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Tragikomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Mixed Doubles: A-Moral Tale

Regie Rajat Kapoor
Drehbuch Rajat Kapoor
Produktion Sunil Doshi
Musik Sagar
Kamera Rafey Mahmood
Darsteller Ranvir Shorey,
Konkona Sen Sharma, Koel Purie, Rajat Kapoor,
Naseeruddin Shah, Saurabh Shukla,
Vinay Pathak, Ash Chandler
Länge 91 Min.

Kinostart 10.2.2006
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 19.6.06
©  Bilder Adlabs, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sunil (Ranvir Shorey) und Malti Arora (Konkona Sen Sharma) sind seit vielen Jahren ein glückliches Paar. Sie haben einen Sohn Namens Avi und leben in einem Mittelstands-Apartment. Doch in letzter Zeit fehlt der Pep in der Beziehung. Malti beklagt sich bei ihrer Freundin, dass sie seit über einem Monat keinen Sex mehr hatte. Da erfährt Sunil, dass ein Kollege sein Liebesleben mit Partnertausch aufgeheizt hat. Sunil ist sofort Feuer und Flamme für diese Idee und sucht sich Kontaktadressen zusammen. Als er Malti die Idee beichtet, ist sie ausser sich vor Wut und verlässt die Wohnung. Erst ein Herzinfarkt von Sunil holt sie zurück - und nun ist sie auch bereit, bei dem Spiel mitzumachen. Das Pärchen besucht zu diesem Zweck das Ehepaar Vinod (Rajat Kapoor) und Kalpana (Koel Purie).

 

REVIEW
Rajat Kapoors Gesicht kennen Bollywood-Fans vage aus Filmen wie Monsoon Wedding (er spielt Onkel Tej), Tum oder Kisna. Ein grosser Star war er nie, doch er verdiente sich so sein Geld für seine wahre Leidenschaft: Regie führen im Theater und beim Film. Sein Spielfilmdebüt gab er 1997 in dem düsteren Krimi "Private Detective" mit Naseeruddin Shah. Nach etlichen Kurzfilmen erwarb er sich 2003 Respekt für seine Komödie Raghu Romeo und doppelt nun mit "Mixed Doubles" nach. Bei der Tragikomödie handelt es sich um eine günstige Independentproduktion, die sich an ein urbanes, aufgeschlossenes Publikum richtet. Doch keine Angst: Weder gibt sich Kapoor dem zähen Kunstkino hin, noch handelt er das Thema so schlüpfrig ab, wie die Inhalts-Zusammenfassung suggerieren könnte.

Nein, "Mixed Doubles" ist ein locker-flockiger Film mit viel Humor, Alltagsdialogen und feinen Ideen. Kein grosser Film, sicher nicht einmal ein herausragender - aber einer, der bestens unterhält. Im Zentrum stehen vier Personen, verkörpert von vier ganz unterschiedlichen Schauspielern. Da ist der Fernsehmoderator Ranvir Shorey, der es hervorragend schafft, seine Figur sympathisch zu machen, obwohl sie sich manchmal wie ein Vollidiot aufführt. Sein heimliches Recherchieren über Partnertausch, seine naive Ausfragerei der Ehefrau - alles ist amüsant inszeniert und bereitet darauf vor, dass dieser Kerl irgendwann ins Fettnäpfchen treten muss.

An seiner Seite die stets überzeugende Konkana Sen Sharma. Die "Mrs. Iyer" spielt toll und sieht ebenso aus. Ihr Job ist es, die Moral hochzuhalten und die weibliche Sicht darzulegen. An einer Stelle sagt Kalpana, Malti sei die Person im Raum, die ihren Partner am meisten liebe - das äussert sich auch an anderer Stelle und man wartet darauf, dass auch Ranvir dies einsieht. Regisseur Rajat Kapoor selbst hinterlässt schauspielerisch den wohl schwächsten Eindruck in der Rolle des Bonvivants Vinod, dessen gelassenes Auftreten schnell langweilt. Anders seine Filmfrau Koel Purie (Nazar), welche die aufgeschlossene und lebensfrohe Kalpana mit Gusto und Witz verkörpert. Für den bekanntesten Namen im Cast, Naseeruddin Shah, bleibt nur die kleine Rolle als Maltis Papa. Wohl eine Goodwill-Aktion für Regisseur Kapoor.

Im Zentrum des Geschehens sollen nämlich immer die vier Hauptpersonen stehen, die perfekt harmonieren und selbst in den Szenen, die durch unausgesprochene Sorgen und unangenehme Stille etwas ungemütlich wirken, genau den richtigen Ton treffen. Spannend wird die Sache dadurch, dass man nicht genau weiss, wohin Kapoor will. Als Untertitel wählte er "A-Moral Story", ein zweideutiger Begriff, der pro und kontra Partnerwechsel aufzeigen könnte. Kapoor geht es aber nicht ausschliesslich darum - das Thema haben ja auch andere Filme, selbst Mainstream-Produktionen wie Ajnabee und Fun - Can Be Dangerous Sometimes, schon aufgenommen. Wichtiger ist der Einblick in die Dynamik gereifter Partnerschaften. Es geht um die Pflichten in der Ehe, die Möglichkeiten, sie spannender zu machen. Verurteilt der Film Rajats Aktionen? Zeigt er Vinod und Kalpana als gesellschaftliche Aussenseiter? Als Lüstlinge? All das gibt es zu entdecken - und manche Überraschung wartet.

Zum Schluss ist der Film eben wirklich ein Moralstück, aber nicht unbedingt eines über Seitensprünge (welcher Art auch immer). Man kann erahnen, welchen Twist einen im Finale kurz vor dem unspektakulären Ausklang erwartet, doch er funktioniert trotzdem: Als ironische Anklage gegen männliches Denken und als Aufruf zu Vertrauen. All dies serviert mit viel Humor, lebensnahen Dialogen und nur einem kleinen Schuss Pathos. Heidenfroh war ich darüber, dass der Film nicht in Englisch gedreht wurde: Viele Arthaus-Filmemacher Indiens drehen in Englisch und erhoffen sich so einen moderneren und international besser vermarktbaren Film. Der Nebeneffekt ist dabei leider eine gewisse Gestelztheit. Die ist auch hier manchmal zu finden, rührt jedoch nicht von der Sprache her, sondern von Kapoors nicht immer taufrischer Inszenierung. Eine Chance hat dieses gefällige kleine Filmchen aber allemal verdient.

 

SONGS
-

 

MEINE DVD
Adlabs (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen (*)
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farbechtes, da wegen fehlenden Filtern etwas mattes Bild mit Format-Problemen. Unschärfen bei Bewegungen).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (1½/5)
Upperstall ("Very watchable")
Rediff.com ("Worth a watch")

 

SCREENSHOTS
(*) Achtung: Bei meinem 4:3-Fernseher und auch am Computer waren die Bilder in der Höhe gequetscht. Erst das Ausschalten des 16:9-Modus zeigte bei mir die Bilder korrekt an. Für die Screenshots musste ich deshalb etwas betrügen und habe die Bilder in der Höhe um ca. 15% gestreckt, sonst wären alle gestaucht.

 


 

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