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Thrillerkomödie. Indien. Englisch
Alternativer Titel
-

Regie Homi Adajania
Drehbuch Homi Adajania, Kersi Khambatta
Produktion Munnish Puri, Dinesh Vijan, Raman Macker, Ambika Hinduja
Musik Salim-Suleman
Kamera
Jehangir Choudhary
Darsteller Saif Ali Khan, Naseeruddin Shah, Dimple Kapadia,
Simone Singh, Boman Irani, Honey Chhaya, Manoj Pahwa
Länge 81 Min.

Kinostart 8.11.2005 (Festivals), 24.3.2006 (Indien)
Trade classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 25.4.06
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Sethnas sind eine skurrile
Parsi-Familie, deren Mitglieder in Bombay und dem 160 Meilen entfernten Panchgani leben. In der Stadt residiert Farokh Sethna (Boman Irani) mit seiner jüngeren Frau Tina (Simone Singh). Bei dem Ehepaar wohnt der senile Vater Fardounjee (Honey Chhaya), der sich unterdrückt und misshandelt fühlt. Abseits der Metropole lebt Farokhs Bruder Dinshaw (Naseeruddin Shah) mit seiner Frau Katy (Dimple Kapadia). Er ist ein pensionierter Bildhauer, der sich am liebsten dem Haschisch hingibt. Sie ist frustrierte Hausfrau, die lieber mit ihrem Lover telefoniert, als die Hausarbeit zu machen. In diese "Idylle" platzt Cyrus Mistry (Saif Ali Khan), der bei Dinshaw einzieht und Katys Interesse weckt. Schon bald kommt er hinter einige dunkle Geheimnisse der Familie.

 

REVIEW
So gerne würde ich schreiben, "Being Cyrus" sei ein mutiges, rotziges Kleinod, das Bollywood-Konventionen auf den Kopf stellt und mit schrägem Humor fasziniert. Doch das Regiedebüt des Fotografen und Bhopal Express-Regieassistenten Homi Adajania bleibt auf halbem Weg zu diesem Lob stehen. Es ist ein kurzer, unbefriedigend leerer Film, ein Arthaus Film mit zu wenig "art" und ein rabenschwarzer Genremix ohne richtige Schwärze. Vielmehr wirkt er wie eine Fingerübung, an der sicher alle Beteiligten ihren Spass haben, die aber zu wenig ausdrücken kann.

Immerhin kann man sich 81 Minuten - ja, so kurz ist der Film mit Abspann - über grossartige Akteure freuen, die trotz ihres manchmal schwer verständlichen und etwas gestelzten Englisch souverän auftreten: Saif Ali Khan spielt schön doppelbödig und ungemein cool in einer etwas verstörten Art und Weise. Naseeruddin blabbert als Haschkopf die irrsten Sachen vor sich her und amüsiert. Dimple Kapadia, zu Beginn herrlich als aufdringliches Frustweib, beginnt gegen Schluss zu chargieren, ist aber dennoch ziemlich gut. Die Sequenz am Brunnen sowie die stille Schlussszene der beiden älteren Stars sind so gut, dass sie fast im Alleingang eine um einen halben Stern höhere Bewertung rechtfertigen würden. Und Boman Irani, der als einziger in dem englischsprachigen Film ausgiebig auf Hindi flucht und streitet, ist sowieso ein Genuss in der etwas kurzen Rolle.

Selbst dieses Figurenkarussell ist irgendwie reizvoll. Man weiss lange nicht so recht, woran man bei diesen Typen ist und dadurch generiert Adajania eine seltsame Erwartungshaltung. Wenn die Überraschungen folgen, wirds zynisch und eben pechschwarz. Leider verliert sich "Being Cyrus" dadurch im Selbstzweck. Ein bisschen aufmüpfig sein, ein bisschen böse, ein bisschen ungewöhnlich - doch wozu? Diese plumpe Story soll uns umhauen? Dieses fade Twist-Ende mit moralischem Zuschlag soll uns befriedigen? Keine Chance. Der Film hat in der Tat ein schwaches Drehbuch und fällt in der zweiten Hälfte komplett auseinander. Da helfen selbst die Schauspieler nicht mehr. Und auch die hippe Inszenierung nicht.

Die scheint Adajania nämlich wichtiger als der Inhalt. Er ist so sehr darauf bedacht, einen Film mit europäischem Feeling und kleinen Film-noir-Einflüssen zu drehen, dass er vergisst, eine Story zu erzählen, die etwas hergibt. Da "Being Cyrus" vom britischen Cutter Jon Harris (Snatch, The Descent) geschnitten wurde, bietet sich ein kurzer und etwas weit hergeholter Vergleich mit "Snatch" an: Auch der arbeitete mit Zynismus, mit schrägen Charakteren und Überraschungen. Doch daraus ergab sich ein raffinierter, frecher Plot, nicht ein konstruiertes, freches Nichts. Harris' schicker Schnitt und Jehangir Choudharys adrette Kameraarbeit können das auch nicht kaschieren. Damit ist einmal mehr bewiesen: Mutig und neuartig allein macht noch keinen guten Film.

"Being Cyrus" sollte man sich dennoch genehmigen. Die Akteure sind eindrücklich, die europäische Musik deliziös, der rabenschwarze Humor genüsslich, die Traumsequenzen cool, das Tempo angemessen. Langweilig wird es bei 81 Minuten ja nie. Kann es gar nicht. Doch man verlässt den potentiell hochinteressanten Film kühl und unbefriedigt mit der Frage auf der Zunge "war es das?" Ja, das wars. Und dass Homi Adajania nicht mehr aus den blendenden Zutaten herausgeholt hat, macht den Film noch frustrierender. 2½ Sterne gibts für dieses Frustgefühl. Eure eigene Bewertung könnt ihr nach oben anpassen, je mehr ihr glaubt, der Film sei all das, was ich im ersten Satz aufgelistet habe.

 

SONGS
-

 

MEINE DVD
Eros (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Englisch Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln
Disk Rating * * ½ (Solides Bild. Extra: Making-of)

 

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EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (2½/5)
Planetbollywood (7/10)
BBC (3/5)
Upperstall ("Leaves you wanting something more")
Rediff.com ("A unique attempt")

 

SCREENSHOTS

 


 

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