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2009
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Fantasyfilm
China / Hongkong / Japan / Singapur / USA 2009
Alternative Titel Lang zai ji; 狼災記
Regie 
Tian Zhuangzhuang
Drehbuch Tian Zhuangzhuang nach dem Roman von Yasushi Inoue
Darsteller Jo Odagiri, Maggie Q, Tou Chung-Wah
Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
| . | 
    
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©  
Text Marco, molodezhnaja 14.4.10
©  Bilder Edko, 
Screenshots molodezhnaja
STORY 
Die westlichen Randregionen von China vor über 2000 Jahren: Nomadische 
Stämme liefern sich ununterbrochen Kriege mit dem Kaiserreich. General Zhang 
Anliang (Tou Chung-Wah) hat 
mit seinem Regiment den Auftrag, das lebensfeindliche Kunlun-Gebirge zu 
schützen. Doch seine Truppen sind so angeschlagen, dass nur noch ein Rückzug 
bleibt. Als Zhang im Kampf verletzt wird, übernimmt der nachdenkliche Krieger Lu 
Chenkang (Jo Odagiri) das Kommando. Mit seinen Männern landet er in einem Dorf des 
sagenumwobenen Harran-Stamms. Dort vergewaltigt Lu eine junge Witwe (Maggie Q). 
Daraus entwickelt sich schon Liebe - obwohl Lu bald erfährt, dass sich all jene 
verwandeln, die mit einer Harran-Frau schlafen!
REVIEW
 
    
    
    "The Warrior and the Wolf" dürfte einer der ersten 
Big-Budget-Arthaus-Historienfilme seit Ashes of 
Time sein. Mit jenem verbindet ihn die kryptische Story und die hypnotisch 
anmutende Inszenierung. Doch wo Wong Kar Wai etwas Nachdenkliches aus seinem 
Material machte, holt Regisseur 
Tian Zhuangzhuang (Springtime in a Small Town) 
aus seinem Werk nur Absurdität und Lächerlichkeit heraus. Mit seiner 
fragmentarischen Handlung stösst er die Zuschauer vor den Kopf, mit seiner 
düster-allegorischen Inszenierung sorgt er für verwunderte Augen.
Der Film ist fürwahr ziemlich einzigartig, weil er so stur gegen eine Wand rennt. Man spürt die Entschlossenheit des Regisseurs, seine Vision zu verwirklichen, egal was es ihn kostet. Nur leider verrante er sich dabei höllisch - so sehr, dass die Story kaum mehr Sinn macht und alle Spannung entwichen ist. Schlimmer noch wiegt der Umstand, dass offensichtlich grössere Teile der Geschichte der Schere zum Opfer fielen. Warum sonst wird so vieles mit Texteinblendungen erklärt? Etwa dass Lu den General rettete, indem er ihn gegen einen gefangenen Nomaden-Prinzen eintauschte - das kann man doch zeigen, statt es einzublenden?
Übrig blieb ein Murks, man kann es nicht anders sagen. "The Warrior and the Wolf" will Kunst sein und wird oft Trash. Wenn Lu die Witwe zum vierten Mal gelangweilt im Halbdunkel vergewaltigt, dann löst das keine Emotionen mehr aus, sondern sorgt höchstens noch für einen unfreiwilligen Lacher. Oder für einen Gähner. Wie viel davon aus Tians Kappe geht, sei dahingestellt, da ich die Vorlage des Japaners Yasushi Inoue ("Death of a Tea Master") nicht kenne. Doch bei jener handelt es sich nur um eine Kurzgeschichte, es ist also anzunehmen, dass bei der Adaption einiges neu dazu kam ...
Was genau ist Tians Ziel bei all dem? Einen Film über die Schrecken des Krieges zu drehen? Eine metaphysische Parabel über die Verwandlung von Soldaten in Tiere? Ein fiebriges Isolationsdrama mit Mensch-gegen-Natur-Unterton? Eine Warnung vor Sex ohne Verhütung? Was auch immer die Absicht war, er schafft es nicht annähernd, zum Ziel zu kommen. Irgendwann werden die zusammenhangslosen Ereignisse in den superdüsteren Bildern nur noch lächerlich. Die omnipräsente Todessehnsucht wird richtig anstrengend, das ziellose Wandern der Figuren (physisch wie psychisch) laugt ungeheuer aus.
So ähnelt "The Warrior and the Wolf" dem unzusammenhängenden Geplapper eines besoffenen Kunststudenten. Irgendwie kam am Ende schon ein Film heraus, aber einer, der wohl nicht einmal mehr in Tians Kopf funktioniert. Einer, der wegen seiner sturen Absicht, zu scheitern, durchaus fasziniert, aber nie wirklich gefällt. Das Stärkste an dem Unternehmen dürften die Drehorte in Chinas westlichster Provinz Xinjiang sowie die atmosphärische Musik von chinesischen und russischen Komponisten sein. Beides erzeugt Stimmung, obwohl die Bilder zu oft in viel zu viel Dunkelheit gehüllt sind.
Auch nicht übel sind die Stars, beides kurioserweise keine Chinesen: der mittlerweile auf ausgefallene Projekte spezialisierte Japaner Jo Odagiri (Dream, Shinobi) und die auf Hawaii geborene Maggie Q (Three Kingdoms, Mission: Impossible III). Odagiri passt bestens in diese spiritualistische Welt und Maggie Q ist mit ihrer kühl-distanzierten Erotik auch bestens besetzt. Schade nur, plagen sich beide mit Mandarin-Synchronisation, dürftigen Rollen und latent unsympathischen Figuren herum. Und viel sehen tut man von ihnen angesichts der immerwährenden Dunkelheit sowieso nicht.
"The Warrior and the Wolf" ist ein Reinfall, keine Frage. Er will gleichzeitig Kopfkino und sinnliches Unterfangen sein, scheitert aber in beiden Bereichen. Übrig bleibt ein prätentiöses Unding, das alleine dadurch fasziniert, dass es überhaupt existiert. Hier wurde viel Geld verlocht in ein Projekt, bei dem man nur die Augen verdrehen kann. Und das alleine macht ihn auf eine masochistische Weise schon wieder sehenswert. Aber er ist nicht gut, er ist nicht spannend, er ist nicht episch, er ist nicht unterhaltsam. Vielleicht wäre als Alternativtitel "Der mit dem Wolf schnarcht" ganz passend. Oder "Der mit dem Wolf zu viele Drogen geraucht hat".
MEINE DVD 
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
BESTELLEN 
Yesasia 
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS 
imdb.com
 
 
 
 
 

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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