> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> indien

> 2005
> PARZANIA

 


 

Drama. Indien. Englisch + Hindi
Alternativer Titel
Parzania: Heaven & Hell on Earth

Regie Rahul Dholakia
Drehbuch
Rahul Dholakia, David Donihue
Produktion
Rahul Dholakia, Kamal Patel, K.B. Sareen
Songs Zakir Hussain,
Taufiq Qureshi
Kamera
Robert D. Eras
Darsteller Naseeruddin Shah,
Sarika, Corin Nemec, Parzun Dastur, Sheeba Chaddha,
Rajendranath Zutshi, Asif Basra, Pear Barsiwala, Anupam Shyam, Pushpendra Saini

Länge
115 Min.

Kinostart 26.1.2007; Festivals: 2005
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 21.7.07
©  Bilder Eagle, Screenshots molodezhnaja


STORY
Cyrus (Naseeruddin Shah) ist ein Parsi, der mit seiner Frau
Shernaz (Sarika) und den zwei Kindern in Ahmadabad ein bescheidenes, aber glückliches Leben führt. Sohnemann Parzan (Parzan Dastur) mag Cricket über alles, Tochter Dilshad (Pearl Barsiwalla) hellt das Leben der Eltern auf. Besuch bekommt die Familie vom Amerikaner Alan (Corin Nemec), der eine Arbeit über Mahatma Gandhi schreibt und in Indien seinen Seelenfrieden sucht. Den findet er nicht: In der Stadt herrscht nach der Attacke auf einen Hindu-Pilgerzug in Godhra Zwietracht zwischen Hindus und Moslems, die sich am 28.2.2002 in einer brutalen Meuchelaktion entlädt. Ganze Horden von Hindus fallen über moslemische Gebiete in Gujarat her und ermorden
hunderte von Menschen. In dem Getümmel geht auch Parzan verloren.

 

REVIEW
Rahul Dholakia, der zuvor lediglich die Komödie "Kehtaa Hai Dil Baar Baar" (2002) gedreht hat, wagt sich mit "Parzania" an ein heikles Thema. Die Spirale der Gewalt in Gujarat, die im Jahr 2002 die Welt aufschreckte, ist schliesslich nichts, auf das das säkulare Indien stolz sein kann und gehört neben den Bombay-Massakern von 1992/93 zu den schrecklicheren zwischenreligiösen Schandtaten der jüngeren Zeit. Doch das Thema ist immer aktuell und Dholakia wird seiner Brisanz weitgehend gerecht, deutlich gerechter jedenfalls, als der unsägliche Chand Bujh Gaya, der ebenfalls, ausgehend vom Godhra-Attentat, das Hindu/Moslem-Blutbad ins Zentrum rückte.

"Parzania", so der Name von Dholakias Drama, widmet sich einer Parsi-Familie, die in die Gewaltspirale gezogen wird. Nach der Einführung der Charaktere folgt die rund 20-minütige Sequenz mit den Amok laufenden Hindus. Manche Szenen lassen einem das Blut gefrieren und machen wütend. Andere sind etwas klischeehaft und bedienen Stereotypen, doch das mindert in keinster Weise die Kraft der Gesamtsequenz. 20 Minuten blanker Horror, orchestriert als Mix aus Chaos und zielgerichteter Gewalt, und mittendrin stets unsere Parsi-Familie - schutzlos, flehend, hoffend, angsterfüllt.

Was danach folgt hat nicht mehr denselben Punch, das erklärt sich von selbst. Stattdessen klagt Dholakia Polizei und Staat an, nicht eingegriffen und geholfen zu haben. Diese Kritik mündet in einer Anhörung vor der Menschenrechtskommission, bei der Sarika mit einer emotionalen Rede zu Höchstform aufläuft. Sieht man von ein paar kleinen Rollen ab war dies das Hauptrollen-Comeback des ehemaligen Kinderstars nach gut 17 Jahren Pause. Sarika, die 1988-2000 mit Kamal Hassan verheiratet war und seit "Parzania" unter anderem in Bheja Fry und Baabul zu sehen war, liefert hier eine ungeheuer kraftvolle Darbietung ab, mit der sie selbst den subtil aufspielenden Naseeruddin Shah übertrumpft.

"Parzania" glänzt denn auch ganz besonders in der Schauspielabteilung. Corin Nemec, ehemaliger Held der Serie "Parker Lewis" und aussichtsreicher Kandidat bei einem Heath-Ledger-Double-Wettbewerb, ist diesbezüglich wegen einer etwas klischierten Rolle die Ausnahme, doch selbst er ist nicht übel. Der Rest des Casts glänzt, darunter Raj Zutshi und Outsourced-Star Asif Basra. Auch die dezent eingesetzte Musik von Zakir Hussain überzeugt, ebenso die Bildsprache in manchen Sequenzen. Insgesamt wirkt die Bildgestaltung indes etwas hemdsärmlig, leistet aber ihren Dienst. Gleiches gilt für die Inszenierung als Ganzes, die ihren emotionalen Punch aus den jeweils ablaufenden Konflikten holt (Massaker, Anhörung etc.), aber dramaturgisch nicht immer richtig zieht.

Das gewisse Etwas zum grossen Film fehlt "Parzania" zwar, doch mit starken Akteuren, einem eindringlichen Appell und einigen wahrhaft verstörenden Momenten werden die weniger gelungen Aspekte wie klischierte Nebenfiguren, etwas nachhallender Set-Ton und einfallslose Dramaturgie beiseite gewischt. Ein relativ unerfahrener Regisseur zeigt Mut - und das zahlt sich aus, denn "Parzania" ruft eine dunkle Ära in Gujarats Geschichte zurück, die man zwar gerne verdrängen möchte, aber nie vergessen darf.

 

MEINE DVD
Eagle (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch und Hindi 5.1 ohne Untertitel
Disk Rating * * (Die DVD-Rückseite meint Englisch 5.1 und 2.0 mit Untertitel. Zweimal gelogen. Und da im Film doch etwa 20% Hindi gesprochen wird, ists mühsam ohne Subs. Bild ist okay)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
Rediff.com

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7