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Stummfilmmärchen. Dänemark 1922
Alternative Titel Once Upon a Time; Es war einmal

Regie Carl Theodor Dreyer
Drehbuch Carl Theodor Dreyer nach dem Stück von Holger Drachmann
Produktion Sophus Madsen
Kamera George Schnéevoigt
Schnitt Carl Theodor Dreyer, Edla Hansen
Darsteller Clara Pontoppidan, Svend Methling, Peter Jerndorff, Hakon Ahnfelt-Rønne
Länge 75 Min.

Kinostart 1922

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 14.6.10
©  Bilder Danske Filminstitut, Screenshots molodezhnaja


STORY
Es war einmal im Reich Illyria: Der König (Peter Jerndorff) möchte seine schöne Tochter (
Clara Pontoppidan) gerne verheiraten, doch die arrogante Prinzessin lehnt jeden ab, der um ihre Hand anhält. Auch der weit gereiste Prinz of Dänemark (Svend Methling) bekommt ihre Ablehnung zu spüren. Doch er gibt nicht auf und setzt seine Hoffnungen auf einen Zauberkessel. Die Prinzessin hat es auf das Artefakt abgesehen und holt den Prinzen auf ihr Zimmer. Als die beiden dort ertappt werden, müssen sie das Schloss verlassen und leben fortan ein einfaches Leben im Walde. Der Prinz versucht sich als Wilderer, die Prinzessin verkauft erfolglos selbstgemachte Tontöpfe.

 

REVIEW
Sein fünfter Film, entstanden nach seiner Rückkehr aus Deutschland, war nie der Lieblingsfilm von Carl Theodor Dreyer (1889-1968). Er soll "Der var engang" sogar verachtet haben, weil er besonders stark auf Atmosphäre baut, aber die Charaktere uninteressant blieben. Später korrigierte er dieses vermeintliche Manko: Bereits im nachfolgenden Michael lag der Fokus auf den Figuren - ein Ansatz, den er in den weiteren Filmen noch perfektionierte. Doch hat Dreyer recht? Ist "Der van engang" tatsächlich missglückt? Mitnichten!

Denn die gescholtene Atmosphäre ist überaus reizend. Es mag stimmen, dass man mit den Figuren nicht sonderlich mitleidet, doch die Story folgte den Eckpunkten eines Märchens und ist als solches durchaus abhängig von einer stimmigen Atmosphäre und gelungenen Einzelszenen. Dreyer inszenierte die Story basierend auf Holger Drachmanns bekanntem dänischen Bühnenstück aus dem Jahr 1883, das wiederum auf Motiven aus dem Schaffen von Hans Christian Andersen basiert und Elemente von William Shakespeares Klassiker "Der Widerspenstigen Zähmung" aufweist.

Und daraus zog er einige raffinierte Sequenzen, manche romantisch, andere amüsant, wieder andere dramatisch. Der Mix ist gelungen - selbst wenn echte Spannung nur selten aufkommt. Dieses Schicksal ähnelt jenem von Dreyers noch deutlich stärker stilisiertem Blade of Satans bog, der zwei Jahre zuvor erschienen war. "Den var engang" wirkt auch ein wenig gestelzt, auch ein wenig mehr auf die Optik als auf den Inhalt ausgerichtet - doch er kommt lockerer daher. So tänzeln die Damen im Garten, macht der Hofnarr einen Witz und amüsiert sich selbst die Schiffsmannschaft über den "Heldenmut" des Prinzen.

Doch ob das Stummfilmmärchen wirklich ganz grosses Kino ist, kann für den Moment nicht schlüssig beantwortet werden - denn es fehlen heftige Brocken davon. Zwar hat das dänische Filminstitut einen Grossteil des verloren geglaubten Films durch einen glücklichen Fund restaurieren können, doch etliche Segmente fehlen. An ihre Stelle treten Zwischentitel und Fotografien. Dadurch wird die Handlung zwar greifbar, aber die ganze Tragweite von Dreyers künstlerischer und erzählerischer Vision bleibt verborgen.

Die 75 Minuten, die uns vorliegen, sind aber auf jeden Fall sehenswert. Etwas behäbig manchmal, leicht gestelzt ein andermal, doch stets von einer gefälligen Bildgestaltung und getragen von einer märchenhaft-romantischen Grundstimmung. Auch die Schauspieler agieren nicht schlecht, sieht man von ein paar ganz wenigen übertriebenen Momenten ab. Damit reiht sich "Der var engang" nicht in die Reihe der Dreyer-Klassiker wie "Ordet", "La passion de Jeanne D'Arc" oder "Vampyr" ein, doch seinen überschätzten "Gertrud" schlägt er noch allemal.

 

BESTELLEN 
Danske Filminstitut (Liefert aus DK)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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