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Abenteuerfilm. D 1932
Alternative Titel
The Mistress of Atlantis; L' atlantide

Regie G.W. Pabst
Drehbuch Ladislaus Vajda nach dem Roman "L'Atlantide" von Pierre Benoît
Produktion Seymour Nebenzal, W. Lowenberg
Musik Wolfgang Zeller
Kamera Eugen Schüfftan, Ernst Körner
Darsteller (D) Brigitte Helm, Heinz Klingenberg, Gustav Diessl, Tela Tschai, Florelle
Darsteller (E) Brigitte Helm, John Stuart, Jean Angelo, Gibb McLaughlin, Florelle
Darsteller (F) Brigitte Helm, Pierre Blanchar, Jean Angelo
Länge 76 Min. (USA), 87 Min. (D)

Kinostart 6.9.1932

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 16.9.09
©  Bilder Alpha Home Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Nordafrika. Der französische Kolonialoffizier Saint-Avit (Heinz Klingenberg / John Stuart / Pierre Blanchar) erzählt einem jungen Leutnant von einem sagenhaften Abenteuer. Vor zwei Jahren wurden er und sein Freund Morhange (Gustav Diessl / Jean Angelo) in die legendäre Stadt Atlantis verschleppt, die unter dem Wüstensand verborgen liegt. Dort forderte ihn Königin Antinea (Brigitte Helm) zum Schachspiel heraus. Wenn er gewinnt, ist er frei. Verliert er aber, muss er sterben.

 

REVIEW
In der Zwischenkriegszeit waren exotische Werke über fremde Regionen und epische Abenteuer überaus beliebt in Deutschland. Manche Soziologen schreiben dies dem Wunsch nach Realitätsflucht zu, der während der Hyperinflation und der Wirtschaftskrise ausgeprägter denn je war. Diesem Trend unterwarfen sich nicht nur "kleine" Regisseure, sondern auch die grossen - unter ihnen G.W. Pabst. Zu Beginn der 30er-Jahre war er eigentlich der neuen Sachlichkeit verpflichtet, drehte sozialrealistische Filme wie Kameradschaft oder Westfront 1918. Doch mit "Die Herrin von Atlantis" erlaubte er sich etwas Exotik.

Das Werk basiert auf dem Roman "L'Atlantide" von Pierre Benoît (1886-1962), der zehn Jahre zuvor bereits vom Franzosen Jacques Feyder adaptiert wurde. Pabst drehte nicht bloss seine eigene Fassung, sondern gleich davon deren drei! Es war nicht unüblich, neben der deutschen Version auch solche fürs Ausland zu inszenieren. Hier entstanden für Frankreich "L'Atlantide" und für Amerika "The Mistress of Atlantis", beide besetzt mit einer anderen männlichen Hauptrolle. Aber der weibliche Star blieb bei allen gleich: Brigitte Helm.

Die mit "Metropolis" berühmt gewordene Helm erweist sich als Idealbesetzung für die mysteriöse Königin, wenngleich sie hier ziemlich steif agiert. Die anderen Akteure sind alle passabel gecastet, aber offerieren wenig aufregendes Schauspiel. Beurteilen kann man dies anhand der englischsprachigen Edition, denn die ist noch erhalten. Die Deutsche dürfte verschollen sein und damit auch die Darbietungen von Heinz Klingenberg und Gustav Diessl (Die weisse Hölle vom Piz Palü).

Die Trumpfkarte von "Die Herrin von Atlantis" ist seine Ausstattung. Zwar wirken einige der Sets künstlich und Atlantis als Wüstenstadt zu sehen, statt als Unterwassermetropole, irritiert etwas - doch lange Katakomben, riesige Statuen und exotische Kostüme sorgen für das nötige Flair. Nur hat es sich damit dann auch: Die Story vor diesem Hintergrund ist extrem dünn, wir sehen die halbe Zeit nur, wie Menschen durch Gänge oder Wüsten irren. Laufen, innehalten, laufen, innehalten. Und dazwischen Mal eine Partie Schach.

Das ist kaum je spannend und sicher nie prickelnd, geschweige denn emotional involvierend. Pabst schafft es auch nicht, durch eine visuell anregende Inszenierung das Ganze aufzuwerten. Die Bilder wirken vielmehr enttäuschend profan und wenn nicht G.W. Pabst draufstehen würde, man könnte sie jedem Regisseur jener Zeit anhängen. "Die Herrin von Atlantis" dürfte damit eine der schwächsten Produktionen des deutschen Meisterregisseurs darstellen. Kurz ist sie, exotisch auch, doch mehr darf man nicht erwarten. Die französische Vorlage von 1921 soll mehr hergeben - das kann ich bald nachprüfen: Die DVD liegt bereit.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 9, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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