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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Wir beide

Regie Amar Jeet
Drehbuch Vijay Anand nach einer Story von Nirmal Sircar
Produktion Dev Anand
Songs Jai Dev
Kamera W. Ratra
Darsteller Dev Anand, Sadhana Shivdasani, Nanda, Lalita Pawar, Leela Chitnis,
Gajanan Jagirdar, Rashid Khan, Prabhu Dayal, Wasi Khan, Bhagwan Sinha
Länge 149 Min.

Kinostart 1961
Box office classification
Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 1.4.08
©  Bilder Shemaroo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Anand (Dev Anand) ist über beide Ohren verliebt in die schöne Mita (Sadhana). Um endlich um die Hand seiner Geliebten anzuhalten, wird er bei ihrem Vater vorstellig. Der ist steinreich und mag es gar nicht, dass sein Sprössling mit einem armen Kerl wie Anand zusammen ist. Er beleidigt ihn nach Strich und Faden, worauf Anand seine Mutter zurücklässt und in als Soldat in den Zweiten Weltkrieg zieht. Mita kann ihn nicht mehr aufhalten, lebt aber fortan bei seiner Mutter. Im Krieg steigt Anand rasch zum Hauptmann auf - und trifft auf Major Manohar Lal Varma (Dev Anand), einen distinguierten Offizier, der ihm aufs Haar gleicht! Als der Major an der Front in Burma fällt, kehrt Anand nach Hause zurück, wo seine Mutter mittlerweile verstorben ist. Angetrieben von Loyalität gegenüber dem Major will Anand dessen Mutter (Lalita Pawar) erklären, dass ihr Sohn tot ist. Doch sie hält Anand prompt für ihren Manohar und Anand bringt es nicht übers Herz, sie mit der Wahrheit zu konfrontieren. Nun steckt er in der Klemme, denn auch Ruma (Nanda), die kränkliche Frau des Majors, glaubt, ihr Liebster sei zurückgekehrt.

 

REVIEW
Da Dev Anand alles andere als bescheiden ist und in jüngeren Interviews etwa erklärt, ein Vergleich mit Gregory Peck würde ihm heute nicht mehr schmeicheln (er sei viel besser als Peck), erstaunt es doch ziemlich, dass der Evergreen Hero nicht öfters in Doppelrollen zu sehen war. So richtig populär wurde das Duplizieren eines Superstars erst in den 70ern, doch vor kam es auch früher. Bei Dev herrschte diesbezüglich jedoch Flaute, was erst "Hum Dono" änderte. Verblüffend, dass er es nicht öfters tat, denn was ist besser als ein Anand? Zwei Anands! Oder noch toller: Vier Anands wie hier, denn Dev spielte nicht nur eine Doppelrolle, er produzierte auch und sein Bruder Vijay verfasste das Drehbuch.

Mit dieser vollen Anand-Power kann eigentlich nicht viel schief gehen. Tatsächlich ist "Hum Dono" ein überaus sehenswerter Film, hervorragend gespielt, gefühlvoll erzählt und in manchen Szenen auch ganz schön poetisch inszeniert. Dazu kommen beliebte Songs wie “Abhi Na Jao Chhodkar” (Mohammed Rafi, Asha Bhosle) und “Allah Tero Naam, Ishwar Tero Naam” (Lata Mangeshkar) - und fertig ist ein Mini-Klassiker der 60er-Jahre, der in seinem Entstehungsjahr immerhin auf den hinteren Plätzen der Jahrescharts
empor kletterte.

Doch zum Meisterwerk fehlen dem Drama der letzte Schubs Energie und der letzte Schuss Leidenschaft. Schon am Anfang birgt der Film fast keine Überraschung, sieht man vom Auftakt ab, der lange ohne Dialoge auskommt. Der Rest läuft auf Autopilot. Und auch der Teil, in dem Anand mit sich selber spielen kann, dürfte einen Tick peppiger sein. Als Major spielt Anand zwar süffig affektiert, doch er hat zu wenig gute Szenen mit dem "anderen" Anand. Erst danach folgt dann endlich das wahre Drama, ganz Bollywood-gerecht, mit verwechselten Identitäten, wuchtigen Gefühlen und ... tatsächlich noch ein paar Überraschungen. Leicht überkonstruiert sind die zwar, aber höchst willkommen, bevor etwas gar überhastet der Schluss
eingeleitet wird.

Regisseur Abhi Jeet, der in seiner Karriere nur drei Filme drehte (alle mit Dev Anand), belebt diese Geschichte mit einigen ansprechenden Bildern. Viele der Nahaufnahmen der Gesichter haben das gewisse Etwas, die Beleuchtung gefällt und die Sets, obwohl manchmal sehr künstlich, erquicken das Auge. Sieht man von den wunderbar ausgeleuchteten Innenaufnahmen ab, die in Schwarzweiss ihren speziellen Reiz entfalten, wünscht man sich den Film immer mal wieder in Farbe. Diesem Ansinnen kam Anand 2007 nach, als "Hum Dono" nach dem Erfolg von Mughal-E-Azam nachkoloriert wurde. Leider erschien diese Version bisher nicht auf DVD, doch die Schwarzweiss-Fassung ist gut genug. Und so ja auch vom Regisseur gedacht.

Für Anand war "Hum Dono" ein Hit unter vielen, die er in jener Zeit landete, aber auch einer, der ihm am Herzen liegt. Das ist verständlich, zeigt er hier doch eine nuancierte und sympathische Darstellung und kann auf einem anfänglich zwar etwas formelhaften, aber später immer mehr Kraft schöpfenden Skript seines Bruders bauen, das ihm einige starke Momente beschert. Doch "Hum Dono" ist nicht alleine eine Anand-Show: Vor allem die beiden Frauen an seiner Seite glänzen oft sogar noch mehr als er. Die 22-jährige Nanda, spätere Verlobte von Masala-Regisseur Manmohan Desai, gibt die zerbrechliche Ruma mit Bollywood-eigener Melodramatik, während die spätere Glamour-Queen Sadhana als Mita überzeugt, sowohl vom Aussehen, wie vom Schauspiel her.

All das und noch einiges mehr macht "Hum Dono" zum empfehlenswerten Werk. Kein Geniestreich wie später Jewel Thief, kein Ausloten der Bollywood-Konventionen à la Guide, aber Routine auf hohem Niveau, veredelt durch eindrückliche Schauspieler, schöne Songs, eine ansprechende
Bildgestaltung
sowie ein paar rührende und poetische Szenen. In jener Zeit garantierte der Name des Anand'schen Produktionshauses Navketan so gut wie immer für Qualität und "Hum Dono" legt davon Zeugnis ab.

 

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Einige Verpixelungen, aber Bild nicht übel. Ton manchmal etwas klirrend)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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