A Cruel Attendance / Educationg Kidnappers (Südkorea, 2006)

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Tragikomödie
Südkorea 2006
Alternative Titel Educationg Kidnappers; Monday Drive; Janhokhan Choolgeun; 잔혹한 출근

Regie Tae-yoon Kim
Drehbuch Tae-seung Ki
Darsteller Su-ro Kim, Seon-gyun Lee, Eun-ah Ko, Kwang-rok Oh, Byeong-ok Kim

Zuschauer 323'382
Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der Familienvater Dong-chul Oh (Su-ro Kim) ist pleite. Jeden Monat kratzt er das letzte Geld im Bekanntenkreis zusammen, um bei einem brutalen Geldhai (Byeong-ok Kim) seine Zinsen zu zahlen. Immer zur gleichen Zeit taucht dort der ebenfalls verschuldete Man-ho (Seon-gyun Lee) auf. Die zwei Männer werden Freunde - und kidnappen eines Tages spontan ein Mädchen, um aus der Schuldenfalle heraus zu kommen. Da die Eltern ihre Telefonanrufe nicht beantworten, liefern sie das Kind im Spital ab. Bald darauf starten sie einen neuen Versuch mit der frechen Schülerin Tae-hee (Eun-ah Ko). Deren Vater (Kwang-rok Oh) ist steinreich, nimmt die Kidnapper aber nicht ernst. Doch für Dong-chul drängt die Zeit: Ein unbekannter Mann meldet sich, er habe seine Tochter Eun-dong in seiner Gewalt. Zahlt Dong-chul nicht 300 Millionen Won, ist die Kleine tot.

REVIEW
Das Konzept vom Kidnapper, der einen Kidnapper erpresst, ist gewitzt und böte Stoff für einen richtig heissen Thriller. Regisseur Tae-yoon Kim geht jedoch einen anderen Weg und mischt für "A Cruel Attendance" die Genres. Solche Cocktails sind heute populärer denn je, doch oft liefern sie für Filmemacher nur die einfachste Möglichkeit, für etwas Originalität im leer gefischten Ideen-Pool zu sorgen. Eben so oft negiert das eine Genre das andere, wodurch der Film als Ganzes sogar an Wert verliert. Ähnliches passiert bisweilen auch "A Cruel Attendance", dem ein Schuss mehr Spannung gut getan hätte. Doch die Beigaben von Comedy und Drama sind gut genug, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Die Comedy konzentriert sich dabei vor allem auf die Anfangsphase, welche die zwei verschuldeten Männer beim stetigen Kampf um das rechtzeitige Abzahlen der Zinsen zeigt. Dabei schwingt bereits grosse Verzweiflung mit, vielleicht gar leise Kritik am koreanischen Wirtschaftswunder - doch so, wie Su-ro Kim (Vampire Cop Ricky) und Seon-gyun Lee (The Customer Is Always Right) die Szenen spielen, machen sie auch ungeheuer Spass. Ein Beispiel dafür ist Man-hos spontane erste Entführung, die er so salopp und unvorbereitet durchzieht, dass sie amüsiert. Auch das Verhalten von Tae-hee, gespielt von der hübschen Eun-ah Ko (Ssunday Seoul), und die Reaktion ihres Vaters sorgen für Lacher.

Doch der Plot rutscht immer mehr ins Drama ab, je verzweifelter Tae-hees Vater aber auch Dong-chul werden. Geldübergaben werden für beide Väter entscheidend darüber, ob die Tochter weiter leben kann oder nicht. Die Sympathien liegen stets bei Dong-chul und Man-ho, denn sie sind keine bösen Kidnapper - doch je tiefer sie in ihr selbst geschaufeltes Grab abrutschen, umso mehr spielt man mit dem Gedanken, wie viel sie wohl opfern müssen, um da wieder heraus zu kommen.

Es gibt denn auch ein paar wirklich rührende Momente und eine nicht ganz glaubhafte Auflösung, die ebenfalls in die Drama-Kerbe haut - doch Humor bleibt trotzdem nie ganz auf der Strecke. Tae-yoon Kim schafft es erstaunlich gut, seine drei Genres (Thriller, Komödie, Drama) nicht einfach in einen Topf zu werfen, sondern oft von Szene zu Szene den Ton zu wechseln. Das verhindert bisweilen etwas die Identifizierung mit Plot und Figuren, doch dank starker Akteure und einem Regisseur, der trotz Jongliererei weiss, was er tut, geht der Fokus nie verloren und der Film bleibt unterhaltsam. Für Freunde koreanische Genre-Hüpfer ist "A Cruel Attendance" daher sicherlich einen Blick wert.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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