Tripping (Taiwan/Japan, 2006)

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Fantasyfilm
Taiwan / Japan 2006
Alternative Titel Shen you qing ren; Gen yu den; 幻遊情人; タイムトリッパー

Regie Ivan Chen Yiwen
Drehbuch Ivan Chen Yiwen
Darsteller Rena Tanaka, Wilson Chen Bo-lin, Ren Osugi, Wi Ma, Jimmy Hung, Lee Lichun

Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
			.	.	.

STORY
Die gebürtige Japanerin Butterfly (Rena Tanaka) lebt mit ihrem Vater (Ren Osugi) in Taiwan. Während sie davon träumt, nach Japan zurück zu kehren, möchte er den Traum seiner verstorbenen Frau verwirklichen und einen traditionellen Kräuterladen betreiben. Butterfly rebelliert dagegen und zieht lieber mit ihren Freunden um die Häuser. Eines Abends durchforsten sie ein altes Haus, in dem es spuken soll. Dabei fällt Butterfly eine Tafel auf den Kopf, worauf sie ins Koma fällt. Doch ihre Seele ist hellwach - und zwar in der Vergangenheit! Sie trifft dort einen Taoistenpriester und die jungen Gauner Hai-sheng (Wilson Chen) und Doggie (Jimmy Hung), denen sie sich anschliesst. Schon bald stürzt sie sich in lebensgefährliche Abenteuer.

REVIEW
Die Story ist weder sonderlich plausibel noch wirklich spannend, doch der Mix aus Fantasy, Komödie und Teeniefilm macht meistens Spass. Auf alle Fälle ist er lockerer inszeniert als der vermurkste Twins Effect II, den er damit locker übertrifft. Grosses Kino? Kaum. Aber der taiwanesische Regisseur Chen Yiwen ("The Cabbie") nimmt die Schose nie zu ernst und setzt auf leichtes Entertainment. Damit er auch einen möglichst grossen Markt abdeckt, rekrutierte er junge Stars aus Japan, Taiwan und Hongkong. Die harmonieren denn auch gar nicht schlecht, angeführt von der putzigen, aber hier schauspielerisch etwas unterentwickelten Jung-Entertainerin Rena Tanaka (Kitaro).

Mit dem Taiwanesen Wilson Chen (Silk) gibt sie ein nettes Paar ab, doch zum grossen romantischen Knall kommt es zwischen den beiden nicht. Auch die restlichen Akteure wie Altstar Ren Osugi oder Sammo Hungs Sohn Jimmy sind nicht richtig entwickelt - die meisten Figuren sind schlichte Stereotypen, die Butterfly auf ihren Abenteuern beistehen. Gänzlich unter geht sogar der Bösewicht, der erst kurz vor Schluss auftaucht und nicht einmal zur Gefahr werden kann. Hier hätte man deutlich mehr Dramatik heraus holen können.

Wo "Tripping" dagegen auftrumpft ist der Stil, der an Hongkong-Filme vergangener Jahrzehnte erinnert. Von den hüpfenden Leichen, die der Taoist befördert, bis zum länderübergreifenden Cast sowie dem Mix aus Action und Humor. Das Tempo der Vorbilder erreicht Chen nie und nimmer, doch es ist angenehm, im Jahr 2006 einen Film zu sehen, der Tribut zollt, ohne abzukupfern. Er geht streng genommen nicht einmal als Hommage durch, dazu ist er zu glatt und Teenie-orientiert. Doch immerhin bedient Chen sich der Filmsprache von anno dazumal und das lässt schmunzeln.

Letztendlich reicht es dann halt doch nur zum schlichten Durchschnitt. Chen holt aus allem zu wenig raus - aus dem Zeitsprung, der Romanze, den Doppelrollen, der Action, dem Humor. Das Meiste plätschert einfach so vor sich her und man unterhält sich, weil die Schauspieler sympathisch sind und der Film sich nicht zu ernst nimmt. Irgendwann kann man den Mangel an Ambitionen und Inspirationen aber nur noch schwer übersehen und "Tripping" fällt ab. In Erinnerung bleibt einem das Filmchen jedenfalls nur für kurze Zeit, dann geht es in der Masse ähnlich belangloser Produktionen unter. Schade.

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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