Gamera vs. Jiger (Japan, 1970)

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Monsterfilm
Japan 1970
Alternative Titel Gamera tai Daimaju Jaiga; War of the Monsters;
Gamera versus Giant Demon Beast Jiger; Gamera vs. Monster X;
Gamera gegen Jiggar - Frankensteins Dämon bedroht die Welt; ガメラ対大魔獣ジャイガ

Regie Noriaki Yuasa
Drehbuch Nisan Takahashi
Darsteller Tsutomu Takakuwa, Kelly Varis, Katherine Murphy, Kon Omura, Junko Yashiro

Länge 83 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
			.	.	.

STORY
In Osaka laufen die Vorbereitungen zur Expo. Ein Highlight unter den Ausstellungsstücken ist eine Statue von der Westerinsel im Pazifik. Wissenschafter bringen sie nach Japan, was jedoch beinahe vom gutmütigen Monster Gamera verhindert wird. Was steckt dahinter? Die unangenehme Antwort folgt, als das Riesenreptil Jiger erwacht. Die flugfähige Bestie legt Gamera lahm und jagt der Statue hinterher, denn die Laute aus dem Artefakt bereiten Jiger Schmerzen. Es dauert nicht lange, bis Jiger weite Teile von Osaka zerstört hat. Da taucht Gamera wieder auf.

REVIEW
Nach dem irren Trip ins All in Gamera vs. Guiron bleiben wir diesmal auf der Erde. Doch Folge Nummer sechs unterscheidet sich ansonsten wenig von den Vorgängern: Wieder bekämpft Gamera ein einzelnes Riesenbiest, wieder sind Kinder die Protagonisten, wieder erklingt das "Gamera"-Kindelried, gehen Städte kaputt, verhalten sich Wissenschafter und Politiker doof. Schon alleine die Idee, dass in der Eröffnungsszene die Forscher Gamera abschiessen, ist bescheuert, haben uns doch die letzten paar Filme gelehrt, wie nett die fliegende Riesenschildkröte ist.

Doch kaum jemand würde Intelligenz oder Neuartigkeit von "Gamera" erwarten, und so liefert auch sein episches Duell gegen das kuriose Flug-Nashorn-Reptil Jiger Trash auf solidem Monsterniveau. Natürlich ist die Story gaga, sind die Schauspieler steif, sind die Kostüme billig, wirken die Sets plump, erscheinen die Kämpfe unfreiwillig komisch. Doch dem Film hängt, wie der ganzen "Gamera"-Reihe, eine angenehme Unschuld an. Die Kinder- und Familientauglichkeit ist zwar arg penetrant, aber sie sorgt auch dafür, dass man den Film als eine Art Jugendunterhaltung anschaut, und ihr so ein paar Charme-Punkte zugesteht.

Jiger selbst ist gar kein schlechter Bösewicht - sein Kostüm ist detailverliebter als jenes von Gamera, und er besitzt ein vielseitiges Waffenarsenal. Wirklich speziell wird diese Folge aber dann, als die Kinder per Mini-U-Boot in die Longe des Monsters hinein düsen, um einen Spross zu killen, den Jiger hineingepflanzt hat. "Alien" und "Fantastic Voyage" lassen grüssen. Auch die Szenen strotzen nicht gerade vor Überzeugungskraft, aber sie lassen das Fantasy-Herz durchaus ein wenig höher schlagen. Ein wenig ...

Es sind letztendlich wohl doch nur die "Gamera"-Fans, die dieses Vehikel mögen. Alle anderen lachen sich einen Schranz und verspotten den Trash. Lässt man den freiwilligen und unfreiwilligen Humor jedoch frei von Zynismus wirken und gibt sich stattdessen kindlicher Unterhaltungswerten hin, dann trifft "Gamera vs. Jiger" ein paar Mal ins Schwarze. Als Film bleibt er Mittelmass, im "Gamera"-Universum wohl ebenfalls, ist er doch gelungener als Gamera vs. Viras und Gamera vs. Guiron, aber unterliegt den ersten beiden, Gamera und Gamera vs. Barugon, wodurch er etwa auf dem Niveau von Gamera vs. Gyaos stehen bleibt.

Besprochene Gamera-Filme:
Gamera (1965)
Gamera vs. Barugon (1966)
Gamera vs. Gyaos (1967)
Gamera vs. Viras (1968)
Gamera vs. Guiron (1969)
Gamera vs. Jiger (1970)