> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
>
korea
> 2012
> DOOMSDAY BOOK

 


Sci-Fi-Episodenfilm
Südkorea 2012
Alternative Titel
Inlyoomyeolmangbogoseo; 인류멸망보고서

Regie Kim Jee-woon, Yim Pil-sung
Darsteller Ryu Seung-beom, Kim Kang-woo, Ko Jun-hee, Kim Gyoo-ri,
Song Sae-byeok, Bae Doona, Jin Ji-hee, Park Hae-il, Ma Dong-seok, Bong Joon-ho

Zuschauer 97'800
Länge
113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

     

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 4.9.2012
©  Bilder Candle Media, Screenshots molodezhnaja


STORY
BRAVE NEW WORLD: Yoon Seok-woo (Ryu Seung-beom) fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Selbst seine Familie behandelt ihn schlecht. Als die Sippe auf Kreuzfahrt geht, muss er den Haushalt schmeissen und vermasselt die Mülltrennung. Dadurch landet ein schimmliger Apfel in einer Tierfutterfabrik und kommt zurück in den menschlichen Essenszyklus. Auch Seok-woo kriegt von dem
kontaminierten
Fleisch etwas ab - ausgerechnet beim Date mit der hübschen Kim Yoo-min (Ko Joon-hee). Bald zeigen sich erschreckende Symptome. HEAVENLY CREATURE: In ferner Zukunft bilden Roboter der Firma RU die Arbeiterklasse. Als der Roboter RU-4 eine Erleuchtung erfährt, will die Firma ihn ausschalten. Er flieht in ein Kloster, wo die Mönche überzeugt sind, es mit einer Reinkarnation Buddhas zu tun zu haben. Als die Firmenbosse den Roboter ausfindig machen, wollen eine Mönchsfrau (Kim Gyoo-ri) und der Maschinenbauer Park Do-won (Kim Kang-woo) helfen. HAPPY BIRTHDAY: Die kleine Park Min-seo (Jin Ji-hee) macht die schwarze 8er-Billardkugel ihres Vaters (Lee Seung-jun) kaputt und entsorgt die Überreste in der Kanalisation. Einige Zeit später rast ein riesiger Komet auf die Erde zu. Während die Welt sich auf die Apokalypse vorbereitet, wird Min-seo klar, was die Katastrophe verursachte.

 

REVIEW
Drei Geschichten aus der nahen und fernen Zukunft, alle verknüpft durch ein vages Leitthema: Steuert die Menschheit in den Untergang? Unter dem Namen "Doomsday Book" packten die Regisseure Kim Jee-woon, Yim Pil-sung und Han Jae-rim dieses Projekt an, wobei jeder einen Beitrag drehen sollte. Doch als die ersten zwei Episoden fertiggestellt waren, fiel die Finanzierung ins Wasser und Han (The Show Must Go On) sprang ab, sein Sci-Fi-Musical "The Christmas Gift", basierend auf einer Vorlage von O Henry, blieb unvollendet. Als das Geld doch wieder floss, inszenierten Kim und Yim die letzte Episode halt einfach gemeinsam, wenngleich nicht mehr dieselbe Story. Entstanden ist ein höchst faszinierender Film, weit besser, als es eine Anthologie dieser Art eigentlich sein sollte.

An sich nicht verwunderlich bei den involvierten Filmemachern. Yim Pil-sung, der mit "Brave New World" den ersten Kurzfilm präsentiert, brachte uns mit Hansel und Gretel sowie Antarctic Journal zwei atmosphärisch sehr stimmige Werke. Hier nun wendet er sich Comedy zu, gepaart mit einem typischen Zombiefilm. Die Epidemie entsteht aus menschlicher Dummheit, aus Abfall, aus unserer Angewohnheit, Tiere mit Abfall abzuspeisen. Die Sozialkritik geht noch weiter, als später Politiker in einer TV-Show lieber über persönliche Probleme streiten, als die Seuche in den Griff zu bekommen. Dieser Teil des Films, bei dem unter anderem The Host-Regisseur Bong Joon-ho einen Gastauftritt absolviert, wirkt etwas plakativ und passt nicht so recht, aber sie ist immerhin amüsant.

Den Rest tragen der stets verlässliche Ryu Seung-beom (No Mercy) und die schöne Ko Joon-hee (Girl Scouts) in einer Art Zombie-Romanze. Die liefert einen durchaus gelungenen Einstieg in die Anthologie. Aber es kommt noch besser, denn danach darf Regisseur Kim Jee-woon ans Werk: der Macher von international gefeierten Knüllern wie I Saw the Devil, The Good the Bad the Weird, A Bittersweet Life oder demnächst Arnold Schwarzeneggers Comeback "The Last Stand". Hier offenbart er eine philosophische Seite von sich, denn "Heavenly Creature" ist ein höchst stimulierender Exkurs über Glauben und Menschlichkeit. Das Thema der Roboter, die menschliche Gefühle entwickeln, und die Frage aufgeworfen wird, wo die Grenze gezogen werden muss zwischen Maschine und Lebewesen, fasziniert Filmemacher in Ostasien schon lange. Kim erweitert dieses Angebot um einen höchst gelungenen Film.

Die Inszenierung ist gemächlich und edel, die Schauspieler um Kim Kang-woo (Marine Boy) und Kim Gyoo-ri zeigen starke Leistungen. Und am Ende wird nicht alles gelöst, aber wir werden nachdenklich zurückgelassen. Jedenfalls bis die letzte Episode beginnt, die Kim und Yim gemeinsam drehten. "Happy Birthday" erinnert mit seinen News-Einblendungen wieder eher an die erste Episode, auch ist sie wieder deutlich amüsanter, was darauf hindeutet, dass hier eigentlich Yim Pil-sung am Steuer sass. Doch wer auch immer, das Resultat ist solide. Sauber inszeniert, ebenso gespielt, unter anderem von Bae Doona (Air Doll). Die Abwechslung der ersten und der Dichte der zweiten Episode erreicht dieser Part zwar nicht, aber das heisst nicht viel.

Gegen Ende wird die Sache dann sogar richtig rührend, und man fühlt sich ein wenig an Lars von Triers Meisterleistung "Melancholia" erinnert - wenn auch nur vage. Hier gehen die Filmemacher deutlich gelassener vor, sentimentaler sogar. Und so bildet "Happy Birthday" den durchaus gelungenen Abschluss einer Kurzfilmtrilogie, die vor Ideen sprüht und die für einmal nicht mit ihren schlechteren Beiträgen umkippt - denn solche gibts nicht. Mit dem Höhepunkt "Heavenly Creature" ist dies ein sehenswerter Sci-Fi-Trip, mal bewegend, mal amüsant, mal intellektuell anregend, mal etwas durchgeknallt. So macht der Weltuntergang Laune.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)
amazon.de (Liefert aus D)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 8