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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
वॉट्स यॉर राशी?

Regie Ashutosh Gowariker
Drehbuch Ashutosh Gowariker, Naushil Mehta nach dem Roman von Madhu Rye
Produktion Ronnie Screwvala, Sunita A. Gowariker
Songs Sohail Sen
Kamera Piyush Shah
Choreografie Chinni Prakash, Rekha Prakash, Raju Khan, Lollypop, Terence Lewis, Rajeev Surti
Darsteller Herman Baweja, Priyanka Chopra, Manju Singh, Aanjjan Srivastav,
Darshan Jariwala, Dilip Joshi, Visswa Badola, Rajesh Vivek, Dayashankar Pandey
Länge 214 Min.

Kinostart 25.9.2009
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 18.12.09
©  Bilder UTV, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Inder Yogesh Patel (Harman Baweja) studiert in Chicago. Da rufen ihn seine Eltern nach Mumbai zurück - um so schnell wie möglich zu heiraten! Der Grund? Sein Opa aus Gujarat hat beschlossen, sein ganzes Vermögen an Yogesh zu vererben, aber nur, wenn er in 10 Tagen verheiratet ist. Der junge Mann stimmt murrend zu, aber nur unter einer Voraussetzung: Er trifft lediglich 12 Kandidatinnen, eine für jedes Sternzeichen, und würde dann auswählen. Er nimmt sich zwei Frauen pro Tag vor (alle Priyanka Chopra) und trifft so auf eine ganze Palette verschiedener Persönlichkeiten: das Landei Anjali, die bereits vergebene Sanjana, die lebensfrohe Kajal, die melancholisch Hansa, die knallharte Geschäftsfrau Rajni, die traditionelle Chandrika, die Tänzerin Mallika, das Möchtegern-Model Nandini, die nette Ärztin Pooja, die kindliche Millionenerbin Vishaka, die Astrologin Bhavna und die Schülerin Jhankhana.

 

REVIEW
Man könnte sagen, ein Film wie dieser braucht Zeit, um zu reifen. Er verdiene sich seine Laufzeit. Doch die bittere Wahrheit ist: "What's Your Raashee?" ist steissbeinzerstörerisch lang. Danach sehnt man sich nach einem Pixar-Kurzfilm oder einem Schnittgewitter à la Michael Bay. Und vor allem nach einem weichen Kissen. Hinter dem Film steht nicht unüberraschend Bollywoods Meister in Sachen Überlänge, Ashutosh Gowariker. Der oscarnominierte Regisseur drehte mit Lagaan einen 224-Minuten Film, Swades lief nach einer Kürzung 187 Minuten, Jodhaa Akbar brachte es auf 213 Minuten. Und nun sind 214 Minuten angesagt.

Doch im Gegensatz zu Gowarikers epischsten Filmen ist "What's Your Raashee?" alles andere als ein Spektakel. Es ist ein ganz normaler Liebesfilm. Von fast dreieinhalb Stunden. Ohne plakativ zu klingen, aber davon hätte man gut und gerne die Hälfte wegschneiden können. In der jetzigen Fassung ist dies ein romantischer Marathon, der auslaugt. Nie und nimmer verdient sich der Film seine Laufzeit - sie ist auch durch das Konzept nicht zwingend vorgegeben. Gowarikers Idee ist es nämlich, unseren Helden mit 12 verschiedenen Typen von Frauen zu konfrontieren, die alle gespielt werden von Ex-Miss-World Priyanka Chopra.

Da wir sowieso nie genug Zeit haben, uns an die Figuren zu gewöhnen, wäre es problemlos möglich gewesen, die einzelnen Episoden etwas zu kürzen. Und alles dazwischen zu kappen. Denn das ganze Getrödel um den Bruder, das Mafiazeug und weiss der Kuckuck was kostet nur Zeit. Auch die zu strenge Handhabe der Ein-Song-pro-Frau-Regel lässt den Film wuchern wie ein Krebsgeschwür. Die Songs an sich sind nett, doch niemand braucht ein Dutzend (!) davon. Mit der Zeit beginnt man zu zählen, wie viele Frauen schon durch sind und wie viele noch folgen. Und lasst es gesagt sein: zwölf sind verdammt viele!

Das soll indes eines nicht schmälern: den Respekt für Priyankas Leistung. Die Schauspielerin gibt alles, stürzt sich in etliche verschiedene Klamotten und verkörpert die unterschiedlichsten Frauentypen. Natürlich spielt sie dabei mit Stereotypen, denn nur so lässt sich die beschränkte Leinwandzeit jeder Dame gut nutzen: Sie wird eingeführt, erzählt etwas von sich, Yogesh sondiert ihre Gefühle und sie trennen sich wieder. Auf zur nächsten. Es ist eine Freude, zu sehen, wie Priyanka verschiedenste Facetten herausarbeitet, so grobschlächtig sie manchmal auch sein mögen, denn so erinnern wir uns an sie. Höhepunkte sind die biestige Rajni und die flippige Kajal. Hansa ist etwas zu melodramatisch und Sanjana, die am ehesten an die "normale" Priyanka erinnert, wirkt etwas plump. Doch keine sticht negativ heraus.

Neben Priyanka hat es Harman Baweja schwer. In seinem dritten Film stimmt die Harmonie zu seiner schönen Partnerin (mit der er in Love Story 2050 debütierte) zwar und er erinnert auch nicht mehr so penetrant an Hrithik Roshan - doch er ist eine Spur zu blass, zu austauschbar. Die Rolle verlangt nach einem Gutmenschen, doch Baweja ist manchmal fast unsichtbar. Der Sohn von Regisseur Harry Baweja hat etwas mehr Talent, als man vorher hätte glauben können, doch von Charisma keine Spur. Und neben Priyanka aufspielen? Autsch. Die restlichen Akteure, eine Mischung aus unbekannten Gesichtern und aus früheren Gowariker-Filmen bekannte Nebendarsteller, schlagen sich nicht schlecht, aber ebenfalls unauffällig.

Die Musik zu all dem stammt erstmals nicht von A.R. Rahman (der war mit Slumdog Millionaire beschäftigt), sondern von Sohail Sen, und sie ist, wie bereits erwähnt, recht ansprechend. Dasselbe gilt für die im Bollywood-Vergleich erstaunlich unaufgeregte Bildsprache. Zwar kommen exotische Drehorte wie Chicago zum Zug, doch ein Grossteil spielt in Indien und wird dort von Piyush Shah (Salaam-E-Ishq) mit viel Routine abgefilmt. Das alles macht den Film auch für jemanden wie mich, der Sternzeichen für Humbug hält, durchaus erträglich. Aber Spass beiseite: "What's Your Raashee?" ist für einen Bollywood-Fan, der mit exzessiver Länge umgehen kann, durchaus ganz nett. Nie brillant, nie revolutionär, aber hochstehendes Geplätscher. Sympathisch, gefühlvoll, schön.

Die Story nach dem Gujarati-Roman "Kimbail Ravenswood" von Madhu Rye wurde 1989 von Parallel-Cinema-Regisseur Ketan Mehta bereits einmal verfilmt - als Fernsehserie "Mr. Yogi". Vielleicht war das der bessere Ansatz. Eine Sendung pro Frau. Hier hingegen kriegen wir das Dutzend im Schnelldurchlauf. Für die einzelne zu wenig Zeit, für alle zusammen viel zu viel. Keine gute Mischung. Doch ich bin ganz doll gnädig und verleih ganz ganz knappe 3 Sterne. Die Inszenierung gefällt, die Akteure sind gut (v.a. Priyanka), die Musik ist auch nicht schlecht und das Werk hat charmante Momente. All das geht in dem 3½ Stunden-Koloss etwas unter, aber da ist es trotzdem. Vielleicht sollte jemand Ashutosh Gowariker mal eine Scheere schenken. Und hoffen, er kapiert den subtilen Seitenhieb.
 

 

SONGS
1) What's Your Raashee? - Schön relaxt und jazzig, dazu Bilder wie aus einem Bond-Vorspann (Sohail Sen).
2) Jao Na - Schön gesungenes, aber etwas blasses Liebeslied (Sohail Sen, Tarannum Mallik).
3) Aaja Lehraate - Kein besonders gutes Lied, hier steht der Tanz im Vordergrund (Shaan, Bhavya Pandit, Sohail Sen).
4) Bikhri Bikhri - Sehr schön gesungene und einfühlsame Ballade (Sohail Sen, Marianne D'Cruz).
5) Maanunga Maanunga - Doofes Stück, und Gowariker singt sogar noch selbst! (Ashutosh Gowarikar, Pamela Jain).
6) Sau Janam - Klassisch schöne, etwas einfallslose Bollywood-Ballade (Udit Narayan, Madhushree, Sohail Sen).
7) Dhadkan Dhadkan - Schicke Bühnennummer, als Lied nicht der Brüller, aber ansprechend arrangiert  (Sohail Sen, Tarannum Mallik).
8) Aa Le Chal - Wenig aufregend, aber dank Chicagos Hochhäusern recht cool (Aslesha Gowarikar, Harman Baweja).
9) Pyaari Pyaari - Sanftes, aber schnell vergessenes Stück (Alka Yagnik, Sohail Sen).
10) Su Chhe - Verspielt und flott, macht Laune (Sohail Sen, Bela Shende).
11) Salone Kya - Ein Beat zum Mitwippen (Sohail Sen, Tarannum Mallik).
12) Koi Jaane Na - Nur kurz angespieltes Klagelied (Rajab Ali Bharti, Bela Shende).
13) Chehre Jo Dekhe Hain - Alle Priyankas auf einmal: eine technische Superleistung. Das Lied hat nen netten Beat und soliden Gesang (Sohail Sen).

 

MEINE DVD
UTV (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * ½ (Scharfes Bild, Film verteilt auf 2 DVDs, dazu eine Bonus-Disk)

 

BESTELLEN 
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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff (2/5)

 

SCREENSHOTS
(ich hätte einfach 12 Screenshots von allen 12 Priyankas machen können. Die Versuchung war gross ...)

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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