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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Anil Senior
Drehbuch Anil Senior, Vivek Anand, Lezlie G. Sparx
Produktion Sailesh R. Singh
Songs Sachin Gupta
Kamera Anay Goswamy
Darsteller Irfan Khan, Rahul Bose,
Soha Ali Khan, Konkona Sen Sharma,
Payal Rohatgi, Saba Azad, Rahul Khanna
Länge 119 Min.

Kinostart 5.12.2009
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 8.2.09
©  Bilder Studio18, Screenshots molodezhnaja


STORY
Samit (Irfan Khan) und Mita (Soha Ali Khan) galten weitum als Traumpaar. Doch in ihrer Beziehung kriselte es schon lange. Darum beschliessen sie, sich zu trennen. Als erstes informieren sie ihre besten Freunde, den Film-Professor Rishi (Rahul Bose) und seine Frau Simi (Konkona Sen Sharma). Die beiden sind geschockt und reflektieren daher ihr eigenes Zusammenleben. Sind sie wirklich das glückliche Duo, für das sie alle halten? Oder hegt Rishi etwa zu viele Gefühle für seine Studentin Raga (
Saba Azad)? Derweil bändelt Samit mit der Aerobic-Trainerin Kaya (Payal Rohatgi) an, während Simi Mita mit dem Künstler
Veer (Rahul Khanna) verkuppeln will. Dummerweise verliebt sich der in Mita.

 

REVIEW
Da ist es wieder, das Problem des Copyright. Normalerweise sind es indische Mainstream-Filme, die schamlos im Westen klauen und nicht den Anstand haben, die Quelle zu nennen. Dass auch Independent-lastige Werke davor nicht gefeit sind, zeigt "Dil Kabaddi". Die Komödie des Debütanten Anil Senior ist eine ziemlich frappante Kopie von Woody Allens oscarnominiertem "Husbands and Wives" aus dem Jahr 1992, bis hin zu den Jobs der Protagonisten. Allen selbst ist ein grosser Fan von Ingmar Bergman und liess sich von dessen Schaffen auch hin und wieder inspirieren. Etwa bei "Interiors", einem klassischen Bergman-Drama, nur eben inszeniert von Woody Allen. Und bei "Husband and Wives", der typische Bergman-Themen, etwa aus "Scenes of a Marriage", in ein komplett neues Kleid packte. Das nennt man Hommage mit Geist und Genie. "Dil Kabaddi" dagegen ist plumper Ideenklau.

Davon sollte man sich jedoch nicht zu sehr abschrecken lassen, denn der Film macht immerhin gute Laune. Die Handlung kriegt mangels Originalität Abzug, doch diese Art von keckem Beziehungswirrwarr in indische Verhältnisse transferiert zu sehen, sorgt doch für einige erquickende Momente. Nicht zuletzt darum, weil Senior ein tolles Star-Quartett engagieren konnte. Irfan Khan kriegt knapp die meisten Punkte für eine Darbietung voller Energie und Schalk. Wenn er lustvoll erzählt, dass seine Neue beim Sex schreit, dann spürt man buchstäblich seine Freude daran. Der Part fordert von dem talentierten Akteur nicht viel, doch er gibt alles. Rahul Bose dagegen verkörpert Kerle wie Rishi mittlerweile blind. Das garantiert eine tolle Show, aber bei ihm macht sich langsam Typecasting bemerkbar.

Bei den Frauen fällt Newcomerin Saba Azad mit einem erfrischenden Umgang mit Sexualität auf. Diese Art von leidenschaftlicher und aktiver junger Frau wäre im Hindi-Kino vor ein paar Jahren nicht möglich gewesen. Ohne per se schlüpfrig zu wirken, meistert sie so eine kesse Rolle. Konkona Sen Sharma und Soha Ali Khan geben derweil die beiden Hauptdarstellerinnen, beide mit gewohnter Präzision. Was fehlt, ist der Biss. Woody Allen ging kurz vor dem Dreh von "Husband and Wives" durch eine bösartige Trennung von Mia Farrow und das spiegelte sich im Film. Die Frauen waren passiv aggressiv bis zum Gehtnichtmehr, Beziehungen waren geprägt von Zynismus. "Dil Kabaddi" geht generell einen harmonischeren Weg und das schlägt sich vor allem bei Sen Sharma und Ali Khan nieder. Ihnen würde man etwas mehr Griffigkeit gönnen.

Doch auf jeden Fall gehören die Stars zu den leuchtenden Pluspunkten des Films. Ebenfalls seine Direktheit, wenn es darum geht, moderne urbane Beziehungen von heute zu analysieren. Etwas schlechter kommt die Figurenzeichnung weg, so wirkt es nicht sehr glaubwürdig, wenn Konkona und Soha, die beide die 30 noch nicht überschritten haben, als altersgeplagt hingestellt werden und im selben Atemzug die älter aussehende und zusätzlich noch übel chargierende Payal Rohatgi (die vormalige Schmuddelqueen, die als Jahrgang 1980 angibt ...) jugendliche Vitalität verkörpern soll. Nach der Pause fällt dann auch der Erzählfluss ziemlich auseinander, Charaktere agieren kopflos und die Handlung tut es ihnen gleich.

"Dil Kabaddi" ist aber nicht annähernd so schlecht, wie er in Indiens Kritikergilde hingestellt wurde. Ich hätte ohne die Szenen leben können, in denen die Charaktere direkt in die Kamera reden - das funktionierte anderorts, etwa dem Klassiker "When Harry Met Sally", deutlich besser. Auch verliert die zweite Filmhälfte gegenüber der ersten an Drive und Fokus. Aber dank gut aufgelegten und einnehmend aufspielenden Schauspielern sowie dem Mut, sich auf freche und hin und wieder durchaus lebensnahe Art jungen Beziehungen von heute zu nähern, habe ich mich über weite Strecken nicht schlecht unterhalten. Wenn man das in Sterne umrechnen muss, reichts knapp nicht für 3. Aber das soll euch nicht abhalten, dem Film eine Chance zu geben.

 

SONGS
1) Meri Fantasy / Goodnight - Ziemlich doofes Stück, aber amüsant inszeniert (Jaspreet Singh, Poroma, Monali ).
2) Zindagi Ye - Schön gesungenes, einfaches Lied (
Rahat Fateh Ali Khan).
3) Nasha Nashila - Kurzer Dance-Track, an sich ziemlich durchschnittlich, aber frisch inszeniert (
Jaspreet Singh, Poroma
)

 

MEINE DVD
Studio18 (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Bild mit Unschärfen, die Untertitel fallen einmal kurz aus)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff.com (1½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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