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Actionfantasy
China/Hongkong/Singapur 2008
Alternative Titel Wa pei; Hua pi; 画皮

Regie Gordon Chan Ka-Seung
Darsteller Donnie Yen Chi-Tan, Xun Zhou, Vicki Zhao Wei, Aloys Chen Kun, Betty Sun Li

Länge 103 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 13.12.08
©  Bilder Golden Sun, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der junge General
Wang Sheng (Aloys Chen) rettet die schöne Xiaowei (Zhou Xun) aus den Händen von Wüstenbanditen. Er ist sofort angetan von ihrer umwerfenden Schönheit, das fällt auch seiner Ehefrau Peirong (Vicky Zhao) auf. Doch es ist nicht nur Eifersucht, die sie plagt, hinzu kommt bald auch die Angst: Peirong vermutet, dass die reizende junge Frau, der alle Männer der Stadt bereits verfallen ist, in Wahrheit ein Dämon ist. Um ihr betörendes Äusseres zu bewahren, muss sie die Herzen ihrer männlichen Opfer essen. Tatsächlich bringt ihr ein befreundeter Dämon (Qi Yuwu) regelmässig Nachschub an menschlichen Leckereien - doch niemand mag Peirong glauben. Einzig Wangs bester Freund, der Krieger Pang Yong (Donnie Yen), ist schnell überzeugt - schliesslich verband ihn selbst einste eine Liebe zu Peirong. Mit der jungen Dämonenjägerin Xia Bing (Betty Sun) macht sich Pang daran, die Sache zu untersuchen.

 

REVIEW
Pu Songling gehört zu einem der wichtigsten Lieferanten für chinesische Martial-Arts-Filme. Der Schriftsteller, der von 1640 bis 1715 lebte, sammelte in seinem Prosa-Klassiker "Liaozhai Zhiyi" alias "Seltsame Geschichten aus einem Gelehrtenzimmer" satte 431 Erzählungen, die unter anderem als Vorlagen für A Chinese Ghost Story, A Touch of Zen und The Enchanting Shadow dienten. Auch die Episode "Painted Skin" wurde bereits zweimal verfilmt, erstmals 1966, danach im Jahr 1993 von Meisterregisseur King Hu in dessen letztem Film Painted Skin. Nun wiederum fünfzehn Jahre später ist es Zeit für eine neue Adaption.

Die Regie übernahm Mainstream-Maestro Gordon Chan (2000 A.D., Fist of Legend), der dramaturgisch leider einen kleinen Fehler begeht: Er lässt sie Katze sehr früh aus dem Sack. So ist von Anfang an klar, dass Xiaowei tatsächlich eine Dämonin ist. Alle Versuche, später etwas Zweifel daran zu streuen, sind zum Scheitern verurteilt. Und auch die Spannung, die sich daraus ergibt, dass wir wissen, dass Peirong recht hat, ist reichlich limitiert. Mit etwas mehr Mystery wäre mehr herauszuholen gewesen. Doch obwohl "Painted Skin" Chinas Beitrag für den Auslands-Oscar 2009 ist, sollte man eh nicht zu tief in die Handlung eindringen: Sie ist simpel gehalten und funktioniert nach einem einfachen Schema, das rasch offengelegt ist.

Vielmehr kann man sich in der Folge an den gebotenen Schauwerten ergötzen - und deren gibt es hier viele zu bestaunen: Donnie Yen zeigt solide Action, die Sets sind üppig, die Kostüme edel, die Bildsprache entzückt trotz zu fleissigem Einsatzes der schräg gehaltenen Kamera - und von den Nahaufnahmen Xun Zhous kann man eh nie genug bekommen. Die 32-jährige Schöne aus Banquet und Perhaps Love bildet zusammen mit der ebenfalls ansprechenden Vicki Zhao (Red Cliff, So Close) und der eher burschikos aufgemachten Betty Sun (Fearless) ein sehr ansehnliches und stark spielendes Frauen-Triumvirat, dem Chan denn auch viele Nahaufnahmen gönnt. Er weiss warum.

Bei den männlichen Akteuren sieht es nur wenig schlechter aus - vor allem Donnie Yen wirkt etwas aufgedunsen und chargiert leicht, doch daran hat man sich gewöhnt. Den Part meistert er jedenfalls ganz gut. Der attraktive Aloys Chen (Playboy Cops) kommt etwas besser weg und bildet das emotionale Zentrum des ausgedehnten Finales. Doch "Painted Skin" will gar kein grosses Schauspielkino sein. Vielmehr hat es Chan darauf abgesehen, einen reinen Unterhaltungs-Exzess im Stile der späten 80er und frühen 90er zu drehen. Jener Zeit also, die uns einige der coolsten Hongkong-Filme überhaupt bescherte, welche sich nicht gross um Logik kümmerten, sondern mit grenzenloser Energie und einiger Virtuosität alle inszenatorischen Karten zückten.

Auf die Höhe der Klassiker von damals reicht es "Painted Skin" zwar nicht, dazu ist er im Mittelteil etwas lang und manche Elemente wie die Glitzer-Gel-Haare des Dämons wirken billig. Doch Gordon Chan liefert beachtliche Schauwerte, wägt übertriebenes Melodrama und solide Action unterhaltsam ab und spickt alles mit etwas Fantasy. Von nichts zu viel, von nichts zu wenig. Und auch wenn man so vielleicht kein Meisterwerk schafft, dann doch immerhin Mainstream-Kino nach meinem Gusto. Mit noch mehr Exotik, noch mehr Sinnlichkeit und mehr Tempo hätte dies sogar ein sehr guter Film im Stile eines Green Snake oder, man wagt es kaum zu sagen, A Chinese Ghost Story werden können. Klassisches Tsui-Hark-Terrain von anno dazumal eben. Man darf doch mal etwas träumen ...

Fortsetzung: Painted Skin: The Resurrection (2012)

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
YesAsia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS


 

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