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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel Der Grosse (Übersetzung)

Regie Shivam Nair
Drehbuch Uttam Gada
Produktion Shree Ashtavinayak Cine Vision Ltd.
Songs Shibani Kashyap
Kamera Venu
Choreografie Remo
Darsteller Paresh Rawal, Neha Dhupia, Naseeruddin Shah, Om Puri, Boman Irani, Tara Sharma
Länge 119 Min.

Kinostart 5.12.2008
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 14.4.09
©  Bilder Studio 18, Screenshots molodezhnaja


STORY
Jai Singh Adenwala (Naseeruddin Shah) war einst ein gefeierter Filmemacher. Bei ihm verkehrten die ganz Grossen, er scheffelte Geld und machte Stars. Bis Mallika (Neha Dhupia) in sein Leben trat. Er heiratete das Starlet und seine Glückssträhne endete. Nun betrinkt er sich jeden Abend. Eines Nachts fährt er besoffen in eine Hütte und kommt nur dank des raschen Eingreifens des Diebs Subhash Kumar (Paresh Rawal) mit dem Leben davon. Subhash wollte einst Schauspieler werden und fühlt sich in Jai Singhs Umfeld pudelwohl. Er kriegt sogar eine Stelle als Fahrer. Das passt Mallika überhaupt nicht. Um der geldgierigen Frau eins auszuwischen, begeht Jai Singh Selbstmord. Seine Lebensversicherung würde in dem Fall nicht zahlen. Also heckt Mallika wohl oder übel mit Subhash einen Plan aus: Der Tod ihres Gatten soll aussehen wie Mord. Haushälterin Swati (Tara Sharma), Anwalt A.D. Merchant (Boman Irani) sowie das Auftauchen von ACP Gokhale (Om Puri) und Inspektor Borkar (Vivek Shauq) komplizieren die Sache.

 

REVIEW
Theatralisch ist er, dieser Thriller, doch das hat seinen Grund: Er basiert auf dem erfolgreichen Gujarati-Bühnenstück "Maharathi", das in den 80ern seinen Autor Uttam Gada berühmt machte. Auch wenn Gadas Story eine etwas gar augenfällige Ähnlichkeit zu "There's Always a Price Tag" (1956) des britischen Schriftstellers James Hadley Chase aufweist, hinderte dieser Plagiatsverdacht das Stück nicht daran, mehr als tausend Mal aufgeführt worden zu sein. Nun packte Shivam Nair (Ahista Ahista) eine Filmversion an - unter anderem mit Paresh Rawal, der die Hauptrolle bereits auf der Bühne verkörperte, das Stück damals produzierte und inszenierte. An seiner Seite eine Reihe angesehener Mimen von Naseeruddin Shah bis Om Puri.

Das Casting ist essentiell, denn ohne starke Akteure funktioniert solch ein elaboriertes Stück nicht. Vergleichbar etwa mit Peter Shaffers Kammerspiel-Thriller "Sleuth", der zweimal verfilmt wurde, und dann am stärksten ist, wenn sich die Schauspieler gegenseitig aufpeitschen. Das passiert in "Maharathi" vergleichsweise selten, zumal einige Akteure mit den Top-Stars nicht mithalten können und weil die Geschichte sich zu oft aus ihren Fesseln befreit, das heisst, den Drang verspürt, ausserhalb des Hauses zu spielen. Cineastisch mag diese Überlegung Sinn machen, schliesslich wollte Nair seinen Zuschauern nicht nur eine einzige Location bieten. Doch in diesem Fall wäre eine Konzentration auf das Haus selbst vielleicht besser gewesen.

Das sind alles kleine Mankos. Es gibt auch grössere, so etwa die nicht besonders talentierte Tara Sharma (Khosla Ka Ghosla!). Ein paar Löcher in der Logik. Und massive Spannungshänger im Mittelteil - bevor wir endlich mit Wendungen verwöhnt werden, welche der Story wieder eine neue Richtung geben. All das schwächt das Thriller-Puzzle. Aber nie so sehr, dass man das Interesse verlieren würde. Im Gegenteil! "Maharathi" bleibt stets unterhaltsam, mal spannend, mal zynisch, mal amüsant, mal packend, mal knifflig. Die Figuren spielen schön doppelbödig und die Schauspieler geniessen ihre Rollen, die dank ihres Bühnenursprungs einem Darsteller mehr Material liefern, als etwa in einem für die Leinwand entworfenen Thriller-Skript.

Am besten kommt vorhersehbarerweise Paresh Rawal weg, denn sein Charakter hat das breiteste Spektrum und spielt die wichtigste Rolle im Verwirrspiel. Naseeruddin Shah darf herrlich süffig den gefallenen Promi geben, doch seine Funktion ist auf die Anfangsphase beschränkt. Om Puri wiederum kommt erst zum Schluss ins Spiel, macht seine Sache aber kompetent. Boman Irani war mir etwas zu Dandy-haft, Neha Dhupia geniesst den Zicken-Part und Tara Sharma bleibt blässlich. Der Film knistert dann, wenn die Personen neue Pläne aushecken und sich gegenseitig versuchen, übers Ohr zu hauen. Davon dürfte der Film noch deutlich mehr bieten, doch der gebotene Mix ist okay.

Interessant ist, dass die Ironie an vielen indischen Kritikern vorbei ging. So fragten sich mehrere, warum Jai Singh nicht seine Frau erschiesse, statt sich selbst. Liegt das nicht auf der Hand? Er sieht sein Leben eh als beendet an. Und warum für eine Tat in den Knast wandern, wenn er viel sadistischer seine Gattin quälen könnte? Suizid ist in diesem Fall die ultimative Ironie, sein zynischer Abgang. Ich hatte immer dann meinen grössten Spass an "Maharathi", wenn er genau so funktionierte. Dazwischen gibts einige Hänger, cineastisch ist das Ganze verständlicherweise überhaupt nicht kühn und die eingangs erwähnte Theatralik kann anstrengend werden. Für zwei Stunden gehobene Unterhaltung reichts aber allemal.

 

SONGS
1) Maharathi - Etwas unpassender und wenig begeisternder Track im Abspann.

 

MEINE DVD
Studio 18 (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Bild nicht mit Schärfe gesegnet, aber passabel)

 

BESTELLEN 
amazon.co.uk (Liefert aus GB)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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