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Actionthriller. Indien. Tamilisch
Alternative Titel Dasavatharam; Dashavatharam; Dashavathaaram;
Dashavtar; 10 Incarnations

Regie K.S. Ravikumar
Drehbuch Kamal Hassan
Produktion Oscar V. Ravichandran
Songs Himesh Reshammiya
Kamera S. Ravi Verman
Darsteller Kamal Hassan, Asin, Jayapradha, Mallika Sherawat, Nagesh, K.R. Vijaya,
P. Vasu, Rekha, Napoleon, Santhana Barathi, R. Sunder Rajan, Ramesh Khanna
Länge 184 Min.

Kinostart 13.6.2008
Box office classification
Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 10.1.10
©  Bilder Ayngaran, Screenshots molodezhnaja


STORY
Eine Woche vor dem Tsunami vom 26. Dezember 2004: Der Wissenschafter Govindarajan Ramaswamy (Kamal Haasan) forscht in einem biotechnischen Labor in Kalifornien und gehört zu einem Team, das gerade einen Virus entwickelt hat, das als biologische Waffe missbraucht werden kann. Während einer Ankündigung von Präsident Bush (Kamal Haasan) kommt es zu einem Zwischenfall, bei dem ein Labor-Affe umkommt. Govind will das Experiment abblasen, doch sein Vorgesetzter Dr. Sethu (Rajesh Toleti) möchte das Virus einer terroristischen Organisation verkaufen. Govind flieht mit dem Erreger, verfolgt vom Ex-CIA-Killer Christian Fletcher (Kamal Haasan). Im Gewühl sendet Govinds Assistent das Virus versehentlich in die tamilische Tempelstadt Chidambaram, in der einst der Vishnu-Anhänger Rangaraja Nambi (Kamal Haasan) dem Shiva-Anhänger König Kulothunga Chola II (Napolean) trotzte und dafür sein Leben liess. Nun liegt es an Govind, ähnliche Willenskraft zu zeigen. Als erstes gilt es, Fletcher und seiner Handlangerin Jasmine (Mallika Sherawat) zu entkommen und nach Indien zu gelangen.

 

REVIEW
Ein Megastar in zehn Rollen! Trickleute aus Ost und West! Stars aus allen Teilen Indiens! "Dasavathaaran" ist ein Film mit Ausrufezeichen in nahezu jeder Aussage, ein Werk der Superlative, das sich nie zu schade ist, dies auch herauszustreichen, zu wiederholen und mit noch mehr Ausrufezeichen zu versehen. Wer subtiles Kino will, muss dem Koloss ausweichen. Wer eine geistreiche kleine Geschichte vorzieht, der sollte den Film meiden. Wer jedoch auf eine Ego-Show von Kamal Hassan hofft, der kriegt genau das. Mit allen Vor- und Nachteilen.

Hassan hat sich im indischen Kino einen Namen gemacht mit mutigen und vor allem tricktechnisch revolutionären Werken. Um seine Wandlungsfähigkeit noch zu unterstreichen, schlüpft er diesmal in zehn Rollen, von einem Priester über einen Wissenschafter bis hin zu Präsident Bush (!). Damit das alles nach was aussieht, hat er niemand anderes als den "Star Trek"-Maskenbildner Michael Westmore als Berater angeheuert. Dessen Masken sind teilweise steif und ruinieren jeglichen Realismus des Films (besonders übel ist Killer Fletcher), doch sie treiben den Kuriositätscharakter des Films weiter in die Höhe.

"Dasavathaaram" ist nämlich weniger ein Film, als eine Karneval-Show, bei der an jeder Ecke eine neue Nebenhandlung wartet, eine neue Hassan-Figur und ein neues, spektakuläres Element. Der rote Faden, der das Gebilde zusammenhängt, ist extrem zerbrechlich und diffus - es handelt sich einerseits um die Story um den geklauten Virus und andererseits der Ankündigung des verheerenden Tsunami von 2004, um dessen Zeit der Film spielt und der bereits in der Einleitung erwähnt wird, unter Einbezug der Chaos-Theorie, die hier nebst etlichen religiösen Motiven zugezogen wird, und verdeutlichen soll, dass alles miteinander verknüpft ist, eine Art göttliches Dominospiel.

Doch eigentlich besteht der Film mehr aus dem Dazwischen. Den losgekoppelten Songs von Bollywood-Hit-Komponist Himesh Reshammiya, den Martial-Arts-Szenen, langen Dialogen, einer Rückblende ins 13. Jahrhundert - all das hat durchaus etwas mit der Hauptgeschichte zu tun und reichert diese mit Möglichkeiten zum Trickeinsatz und für eine religiös-mythologische Verankerung an. Doch rein drehbuchtechnisch handelt es sich um Ballast. Oder eben Exzess des Exzesses willen, wie es so oft im sündindischen Blockbusterkino der Fall ist. Die Kinogänger wollen den Jahrmarkt der Sensationen - und Hassan gibt es ihnen. Nicht umsonst wurde "Dasavathaaram" einer der erfolgreichsten tamilischen Filme aller Zeiten und spielte weltweit rund 17 Millionen Dollar ein.

Wirklich gut ist indes vieles nicht. Die Masken von Fletcher, Bush oder der Greisin in Tamil Nadu reissen richtiggehend aus dem Film, weil sie so freakig aussehen. Der politische Subtext ist ebenso unausgereift wie die Interpretation der Chaos-Theorie. Und der Einbezug des Tsunami wirkt eher wie Sensationsgier, denn als motivierte Idee, auch wenn er durchaus dramaturgischen Sinn hat um Ende sogar Gutes (!) bewirkt. Verantwortlich für dieses wilde Gemisch ist Kamal Hassan selbst, denn er steuerte das Drehbuch bei und konstruierte eine ausufernde Handlung, die primär für seine Fans gedacht ist. An Regisseur K.S. Ravikumar lag es dann nur noch, dieses Unding in eine mehr oder weniger kohärente Filmform zu bringen. Das gelingt ihm solide.

Man kann es Ravikumar verzeihen, dass die Erzählweise etwas holprig wirkt. Schwerer wiegt der Vorwurf der uninspirierten Bildsprache: Für ein solch superteures Werk sehen viele Szenen richtig plump aus und es fehlt an bildgestalterischer Willenskraft. Davon lenken auch die Damen im Team nicht gross ab - die extrem hysterisch und rasch an den Nerven sägende Asin aus Ghajini sowie Bollywood-Star Mallika  Sherawat als verführerische Killerin. Letztere verleiht dem Ganzen wenigstens etwas Pep und Sex Appeal, mehr aber auch nicht.

Denn Spielraum kriegt eigentlich nur Kamal Hassan. Im Finale kämpft Kamal gegen Kamal und Kamal. Das Universum dreht sich regelrecht um ihn und er darf zehn Avatare haben - ebenso wie der Gott Vishnu. Das kann man als Grössenwahn bezeichnen oder als Publicity-Stunt, doch auf alle Fälle sichert es "Dasavathaaram" die Aufmerksamkeit, die das Werk rein künstlerisch kaum verdient hätte. Es handelt sich um aufgeblasenen Trash, mehr Zirkus als Kino. Aber auf seine eigene "Brot und Spiele"-Weise durchaus unterhaltsam. Wirklich empfehlen kann ich ihn daher nur den hartgesottenen Kamal-Fans sowie all jenen, die noch nie eine Tamil-Grossproduktion gesehen haben. Denn sie kriegen hier alles Gute und Schlechte dieser Mammutfilme vereint serviert und wissen auf einen Schlag, ob ihnen das Bigger-Better-Mode-Kino von Ikonen wie Kamal Hassan, Rajnikanth (Sivaji) oder Chiranjeevi (Stalin) jemals zusagen wird.

 

MEINE DVD
Ayngaran (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Tamilisch 5.1 und DTS mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Für einen Ayngaran-Release erstaunlich pixelig, ein paar Artefakte gibts dazu)

 

BESTELLEN 
Ayngaran (Liefert aus GB)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Rediff (4/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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