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Episodenfilm. Indien. Hindi / Englisch
Alternativer Titel -

Regie Anurag Kashyap, Zoya Akhtar, Dibakar Banerjee, Karan Johar
Drehbuch Radhika Apte, Anurag Kashyap, Ruchika Oberoi, Dibakar Banerjee, Sumit Saxena

Produktion
Ashi Dua Sara, Ronnie Screwvala
Songs Amit Trivedi, Prateek Kuhad, Sneha Khanwalkar, Tanishk & Vayu
Kamera Sylvester Fonseca, Alvaro Gutierrez, K.U. Mohanan, Mitesh Mirchandani

Darsteller Radhika Apte, Akash Thosar, Randeep Jha, Bhumi Pednekar, Neil Bhoopalam, Manisha Koirala,
Sanjay Kapoor, Jaideep Ahlawat, Vicky Kaushal, Kiara Advani, Neha Dhupia
Länge 120 Min.

Kinostart 15.6.2018 (Netflix)
Box office classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 11.7.2018
©  Bilder Netflix, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vier Geschichten um Liebe, Lust und Frust: Die Professorin Kalindi (Radhika Apte) schläft mit einem ihrer Studenten, dem naiven Tejas (Akash Thosar). Es soll ein One-Night-Stand bleiben, zumal Kalindi eine Beziehung mit Neeraj (Randeep Jha) beginnt. Doch wirklich los lässt sie die Sache nicht. Auch der IT-Experte und Junggeselle Ajit (Neil Bhoopalam) hat Sex - und zwar mit der Haushaltshilfe Sudha (Bhumi Pednekar). Bald darauf taucht seine Familie auf, um Ajits Hochzeit zu arrangieren. Längst verheiratet indes sind Salman (Sanjay Kapoor) und Reena (Manisha Koirala). Doch die Luft ist raus aus der Beziehung, und weil sich Reena darin wertlos vorkommt, beginnt sie eine Affäre mit dem Herzchirurgen Sudhir (Jaideep Ahlawat). Ahnt der Gatte etwas? Noch deutlich frischer sind Megha (Kiara Advani) und Paras (Vicky Kaushal) zusammen. Sie sind frisch verheiratet. Im Bett läuft es noch nicht so, wie es sich Megha vorstellt, denn der Göttergatte ist immer sehr schnell fertig.

 

REVIEW
Wie an anderer Stelle erklärt, bin ich nicht der grösste Freund von Anthologien. Zu oft denken die beinhalteten Kurzfilme eine Idee einfach an, ohne sie zu Ende zu formulieren, zu oft geht es um einen Twist, ohne viel Drumherum. "Lust Stories" macht immerhin diese beiden Fehler nicht. Die Bollywood-Produktion für den Streaming-Kanal Netflix vereint vier bekannte indische Regisseure für eine Art Nachfolgeprojekt von "Bombay Talkies" (dieselben Regisseure in umgekehrter Reihenfolge, inhaltlich aber ganz was anderes) und die vier schwören sich auf das Thema Beziehungen ein, ohne viel Ballast.

Den Auftakt macht die wohl schwächste Episode, ausgerechnet von Innovator Anurag Kashyap. Sein Beitrag ist überraschend brav und austauschbar. Dass Radhika Apte im Interview-Style mit einem (unsichtbaren) Gegenüber spricht, hat seinen Reiz, weil das Gesagte oft mit dem Gesehenen kontrastiert. Das hält vielen von uns den Spiegel vor, denn oft projiziert man gerade seine eigenen Mankos auf das Gegenüber, ohne darüber zu reflektieren. Doch Kashyap weiss nicht, ob er das satirisch oder dramatisch ausschlachten soll, und macht am Ende weder noch.

Weiter mit Zoya Akhtar (Luck by Chance), die höchst subtil vorgeht, manchmal entsteht die Dramatik eher aus dem Dialog im Off als durch das Gesehene. Doch so toll die Darsteller sind, so einfühlsam Akhtar auch vorgeht: an der Episode ist einfach nicht so viel dran. Es ist ein kurzes Mood Piece, welches man entsprechend schnell wieder vergisst.

LSD-Regisseur Dibakar Banerjee holt die bekanntesten Darsteller vor die Kameras, darunter 90's-Ikone Manisha Koirala. Und er erzeugt mit einem ganz klassischen Liebesdreieck am meisten Dramatik - aber auch das auf stets zurückhaltende Weise. Er braucht keine heftigen Zooms oder laute Musik, er lässt die Dialoge und die Gesichter sprechen.

Last but nur least der grösste Name hinter der Kamera, Karan Johar. Sein Part ist am ehesten klassische Bollywood, vom Soundtrack bis zum Inhalt, und er wird auch dem Filmtitel gerecht, denn es geht um Frust rund um Lust. Johar inszeniert locker und direkt, die Darsteller fügen sich bestens in die Rollen. Ein kleiner Casting-Kniff ist Neha Dhupia als beste Freundin der Hauptfigur, da Dhupia ihre Karriere in mehr oder weniger schmuddeligen Thrillern begann und ohne viel zu sagen die Antithese zum in Liebesdingen noch unerprobten Pärchen liefert. Den buchstäblichen Höhepunkt indes liefert ein Orgasmus zum Finale von Johars Kabhi Khushi Kabhie Gham.

Doch letztendlich ist es nicht so wichtig, wie gut die einzelnen Geschichten sind. Es ist ein Kompendium an Geschichten, welche verschiedene Aspekte von Liebe und Sex abdecken - und das vor allem aus Frauensicht, was das Projekt noch ein wenig spannender macht. Zu oft sind die Frauen die Objekte, nicht die Protagonisten in Bollywood'schen Liebesdingen. Und hier, egal ob erfahren, unterwürfig, offen oder zugeknöpft: diese Frauen begutachten ihre Stellung in der Beziehung. Das ist löblich, selbst wenn der Film als Ganzes kaum aus den Schuhen haut. Es sind vier mehr oder weniger gelungene Geschichten, interessant in ihrer Thematik, gut gespielt, sauber inszeniert. Aber das Episodenfilm-Format erlaubt es einfach nicht, viel tiefer einzudringen und das Projekt so nachhaltiger zu machen.

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots des Trailers, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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