer noch die eine oder andere offene Frage, über die es nachzudenken lohnt. Vor allem gruselt der Film auch wiederholt mit gezielten eingesetzten und wirkungsvollen Szenen. Die Japaner fuhren 1998 darauf ab, kein Wunder also, entstand eine ganze Reihe von Fortsetzungen, Remakes, Spin-Offs und Parodien wie "Scary Movie 3". Es war gleichzeitig der Beginn des J-Horrors und einer seiner Höhepunkte. Dass auch das amerikanische Remake überzeugt, liegt daran, dass die Geschichte einfach gut funktioniert und dramaturgisch eine Sogwirkung erzeugt, der man sich kaum entziehen kann. 

 

Der Ring-Kosmos 

1995: "Ring: Kanzenban" Japanische Fernseh-Verfilmung
1998: Ring Japanische Kino-Adaption
1998: Rasen Japanische Fortsetzung, Variante 1
1999: Ring 2 Japanische Fortsetzung, Variante 2
1999: Ring Virus Koreanisches Remake
2000: Ring 0 Japanisches Prequel
2002: The Ring US-Remake
2004: The Ring Two Fortsetzung des US-Remakes
2012: Sadako 3D Japanischer Reboot

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch und Deutsch 2.0 mit deutschen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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