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Tragikomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Aanand L. Rai
Drehbuch Himanshu Sharma

Produktion
Gauri Khan
Songs Ajay-Atul
Kamera Manu Anand

Darsteller Shahrukh Khan, Anushka Sharma, Katrina Kaif, Mohammed Zeeshan Ayyub, Tigmanshu Dhulia,
Abhay Deol, Salman Khan, Juhi Chawla, Karisma Kapoor, Deepika Padukone, Sridevi, Rani Mukherjee, Kajol, Alia Bhatt, Ganesh Acharya
Länge 158 Min.

Kinostart 21.12.2018
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 12.2.2020
©  Bilder Red Chillies, Screenshots molodezhnaja


STORY
Baaua Singh (Shahrukh Khan) wuchs in der Grossstadt Meerut auf. Wegen eines Gendefekts ist er kleinwüchsig und hat Mühe, eine Partnerin zu finden. Da verliebt er sich in die Weltraum-Wissenschaftlerin Aafia Yusufzai Bhinder (Anushka Sharma),die wegen Zerebraler Kinderlähmung im Rollstuhl sitzt. Trotz einiger kleiner Probleme werden sie ein Paar und wollen heiraten. Just am Tag der Hochzeit bekommt Baaua die Nachricht, dass er an einem Tanzwettbewerb teilnehmen kann, dessen Gewinner die von ihm heiss verehrte Bollywood-Aktrice Babita Kumari (Katrina Kaif) treffen darf. Er türmt vor der Hochzeit nach Mumbai und lässt Aafia am Boden zerstört zurück. Doch Baaua gewinnt den Wettbewerb, freundet sich mit Babita an und bringt sie auch wieder mit ihrem Ex Aditya Kapoor (Abhay Deol) zusammen. So erobert er langsam Babitas Herz.

 

REVIEW
Ein Gimmick ist das Ganze schon. Wir hatten schon Shahrukh Khan in Fan als babygesichtiges Alter Ego seiner selbst. "Zero" treibt dieses Spiel noch etwas weiter und macht den Bollywood-Superstar zum Zwergwüchsigen - ähnlich wie Oscarpreisträger Jean Dujardin in der der französischen Liebeskomödie "Un homme à la hauteur" (2016). Doch da wie dort wirkt es eben wie eine unnütze Spielerei, denn es wird in "Zero" kaum je Partei ergriffen für die Kleingewachsenen. Es sorgt nur dafür, dass der Film auffällt.

Aber attestieren wir Tanu Weds Manu-Regisseur Aanand L. Rai mal den nötigen Goodwill und glauben, er wollte wirklich etwas Gutes aussagen mit seinem Film und schauen "Zero" als Shahrukh-Khan-Wohlfühlfilmchen an (wobei "Filmchen" untertreibt, denn mit einem Budget von 29 Millionen Dollar ist es Khans bisher teuerster Film). Dann entdecken wir eine schwungvolle Tragikomödie mit romantischem Einschlag, brauchbaren Songs und zum Schluss sogar noch Sci-Fi-Elementen. Zudem eine ganze Schar an Gastauftritten, unter anderem von Sridevi, der der Film gewidmet ist, da sie ein paar Monate vor Kinostart verstorben ist. "Zero" wurde dadurch zu ihrem letzten Filmauftritt.

Also alles, was ein Bollywood-Film braucht, oder? Nicht ganz. "Zero" fühlt sich lang an, die Geschichte entwickelt sich etwas holprig - vor allem, dass unser Held seine Hochzeit für diesen Tanzwettbewerb verlässt bzw. hier keine Einigung gefunden werden kann, wirkt an den Haaren herbeigezogen, um einen Konflikt heraufzubeschwören. Und als Folge dessen liessen mich die Figuren überaus kalt, ihre Schicksale wirken zu konstruiert.

Vielleicht habe ich aber schon mit der Grundidee des Films Probleme. Man nehme zwei Hauptfiguren mit körperlichen Defiziten und lasse diese gegen die Tücken der Welt ankämpfen. Das klingt ja gut, man zelebriert schliesslich Gleichheit und Menschlichkeit. Doch wenn Filmemacher nicht aufpassen, dann schrammt das immer an einer Freakshow vorbei. Mehr noch als bei Shahrukh Khan wurde ich bei Anushka Sharma das Gefühl nie los, sie spiele eine Parodie einer behinderten Person. Es ist schwer, für einen Film Behinderte zu spielen und dabei weder übertrieben chargierend noch ungewollt komisch herüberzukommen. Und auch wenn Sharma zwischen den beiden zu manövrieren versucht, schafft sie es einfach nicht.

Aber auch Khan findet nur selten den richtigen Ton, gibt seine üblichen Bravourstücke zum Besten, ohne abseits der Tricktechnik etwas Neues zu zeigen. Zugegeben: Die Tricktechnik an sich ist phänomenal, bei manchen Shots kann man sich kaum erklären, wie die Macher das umgesetzt haben. Aber ist dieser Überraschugseffekt mal dahin, zählen eben die Figuren. Am meisten mitfühlen konnte ich kurioserweise mit Katrina Kaif, deren Geschichte gleichsam glaubwürdiger herüberkommt, als jene der Hauptfiguren. Doch sie ist für die Story zu unwichtig, sie ist nur Mittel zum Zweck in Baaua Singhs Forrest-Gump-esker Odyssee durch Liebe und Weltgeschichte.

"Zero" wird seinem Titel sicher nicht vollends gerecht, ist keine totale Null. Dafür sorgen die unglaublichen "Mach Shahrukh klein"-Spezialeffekte, Katrina Kaif, ein paar reizvolle Elemente in der ersten Hälfte und die Energie, die Shahrukh Khan in jedes Projekt steckt. Doch dies ist von der Planungsphase bis zur Ausführung ein Film, der nochmals überdacht hätte werden sollen. Was will man mit der Geschichte sagen? Wo sollen die Emotionen der Zuschauer investiert werden? So wie "Zero" nun dasteht, will er alles auf einmal und erreicht dafür umso weniger. Eine halbgare Romanze, eine unglaubwürdige "kleiner Held ganz gross"-Geschichte, und nebenbei noch ein paar oberflächliche Einblicke in die Entertainment-Fabrik Bollywoods. Weniger wäre mehr gewesen.

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (1½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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