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> GLI ULTIMI GIORNI DI POMPEI

 


 

Historienfilm. I/D/E/Monaco 1959
Alternative Titel Die letzten Tage von Pompeji;
Last Days of Pompeii

Regie Mario Bonnard, Sergio Leone
Drehbuch Sergio Leone, Sergio Corbucci, Ennio de Concini, Luigi Emmanuele,
und Duccio Tessari nach dem Roman von Edward George Bulwer-Lytton
Ausführender Produzent Paolo Moffa
Musik Angelo Francesco Lavagnino
Kamera Antonio L. Ballesteros
Schnitt Eraldo Da Roma
Darsteller Steve Reeves, Christine Kaufmann, Fernando Rey, Barbara Carroll,
Anne-Marie Baumann, Mimmo Palmara, Guillermo Marín, Carlo Tamberlani
Länge 94 Min.

Kinostart 1959

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 3.4.10
©  Bilder CinePlus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die römische Stadt Pompeji im Jahr 79 n. Chr.: Der Zenturio Glaucus Letus (Steve Reeves) kehrt nach einem heldenhaften Feldzug in die Heimat zurück. Dort wurde seine Familie ausgelöscht, angeblich von einer Horde Christen, die seit einiger Zeit die Region terrorisieren. Glaucus will Rache. Doch mit Hilfe des Diebes Antonio (Ángel Aranda) findet er heraus, dass nicht die Christen hinter den Massakern stecken, sondern vielmehr die Handlanger von Arbacès (Fernando Rey
), dem Hohepriester des Isis-Tempels! Dieses Wissen bringt ihn und seine junge Geliebte Ione (Christine Kaufmann) ebenso in Lebensgefahr wie Antonios Christenfreundin, die blinde Nydia (Barbara Carroll).

 

REVIEW
In Hollywood hatte es der Mr. Universum 1950, der Bodybuilder Steve Reeves, zu wenig gebracht. Doch in Italien fand er Ruhm - zuerst als Herkules, wobei ihm seine überragenden Muskelberge halfen. Ein Jahr später verpackte er sein Sixpack in einer römischen Uniform: für den Historienfilm "Gli ultimi giorni di Pompei", auf Deutsch veröffentlicht als "Die letzten Tage von Pompeji". Befreit von seinem Bart funkeln seine blauen Augen noch stärker und obwohl sein Body hier weitgehend verhüllt ist, macht er auch physisch eine gute Figur. Und schauspielerisch? Etwas steif zwar, aber ganz passabel.

Doch dieses Fazit lässt sich auf den halben Film anwenden. Der Sandalenfilm hat seine Stärken, vor allem in Sachen Ausstattung, doch die Handlung bleibt trotz ihrer Dichte überaus zäh, die Dialoge lassen zu wünschen übrig, die Figuren wirken eindimensional. Das Werk entstand unter der Regie des ehemaligen Stummfilmstars und späteren Fliessbandregisseurs Mario Bonnard, der jedoch während des Drehs erkrankte und 1965 starb. An seiner Stelle übernahm niemand anderes als Sergio Leone die Führung, der als Regieassistent angeheuert war.

Sein offizielles Regiedebüt gab er erst zwei Jahre später in "Il colosso di Rodi" ("Der Koloss von Rhodos"), doch gerne wird wegen seiner aktiven Mitarbeit bereits "Pompeji" in seine Filmographie aufgenommen. Es geht gerne vergessen, dass Leone in seiner Karriere offiziell nur gerade sieben Filme inszeniert hat - und nahezu alle sind Meisterwerke. Weil sein Oeuvre so überschaubar ist, werden eben gerne auch jene Filme beigezogen, bei denen er nicht direkt auf dem Regiestuhl sass - so prahlt auf der deutschen DVD von "Die letzten Tage von Pompeji" grosskotzig Sergio Leones Meisterwerk! Dass man ihm nicht gleich auch noch Klassiker wie "Ben-Hur" oder "Die Fahrraddiebe" andichtet, bei denen er als Regieassistent waltete, ist erstaunlich.

Doch Leone ist nicht der einzige, der eine nicht ganz klare Rolle bei "Pompeji" gespielt hat. In nahezu jeder Sprachfassung existiert ein eigener Vorspann mit anderslautenden Credits. Das sorgt bisweilen für Verwirrung - stört aber freilich den Filmgenuss nicht. Was den schon eher stört, ist die fade umgesetzte Story. Sie basiert auf dem selten gelesenen, aber oft verfilmten Roman "Last Days of Pompeii", den der Engländer Edward George Bulwer-Lytton 1834 verfasste. Aus dieser Vorlage nahmen die Autoren (u.a. Sergio Corbucci) nur die trivialsten Elemente und setzten ganz auf Massenunterhaltung.

So funktioniert denn auch die Romanze zwischen Reeves und der zauberhaften Christine Kaufmann nicht wirklich, angesichts ihrer Schnelligkeit und der holprigen Dialoge. Der Verschwörungsplot um die Isis-Leute ist für die Zuschauer schnell geklärt und man wünscht sich auch filmisch eine raschere Auflösung. Und die "die armen Christen"-Handlung ist angesichts unzähliger Werke, die in dieselbe Kerbe hauten, auch nicht mehr gerade taufrisch. Nicht zu vergessen: Der Ausbruch des Vesuvs, der Höhepunkt der Handlung sein sollte und gleichzeitig auch als Deus-ex-machina funktioniert, geriet höchstens passabel. So bricht zwar vieles spektakulär in sich zusammen, aber Lava fliesst keine, weshalb man sich fragt, warum die Leute nicht noch gemütlich ihre Sachen packen und dann langsam aus der Stadt ziehen.

Doch auch wenn dies ziemlich gravierende Nachteile sind, so sorgt "Die letzten Tage von Pompeji" durchaus für gute Unterhaltung. So überzeugt die Ausstattung mit seinen kunterbunten Kostümen, den schicken Sets und den oftmals historisch verbürgten Details. Die Schauspieler sind zwar gefangen in ihrer dürftigen Charakterisierung, doch Leute wie Reeves, Kaufmann oder Anne-Marie Baumann bieten immerhin etwas fürs Auge. Die ganze Welt hier wirkt künstlich, die Schauspieler, die Häuser, das Blut, die Orgien - doch diese dadurch entstehende Theatralik sorgt auch für einen gewissen Retro-Charme.

In den Kreis der grossen Historienfilme wird es "Die letzten Tage von Pompeji" also nie schaffen. Doch er unterhält. Welcher der ähnlich gelagerten Schinken kann schliesslich von sich behaupten, nur gerade eineinhalb Stunden lang zu sein? Hier kommt Langeweile trotz des etwas sperrigen Plots nur selten auf, weil die Macher vorwärts drängen und nie zu lange auf einem Detail verweilen. Dafür gibts für italienische Verhältnisse grosszügige Ausstattung, attraktive Darsteller, ein paar nette Actionszenen und einen Schlussknall - nicht den tollsten, aber Vesuv bleibt Vesuv. Daher findet der Film auch schon seit Jahren seinen Weg ins Feiertags-Nachmittagsprogramm der TV-Sender, wo er seinem Publikum den kurzen Kick an Brot und Spielen bietet.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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