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Kinderfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Rajiv S. Ruia
Drehbuch S. Sachiner nach einer Story von Rajiv S. Ruia
Songs P. Sameer, Ahsan Ahmed, Nirmal-Shekhar, R.Roy, Laxmi-Vasant
Kamera Krishna Jai Nandan
Choreografie Vicky Khan, Meha, Shabina Khan
Darsteller
Ahsaan Channa, Kiran Janjani, Sheetal Shah, Aarya,
Upasana Singh, Mushtaq Khan, Aroon Bakshi, Anil Nagrath
Länge 123 Min.

Kinostart 6.7.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.8.07
©  Bilder Baba / VOne, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der 8-jährige Schüler Ashu (
Ahsaan Channa) führt mit seinem Vater Aditya (
Kiran Janjani), Mutter Aarti (Sheetal Shah), Tante Aditi (Aarya) und Zofe Gangutai (Upasana Singh) ein angenehmes Leben. Besser könnte es an der Schule laufen, wo Ashu von den anderen Kindern oft gehänselt wird. Weil sich der kleine Bub daher stets einsam fühlt, betet er zum Gott Ganesha. Als er eines Tages eine Maus vor dem Ertrinken rettet, wird Ashus Wunsch nach einem Freund erfüllt: Der junge Gott Ganesha höchstpersönlich erscheint ihm und hilft ihm bei allerlei Sorgen und Problemen.

 

REVIEW
Hanunam ist Schuld. Seit der Affengott in Miniaturform und Trickfilmgestalt ein wenig Geld in die Kinokassen gebracht hat, meinen stets neue Bollywood-Produzenten, sie könnten auf diesen Zug aufspringen und noch mehr Kohle scheffeln. Dazu vielleicht im gleichen Atemzug noch was für die religiöse Bildung tun - wobei ich diesen Grund dann doch eher an zweiter Stelle sehe. Weit, weit abgeschlagen. Geld machte der neuste Film aus der Abteilung "Abenteuer eines kleinen Gottes" trotz allen Efoorts nicht und das ist auch gut so, denn "My Friend Ganesha" ist beängstigend schlecht.

Nicht nur die Animation, von der man Unterdurchschnittlichkeit ja bereits erwartet hat. Indiens Animationsgeschichte ist schliesslich noch sehr jung und brachte bislang neben Hanunam nur solch auch nicht sonderlich überwältigende Werke wie Bhaggmati oder Krishna hervor. Die in "My Friend Ganesha" zeigt keinerlei Fortschritte. Im Gegenteil: Jene Szenen, welche die reale Welt mit der Zeichentrickwelt verbinden, enttäuschen durch Sterilität und mangelnde Interaktion. Es ist, als ob eine Zeichentrickfigur auf einen Filmstreifen gepappt wurde. Das ist freilich auch das, was technisch passiert - aber es wäre schon nett, wenn sich Filmemacher wenigstens die Mühe machen würden, die Illusion aufrecht zu erhalten. "Who Framed Roger Rabbit" ist mittlerweile auch schon 20 Jahre alt und diesbezüglich genial.

Doch "My Friend Ganesha" ist ja nicht nur animationstechnisch ein Desaster. Viel schlimmer wirkt das Drumherum, massgeblich die dramaturgisch untaugliche Geschichte. Nach einer hölzernen Einführung kommt eine längere Zeichentricksequenz, die Ganeshas erstes Abenteuer in der Zeichentrickwelt illustriert. Erst danach stattet der Elefantengott der realen Welt seinen Besuch ab  und von da an geht es noch weiter abwärts. In plumpster Manier tut Ganesha seinem kindlichen Schützling einen Gefallen, es folgt ein kurzes Anspielen des Titellieds "O My Friend Ganesha", gleich gefolgt von der nächsten Hilfeaktion. Selbst ein Episodenfilm ist besser verknüpft als dieser Teil des Films, der nur eine Tat Ganeshas an die nächste hängt. Und keine ist witzig, keine ist spannend, keine ist plausibel. Ein Graus.

Das Argument, dass Kinder trotzdem ihren Spass daran haben, zählt nicht. Kinder haben fast immer ihren Spass, wenn auf der Flimmerkiste was rumzuckt, wie sonst ist der Erfolg der Teletubbies zu erklären? Und auch die älteren Kids lassen sich gerne durch Bewegung und Farbe blenden. Da ist auch der schwächste Trickfilm noch gut - man denke nur an die stocksteifen "Barbie"-Filme, die sich verkaufen wie Bestseller. Doch selbst einem Kind dürfte auffallen, wie dünn die Story hier ist, wie schwach die Technik und (am wichtigsten) wie langweilig manche Passagen. Elend langgezogene und steif aufgesagte Dialoge drängen den Körper in ein selbst ausgelöstes Koma, aus dem man nur während mittelmässigen Songs kurz aufwacht.

In so einem Umfeld kann kein Schauspieler aufblühen - wobei ich bezweifle, ob dieses Ensemble zu mehr fähig gewesen wäre: Fast alle Erwachsenen sind talentfreie Langweiler. Upasana Singh ist als ständig die Götter beschwörende Haushälterin mit schriller Stimme und dauer-aktiven Sprachwerkzeug ein wandelndes Stereotyp, das einen den nächsten "Ton aus"-Knopf suchen lässt. Die anderen Damen (Sheetal Shah, Aarya) sind wenigstens hübsch, aber tun nicht viel mehr, als sich in die Dekoration einzugliedern. Aaryas darf als Tante Aditi sogar in Ashus Bettchen schlafen, damit sie zu ein paar Szenen kommt. Bleibt nur die Frage, ob sich in dem riesigen Haus der Familie nicht ein Einzelzimmer für sie finden lässt. Aber wer sucht schon nach Logik in "My Friend Ganesha". Wichtiger sind missratene Scherze und per Holzhammer eingedreschte Moral. Ganz übel etwa, dass Aditi etwa einen Biker-Freund hat, bei dem man von Anfang an weiss, dass der Böses vor hat. Muss er ja: ein Biker. Man stelle sich das vor. Und dann küsst er sie noch vor der Hochzeit. Also nein ...

Bleibt nur noch die Frage, ob dieser Subplot um Erpressung mit Sexbildern oder eine andere Nebenhandlung mit einem Gangster, der ein Mädchen vom Dach werfen will, wirklich in einen Kinderfilm gehören. Aber wer indische Familienfilme schaut, der weiss, dass die zwar vor Erotik zurückschrecken wie der Teufel vor dem Weihwasser, nicht jedoch vor implizierter Gewalt. Und vielleicht noch vor kurzen Röckchen. Die lassen die (männlichen) Regisseure immer zu.

Zum Schluss noch ein Wort zum Hauptdarsteller, der keiner ist: Ahsaan Channa spielte in KANK den Sohn von Shahrukh Khan und wurde dort in gutem Glauben angeheuert, der Jungstar sei wirklich ein Junge. Ist "er" nicht: Ashaans Vater wünschte sich immer einen Sohn und als seine Frau ihm eine Tochter gebar, erzog er diese wie einen Buben. Ashu wird also von einem Mädchen gespielt. Das wäre nicht weiter tragisch, schliesslich passiert das im Film immer wieder, stellt sich aber hier nur die Frage, wie freiwillig der "Geschlechterwandel" ist. Auf alle Fälle spielt Ashaan gar nicht so übel. Etwas holprig, aber halbwegs natürlich. Das macht sie glatt zu einem der besseren Zutaten in "My Friend Ganesha", einem künstlerisch und moralischen bankrotten Film, von dem man sich wünschen würde, Shiva könnte ihn schnellstmöglich zerstören.

 

SONGS
1) O My Friend Ganesha
2) Aarti Kare Hum
3) Vighnaharta
4) Morya Re Bappa
5) Jai Dev Jai Dev
6) He Ganesha

 

MEINE DVD
baba / VOne (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * ½ (Mattes, sehr unscharfes Bild, bei dem Bewegungen richtig flackern).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (2½/5)
Rediff.com (1½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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