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Fantasyfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel द्रोण

Regie Goldie Behl
Drehbuch Goldie Behl, Jaydeep Sarkar, Rohini Killough nach einer Story von Goldie Behl
Produktion Shrishti Arya, Sunil Lulla
Songs Dhruv Ghanekar
Kamera Sameer Arya
Choreografie Ahmed Khan, Rajeev Surti, Piyush Panchal
Darsteller Abhishek Bachchan, Priyanka Chopra, Kay Kay Menon, Jaya Bachchan
Länge 144 Min.

Kinostart 2.10.2008
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 10

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 19.11.08
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Halbgötter beauftragen König Yushiraj Veerbhadra, den Nektar des ewigen Lebens auf der Erde vor den Dämonen zu schützen. Er und seine Nachfahren sind die Drona, die Hüter des Nektars. Doch so schnell lassen sich die Dämonen nicht abspeisen. Dem schurkischen Riz Raizada (Kay Kay Meonon) gelingt es, einen Drona gar zu töten. Dessen Frau, Königin Jayati (Jaya Bachchan), verschwiegt jedoch die Existent eines Sohnes. Und so wächst Drona-Spross Aditya bei einer übellaunigen Adoptivfamilie auf. Erst als Erwachsener wird Adi (Abhishek Bachchan) über seine Mission aufgeklärt - von der schönen Kriegerin Sonia (Priyanka Chopra). Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen Riz auf.

 

REVIEW
Fantasy ist das Genre, in das Drehbuchautoren am wenigsten Fantasie investieren. Es gibt kaum mehr einen Fantasyfilm, der nicht aus Versatzstücken eines Vorgängers zusammengebastelt wurde oder sich auf klassische Elemente beruft. Wenn wir also inhaltlich schon nicht mehr mit Neuem verwöhnt werden können, so sollte wenigstens die Erzählweise oder die Umsetzung für Frische sorgen. Das schaffte die "Lord of the Rings"-Trilogie, die Fantasy zu einer epischen, ernst zu nehmenden Angelegenheit machte. Oder Stardust, der New-Age-Philosophie in die Story brachte.

"Drona" dagegen ist ein einfallsloser Kochtopf aus "Harry Potter", "Lord of the Rings" und "The Matrix", ein Gericht ohne Würze, ohne Süsse, ohne Säure. Viel fader kann man eine fantastische Geschichte eigentlich kaum erzählen. Das ist bedauerlich, böte Indien doch einen reichen Schatz an eigenen Mythen und Legenden. Das Mahabharata muss nicht unbedingt zum hundertsten Mal als Grundlage dienen, aber man könnte sich in diesem Kosmos bedienen, um eine wahrhaft indische Fantasygeschichte zu inszenieren. "Drona" ist nicht diese Geschichte. Vielmehr äfft Regisseur Goldie Behl (Bas Itna Sa Khwaab Hai) in seinem zweiten Film ziemlich stumpfsinnig westliche Vorbildern nach. Und bleibt jederzeit hinter ihnen zurück.

"Aber die Story ist nicht geklaut", mag man einwerfen. Das stimmt an sich. Doch es sind die Einzelteile, die recykliert wurden. Abi, der Potter-mässig bei seinen Zieheltern lebt, die ihren echten Sohn bevorzugen. Riz' Schergen, die aussehen wie Nazgul aus "Lord of the Rings". Und das ist nur der Anfang. Daraus erwächst eine solche 08/15-Fantasy-Story, dass man sich fast zu schade ist, sie erzählt zu bekommen. Immerhin strengt Behl sich an, damit sie wenigstens nach etwas aussieht: Er drehte an beeindruckenden Locations in Prag, Indien und Namibia. Er holte den Briten David Bush ("Oliver Twist") für die teuren Spezialeffekte. Und Kameramann Sameer Arya (Bhaggmati, Malamaal Weekly) leuchtet alles eigenwillig aus, manchmal mutig dunkel, manchmal grell hell.

"Drona" wirkt dementsprechend teuer, sein Budget war auch gigantisch. Doch sieht er auch gut aus? Nicht immer. Die Spezialeffekte erscheinen oft amateurhaft und immer dann, wenn ein Trickeffekt ins Bild kommt, strahlt die Komposition Künstlichkeit aus. Nie harmonieren die digitale und die analoge Welt miteinander. Man kann einen Film so machen, dann spielt er in einer absichtlich künstlichen oder gar virtuellen Welt, wie etwa Speed Racer - doch "Drona" hat nicht diese Absicht. Er spielt in unserer Welt. Und dementsprechend störend sind die schlechten Effekte.

Das visuell Beste, was der Film zu bieten hat, besteht daher nicht aus Pixeln, sondern aus Fleisch und Blut: Priyanka Chopra. Die Ex-Miss-World ist eine Augenweide. Selbst wenn sie mit ihrer kuriosen Waffe der Bauweise "Traumfänger" hantiert, macht sie eine gute Figur. Als einzige scheint sie sich in ihren wunderlichen Klamotten in dieser surrealen Welt auch tatsächlich daheim zu fühlen. Vom eigentlichen Hauptdarsteller kann man das nicht sagen: Abhishek Bachchan müht sich ab, wirkt aber manchmal wie ein Fremdkörper. Und seine Mama Jaya, die für einen Gastauftritt vorbeischaut, zieht lediglich dauerhaft ihre Mundwinkel nach unten und schmollt. Eine Vergeudung ihres Talents.

Doch der grösste Schauspiel-Querschläger ist Kay Kay Menon. Der Mann gehört eigentlich zu Bollywoods Elite, wenn es darum geht, Charaktere wirkungsvoll in Szene zu setzen. Hier macht er auf John Malkovich in "Eragon", auf Ben Kingsley in "BloodRayne", auf Jeremy Irons in "Dungeons & Dragons". In anderen Worten: Er chargiert bis zur Peinlichkeit. So einen Schurken kann man beim besten Willen nicht ernst nehmen und dementsprechend verliert der Film seinen Bösewicht, der Held seinen Feind. Ohne funktionierende Gut-Böse-Maschinerie ist "Drona" gleich noch ein paar Grade schwächer: Wenn der Held seine Rolle zu ernst und der Fiesling seine überhaupt nicht ernst nimmt, dann haben wir ein Problem ...

Damit ist "Dronas" Sündenregister jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Hinzu gesellen sich die lieblose und uninspirierte Musik. Die hölzernen Dialoge. Die Überlänge. Die billige Ausstattung. Die kraftlose Dramaturgie. Die langfädige Erzählweise. Angesichts einer solchen Flut von Problemen und Missgriffen fragt man sich, was denn überhaupt was taugt. In der Tat bleibt nicht mehr viel - neben Priyanka, den Drehorten, einigen wenigen Effekten sowie den Kostümen. Knapp zwei Sterne ist das Wert, vielleicht auch nur, um wenigstens den Mut eines Bollywood-Regisseurs anzuerkennen, nicht die immergleichen Genres abzuklappern, sondern etwas Neues zu probieren. Doch neu ist nicht automatisch gut, das haben dieses Jahr schon zwei fantastische Versuche gezeigt: Love Story 2050 und "Drona". Schwamm drüber. Nächstes Mal klappts vielleicht. Möge der Nektar mit ihnen sein.

 

SONGS
1) Khushi - Etwas chaotisch choreografierte, leichtfüssige Show-Nummer (Shaan, Suzzane D'mello, Francois Castellino, Dean and Sunaina Gupta
).
2) Oop Oop Cha - Priyankas Solo-Nummer: Etwas gestelzt, aber stylisch umgesetzt. Nur das Lied taugt nicht viel (
Sunidhi Chauhan, Nandini Shrikar).
3) Nanhe Nanhe - Jayas Lied, wichtig für die Story, musikalisch dagegen eher fad (
Sadhna Sargam, Nandini Shrikar).
4) Drona - Halb-rockiges Titellied mit coolen Visuals, aber wenig Power. Nur kurz angespielt (Dhruv Ghanekar).
5) Bandagi - Sanfter Gesang, wenig erinnerungswürdig (
Roop Kumar Rathod, Sunidhi Chauhan).
6) Drona - Club-Remix des Titellieds im Abspann, rockig, aber kaum Speziell (
Sunidhi Chauhan).

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farblich brauchbares, aber unscharfes Bild)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)
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EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff.com (2½/5)

 

SCREENSHOTS


 

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