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Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Dosti; Freundschaft (Übersetzung)

Regie Suneel Darshan
Drehbuch Robin Bhatt und Shyam Gael nach einer Story von Suneel Darshan
Produktion Suneel Darshan
Songs Nadeem Shravan
Kamera W.B. Rao
Choreografie Raju Khan, Ganesh Acharya
Darsteller Akshay Kumar, Bobby Deol, Kareena Kapoor, Lara Dutta, Juhi Chawla,
Shakti Kapoor, Kiran Kumar, Mahesh Thakur, Lillete Dubey, Navni Parihar
Länge 130 Min.

Kinostart 23.12.2005
Trade classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 5.4.06
©  Bilder Viva / TTE, Screenshots molodezhnaja


STORY
Karan wächst ohne Liebe seiner Eltern (Kiran Kumar, Lillete Dubey) auf. Im grossen Haus der steinreichen Familie lebt er einsam. Als er eines Tages beim Spielen fast einen Abhang herunter stürzt, rettet ihm der Waisenbub Raj Malhotra das Leben. Die beiden werden, trotz des Widerstands von Karans Eltern, Freunde. Viele Jahre später ist Karan (Bobby Deol) ein richtiger Playboy und Raj (Akshay Kumar) noch immer sein bester Freund, der ihn immer wieder aus dem Dreck holen muss. Dafür hilft Karan mit, dass Raj endlich mit seiner Jugendliebe Anjali (Kareena Kapoor) zusammen kommt. Karan selbst bekommt auch bald weiche Knie, als er die schöne Kajal (Lara Dutta) erblickt und sie zu umgarnen beginnt. Doch die Liebschaften sind bald bedroht - und eine schreckliche Nachricht stellt selbst die Freundschaft der beiden Männer auf eine harte Probe.

 

REVIEW
In diesem Film bekommen sich ganz klar die falschen: Akshay Kumar und Bobby Deol haben keinerlei Chemie mit ihren weiblichen Co-Stars Kareena Kapoor und Lara Dutta, doch gemeinsam dürfen die beiden Männer mehr Liebesgesten austauschen als die Jungs in Brokeback Mountain. Sieht man von Sex ab, versteht sich. Aber bei all dem Händchenhalten, den ständigen Umarmen oder das Bekenntnis "du bist der einzige, der mir das Glück der Erde gegeben hat" von Schmalzlocke Bobby an den sichtlich gerührten Akshay kam mir wirklich nur ein Gedanke: So küsst euch doch endlich! "Dosti: Friends Forever" hätte jedenfalls das Zeug gehabt, zu Bollywoods erstem Mainstream-Schwulenfilm zu werden. Doch es hat nicht sollen sein. Wir bekommen platonische Männerfreundschaft und unterkühlte Liebe zum anderen Geschlecht.

Neu ist dieses übertriebene Männerfreundschafts-Gefühl für Bollywood natürlich nicht. Schon Amitabh und Dharmendra sangen schliesslich in Sholay "Yeh Dosti" (den gleichen Titel hat Akshays und Bobbys "Liebeslied") und seither gibt es immer wieder harte Kerle, die nur ihrem Dost gegenüber echte und innige Gefühle zeigen. Doch hier nimmt es eine Dimension an, die unfreiwillig amüsiert. Da Bollywood natürlich keinen Film auftischen kann, bei dem sich die beiden Kerle im Zelt die Hosen ausziehen, müssen wir uns mit Charme-freien romantischen Spielchen mit den Vorzeigefrauen herum schlagen, die an Belanglosigkeit schwer zu unterbieten sind. Lara und Bobby spielen ohne Flair und zwischen Akshay und Kareena, die angesichts ihres etwas schwabbeligen Bäuchleins am Set wohl gut gefrühstückt hat, will nicht der Hauch von Feuer entstehen. Selbst Thomas Gottschalk und Mike Krüger hatten zu "Supernasen"-Zeiten mehr erotische Anziehung untereinander als die zwei.

Und da diese beiden Liebesbeziehungen nicht funktionieren wollen, fällt "Dosti" schon mal massiv ab. Doch damit nicht genug: Bobby Deol mag hier sympathischer sein als auch schon, doch er ist immer noch schlecht. Und Akshay Kumar schlafwandelt regelrecht durch den Film. Nur sein kindliches Alter Ego ist noch schlimmer. Wer hat diesem peinlichen Buben den Job verpasst? Ist der mit dem Produzenten verwandt? Unter den anderen Nebendarstellern - dazu muss man auch Lara und Kareena zählen - bringt einzig Juhi Chawla etwas Charme auf. Ihre Rolle beschränkt sich auf das letzte Drittel, auf das ich gleich zu sprechen komme. Zunächst noch ein paar weitere Fehltritte dieses Dramas.

Ich verabscheue es, wenn die Darshan-Brüder ihre konservativen Botschaften auftischen. Dharmesh Darshan hat es in Bewafaa mehrfach getan, sein Bruder Suneel tut es hier auch - massgeblich mit Karans Schwester. Die wurde frei erzogen, ein grosses "no no" in Bollywood, und geht deshalb knapp bekleidet tanzen. Natürlich wird sie beim Discobesuch fast vergewaltigt und erklärt dem rettenden Bruder danach "ich bin ein schlechtes Mädchen". Genau, die Frauen sind immer schuld. Nicht der Vergewaltiger, der sich der Frau bemächtigt, das Gesetz verletzt und wie ein Tier die niedersten Triebe auslebt - nein, natürlich die Frau, die ihren Bauchnabel zeigt. Schäm dich, Mädchen! Kein Wunder, wirst du vergewaltigt. Solche Botschaften posaunen die Darshans immer wieder in die Welt hinaus und jedes Mal ärgere ich mich in Grund und Boden.

Doch Suneel Darshan, dessen letzte Produktion Barsaat einen Hoffnungsschimmer für die von schlechten Filmen geprägte Karriere des Regisseurs markierte, zeigt sich auch sonst unfähig: Seine Story ist holprig, die Dialoge hölzern, die Figuren öde und die Musik schwach. Keines der Lieder hat eine lange Haltezeit und dennoch baut Darshan sieben Stücke in den nur 130-minütigen Film ein. Viel zu viele, bedenkt man ihre nicht gerade überragende Qualität.

Den Plot habe ich bereits erwähnt, doch er bedarf genauerer Inspektion. Deshalb folgt nun eine Spoiler-Sektion, da ich auf eine Wendung in der Handlung eingehen muss. Wer den Film nicht gesehen hat, sollte vielleicht aufhören zu lesen. Mit dieser Szene hier (anklicken - Bildspoiler) beginnt das letzte Drittel, das aus dem Film plötzlich einen Klon von Kal Ho Naa Ho macht. Die Krankheit von Akshay soll zuvor nie aufkeimende Emotionen aufbringen, Juhi Chawla taucht in der Sonali-Bendre-Rolle auf und das grosse Tanzfinale erinnert an "Maahi Ve". Doch Akshay ist kein Shahrukh Khan und sein Leid wirkt steif. Da können einfach keine Gefühle aufkommen. Ausserdem kommt das Ganze aus heiterem Himmel. In Kal Ho Naa Ho werden wir clever darauf vorbereitet und wissen von der Krankheit, bevor es die anderen Figuren tun. Das ist schlaues Filmemachen. In "Dosti" prasselt der Twist über die Zuschauer und reisst den Film in eine neue Richtung.

Das passende Wort dazu ist "unmotiviert". Darshan ist kein Regisseur, der eine Geschichte gut erzählt, sondern er stellt sein Publikum vor Fakten. Ein gutes Beispiel ist auch das Kennenlernen von Bobby und Lara: "Hallo, ich bin Karan - lass uns ein Liebespaar sein". Oder eben am Schluss: "Oh, Akshay ist übrigens todkrank, das ist doch bewegend, oder?" Ich war nicht bewegt. Sondern einmal mehr enttäuscht davon, dass Suneel Darshan ein gutes Star-Ensemble für einen konstruierten, leblosen und Charme-defizitären Film verheizt. Hätten doch während "Yeh Dosti" Bobby und Akshay sich nach langem Blick in die Augen den dicksten Kuss auf die Lippen gedrückt. Das wäre wenigstens eine Überraschung in dem ansonsten stromlinienförmigen Film gewesen.

 

SONGS
1) Yeh Dosti - Händchenhalten, Umarmen, Freundschaftsschwüre: Ich dachte, jeden Moment würden sich Akshay und Bobby küssen.
2) Aisa Koi - Gefälliges Schmuselied.
3) Dulhaniya - Flotter Gutelaunetrack.
4) Boogie Woogie - 08/15-Discolied mit schwacher Choreografie von Ganesh Acharya
5) Ishq Na Ishq Ho - Zügiges Qawwali
6) Aur Tum Aaye - Fades Stück, elegant gefilmt.
7) Yaar Di Shadi - Nicht umwerfend, aber solide. Das funktionale Äquivalent zu "Maahi Ve".

 

MEINE DVD
Viva / TTE (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs). Ausserdem deutsche, französische, italienische, spanische, holländische, portugiesische, malayische,  arabische und Malayalam Untertitel von überdurchschnittlicher Qualität. Kurze Übersetzungen sind okay. Beispiele hier.
Disk Rating * * ½ (Schlankes Digipack. Sattes Bild, unscharf bei Bewegungen, passabler Ton).

 

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EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (2½/5)
Rediff.com ("Avoid
forever!")

 

SCREENSHOTS
Mit deutschen Untertiteln. Die englischen sind besser, die deutschen sind wohl mit einem Übersetzungsprogramm hergestellt worden.

 


 

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