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Experimentalfilm
Thailand / Deutschland / GB / Frankreich / Spanien / Niederlande 2010
Alternative Titel
Loong Boonmee raleuk chat; Uncle Boonmee erinnert
sich an seine früheren Leben; ลุงบุญมีระลึกชาติ

Regie, Drehbuch, Produktion Apichatpong Weerasethakul
Darsteller Thanapat Saisaymar, Jenjira Pongpas, Sakda Kaewbuadee,
Natthakarn Aphaiwong, Jeerasak Kulhong, Kanokporn Thongaram, Samud Kugasang

Länge 114 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 7.2.2011
©  Bilder Trigon, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im Nordosten Thailands: Der Mittvierziger Boonmee (Thanapat Saisaymar) leidet an Nierenversagen und sieht seinen Tod voraus. Um sich aus dem Leben zu verabschieden, hat er seine Schwägerin Jen (Jenjira Pongpas) und seinen Neffen Tong (Sakda Kaewbuadee) zu sich in das Landhaus im Dschungel eingeladen. Beim gemeinsamen Abendessen gesellen sich auch Boonmees vor 19 Jahren verstorbene Frau Huay (Natthakarn Aphaiwonk) und sein zum Affengeist gewordener Sohn Boonsong (Geerasak Kulhong) zu ihnen. Mit ihnen will Boonmee Geschichten aus seinen früheren Leben aufarbeiten.

 

REVIEW
Jetzt hat er sie, die Goldene Palme. Es war abzusehen, dass Thailands Vorzeige-Kunstfilmer Apichatpong "Joe" Weerasethakul irgendwann auch die Croisette erobern würde, nachdem seine trostlos langweiligen Frühwerke schon an manchen Festivals Punkte holen konnten. Nun ist er gülden, der Weerasethakul, angekommen im Pantheon der Regisseure. Doch seine Filme sind so vermurkst wie eh und je. "Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives", basierend auf einem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1983, ist quintessentiell Weerasethakul. Will heissen: Überfrachtet mit Metaphern, angesiedelt im Dschungel, befreit von einem Soundtrack, triefend vor verkünsteltem Mythizismus und langweilig wie Sau.

Nicht einfach nur gemächlich, nicht einfach hypnotisch - nein, hinterteilwegschmelzend öde. Man sitzt da und sieht Leute beim Nichtstun, beim Reden, beim Sinnieren. Jeder redet halb so schnell, wie ein Thailänder normal redet, jede Szene dauert dreimal so lang, wie sie sollte. Und irgendwo darunter sind die Dinge vergraben, die der Filmemacher anpacken will. Da wäre etwa der Wandel vom Archaischen zum Modernen, der Kontrast zwischen Mystizismus und materialistischem Alltag, da ist Kritik an Thailands Politik, da sind die Traditionen und Mythen des Landes, da ist die Auseinadersetzun mit dem Tod, der Wiedergeburt, dem Leben und der Vergänglichkeit.

Dichter Stoff fürwahr, den Weerasethakul aber nur in Form von lose verknüpften Episoden aneinanderhängt. Man sortiert die Sachen im Kopf einigermassen zusammen - doch was genau die vergangenene Leben von Onkel Boonmee waren, ist nicht vollends klar. Macht ja nix, denn in dem Film spielt eh kaum etwas wirklich eine Rolle. Was Weerasethakul nämlich macht ist: Er nimmt sein Material, packt es am Anfang und am Ende und dehnt es. Dehnt es noch mehr. Bis zur Unerträglichkeit und völligen Belanglosigkeit. So sitzt die Sippe am Tisch, der Geist der toten Ehefrau Boonmees materialisiert sich, der zum Affenwesen gewordene Sohn guckt vorbei. Und alles wird mit einem Schulterzucken zur Kenntnis genommen. Weerasethakul will das alltägliche Miteinander des Menschlichen mit dem Mystischen herausstreichen, doch es wirkt unfreiwillig doof.

Dann das vielseitig deutbare und in allen Versuchen trotzdem nutzlose Ende. Die lethargisch spielenden Laienadarsteller. Die behutsam und doch irgendwie faden Bilder im ständigen Halbdunkel. Die unpassend kuriose Sexszene. Die in der Gegenwarts-Fassung überraschend uninteressante Figur des Boonmee. Und noch so vieles mehr, was hier einfach nichts auslöst. Weerasethakul hat Themen, er hat Bilder - nur schafft er es nicht in einem Film, daraus etwas herauszuholen, ausser Langeweile und prätentiösem Gehabe. Dafür gibts heutzutage eben die Palme, die dadurch den Wert eines Gestrüpps bekommen hat. Mag sein, dass Boonmee nicht gar so übel ist wie Weerasethakuls unsägliches Debüt Mysterious Object at Noon oder der überschätzte Tropical Malady. Aber nach dem immerhin passablen Syndromes and a Century ist es nichtsdestototrotz ein Rückschritt ins hypnotisch-mystische Dickicht des asiatischen Kunstbreis.

 

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